Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Oktober - Dezember 2006

„Vorruhestandsgesetz” für Beamte der Bundespost-Unternehmen in Kraft

16.11.2006
Nachdem der Bundesrat am 13. Oktober 2006 dem am 28. September 2006 vom Bundestag beschlossenen „Zweiten Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Verbesserung der personellen Struktur beim Bundeseisenbahnvermögen und in den Unternehmen der Deutschen Bundespost” zugestimmt und der Bundespräsident das Gesetz unterzeichnet hat, ist es am 15. November 2006 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden. Am 16. November 2006 ist es in Kraft getreten.

Nach dem Gesetz können nun Beamtinnen und Beamte der Eisenbahn und der Bundespost-Unternehmen, die das 55. Lebensjahr vollendet haben, ihre vorzeitige Versetzung in den Ruhestand beantragen. Die Regelungen des Gesetzes sind bis zum 31. Dezember 2010 befristet. Das Gesetz verpflichtet alle beteiligten Unternehmen zur Übernahme der durch den Vorruhestand entstehenden Kosten. Die Deutsche Telekom, die das Gesetz initiiert hatte, hat ein Budget von 3,3 Milliarden Euro bereitgestellt, um die Kosten für vorzeitig gezahlte Pensionen und Beihilfezahlungen für ihre ehemaligen Beamten zu übernehmen. Laut Gesetz dürfen der Bundeshaushalt und damit der Steuerzahler nicht durch die Kosten für den Vorruhestand belastet werden.

Während die Deutsche Telekom mithilfe des Gesetzes ihren Personalabbau auch im Kreis ihrer Beamten voranbringen will, sieht die Deutsche Post derzeit keinen Bedarf. Dazu der Personalvorstand der Deutschen Post AG, Walter Scheurle, am 17. Oktober 2006 in einem Gespräch mit dem Verbandsvorstand des Bundesverbandes von Fach- und Führungskräften bei Post und Telekom - Deutsche Postgilde e.V. (BFPT): „Die Deutsche Telekom hat das Gesetzesvorhaben aufgrund eines großen Personalüberhangs initiiert. Die Personalsituation der Deutsche Post AG unterscheidet sich grundlegend. Der Vorruhestand ist für uns die ultima ratio, d.h. vorher müssen alle anderen Möglichkeiten der Verwendung der Beamten einschließlich des vorübergehenden Einsatzes auf Personalposten von geringerer Bewertung nach § 6 Postpersonalrechtsgesetz ausgeschöpft worden sein. Eine Vorruhestandsregelung für Beamte wird daher bei der Deutschen Post AG in absehbarer Zeit keine Anwendung finden.” Postbeamte können allerdings von sich aus Vorruhestand nach Vollendung des 55. Lebensjahres beantragen. Nach den Gesetzesbestimmungen gilt aber das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit. Das bedeutet: Solchen Anträgen muss in jedem Einzelfall die Deutsche Post zustimmen.

Halbzeit beim Bau des DHL-Luftdrehkreuzes

17.10.2006
Logo DHLDie Deutsche Post World Net feierte Halbzeit auf einer der größten Baustellen Europas. Die Anfang 2006 begonnenen Bauarbeiten zum europäischen DHL-Luftfrachtdrehkreuz Leipzig/Halle liegen voll im Zeitplan. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post World Net, Dr. Klaus Zumwinkel, informierte am 17. Oktober 2006 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) vor Ort über den Baufortschritt.

Zumwinkel betonte die wirtschaftliche Bedeutung des neuen Luftdrehkreuzes für den Postkonzern. „Neben Hongkong in Asien und Wilmington in den USA wird Leipzig einer der 3 wichtigsten Knotenpunkte im weltweiten DHL-Netz”, sagte Zumwinkel. Bis 2012 wird DHL 3.500 Arbeitsplätze schaffen. „Weitere 7.000 Arbeitsplätze kommen in der Region erfahrungsgemäß im Umfeld eines so großen Projekts durch Dritte und Dienstleister dazu. Mit der Investition von 300 Millionen Euro leisten wir auch einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung der neuen Bundesländer.”

Fast 40.000 Interessierte hatten sich bis Oktober 2006 um einen Arbeitsplatz bei DHL in Leipzig beworben. Bis Oktober 2006 hatte DHL bereits 330 neue Mitarbeiter eingestellt. Insgesamt arbeiteten 400 DHL-Mitarbeiter am Standort Flughafen Leipzig. Die Arbeitslosenquote in der Messestadt lag im September 2006 bei 17,7 Prozent. Die Bundesregierung und der Freistaat Sachsen fördern die Post-Investition mit 70 Millionen Euro.

DHL-Flugbetrieb in Leipzig erweitert

17.10.206
Logo DHLParallel zu den fortschreitenden Bauarbeiten am DHL-Luftdrehkreuz Leipzig/Halle erweiterte DHL den Flugbetrieb am Leipziger Flughafen um weitere Verbindungen. Zu den bestehenden Flugrouten von und nach Brüssel, Köln/Bonn, Warschau, Kattowitz, Danzig, Nürnberg, Ostrau, Prag und dem englischen East Midlands kam am 9. Oktober 2006 die Destination Kiew. Am 30. Oktober 2006 eröffnete DHL Flugrouten nach Kopenhagen und Bergamo in Oberitalien. Von Montag bis Freitag nutzen täglich bereits 12 DHL-Maschinen den mitteldeutschen Flughafen.

DHL setzt neben Turbopropmaschinen vor allem Frachtflugzeuge vom Typ Boeing 757 ein. Gegenüber der Vorgängerin ist die Boeing 757 um 77 Prozent leiser. Der Treibstoffverbrauch ist um 20 Prozent niedriger, der CO2 Ausstoß wird stark reduziert. Seit Ende Oktober 2006 schlägt DHL in Leipzig pro Tag 150 Tonnen Fracht um.

Nach dem Vollausbau des Drehkreuzes will DHL pro Nacht bis 2.000 Tonnen Fracht umschlagen und pro Tag bis zu 50 Maschinen abfertigen.

DHL steigt bei Polar Air Cargo ein

17.10.2006
Logo DHLDie Deutsche Post World Net geht über ihre Tochter DHL eine strategische Partnerschaft mit dem amerikanischen Lufttransport-Dienstleister Polar Air Cargo Worldwide, Inc. ein. DHL will damit das Luftfrachtgeschäft zwischen Nordamerika und den asiatischen Wachstumsmärkten ausbauen. Die Deutsche Post World Net beteiligt sich mit 49 Prozent an Polar Air und zahlt 150 Millionen US-Dollar. Allerdings erhält sie nur 25 Prozent der Stimmrechte. Mehr erlauben die US-amerikanischen Gesetze nicht. Sie untersagen Ausländern den Besitz von US-Fluggesellschaften. DHL ist neben Kühne + Nagel, Nippon Express, Panalpina, Deutscher Bahn (Schenker/Bax), TNT und UPS Kunde von Polar.

„Diese strategische Partnerschaft stellt sicher, dass wir die rapide steigende Nachfrage nach Luftfrachtkapazitäten zwischen den USA und Zielen in Asien befriedigen können”, betonte John Mullen, im Post-Konzernvorstand zuständig für Express.

Erste DHL-Servicepoints in Polen

05.10.2006
Logo DHLAuch in Polen weitet DHL die Aktivitäten aus und richtet über das ganze Land verteilt Servicepoints ein. Wie in Deutschland und anderen europäischen Ländern wählt DHL Standorte an gut frequentierten Punkten wie Supermärkten, Tankstellen, Reisebüros oder Internet-Cafes.

An den Servicepoints können Kunden ihre Pakete und Expresssendungen einliefern. „In Polen ist dieses System völlig neu”, sagte der Vorstandsvorsitzende von DHL Polen, Aleksander Morozowski, bei der Pressekonferenz am 5. Oktober 2006 in Warschau. Zielgruppen sind vor allem Privatkunden und kleine Unternehmen. „Diese Klientel wird für DHL immer attraktiver, weil die Arbeitslöhne in Polen stetig steigen und die Aktivität der Kleinstunternehmen wächst”, so Morozowski. „Wir werden mit Partnern zusammenarbeiten, die auf Provisionsbasis arbeiten.”

Post testet RFID Funk-Chips an Brief- und Paketbehältern

19.10.2006
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post will ihre Brief- und Pakettransportbehälter mit RFID-Funketiketten ausstatten. Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) entwickelt die Post spezielle Funk-Chips mit einer Doppelfunktion: Die Displays mit allen wichtigen Bearbeitungsinformationen sollen einerseits von RFID-Scannern ausgelesen werden können, andererseits aber auch mit bloßem Auge von den Mitarbeitern in den Brief- und Frachtzentren.

Das Problem der Energieversorgung scheint gelöst: Beim Scannen werden die Tags nicht nur gelesen, sondern zugleich mit Strom versorgt. Außer der Einsparung der bisher verwendeten Papierstreifen als Informationsträger und deren Entsorgung - jährlich 570 Millionen Stück - erhofft sich das Unternehmen ein besseres Behälter- und Zustellmanagement. Die Tags sollen 4 bis 5 Jahre zuverlässig funktionieren. Der Test läuft bis September 2008.

Großbritannien: Trotz liberalisiertem Postmarkt noch wenig Wettbewerb

Oktober 2006
Seit Anfang 2006 hat Großbritannien seinen Postmarkt völlig liberalisiert. Im ersten Schritt erteilte die britische Regulierungsbehörde Postcomm Wettbewerbern Lizenzen, die Massensendungen von mehr als 4.000 Stück von Geschäftskunden zur Beförderung annehmen. Ähnlich wie in Deutschland besteht das Briefaufkommen zu 87 Prozent aus Geschäftspost. Nur 13 Prozent sind private Briefsendungen. Nach einer von Postcomm initiierten Studie zur Entwicklung des Wettbewerbs, die bis August 2006 reicht, waren 60 Prozent der Briefsendungen Geschäftsbriefe an private Empfänger, 27 Prozent nahmen den Weg „Business-to-Business”. Nur 10 Prozent waren reine Privatbriefe, und 3 Prozent waren Briefe von Privaten an Geschäftsadressen. Insgesamt ist der britische Briefmarkt rückläufig, weil immer mehr Firmen ihre Rechnungen elektronisch übermitteln und die Rechnungen elektronisch beglichen werden.

Ende 2006 beförderten 18 Lizenznehmer im Wettbewerb zur Royal Mail Briefpost, u.a. auch die Deutsche Post über ihre Tochter DHL Global Mail. Viele Unternehmen haben mit der Royal Mail sogenannte Access Agreements abgeschlossen. Danach darf der Wettbewerber vorsortierte Post an die Royal Mail zur Beförderung und Auslieferung weitergeben. Auffällig ist die Zunahme dieser sogenannten konsolidierten Briefpost. 2005/2006 ist der Anteil auf 1,2 Milliarden Sendungen angewachsen. Im Vorjahr waren es erst 87 Millionen.

Trotz der völligen Marktöffnung hatte Royal Mail Ende 2006 immer noch einen Marktanteil von 96 Prozent. Einen entscheidenden Grund für den recht flauen Wettbewerb und die Schwierigkeiten der Konkurrenten sieht Postcomm in den Kosten und zu niedrigen Gewinnmargen. Da Royal Mail von der Mehrwertsteuer ausgenommen ist, Konkurrenten aber 17,5 Prozent Mehrwertsteuer auf ihre Preise aufschlagen müssen, ist der Wettbewerb nach Meinung von Postcomm verzerrt. Die Aufsichtsbehörde schlug deshalb vor, die Befreiung von der Mehrwertsteuer auch auf die Wettbewerber auszudehnen. Zudem - so Postcomm - leiden die Konkurrenten der Royal Mail unter den zu niedrigen Tarifen der Royal Mail”, die die Konkurrenten zu noch niedrigeren Preisen zwingen, um Kunden zu gewinnen. Dies aber führe bei den Wettbewerbern zu geringen Einnahmen und entsprechend niedrigen Gewinnen, sodass sie sich keine hohen Investitionen leisten können.

Neue Führungsstruktur bei Deutsche Post World Net

Oktober 2006
Logo Deutsche Post World NetDer Postkonzern hat seine Führungsstruktur geändert und sämtliche Luft-, See- und Landspeditionsgeschäfte im Unternehmensbereich LOGISTIK zusammengefasst. Der Unternehmensbereich EXPRESS wird künftig von einem Mitglied des Vorstands statt von einer Doppelspitze geführt. Die Verantwortung für den komplettierten Logistik-Bereich liegt bei dem Vorstandsmitglied John Allan. Vorstandsmitglied John Mullen leitet künftig weltweit den gesamten Unternehmensbereich EXPRESS.

DHL Online-Frankierung

02.11.2006
Logo DHLSeit dem 2. November 2006 bietet DHL eine neue Online-Frankierlösung über das Internet an. Kunden können nun online am PC Päckchen- und Paketmarken vorbereiten, bezahlen und ausdrucken. Für die Nutzung des Angebots ist keine Registrierung und keine spezielle Software erforderlich. Die Bezahlung erfolgt per Online-Überweisung über Paybal oder Giropay (ec-Karte). Ein weiterer Vorteil: Alle Pakete kosten 1 Euro weniger als die vergleichbaren Filialprodukte.

„Nachdem es schon bundesweit über 700 DHL Packstationen gibt, an denen Kunden Tag und Nacht ihre Pakete abholen und verschicken können, komplettieren wir mit dem Online-Angebot unseren 24-Stunden-Service”, erklärte Boris Mayer, Marketingchef für das Privatkundengeschäft von DHL Express Deutschland. Die Sendungen, die mit den online ausgedruckten Päckchen- und Paketmarken freigemacht sind, kann der Kunde an allen Packstationen oder bei der Postfiliale einliefern. Per Mausklick kann der Kunde seine Sendung aber auch zu Hause für 3 Euro abholen lassen.

Deutsche Post senkt Preise für Postzustellungsaufträge

31.10.2006
Logo Deutsche Post World NetAb 2007 senkt die Deutsche Post ihre Preise für die Beförderung und Zustellung von Postzustellungsaufträgen. Nach Genehmigung der Preise durch die Bundesnetzagentur bietet die Deutsche Post den klassischen Postzustellungsauftrag statt für 5,60 Euro ab 1. Januar 2007 für 3,45 Euro an. Die für Großkunden angebotene Variante des elektronischen Postzustellungsauftrags (ePZA) kostet - abhängig von der Sendungsmenge - ab 2,51 Euro.

„Mit unseren neuen Konditionen geben wir unseren Kunden die Kostenvorteile dank verbesserter Arbeitsabläufe und einer veränderten Gesetzeslage weiter. Wir wollen auch beim Postzustellungsauftrag in Zukunft Marktführer in Deutschland bleiben”, erläuterte Jürgen Gerdes, Vorsitzender des Bereichsvorstands Brief bei der Deutschen Post, die Preissenkung.

Postzustellungsaufträge werden zur förmlichen Zustellung amtlicher Schriftstücke vor allem von Gerichten und Verwaltungsbehörden genutzt und müssen den Vorgaben der Zivilprozessordnung (ZPO) entsprechen. Beförderung und Empfang müssen danach genau beurkundet werden. Die Beurkundung hat Rechtswirkung. Für Versender größerer Mengen von Postzustellungsaufträgen, z.B. zentrale Bußgeldstellen, bietet die Deutsche Post den ePZA an. Mit ihm stellt die Post die Daten der Zustellungsurkunde elektronisch bereit. Der Absender des Auftrags kann so die Daten der Urkunde jederzeit intern weiterverarbeiten und damit die internen Arbeitsabläufe vereinfachen. Die Originalurkunden leitet die Post als Sammelsendung an den Kunden weiter.

Wettbewerber beklagten bei der Bundesnetzagentur die Preissenkung als Dumping. Die PIN AG hat nach eigenen Angaben im Dezember 2006 gegen die Genehmigung der Preissenkung durch die Bundesnetzagentur Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Die Post hat die Preissenkung gegenüber der Bundesnetzagentur als marktgerecht verteidigt. Die an den Kunden weitergegebenen Kostensenkungen wurden möglich - so die Deutsche Post -, weil durch verstärkte Automatisierung bei der Prüfung der Zustellungsurkunden die bisherige manuelle Prüfung ersetzt werden konnte. Außerdem erlauben inzwischen wirksam gewordene Änderungen der ZPO Einsparungen. Nach § 180 ZPO können nämlich PZA auch in den Briefkasten des Empfängers eingeworfen werden, wenn der Briefzusteller weder den Empfänger noch einen Ersatzempfänger antrifft. Dadurch wiederum sinkt die Zahl der sogenannten Niederlegungen bei einer Postfiliale.

2005 wurden in Deutschland nach Angaben der Bundesnetzagentur mehr als 63 Millionen PZA versandt, davon mehr als 36 Millionen Stück über die Deutsche Post.

Österreichische Post greift nach trans-o-flex

31.10.2006
Logo Österreichische PostDie Österreichische Post AG übernahm im Oktober 2006 von den Private-Equity-Fonds der Odewald & Compagnie und der Alpha Gruppe mit 74,9 Prozent die Mehrheit an dem deutschen Logistikunternehmen trans-o-flex. Auch die Deutsche Post war vor einigen Jahren an einer Übernahme des Weinheimer Unternehmens interessiert, wurde allerdings vom Bundeskartellamt daran gehindert. „Deutschland ist für uns ein wichtiger Markt”, sagte der Chef der Österreichischen Post, Anton Wais. Man habe weniger bezahlt als den Firmenwert, der bei 225 Millionen Euro liege.

trans-o-flex betreibt ein deutschlandweites Speziallogistiknetz von 39 Distributionsgesellschaften zur Beförderung von Business-to-Business-Paketen und -Paletten und ist Marktführer in Deutschland für die Belieferung von Apotheken und Krankenhäusern. Zu den trans-o-flex-Kunden zählen die Pharma-Hersteller Roche, Merck, Pfizer, Beiersdorf und Aventis. Jahresumsatz 2005: 460 Millionen Euro mit 49 Millionen Sendungen.

Der Finanzinvestor Odewald & Compagnie hatte trans-o-flex im Frühjahr 2005 von der zur BayernLB gehörenden BayernFinanz (75,2 Prozent) und der Deutschen Post (24,8 Prozent) übernommen. Ursprünglich wollte die Deutsche Post trans-o-flex komplett übernehmen, nachdem sie sich 1997 mit 24,8 Prozent an dem Unternehmen beteiligt hatte. Das Bundeskartellamt untersagte jedoch die Übernahme. Die Deutsche Post klagte gegen diese Entscheidung, unterlag aber vor dem Bundesgerichtshof. Eine Beteiligung der Post oder gar die Übernahme durch den Postkonzern verstoße gegen das Wettbewerbsrecht, urteilte der Bundesgerichtshof. Bereits mit der Minderheitsposition könnte die Deutsche Post die trans-o-flex-Geschäfte beeinflussen und damit ihre marktbeherrschende Stellung absichern. Nach dem BGH-Urteil musste sich die Deutsche Post deshalb auch von ihrer Minderheitsbeteiligung trennen.

Die Österreichische Post AG steht bereits in Geschäftsbeziehungen zu trans-o-flex: Sie befördert deren Pakete und Paletten und übernimmt die Zustellung in Österreich. In Deutschland ist die Österreichische Post bereits im Direktmarketing-Geschäft tätig und betreibt dazu eine Tochtergesellschaft in Köln. Mit dem Zukauf steigert die Österreichische Post ihren Umsatz auf 2,2 Milliarden Euro.

Mitte Dezember 2006 genehmigte die EU-Kommission die Übernahme des Mehrheitsanteils im sogenannten vereinfachten Verfahren. Hierbei wird die Transaktion automatisch genehmigt, wenn nicht innerhalb eines Monats eine dritte Partei Einspruch einlegt.

Deutsche Post präsentiert ersten marktreifen Paketroboter

02.11.2006
Logo Deutsche Post World NetNach 4-jähriger Entwicklungsarbeit stellte die Deutsche Post am 2. November 2006 in Bremen ihren ersten marktreifen Paketroboter der Öffentlichkeit vor. Das innovative System wurde für die Entleerung von Containern konzipiert, die mit Paketen beladen sind. Den Roboter will die Deutsche Post ab März 2007 im DHL Logistikzentrum in Essen einsetzen.

„Der Paketroboter ist weltweit die erste voll autonome Anlage, die selbstständig Container mit losen Stückgütern entlädt”, sagte Dr. Keith Ulrich, Leiter des Technologie- und Innovationsmanagements bei der Deutschen Post World Net. „Damit ist nun eine Automatisierung des bislang noch manuellen und körperlich hoch belastenden Ladegeschäfts an der Rampe möglich.” Der Roboter greift - gesteuert von einer speziell entwickelten Software und einem Laserscanner - die Pakete im Container, hebt sie an und legt sie auf ein Rollband, das die Sendungen ins Logistikcenter transportiert.

Bei der Entwicklung des automatisierten Entladesystems handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Post World Net, dem Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaft (BIBA) der Universität Bremen sowie der Astrium Space Transportation GmbH. Das auf Montagetechnik spezialisierte Unternehmen ThyssenKrupp Krause, eine Tochter der ThyssenKrupp AG mit Sitz in Bremen, wird den Paketroboter in Lizenz weltweit vertreiben. Namhafte Unternehmen haben bereits Kaufinteresse bekundet.

Bundesnetzagentur genehmigt Briefporti 2007 / Aerogramm fällt weg

09.11.2006
Logo BNetzAIm Rahmen des Price-Cap-Verfahrens hat die Bundesnetzagentur am 9. November 2006 die Porti für Briefsendungen mit einem Gewicht bis 1.000 Gramm genehmigt. Der Preisantrag der Deutschen Post hatte keine Erhöhung der Briefpreise im Inlandsbereich vorgesehen. Für Auslandsbriefsendungen hatte die Post bei einigen Produkten Preisanhebungen beantragt. Die Sendungsart Aerogramm fällt ab 1. Januar 2007 weg.

Aufgrund der Price-Cap-Formel hätte die Deutsche Post die Porti für 2007 um 0,2 Prozent erhöhen können. Sie hat jedoch auf die Ausschöpfung der möglichen Preiserhöhungen verzichtet. Die Price-Cap-Formel wurde 2002 festgelegt und gilt bis Ende 2007, dem Zeitpunkt des Auslaufens der Exklusivlizenz der Deutschen Post im Briefbereich. Im Price-Cap-Verfahren hat die Bundesnetzagentur Briefdienstleistungen in 3 Körben zusammengefasst:

Korb M Postdienstleistungen im Monopol,
Korb W Postdienstleistungen im Wettbewerbsumfeld,
Korb T Postalische Teilleistungen.

Für diese Körbe hatte die Bundesnetzagentur die Maßgrößen für Preisänderungen festgelegt. Dabei wird die Preisänderung im Wesentlichen durch die Inflationsrate und die Produktivitätsfortschritte bestimmt.

Deutsche Post testet erneuerbare Kraftstoffe in der Briefzustellung

09.11.2006
Logo Deutsche Post World NetSeit Anfang November 2006 testet die Deutschen Post World Net Pflanzenöl als Dieselölersatz in Zustellfahrzeugen. Für die Briefzustellung sind insgesamt 6 Lkw im Einsatz, die Rapsöl als Kraftstoff nutzen, 4 in Hamburg und 2 in Kiel.

„Mit dem Einsatz der Pflanzenölfahrzeuge setzen wir unsere Umweltleitlinien konsequent in die Tat um, indem wir Transporte so umweltverträglich wie möglich gestalten”, sagte Dr. Monika Wulf-Mathies, Leiterin des Zentralbereichs Politik und Nachhaltigkeit der Deutschen Post World Net.” Die Fahrzeuge fahren nahezu CO2-neutral, da bei der Kraftstoffverbrennung nur so viel Kohlenstoff freigesetzt wird, wie die Pflanzen bei ihrem Wachstum gebunden haben. Zudem werden die Ruß-Emissionen im Vergleich zum Diesel um etwa 50 Prozent reduziert. Und ein weiterer Vorteil: Pflanzenöl ist um über 30 Cent preisgünstiger als Diesel und kostet derzeit durchschnittlich 0,69 Euro pro Liter.

Alternative Kraftstoffe setzt auch DHL im Paket- und Frachtgeschäft ein. Ende 2006 waren 170 Erdgasfahrzeuge vor allem bei der Paketzustellung in 19 Städten im Einsatz.

Aufholjagd im US-Expressgeschäft

07.11.2006
Logo DHL ExpressPost-Chef Klaus Zumwinkel sieht den Postkonzern nach dem verlustreichen Fehlstart im amerikanischen Express-Geschäft wieder auf Erfolgskurs. „Wir haben die Kurve gekriegt”, sagte er in Columbus, US-Bundesstaat Ohio, wo DHL einen eigenen Flughafen als Frachtdrehscheibe für die USA, Mexiko und Kanada betreibt. Die Verluste seien im 2. Halbjahr 2006 im „3-stelligen Millionenbereich” reduziert worden.

Der missglückte Betriebsstart auf dem Flughafen Wilmington, wo es im Herbst 2005 erhebliche Anlaufschwierigkeiten gegeben hatte, dürfte die Post nach eigenen Schätzungen mit 300 Millionen Euro Verlust fast so viel gekostet haben wie die gesamten Investitionen in den hochmodernen Airport. Auch wenn die Wilmington-Panne das US-Expressgeschäft wahrscheinlich bis 2009 mit roten Zahlen belasten werde, habe DHL inzwischen wieder beim Wachstum zu seinen großen Wettbewerbern UPS und FedEx aufgeschlossen, betonten Zumwinkel und Express-Vorstand John Mullen.

Zu keinem Zeitpunkt habe ein Rückzug aus den USA zur Debatte gestanden, denn ohne starke Präsenz in den USA würde dem globalen DHL-Geschäft ein wichtiges Standbein fehlen. „Schließlich hat rund ein Drittel der größten Konzerne ihren Sitz in den USA, wo Entscheidungen über riesige Logistik- und Transportaufträge getroffen werden.”

Den Rückschlag im amerikanischen Express-Geschäft, der von den Kapitalmärkten zeitweise äußerst negativ bewertet worden war, kann DHL nach Einschätzung Zumwinkels um so leichter verkraften, als alle übrigen US-Aktivitäten des Postkonzerns - von der Kontraktlogistik über das Global Forwarding (Luft- und Seefracht) bis hin zum Briefgeschäft der Tochter Global Mail - auf vollen Touren liefen.

Zumwinkel: 32.000 Jobs in Gefahr

07.11.2006
Logo Deutsche Post World NetPost-Vorstandschef Klaus Zumwinkel sieht durch die geplante Marktöffnung des Briefmarkts in Deutschland 32.000 Arbeitsplätze bei der Deutschen Post in Gefahr. Wenn nach dem Auslaufen des Briefmonopols Ende 2007 ein Fünftel des Briefaufkommens an die Konkurrenz fiele, würde dies das Aus für viele Tausend Stellen bei der Post bedeuten, sagte Zumwinkel auf einer USA-Reise in Columbus (Ohio). „Das muss man wissen, wenn man Liberalisierung will.” Hier sei auch die Politik gefordert. Er gehe davon aus, dass es jedoch auch weiterhin bei den derzeit 12.000 Filialen und Postagenturen und den rund 100.000 Briefkästen bleiben werde.

Der Briefmarkt, den die Post noch mit einem Anteil von 92 Prozent beherrscht, wachse insgesamt nicht mehr, sondern nehme seit einigen Jahren durch die neuen elektronischen Formen der Kommunikation - E-Mail vor allem - jährlich um 3 Prozent ab. Zumwinkel: „Das sind bei uns schon jedes Jahr 5.000 Stellen.” Dies habe bisher durch natürliche Fluktuation wie vorzeitiger Ruhestand aufgefangen werden können. Eine zusätzliche und größere Gefahr bringe die Liberalisierung, betonte Zumwinkel. Deren Ziel sei es, der Post Briefmengen wegzunehmen und sie der Konkurrenz zu geben. „Wenn es 10 Prozent weniger Menge gibt, dann sind es bei insgesamt jetzt 160.000 Arbeitsplätzen im nationalen Briefdienst rund 16.000 Stellen, die überflüssig würden. Da die Konkurrenz nach eigenen Angaben anstrebe, der Post 20 Prozent Marktanteil abzunehmen, wären rein rechnerisch 32.000 Stellen davon betroffen.”

Nach dem Fall des Briefmonopols 2008 dürfen die deutschen Verbraucher nach den Worten Zumwinkels nicht auf deutliche Preisnachlässe hoffen. Dramatische Briefpreissenkungen seien nicht zu erwarten, sagte er. Dazu seien die Lohnkosten der Post zu hoch. Sollten Wettbewerber indes etwa durch Lohn-Dumping versuchen, Preise zu drücken, werde die Deutsche Post reagieren: „Es kann sich keiner darauf verlassen, dass wir, wenn wir bei den Briefpreisen unterboten werden, untätig bleiben.”

Post fordert Mindestlöhne für den Briefmarkt

06.11.2006
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post fordert gesetzliche Mindestlöhne, um unfaire Niedriglohn-Konkurrenz auf dem Briefmarkt einzudämmen. „Der Wettbewerb in dieser Branche darf nicht über den Lohn entschieden werden. Kreativität und Leistung müssen im Vordergrund stehen”, sagte Vorstandschef Klaus Zumwinkel bei einem Pressegespräch in Columbus/Ohio, USA. Zumwinkel warf den Wettbewerbern vor, die Mitarbeiter mit Stundenlöhnen von weniger als 6 oder 7 Euro abzuspeisen. „Davon kann man in Deutschland nicht leben.” Ein Teil der Zusteller sei deshalb auf ergänzende Hilfen zum Lebensunterhalt durch die Agentur für Arbeit angewiesen. „Wohin das führt, sieht man in Berlin. Dort wird die Briefpost des Berliner Senats durch die Allgemeinheit subventioniert, weil die beauftragte PIN AG keine ausreichenden Löhne zahlt. Das kann kein Modell für den Wettbewerb sein”, kritisierte Zumwinkel.

Mit seiner Kritik unterstützt Zumwinkel die Forderungen der Gewerkschaften, das „Lohndumping” der Post-Wettbewerber zu beseitigen. Ein Briefzusteller mit 2-jähriger Berufserfahrung bezieht bei der Deutschen Post nach Gewerkschaftsangaben für eine 38,5-Stunden-Woche ein Bruttogehalt von knapp 1.700 Euro. Dazu kommt ein Basisbetrag von 110 Euro und etwa 474 Euro im Jahr Weihnachts- und Urlaubsgeld. Bei der PIN AG würden für eine 40-Stunden-Woche maximal 1.430 Euro im Monat gezahlt, davon bis zu 410 Euro als jederzeit widerrufbare „freiwillige Prämie”. Die Gewerkschaft DPVKOM fordert einen branchenspezifischen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde.

Navigationshilfe bei der Paketzustellung

November 2006
Logo Deutsche Post World NetBis zu 10 Prozent Wegeleistung lässt sich täglich mit dem Einsatz eines Navigationssystems im Paketzustellfahrzeug einsparen. Dies haben umfangreiche Praxistests der Deutschen Post World Net ergeben. Bei der Vorbereitung der Zustellfahrt werden alle zuzustellenden Sendungen über ihren Barcode in das Rechnersystem eingescannt. Damit stehen alle erforderlichen Informationen in der zentralen Datenverarbeitung zur Verfügung. Der Zusteller erhält bei Arbeitsbeginn sein Datenterminal mit den Daten aller zuzustellenden Sendungen seines Bezirks. Diese Daten überträgt er vom Datenterminal per Bluetooth in das Navigationssystem seines Fahrzeugs. Aus diesen Daten errechnet das Navigationssystem die optimale Fahrroute. Bei einem Zwischenziel quittiert der Zusteller die erfolgreiche Zustellung im System oder stellt das Ziel zurück, um es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal anfahren zu können.

Neben den Fahrtfolgedaten sind zusätzliche, für die Auslieferung relevante Informationen über das Filialnetz, den Standort von Packstationen und der Zustellbasen des Bereichs hinterlegt.

Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte bei den Postdienstleistern im Jahr 2004

April 2006
Logo Deutsche Post World NetIm April 2006 veröffentlichte die Bundesnetzagentur ihre „Neunte Marktuntersuchung für den Bereich der lizenzpflichtigen Postdienstleistungen (gewerbsmäßige Beförderung von Briefsendungen bis 1.000 Gramm”. U.a. hatte die Bundesnetzagentur bei den lizenzierten Postdienstleistern nach der Art der Beschäftigungsverhältnisse der Mitarbeiter - Stand 2004 - gefragt. Das Ergebnis ist in der Untersuchung veröffentlicht:

Jahresdurchschnitt Deutsche Post Lizenznehmer
Vollzeitbeschäftigte
Beschäftigte mit einer Arbeitszeit von 35 oder mehr Stunden pro Woche
99.954 7.129
Teilzeitbeschäftigte
Beschäftigte, die weder zu den Vollzeit- noch zu den geringfügig Beschäftigten zählen
46.867 5.856
Geringfügig Beschäftigte & Minijobs:
Beschäftigte, die maximal 400 Euro pro Monat verdienen (unabhängig von der Arbeitszeit)
787 20.471
Sonstige (kurzfristige Minijobs)
Maximal 2 Monate oder - bei weniger als 5 Arbeitstagen in der Woche - maximal 50 Arbeitstage innerhalb eines Jahres
672 954
Summe 148.280 34.410

Red Parcel Start vermutlich später

02.11.2006
Der Start des zuletzt für Mitte 2007 angekündigten Paketdienstes Red Parcel verzögert sich möglicherweise erneut. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Seegers-Krückeberg (früher Mitglied des Vorstands der Deutschen Post) beim Logistik-Kongress im November 2006 in Berlin durchblicken ließ, seien der Grund denkbare Verzögerungen beim Bau der geplanten 4 Hubs.

Red Parcel erwartet in nächster Zeit die Baugenehmigung für das Grundstück in der Region Magdeburg. Die 3 anderen Grundstücke seien bereits gekauft. In Magdeburg soll eine Pilotanlage gebaut werden. Dort werden die Abläufe unter Praxisbedingungen getestet. Erst wenn diese Tests abgeschlossen seien, werde die Technik auch an den anderen Standorten eingebaut. „Mir persönlich wäre sogar ein Start in 2009 am liebsten gewesen, weil dann die Deutsche Post andere Dinge zu tun hat, als sich um einen kleinen Paketdienst zu kümmern.” Das sei aber mit den Finanzinvestoren nicht zu machen gewesen.

US-Logistikkonzern FedEx macht DHL auch in China Konkurrenz / „Gutes Wachstum auch in Deutschland”

06.11.2006
FedEx-Logo an GebäudeDer US-Logistikkonzern FedEx will sein internationales Expressnetzwerk weiter ausbauen. Erst Ende Oktober 2006 hatte der Konzern aus Memphis (Tennessee) die Übernahme des indischen Expressdienstes Pafex bekannt gegeben. Die Übernahme des Expressgeschäfts der chinesischen Logistikgruppe DTW steht nach den Worten von Michael Ducker, für das internationale Expressgeschäft bei FedEx verantwortlich, kurz vor dem Abschluss. Ende 2008 wird FedEx im chinesischen Guangzhou ein 150 Millionen US-Dollar teures Umschlagzentrum eröffnen. In China ist auch die Deutsche Post-Tochter DHL stark investiert.

Auf dem deutschen Markt meldet FedEx „gutes Wachstum”. Die Bedeutung der Luftfrachtverbindungen von Köln und Frankfurt werde vor allem mit dem Wachstum Osteuropas weiter zunehmen. FedEx beschäftigt in Deutschland 1.300 seiner weltweit 275.000 Mitarbeiter.

Deutsche Post will Lohnbuchhaltung nach Osteuropa verlagern

12.11.2006
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post AG will ihre Finanz- und Lohnbuchhaltung in ganz Europa neu organisieren und Teile davon in Billiglohnländer wie Tschechien oder Polen verlagern. „Wir werden in den nächsten 12 bis 18 Monaten entscheiden, wo unsere Buchhaltung in Europa in Zukunft angesiedelt sein wird”, sagte Frank Appel, Post-Vorstand für Global Business Services, Mitte November 2006 der Zeitung „Welt am Sonntag”.

Der Konzern will von 2009 an jährlich 500 Millionen Euro einsparen. Die Veränderungen betreffen mit Ausnahme Deutschlands alle Länder Europas. Dort arbeiten 4.500 Kräfte der Post-Tochter DHL in der Buchhaltung. Wie viele Stellen davon nach Osteuropa gehen, ist noch offen. Die Arbeit soll an einem Standort konzentriert werden.

UPS will in das Frachtgeschäft in Europa einsteigen

13.11.2006
Logo UPSDer Paket- und Logistikkonzern UPS prüft einen Einstieg in das Frachtgeschäft in Europa. Dies bestätigte Mitte November 2006 Kurt Kuehn, im Vorstand zuständig für Vertrieb und Marketing. UPS wählt damit eine andere Strategie als der europäische Konkurrent, die niederländische Post TNT, die nach dem Verkauf ihrer Logistiksparte im Oktober 2006 auch die Veräußerung des Transportgeschäfts (Fracht) angekündigt hatte.

Zuletzt litt das Ergebnis der Sparte Supply Chain Solutions. UPS erwirtschaftete im 3. Quartal 2006 mit 2 Milliarden US-Dollar dank der Übernahmen zwar ein Viertel mehr Umsatz als im Jahr zuvor, musste aber einen Verlust von 19 Millionen US-Dollar hinnehmen nach 70 Millionen US-Dollar im Vorjahr.

Die Renditen des Paketgeschäfts von über 15 Prozent seien von Fracht und Logistik nicht zu erwarten, sagte Kuehn. Immerhin erhofft er aber auch in diesen Sparten „hohe einstellige Margen”.

Eigenes Firmenlogo als Briefmarke

29.11.2006
Das Bild des Firmenchefs, das Unternehmenslogo oder ein Produkt auf der eigenen Briefmarke - diese Art der Freimachung testet die Deutsche Post als neue Version des Plusbriefs Kreativ. Der Plusbrief ist ein Briefumschlag, auf dem die Briefmarke bereits aufgedruckt ist. Ab einer bestimmten Auflagenhöhe bietet die Post den Firmenkunden die Möglichkeit, anstelle einer offiziellen Briefmarke das Markenmotiv selbst zu gestalten. Nach Auswertung des Markttests will die Deutsche Post entscheiden, ob ab 2007 auch Privatkunden die Möglichkeit bekommen, individuelle Bilder für die Freimachung ihres Plusbriefs zu nutzen.

TNT darf „Post” im Namen führen

01.12.2006
Der niederländische Konkurrent der Deutschen Post, TNT, darf den Begriff „Post” in Deutschland nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) Nürnberg weiter verwenden. Das OLG habe eine Beschwerde der Deutschen Post gegen ein Urteil des Landgerichts Nürnberg abgewiesen, demzufolge TNT den Begriff „Post” nutzen könne, sagte ein Sprecher des Postkonzerns. Das Urteil betreffe die Nutzung des Wortes „Post” im Zusammenhang mit der TNT-Tochter „TPG Post”.

Das Gericht hatte gegen die Deutsche Post geurteilt, da es im konkreten Fall keine Verwechslungsgefahr gesehen habe. Der Sprecher kündigte an, der Konzern werde um die Marke „Post” weiterhin kämpfen. TNT tritt in Deutschland mittlerweile unter dem Namen „TNT Post” auf.

Die Deutsche Post hat bereits eine ganze Reihe von Gerichtsverfahren geführt, um Verwechslungen des eigenen Namens mit dem von Konkurrenten zu verhindern. Die Gerichte haben in der Vergangenheit unterschiedlich geurteilt. So hat die Deutsche Post erreicht, dass Wettbewerber nicht unter den Namen „Der Postbote”, „Neue Post”, „Ulmer Post” oder „Deutsche Briefpost” antreten dürfen. Dagegen haben deutsche Gerichte die Firmenbezeichnung „Blaue Post” als zulässig befunden.

6.000 Briefzusteller der Deutschen Post sollen nur noch in Teilzeit arbeiten

25.11.2006
Logo Deutsche Post World NetKünftig sollen rund 6.000 Briefzusteller nur noch in Teilzeit arbeiten. Dies bestätigte ein Postsprecher im November 2006 gegenüber der Presse. Die Zusteller sollen allerdings „nicht gezwungen werden”, von Vollzeit auf Teilzeit zu wechseln, sagte der Sprecher. Sie müssten aber mit einer Umsetzung rechnen, wenn ihr Arbeitsplatz von der Umstellung auf Teilzeit betroffen sei. Die Teilzeit-Stellen werden voll sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze auf der Basis von Tarifverträgen bleiben. „Bei uns wird es in der Briefzustellung auch in Zukunft keine Minijobs geben.”

Die Umstrukturierung, die mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di vereinbart wurde, soll von Anfang 2007 bis Ende 2009 umgesetzt werden. Mit dieser Maßnahme will die Deutsche Post vor allem ihr Ziel erreichen, Briefsendungen bis spätestens 13 Uhr beim Empfänger zuzustellen. Sie will sich damit für den Wettbewerb nach Ende des Postmonopols am 1. Januar 2008 wappnen. Mit der Vereinbarung ist laut ver.di auch verbunden, dass es in der Briefzustellung - anders als bei der Paketzustellung - bis Ende 2009 keine Fremdvergabe geben wird.

Deutsche Post legt nationales Paket- und Briefgeschäft zusammen

12.12.2006
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post einigte sich im Dezember 2006 mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf eine Überführung des Bereiches Paket Deutschland aus dem Unternehmensbereich EXPRESS in den Unternehmensbereich BRIEF. Beide Geschäfte liegen künftig in der Zuständigkeit des Konzernvorstandes BRIEF. Mit diesem Schritt verspricht sich das Unternehmen eine Optimierung der internen Betriebsabläufe und eine Verbesserung der Servicequalität. Nicht betroffen von der Änderung ist der Dokumenten- und Express-Versand, der beim Unternehmensbereich EXPRESS verbleibt. Der Unternehmensbereich BRIEF wächst mit dem zuwachsenden Bereich um 2,6 Milliarden Euro Umsatz auf rund 15,5 Milliarden Euro.

Hintergrund der Entscheidung - so die Deutsche Post in ihrer Pressemitteilung - sind die große gemeinsame Kundenbasis und zahlreiche Synergien der Bereiche Brief und Paket in Deutschland. Dr. Hans-Dieter Petram, Konzernvorstand BRIEF: „Mit diesem Schritt werden wir noch stärker in die Lage versetzt, unsere Qualitätsführerschaft auszubauen und unsere Kostenposition durch sinnvolle Synergien zu verbessern.” Zu den Gemeinsamkeiten der Bereiche gehören - so Petram - die weit verbreitete Verbundzustellung außerhalb von Innenstädten oder auch der gemeinsame Vertriebspunkt Filiale.

Der Umbau soll schon Anfang 2007 beginnen. Die 33 Frachtzentren, die einschließlich der zugehörigen Niederlassungen Fracht den Niederlassungen BRIEF unterstellt werden, und die 83 Briefzentren sollen bestehen bleiben.

Einige Konkurrenten der Deutschen Post protestierten gegen die Pläne der Post. „Wenn die Post die Bereiche Brief und Paket verschmilzt, ist die Gefahr groß, dass Einnahmen aus dem Monopolbereich Brief missbräuchlich im Wettbewerb eingesetzt werden”, sagte Hans-Peter Teufers vom Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste (BIEK). Der Verband wandte sich deswegen im Dezember 2006 mit einer Beschwerde an die Bundesnetzagentur. Die Behörde solle dafür sorgen, dass wettbewerbswidrige Quersubventionierungen ausgeschlossen werden. Die Post solle eine getrennte Buchführung der unterschiedlichen Dienstleistungen überzeugend nachweisen. Erst Anfang der 90er Jahre habe die Post den Brief- und Paketbereich „mit hohen staatlichen Zuschüssen” betrieblich getrennt.

DHL entwickelt mit Partnern RFID-Sensor-Lösung für Pharmaindustrie

20.12.2006
Logo DHLDHL hat gemeinsam mit IBM und der Pharmaindustrie eine neue, zukunftsweisende Technologie für die Pharmaindustrie entwickelt, die die Transparenz temperaturgeführter Transporte erheblich verbessert. Ein spezieller RFID-Sensor-Tag kontrolliert und dokumentiert die Temperatur der Sendungen während des gesamten Transports. Die Messdaten stehen an jedem Auslesepunkt zur Verfügung, sodass Absender, Empfänger und Kontrolleur den Zustand der Produkte stets überprüfen können. Gerade bei temperaturempfindlichen medizinischen Produkten wie Impfstoffen ist die Einhaltung einer bestimmten Temperatur besonders wichtig.

Der neue Sensor-Tag ist eine Kombination aus Temperatursensor und RFID-Funkchip. Mit ihm lässt sich ein definierter Temperaturbereich ununterbrochen überwachen und aufzeichnen, ohne dafür die Sendung öffnen zu müssen. Er lässt sich besonders nah am Produkt anbringen.

Der RFID-Sensor-Tag wurde zunächst bei einem Pharmakunden getestet und nun erstmals bei einem Transport von Diagnostika und Impfstoffen nach Übersee erfolgreich in der Praxis eingesetzt.

Deutsche Briefzusteller nach Dänemark?

17.12.2006
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post hat - wie die Welt am Sonntag Mitte Dezember 2006 berichtete - Mitarbeitern in der Briefzustellung angeboten, zur dänischen Post zu wechseln, die Briefzusteller sucht. „Von den 90.000 Briefzustellern möchte der Postkonzern ein paar Tausend loswerden”, berichtete die Gewerkschaft ver.di. Die Post spricht - so die Zeitung - „interessierte leistungsstarke Beamte und Arbeitnehmer des einfachen Dienstes” an. Je 2 bis 5 deutsche Kollegen sollen in Dänemark in Gruppen zusammenarbeiten, „um sich gegenseitig Hilfestellung geben zu können”. Der Verdienst liegt für einige Mitarbeiter mit bis zu 29.000 Euro im Jahr höher als in Deutschland. Auch eine Umzugshilfe von 6.000 Euro werde zugesagt. Das Angebot gilt zunächst für 2 Jahre. Zwar ist der Vertrag der dänischen Post unbefristet. Innerhalb von 2 Jahren können die Auswanderer aber ohne negative Folgen zur Deutschen Post zurück.

Philatelie: neues Sammelgebiet private Briefmarken / Ab 2008 offizielle Postwertzeichen auch für Wettbewerber der Deutschen Post?

30.12.2006
Logo PostphilatelieDie Privat-Briefmarken der Post-Wettbewerber könnten sich zu einem wachsenden Sammelgebiet für Philatelisten entwickeln. Im März 2002 erschien der erste Katalog mit 327 Briefmarken von 32 privaten Postdienstleistern aus 26 Orten. 2 Jahre später waren es schon über 500 Marken von 94 Unternehmen. Im Frühjahr 2006 brachte der Schwaneberger Verlag erstmals einen Michel-Katalog „Privatpostmarken-Spezial 2006, Band 2: Deutsche moderne Privatpostmarken” heraus, in dem schon über 1.100 Privatbriefmarken erfasst sind.

Mit der vollständigen Liberalisierung des Briefmarktes ab 1. Januar 2008 soll das deutsche Postwertzeichen-Ausgabeprogramm unter mehreren Postdienstleistern aufgeteilt werden. Dies will die Tageszeitung „Die Welt” aus dem Bundesfinanzministerium erfahren haben, das für die Ausgabe der offiziellen Postwertzeichen zuständig ist. Die Deutsche Post ist bisher der einzige „Abnehmer” der Postwertzeichen.

DHL erhält Multi-Millionen-Dollar Auftrag aus Saudi Arabien

28.12.2006
Logo DHL Exel SupplyChainDHL Exel Supply Chain, der Logistikspezialist im Konzern Deutsche Post World Net, schloss Ende Dezember 2006 mit dem weltweit führenden Ölproduzenten Saudi Aramco einen Multi-Millionen-Dollar Vertrag. Dabei geht es um eines der größten jemals von DHL Exel Supply Chain getätigten Geschäfte in der Region. Der Logistiker sieht damit seine Position im Mittleren Osten beträchtlich gestärkt. Der Vertrag läuft 10 Jahre und hat zunächst ein Volumen von 500 Millionen Dollar (380 Millionen Euro). DHL übernimmt die Logistikaktivitäten für Saudi Aramco ab Januar 2007.

Schwerpunkt des Abkommens ist die Entwicklung der landesweiten logistischen Infrastruktur und die Materialversorgung des Ölgiganten durch DHL - von der Belieferung der Firmenbüros mit Kopierpapier bis zum Transport schwerer Bohrgeräte.

Aktie Gelb

29.12.2006
Am 29. Dezember, dem letzten Börsenhandelstag in 2006 notierte der Xetra-Schlusskurs der Deutsche Post Aktie mit 22,85 Euro.