Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

April bis Juni 2011

Deutsche Post DHL verkauft US-Spedition ETS

05.04.2011
Logo DPDHLDie Deutsche Post DHL hat einen Käufer für den US-Speditionsverbund Exel Transportation Services (ETS) gefunden. Der amerikanische Logistiker Hub Group übernimmt das renditeschwache Unternehmen für 83 Millionen Dollar.

Deutsche Post übernimmt Adcloud und baut Position im Online-Werbemarkt aus

04.04.2011

Logo DPDHLDie Deutsche Post übernimmt die Kölner Adcloud GmbH einen Spezialanbieter für Performance-Marketing-Lösungen im Online-Werbemarkt. Damit baut die Post ihr Leistungsspektrum im wachstumsstarken Online-Werbemarkt weiter aus und stärkt ihre Position als neutraler Dienstleister zur effizienten Platzierung und Vermarktung von Online-Werbung.

Posttower Bonn

Konzernzentrale der Deutschen Post DHL
Foto: Deutsche Post AG

Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Brief Deutsche Post DHL: „Die Übernahme von Adcloud ist für uns nach der Akquisition von Eu­ropas größter Targeting-Plattform nugg.ad ein weiterer wichtiger strategischer Schritt hin zu einem starken Dienstleister auf dem zukunftsträchtigen Online-Werbemarkt.”

Mit Adcloud erweitert die Deutsche Post ihr Geschäftsfeld im Online-Marketing um ein innovatives und bereits sehr erfolgreiches Angebot, das die Prozesse rund um die Steuerung von Online-Werbekampagnen stark vereinfacht und transparenter gestaltet.

Volle Kontrolle für Werbetreibende
Adcloud wird als Tochterunternehmen der Deutschen Post mit der bestehenden Geschäftsführung weiterhin eigenständig agieren: „Gemeinsam mit der Deutschen Post können wir unsere Vision eines offenen, neutralen Marktplatzes zum optimierten Austausch von Online-Werbung und Werbeflächen in digitalen Medien weiter vorantreiben”, sagte Henning Lange, Geschäftsführer von Adcloud.

Adcloud unterstützt Agenturen und Vermarkter bei der Weiterentwicklung ihres Werbegeschäftes: Adcloud-Kunden erhalten Zugang zu einer flexiblen Technologie-Plattform inklusive eines offenen und transparenten Marktplatzes zum Tausch von Online-Werbung. Die Teilnehmer können einfach Werbeplätze kaufen und verkaufen und behalten dabei jederzeit die volle Kontrolle über ihre Werbeflächen und ihre Kampagnen. Diese Optimierung ermöglicht es, nicht nur den Agenturen und somit auch den Werbetreibenden ihre Budgets effizienter einzusetzen, sondern auch den Vermarktern höhere Durchschnittserträge zu erreichen.

Performance-Marketing liegt eine erfolgsbasierte Abrechnung der Werbemittel zugrunde, wie zum Beispiel Cost-per-Click, Cost-per-Lead oder Cost-per-Order. Werbekunden und Media-Agenturen haben so eine größere Erfolgskontrolle und können ihre Budgets effizienter einsetzen und den Return on Investment (ROI) ihrer Werbemaßnahmen weiter steigern. Adcloud bietet Kunden eine faire Preisfindung und die gewünschte Markttransparenz.

Zu den Kunden von Adcloud gehören namhafte Agenturen sowie führende Vermarkter und Qualitätswebseiten. Das Unternehmen bedient Kunden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien. Adcloud wurde Anfang 2009 von der DMT Holding, mit den geschäftsführenden Gesellschaftern Henning Lange und Oliver Thylmann, gegründet und beschäftigt 20 Mitarbeiter. Die Adcloud-Gründer haben bereits Erfahrungen im Performance-Marketing-Bereich: Beide entwickelten unter dem Dach von Onvista Media das Performance-Marketing-Netzwerk Ligatus, das im Sommer 2008 von Gruner+Jahr aufgekauft wurde.

Zum Online-Portfolio der Post gehören außerdem das Portal Allesnebenan.de, über das auf der einen Seite Verbraucher Gutscheine sowie Prospekte lokaler Händler und Filialen abrufen und auf der anderen Seite Unternehmen regional werben können. Der Online-Werbemanager, ein weiterer Dienst, soll kleinen und mittleren Unternehmen die Schaltung von Online-Werbung einfach machen. Nicht zuletzt versucht die Deutsche Post den E-Postbrief gegen die Konkurrenz der Telekom und United Internet als sicheres Kommunikationsmittel im Internet zu etablieren und damit Verluste im physischen Briefgeschäft aufzufangen.

Die Post positioniert sich im Online-Werbemarkt als neutraler Dienstleister, der unabhängig zwischen Agenturen und Website-Vermarktern vermittelt. „Wir bringen Anbieter und Nachfrager von Online-Werbung zusammen”, sagte Marketing-Chef Ingo Bohlken gegenüber der „FAZ”. Weitere Zukäufe sind nicht ausgeschlossen: „Wenn wir interessante Optionen finden, die unseren Kunden nutzen und zu unserem Ansatz passen, werden wir uns solche Gelegenheiten sehr genau anschauen.”

Warum Adcloud zur Web-Strategie der Post passt
Adcloud hat dieses Anforderungsprofil offenbar erfüllt: Die Plattform tritt als neutraler Mittler zwischen den Marktteilnehmern auf. Zudem rundet der Dienst das Portfolio der Post ab: Nugg Ad zielt auf markenbildende und somit hochpreisige Premium-Werbung, der Werbemanager bedient den Mittelstand - Adcloud ist demgegenüber im Performance-Bereich aktiv und vermarktet somit B- oder C-Inventar.

Über Adcloud können Standard-Bannerwerbeplätze gehandelt werden. Die Plattformbetreiber bieten aber auch ein eigenes Text-Bild-Format. Mit diesem hoffen die Betreiber offenbar, dem Web-Giganten Google Konkurrenz machen zu können. Der US-Konzern aus Mountain View ist auch in Deutschland in der Online-Werbung führend und streicht geschätzte 60 Prozent der Online-Werbebudgets ein. Davon will Adcloud offenbar einen Teil abzwacken: „Mit unserem einfach einsetzbaren Bild-Text-Werbemittel bieten wir Ihnen eine eine echte Alternative zu Google Adsense”, heißt es in einer Textpräsentation von Adcloud für Publisher. Den Werbetreibenden gegenüber heißt es: „Das Bild-Text-Format der Werbekampagnen ist innovativ und einfach umsetzbar und bietet eine echte Alternative zu Google Adwords.”

Adcloud steht ebenfalls in Konkurrenz zu anderen Online-Werbemarktplätzen wie Adscale und Adjug. Offenbar bietet der Online-Werbemarkt mit seiner riesigen Masse an Werbeinventar aber genügend Platz für alle diese Anbieter. Über Adcloud werden nach Betreiberangaben bereits Werbeplätze von Focus Online, Spiegel Online, Faz.net und Sevenone Media (der Vermarktungseinheit von Pro-Sieben-Sat1) verkauft. Auf Agenturseite zählen Publicis Vivaki und die Omnicom Media Group zu den Kunden. Nach eigenen Angaben liefert Adcloud aktuell bis zu 5.000 Werbekontakte pro Sekunde für 3.500 Werbekunden auf über 300 Websites in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien aus. Neben dem Hauptsitz in Köln ist Adcloud mit einem Büro in Madrid vertreten.

Deutsche Post testet 12 Elektro-Fahrzeuge im Zustelldienst

07.04.2011

Logo DPDHLDie Deutsche Post DHL testet 12 neue Renault Kangoo Z.E. (Zero Emission) Elektrofahrzeuge in der Verbundzustellung. Im Rahmen des Pilotprojekts „E-Mobilität im Pendlerverkehr” werden die Fahrzeuge bis Ende 2011 im Ruhrgebiet Briefe und Päckchen transportieren. Mit dem Einsatz der Elektrofahrzeuge wollen Deutsche Post DHL und der Automobilhersteller Renault die betriebliche Eignung von Elektrofahrzeugen im gewerblichen Flottenbetrieb erproben.

Die Energieversorgung über Stromladestellen übernimmt die RWE Effizienz GmbH. Im Fokus stehen insbesondere die Batterieentwicklung, die Handhabung und die Sicherheit der fast geräuschlosen Fahrzeuge, insbesondere in Innenstädten und Fußgängerzonen. Für die Verbundzustellung müssen die Fahrzeuge zum Beispiel den Anforderungen eines starken Start-Stopp-Verkehrs gerecht werden und eine bestimmte Reichweite erfüllen.

„Der Renault Kangoo Z.E. fährt durch den Elektroantrieb geräuscharm, kraftstofffrei und durch Nutzung von grünem Strom auch zu 100 Prozent CO2-neutral. Dadurch werden Innenstädte und Fußgängerzonen nicht zusätzlich durch Luftschadstoffe und Lärm belastet. Das gemeinsame Pilotprojekt mit Renault ist ein wichtiger Bestandteil unseres konzernweiten Umweltschutzprogramms GoGreen, das unter anderem den Praxistest und Einsatz von alternativen Fahrzeugen vorsieht”, sagt Joachim Wessels, Mitglied des Bereichsvorstands Brief bei Deutsche Post DHL.

Renault Kangoo Z.E.

Der Renault Kangoo Z.E. fährt durch den Elektroantrieb geräuscharm, kraftstofffrei und zu 100 Prozent CO2-neutral.
Foto: Deutsche Post AG

Verbesserung der CO2-Effizienz
Als erster globaler Logistikdienstleister hat sich die Deutsche Post DHL ein konkretes Klimaschutzziel gesetzt. Mit GoGreen soll bis zum Jahr 2020 die CO2-Effizienz gegenüber 2007 um 30 Prozent verbessert werden - unter anderem durch eine effizientere Steuerung der Verkehrsströme, durch die Modernisierung der Transportflotte und durch Nutzung erneuerbarer Energiequellen.

Die Fahrzeuge von Renault werden über einen reinen Elektroantrieb mit Li-Ion-Batterien angetrieben. Die Reichweite von bis zu 160 Kilometern für das voll beladene Fahrzeug ist für den Einsatz der Verbundzustellfahrzeuge ausreichend. An den Zustellstandorten in der Region Rhein-Ruhr sind Ladestationen installiert, an denen die Akkus über Nacht wieder aufgeladen werden.

„Die Reichweite unseres kompakten Elektro-Transporters Kangoo Z.E. passt hervorragend zum Aktionsradius der Deutschen Post DHL. Wir freuen uns sehr, dass durch diese Zusammenarbeit viele Bürgerinnen und Bürger im Rheinland und dem Ruhrgebiet sehen können, wie alltagstauglich die Elektromobilität schon heute ist”, sagt Beatrice Degand, Projektleiterin Elektrofahrzeuge der Renault Deutschland AG.

Einsatz von Elektrofahrzeugen im Alltag
Neben Renault und der Deutschen Post DHL beteiligt sich auch RWE an dem Projekt und sorgt für die flächendeckende Energieversorgung. Dazu Dr. Stephan Hell aus dem Entwicklungsbereich von E-Mobility bei der RWE Effizienz GmbH: „Inzwischen haben wir zusammen mit unseren Partnern in Nordrhein-Westfalen ein Netz aus rund 340 öffentlich zugänglichen Stromladepunkten installiert. Das ist eine gute Basis für den Einsatz von Elektrofahrzeugen im Alltag und wichtige Voraussetzung für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen.”

Grüne Technologien sind ein wesentlicher Hebel für eine CO2-effiziente Logistik. Deutsche Post DHL arbeitet neben Renault mit verschiedenen Automobilherstellern in einer Reihe von Tests zusammen, um durch den Einsatz der Fahrzeuge im Alltagsbetrieb wichtige Erkenntnisse zur Nutzung von regenerativen Kraftstoffen und alternativen Fahrzeugantrieben zu gewinnen. Derzeit fahren bereits rund 3.000 Fahrzeuge mit Hybrid- oder Elektroantrieb sowie mit alternativen Kraftstoffen und motorelektronischen oder aerodynamischen Modifikationen für die Deutsche Post DHL. Die Aktivitäten im Bereich Elektromobilität sollen mittelfristig dazu beitragen, Elektrofahrzeuge in den Nutzfahrzeugklassen der Kleintransporter und Transporter zur Serienreife zu führen.

Afghanistan Feldpost-Affäre: Keine Anhaltspunkte für systematische Brieföffnung

08.04.2011
Die Untersuchungen zur Feldpost-Affäre haben keine Anhaltspunkte für eine systematische Öffnung von Briefen und Paketen aus Afghanistan ergeben. Bei den Ermittlungen sei kein Fehlverhalten von Angehörigen der Bundeswehr oder der Post festgestellt worden, heißt es in der abschließenden Bewertung des Verteidigungsministeriums.

Für den Zeitraum November 2010 bis Januar 2011 hatten sich 32 Soldaten über Feldpost-Pannen beklagt. Das Verteidigungsministerium nennt nun als mögliche Ursachen für die „Unregelmäßigkeiten” unsachgemäßes Verschließen von Sendungen und unzureichende Verpackung oder Verstauung von Gegenständen. Zudem habe es „einzelne, nicht mehr nachvollziehbare Verluste” von Feldpostsendungen gegeben.

Schlechte Zeiten für die niederländische TNT

09.04.2011
Logo TNTEinen Tag nach der Ankündigung der Umbenennung seiner Postsparte in „PostNL” hat der niederländische Logistikkonzern TNT NV die Anleger mit schlechten Nachrichten zur Geschäftsentwicklung überrascht. Knapp 4 Wochen vor der für Anfang Mai geplanten Veröffentlichung der Unternehmenszahlen für das 1. Quartal verwies TNT auf schleppende Geschäfte in der Expresssparte. So soll das operative Ergebnis in den ersten 12 Wochen des laufenden Jahres rund 25 Millionen Euro niedriger als vor Jahresfrist ausfallen (im Vorjahr 60 Millionen Euro). Der neue Finanzchef Bernard Bot musste die erst im Februar abgegebene Gewinnprognose kassieren. Die Prognose für die Expresssparte gelte nicht mehr, sagte Bot. Ursprünglich wollte TNT im Expressgeschäft im laufenden Jahr vor Zinsen und Steuern (EBIT) 400 bis 420 Millionen Euro verdienen.

TNT machte für die negative Entwicklung vor allem die Ölpreisentwicklung, die Folgen der Naturkatastrophen in Asien und Australien sowie spezifische Probleme in Brasilien verantwortlich.

Der Konzern präzisierte seine Planungen für die Aufspaltung von Post- und Expresssparte. Die Briefsparte, die Ende Mai in PostNL umgetauft wird, soll künftig noch knapp 30 Prozent am Logistikkonzern TNT Express halten. Damit will der Konzern die Zukunft von PostNL absichern, das auch für das Paketgeschäft zuständig sein und in Deutschland, Belgien, Großbritannien und Italien einheimischen Anbietern Konkurrenz machen soll. Begründet worden war die Zerschlagung mit fehlenden Synergien und den Rückgängen beim Brief.

Jahresbericht 2010 der Bundesnetzagentur: Regulierer mahnt Wettbewerb an

06.04.2011
Postmarkt GrafikTrotz vollständiger Öffnung des Briefmarkts seit Anfang 2008 ist ein sich selbst tragender Wettbewerb in dieser Branche noch nicht zustande gekommen. Die 650 im eigenen Namen am Markt aktiven Wettbewerber der Deutschen Post kamen 2009 lediglich auf 9 Prozent Marktanteil und damit auf das gleiche Niveau wie 2008. Dieser Trend hat sich auch im 1. Halbjahr 2010 fortgesetzt. Der Marktanteil der Wettbewerber stieg umsatzbezogen auf ca. 10 Prozent. Dies schreibt die Bundesnetzagentur in ihrem Jahresbericht 2010, den Präsident Matthias Kurth im April 2011 vorstellte. „Dies lässt nur den Schluss zu”, so Kurth „dass ein sich selbst tragender, funktionierender Wettbewerbsmarkt für Briefdienstleistungen nach wie vor nicht gegeben ist.” Folglich hält er die Regulierung des marktbeherrschenden Unternehmens Deutsche Post weiter für notwendig. Gleichwohl sei zu beachten: Die Bundesnetzagentur vergibt keine Marktanteile, sondern setzt wettbewerbsorientierte Rahmenbedingungen. „Die wettbewerblichen Chancen müssen die Marktteilnehmer mit den entsprechenden unternehmerischen Entscheidungen für innovative Geschäftsmodelle selbst ergreifen.”

2009 wurde im deutschen Postmarkt ein Umsatz von 25,6 Milliarden Euro erzielt. Hiervon entfielen auf die nicht lizenzpflichtigen Postdienstleistungen einschließlich postnaher Beförderungsdienstleistungen (Briefsendungen über 1.000 g, Pakete und Waren bis 20 kg, unadressierte Werbesendungen, Bücher, Kataloge, Zeitungen und Zeitschriften) 16,4 Milliarden Euro und auf den lizenzpflichtigen Briefbereich 9,2 Milliarden Euro. 2010 entfielen auf die nicht lizenzpflichtigen Postdienstleistungen und postnahen Beförderungsdienstleistungen 17 Milliarden Euro.

Grafik Umsatz Sendungsmengen

Lizenzierung
Von 1998 bis 2010 hat die Bundesnetzagentur 2.670 Unternehmen und Einzelpersonen eine Erlaubnis für die Beförderung von Briefsendungen bis 1.000 g erteilt, davon 77 im Jahr 2010. Insgesamt wurden 45 Lizenzen im Jahr 2010 rechtswirksam widerrufen, unter Verzicht auf die Rechte und Pflichten aus der postrechtlichen Lizenz an die Bundesnetzagentur zurückgegeben oder haben sich erledigt (durch Erlöschen der Gesellschaft oder Tod des Lizenznehmers).

Lizenzerteilung Marktaustrtte

Grafiken:Bundesnetzagentur Jahresbericht 2010

Steigende Sendungsmengen im Paketbereich
Die Wirkungen des anhaltenden strukturellen Wandels im Kommunikations- und Nutzungsverhalten waren im Jahr 2010 auch im Postmarkt sichtbar. Neben dem Angebot der neuen Hybriddienstleistungen im Briefbereich sind vor allem die zunehmende Nutzung des Internetversandhandels und das damit verbundene steigende Sendungsaufkommen im Paketbereich hervorzuheben. Dagegen wird im Briefbereich für das Jahr 2010 mit einer weiter fallenden Tendenz gerechnet. Im Jahr 2009 waren die Umsätze auf 9,2 Milliarden Euro zurückgegangen.

Den vollständigen Jahresbericht 2010 finden Sie auf der Internetseite der Bundesnetzagentur unter Pressemitteilungen/Berichte und hier.

BdKEP kritisiert Jahresbericht der Bundesnetzagentur

13.04.2011
Logo BdKEPDer Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste e.V. (BdKEP) kritisierte die Sichtweise der Bundesnetzagentur, wie sie nach Ansicht des Verbandes im Jahresbericht 2010 deutlich wird. In einer Pressemitteilung vom 13. April 2011 schreibt er:

„Der kürzlich vorgelegte Jahresbericht der Bundesnetzagentur erschreckt. Nicht nur dass der Präsident im Vorwort keinen Bezug nimmt auf die Postregulierung und deren vom Wettbewerb immer wieder angemahnten Mängel, sondern es wird auch eine völlig neue Postmarktbetrachtung vorgestellt.

Der Markt wird nicht mehr nach Dienstleistungen betrachtet (Kurier - Express - Post) mit sich überschneidenden Produkten, sondern eingeteilt in lizenzpflichtige und nicht lizenzpflichtige Produkte. Obendrein wird der Paketmarkt auf 20 kg begrenzt. Es bedarf nicht viel Kenntnis, um diese Grenzziehung als marktfremd zu entlarven.

Die vorgelegte Marktbetrachtung läuft darauf hinaus, dass hier ein Markt auf ein Gesetz, das Postgesetz, zurechtgestutzt werden soll, statt dass ein Gesetz einer Marktentwicklung anzupassen wäre, wie es üblicherweise geschieht. Lizenzpflicht oder Nicht-Lizenzpflicht ist keine Markteinteilung, sondern eine Regulierungseinteilung. Sie provoziert, dass niemand mehr weiß, ob beispielsweise Expresspakete noch Marktchancen haben oder nicht oder ob sie überhaupt noch im Angebot sind. Die Regulierungssichtweise wird als Markteinteilung ausgegeben.

Hinzu kommt, dass die regulatorische Betrachtung eine Marktbetrachtung ist, die sich gegen internationale Vergleichbarkeiten abschottet. Während Briefdienstleistungen weltweit bis 2.000 Gramm definiert sind, stößt die deutsche Einteilung schon im Nachbarland Österreich auf ihre Grenze. In Österreich besteht eine Lizenzpflicht nur für Briefe bis 50 Gramm. Hinzu kommt die uralte postalische Betrachtungsweise aus den Tagen der Reichspost, dass Büchersendungen und Kataloge keine Pakete sind.

Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass der express and postal market, wie er europäisch genannt wird, zurechtgestutzt wird auf die Produktpalette der Deutschen Post. Sie wäre damit zukünftig das Unternehmen, das die Maßstäbe für die Betrachtung des Marktes setzt.

Der BdKEP fordert, dass die Bundesnetzagentur endlich ihre alten Post-Zöpfe abschneidet und sich wandelt zu einer zeitgemäßen Marktbetrachtung und damit auch zu Erkenntnissen kommt, was marktbehindernd am Postgesetz sein könnte.”

primeMail stellt Geschäftsbetrieb ein

18.04.2011
Logo primeMailFür den Logistik-Dienstleister primeMail gibt es keine Perspektive mehr. Die beiden an dem Joint Venture beteiligten Partner Hermes und Swiss Post haben sich entschlossen, den Dienstleister für die Zustellung schwerer und großformatiger Sendungen wie Kataloge Ende Juni 2011 vom Markt zu nehmen. Frank Iden, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Hermes, erläuterte die Gründe.

„primeMail hat sich gut entwickelt. Doch wir müssen auch vorausschauend in den Markt blicken und entscheiden, ob das Unternehmen eine Perspektive hat. Und diese können wir als Gesellschafter vor dem Hintergrund der nicht erfolgten Marktliberalisierung nicht erkennen”, so Iden. Jetzt werde das Joint Venture sukzessive sämtliche Geschäftsaktivitäten einstellen. Die bestehenden Verträge mit Auftraggebern werden noch erfüllt. „Bis alle Verträge der Bestandskunden auslaufen, die ihre Zusammenarbeit mit primeMail nicht bis zum 30. Juni beenden wollen, kann es noch bis zu 2 Jahre dauern”, sagt Iden. Wahrscheinlich werde primeMail aber die große Mehrheit seiner Kunden schon zur 2. Jahreshälfte nicht mehr bedienen.

primeMail und die Deutsche Post sind die wesentlichen Anbieter in dem Nischensegment der schweren und großformatigen Sendungen, so Iden. „Sicherlich kommt die Entscheidung für viele Kunden überraschend, und ist zudem auch ganz allgemein keine gute Nachricht für den Markt, denn künftig wird es in diesem Segment eben nur noch einen Player geben”, so Iden.

Dass primeMail trotz einer soliden Entwicklung in den vergangenen Jahren und einem Umsatz von rund 28 Millionen Euro für sich keine Zukunft mehr in diesem Geschäftsfeld sieht, liegt den Gesellschaftern zufolge vor allem an der mangelnden Marktregulierung. „Eine solche Situation der mittelfristigen Perspektivlosigkeit für ein ambitioniertes Unternehmen entsteht nur, wenn die zuständige Aufsichtsbehörde - in diesem Fall die Bundesnetzagentur - nicht darauf achtet, dass sich echter Wettbewerb entwickelt und alle Marktteilnehmer wirklich gleiche Voraussetzungen für die Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit vorfinden.”

Die 20 Prime-Mail-Mitarbeiter sollen bei Hermes und Swiss Post weiter beschäftigt werden.

TNT Post sortiert sich neu

19.04.2011
Logo TNT PostDie deutsche Brieftochter des niederländischen TNT-Konzerns strafft ihr Geschäft, bereinigt das Portfolio um Verlustbringer und baut Stellen ab. „Ziel ist es, mit der Neuausrichtung ab 2013 schwarze Zahlen zu schreiben”, erklärte TNT-Post-Chef Mario Frusch.

Herzstück der Gesundschrumpfung ist ein für dieses Jahr geplantes neues Regionalkonzept. Die Unternehmens- und Ergebnisverantwortung soll stärker in die Regionen verlagert werden. TNT Post bleibe zwar zu 100 Prozent Gesellschafter der Regionalfirmen, betonte Frusch. Doch würden sich künftig die Manager der Regionalunternehmen im Ruhrgebiet, Rheinland, Frankfurt und Stuttgart „mit eigenem Geld einbringen, ohne Mitgesellschafter zu sein”.

Den Standort Hamburg hat TNT Post im April komplett abgegeben und die dort tätigen Betriebe der Tochter Regioservice mit rund 470 Beschäftigten an die Elbkurier GmbH verkauft, eine Tochter von Rheinkurier aus Köln. Frusch begründete den Rückzug aus der Elbmetropole damit, dass sich TNT Post trotz „Kampfpreisen” bei der Ausschreibung des Auftrags für den Hamburger Senat nicht gegen die Deutsche Post durchsetzen konnte.

Frusch bezifferte den Umsatz von TNT Post Deutschland auf knapp 400 Millionen Euro im vorigen Jahr. Damit habe TNT Post einen Marktanteil im Briefgeschäft von 4 bis 5 Prozent. Die Höhe der Verluste verriet Frusch nicht. Branchenkreise sprechen von 20 bis 40 Millionen Euro jährlich. Frusch warf der Deutschen Post eine ruinöse Preispolitik vor. Er begrüßte das Missbrauchsverfahren der Bundesnetzagentur gegen die Deutsche Post Tochter First Mail. TNT Post habe der Agentur Beweise dafür vorgelegt, dass die Deutsche Post über First Mail unzulässig hohe Rabatte gewähre.

In einem Interview mit der VerkehrsRundschau online bekräftigte Frusch, TNT Post werde sich nicht vom deutschen Briefmarkt zurückziehen, wenn dies auch die Deutsche Post „ständig unseren Kunden erzählt, um sie zu verunsichern”.

Zum Privatkundengeschäft stellte Frusch fest: „Derzeit gibt es keine Pläne für den bundesweiten Einstieg in das Privatkundengeschäft. In vielen Regionen bieten unsere Beteiligungen jedoch schon sehr erfolgreich Dienstleistungen für Privatkunden an, z.B. PIN Mail in Berlin, Turbe P.O.S.T. in Brandenburg oder Arriva in Freiburg.”

Österreich: Der Standardbrief kostet ab 1. Mai 2011 62 statt 55 Cent

01.05.2011
Logo Österreichische PostDie Österreichische Post ändert ihre Tarife ab 1. Mai 2011. Künftig richtet sich der Preis nicht mehr nach Gewicht sondern nach Größe der Sendung. Der klassische Standardbrief verteuert sich von 55 auf 62 Cent. Statt wie bisher 14 Tarifstufen gibt es nun nur noch 5 Standardformate: Standard, Standard+, Maxi, Maxi+ und Großbrief. Damit soll die „Selbstbedienungsfähigkeit” unterstützt werden.

Geschäftskunden haben künftig die Wahl zwischen verschiedenen Zustellgeschwindigkeiten. Ein „Premium-Produkt” sichert die Zustellung E+1, also einen Werktag nach dem Einlieferungstag. Ein günstigeres „Economy-Produkt” für größere Mengen hat Laufzeiten von 2 bis 3 Tagen.

Mit dem 1. Januar 2011 hatte die Österreichische Post ihr letztes Monopol auf Briefe bis zu 50 g verloren. Bisher hat sich aber noch kein Konkurrent gefunden, der der Post ernsthafte Konkurrenz machen könnte.

Vodafone kooperiert mit der Deutschen Post

02.05.2011
Logo VodafoneDie Deutsche Post und Vodafone haben einen Vertrag geschlossen: Der Mobilfunkkonzern wird künftig für die Korrespondenz mit seinen Kunden den E-Postbrief nutzen. Im Gegenzug wird die Deutsche Post einer der größten Geschäftskunden von Vodafone. Außerdem wollen die beiden Unternehmen in einer langfristig angelegten Partnerschaft Dienste und Produkte in den Bereichen „Digitale Identität” und „Digitale Bezahlsysteme” entwickeln. Beide Unternehmen wollten sich der Presse gegenüber nicht zum Thema äußern. Logo DPDHL

Dem Vernehmen nach wird Vodafone die Mobilfunk- und Datenservices der Deutschen Post DHL in Deutschland, Afrika und Asien übernehmen. Die Deutsche Post gewinnt ihrerseits mit Vodafone eine wichtigen Partner für die Einführung des E-Postbriefs.

Beobachter sehen in der neuen Partnerschaft einen Schlag gegen die Deutsche Telekom, die ebenfalls versucht, im Segment der sicheren elektronischen Kommunikation mit De-Mail Fuß zu fassen. Seit Monaten kämpfen die beiden Lager um Großkunden uns versuchen, sich gegenseitig den Marktstart zu erschweren.

Offen ist, wann die neue Partnerschaft startet. Erste praktische Schritte soll jetzt ein gemeinsames Projektteam aus Post- und Vodafone-Mitarbeitern ausloten. So werde geprüft, ob Vodafone-Produkte wie Verträge für den neuen Mobilfunkstandard LTE oder Internetanschlüsse über Postfilialen verkauft werden können. Im Gegenzug könnte in den Vodafone-Shops der E-Postbrief beworben werden.

Die Deutsche Telekom bleibt aber auch weiterhin bei der Deutschen Post im Geschäft. Im Rahmen einer routinemäßigen Ausschreibung habe die Telekom den Vertrag über die mobile Kommunikation im sogenannten machine-to-machine-Bereich erneut gewonnen, sagte Postsprecher Sebastian Steffen.

De-Mail Gesetz in Kraft getreten

03.05.2011
Logo De-MailAm 3. Mai 2011 ist das De-Mail-Gesetz in Kraft getreten. Interessierte Anbieter können damit beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die Akkreditierung als De-Mail-Diensteanbieter („De-Mail-Provider”) beantragen. Im Rahmen der Akkreditierung müssen alle künftigen De-Mail-Provider nachweisen, dass sie die durch das De-Mail-Gesetz geforderten hohen Anforderungen an die organisatorische und technische Sicherheit der angebotenen De-Mail-Dienste erfüllen.

Jeder Anbieter, der diese Anforderungen erfüllt, kann sich als De-Mail-Provider akkreditieren lassen. Bis jetzt haben United Internet (GMX, WEB.DE), Mentana Claimsoft, die Deutsche Telekom AG und die Deutsche Post AG angekündigt, sich akkreditieren zu lassen.

Hier finden Sie den Wortlaut des De-Mail-Gesetzes. Weitere Dokumente zum Thema De-Mail-Gesetzgebung - Bundestagsdrucksachen Bürgerportale, Gesetzentwurf De-Mail-Gesetz, BTDrs Empfehlungen der Ausschüsse zum Gesetzentwurf, De-Mail-Infobroschüre des Bundesinnenministeriums usw. - finden Sie im „Dokumentenarchiv Gesetze”

Stadt Köln versendet E-Postbriefe

04.05.2011
E-PostbriefAls eine der ersten deutschen Großstädte setzt die Stadt Köln den E-Postbrief der Deutschen Post für die Kommunikation mit den Bürgern ein. In einem ersten Pilotprojekt versendet die Verwaltung im Mai rund 16.000 Benachrichtigungen an Kölner Bürger, deren Personalausweis in Kürze abläuft. „Unser Ziel ist die Modernisierung der Verwaltung”, sagte Oberbürgermeister Jürgen Roters. „Wir wollen zeigen, wie man schneller und sicherer kommunizieren und dabei noch Geld sparen kann. Mit dem E-Postbrief geht das.”

DHL unterstützt Japan nach Erdbeben und Tsunami mit kostenlosen Inlandslieferungen von Hilfsgütern

04.05.2011
Logo DHLDHL hat eine Hilfsinitiative in Japan gestartet, bei der Hilfsgüter kostenlos in die am 11. März vom Erdbeben und Tsunami heimgesuchten Regionen geliefert werden. DHL nutzt seine Infrastruktur, um Hilfsgüter am Internationalen Flughafen Narita für einen Monat zu lagern, zu sortieren und auszuliefern.

Auch mehr als einen Monat nach der Katastrophe treffen weiterhin Hilfslieferungen der internationalen Staatengemeinschaft am Internationalen Flughafen Narita ein. DHL hat die Zwischenlagerung der Güter in seinem Lager übernommen und koordiniert die Auslieferung in das Katastrophengebiet in Zusammenarbeit mit japanischen Regierungsstellen.

Taketo Yamakawa, Vizepräsident von DHL Japan, sagte: „Japan rückt zusammen und bündelt seine Kräfte in unterschiedlichen Bereichen, um die Folgen des Erdbebens und des Tsunamis zu überwinden. In dieser Zeit kann DHL sein Know-how optimal einbringen und dafür sorgen, dass die Hilfsmaßnahmen durch eine effiziente Logistik unterstützt werden. Wir sind stolz darauf, unseren Beitrag zum Wiederaufbau des Landes leisten zu können.”

Rainer Wend, Zentralbereichsleiter für Politik und Unternehmensverantwortung bei Deutsche Post DHL, betonte: „Als größtes privates Logistikunternehmen der Welt wollen wir Verantwortung übernehmen und Japan in dieser schwierigen Situation unterstützen. Bis heute haben unsere Mitarbeiter am Narita Airport rund 5 Tonnen Nahrungsmittel, Trinkwasser und Taschenlampen umgeschlagen und weiterverteilt.”

Innerhalb von nur wenigen Tagen nach dem Erdbeben hat Deutsche Post DHL verschiedene Hilfsmaßnahmen im Rahmen der Initiative GoHelp gestartet, die eine Säule des Corporate-Responsibility-Engagements von Deutsche Post DHL ist. Seit der Katastrophe haben die Menschen in der Region bis heute 20 Tonnen Trinkwasser, Nahrungsmittel und Babyprodukte über lokale Regierungsstellen von DHL erhalten. Darüber hinaus hat DHL 30 Tonnen Hilfsgüter im Auftrag der Europäischen Kommission nach Sendai geliefert und den Transport weiterer Hilfsgüter übernommen, die von nichtstaatlichen Organisationen und Schulen des Landes zusammengetragen wurden. Zudem wurden die weltweiten Spenden von Mitarbeitern und die Unternehmensspenden am DHL-Hauptsitz in Bonn zusammengeführt und dem Roten Kreuz übergeben.

Postchef Appel fordert mehr Spielraum bei der Preisgestaltung im regulierten Briefbereich

09.05.2011
Logo DPDHLDer kontinuierliche Rückgang der Briefvolumina als Folge der Substitution des klassischen Briefes durch elektronische Medien führt zu einer geringeren Auslastung des Briefbeförderungsnetzes und erhöht die Kosten der Briefproduktion und der Zustellung. Eine weitere Effizienzsteigerung in diesem Bereich ist kaum mehr möglich. Dies stellte Postchef Frank Appel mehrfach in Interviews und in jüngster Zeit bei der Hauptversammlung der Deutschen Post fest und leitet daraus seine Forderung ab, das bestehende System der Preisregulierung beim Briefporto zu überdenken und die steigenden Kosten im Briefdienst stärker zu berücksichtigen.

Das Preisfestsetzungsverfahren der Bundesnetzagentur, bei dem Inflationsrate und Produktivitätsfortschritt gegeneinander aufgerechnet werden, müsse angepasst werden, weil es bei rückläufigen Sendungsmengen immer schwieriger werde, die Produktivität zu erhöhen. Appel wies auch darauf hin, wie ehrgeizig das Ziel sei, den Betriebsgewinn des Briefbereichs auf längere Sicht bei 1 Milliarde Euro zu halten, um die flächendeckende Versorgung langfristig zu sichern.

„Wir müssen Mehrwertsteuer zahlen, der Mindestlohn ist gefallen. Nun ist es an der Zeit, dass wir die Preise wie jedes andere Unternehmen marktgerecht gestalten dürfen”, sagte Appel der „Wirtschaftswoche”. Die Post habe seit 14 Jahren die Preise nicht erhöht. Noch habe der Konzern aber nicht entschieden, ob er eine Portoerhöhung beim Regulierer beantragt.

BdKEP: Deutsche Post verhöhnt Wettbewerb

09.05.2011
Logo BdKEP„Die Deutsche Post wird automatisch gesetzlich die Preiskontrolle verlieren, wenn sie wie jedes andere Unternehmen ist”, entgegnet Rudolf Pfeiffer, Vorsitzender des BdKEP, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post, Frank Appel, der gegenüber der Wirtschaftswoche erklärt hatte, wie jedes andere Unternehmen die Preise marktgerecht selbst gestalten zu wollen. „Wenn die Deutsche Post ihre absolute Marktbeherrschung aufgibt, dann entfällt auch die Preiskontrolle. So ist es gesetzlich vorgesehen”, so Pfeiffer.

„Die Deutsche Post beherrscht den Briefmarkt mit über 90 Prozent Marktanteil. Sie ist also nicht wie jedes andere Unternehmen. Sie ist in weiten Teilen des Umsatzes von der Umsatzsteuer gesetzlich befreit, andere Postdienste nicht. In weiteren Teilen hat sie sich selbst befreit und wartet gelassen die entsprechenden Gerichtsurteile ab. Sie schaut aus dem Post-Tower in Bonn auf die kleinen Postdienste herab und freut sich vermutlich, dass immer mehr in die Pleite rutschen. Sie hat ihr Ziel erreicht, absolut marktbeherrschendes Unternehmen zu bleiben und nicht abgeben zu müssen. Eine Gleichstellung zu fordern, ist eine Verhöhnung des Wettbewerbs.”

Pfeiffer weiter: „Die Deutsche Post als Monopolunternehmen nicht mehr kartellrechtlich zu überwachen, würde den Briefmarkt vollends ihrer unternehmerischen Willkür aussetzen. Die letzten unkontrollierten Trusts führten 1929 in die Weltwirtschaftskrise, 2009 im Finanzsektor zur weltweiten Finanzkrise. Und wohin führen uns unkontrollierte europäische Monopolunternehmen des Postsektors? Nicht zufällig dürfte ein Verfahren gegen die Deutsche Post vor der Beschlusskammer 5 der Bundesnetzagentur eröffnet worden sein, dessen Verhandlung jetzt am Mittwoch in Bonn stattfindet. Hier geht es um Preisdumping und ist wieder eine der vielen Machtproben, denen die Bundesnetzagentur durch die Deutsche Post ausgesetzt wird. Das jetzige Verfahren wird allerdings zum Sinnbild dafür, welche Chancen der Wettbewerb zukünftig noch haben wird oder ob sich alle Versender wieder dem Versanddiktat eines einzigen Unternehmens wie einst der Deutschen Bundespost beugen müssen.”

Bundesnetzagentur blockiert Portoerhöhungen

26.05.2011
Logo BNetzADie Forderungen der Deutschen Post nach einer Erhöhung des Briefportos haben bei der Bundesnetzagentur wenig Eindruck gemacht. Während der Vorstandvorsitzende Frank Appel bei der Hauptversammlung der Deutschen Post am 25. Mai 2011 in Frankfurt abermals an die Regulierungsbehörde und die Politik appellierte, veröffentlichte die Bundesnetzagentur erste Eckpunkte zur künftigen Preisregulierung. Fest steht, dass die Deutsche Post als marktbeherrschendes Unternehmen ihre Preise auch in Zukunft nur mit behördlicher Genehmigung erhöhen darf.

Dabei will die Agentur grundsätzlich am bisherigen, von der Post heftig kritisierten Verfahren festhalten, nach dem sich der Preiserhöhungsspielraum allein nach der Differenz zwischen der Inflationsrate und dem jährlichen Produktivitätsfortschritt richtet.

Die Bundesnetzagentur denkt sogar darüber nach, die Preisregulierung weiter zu verschärfen. Agenturchef Matthias Kurth will künftig auch Massensendungen von mehr als 50 Stück, deren Preise die Post seit der Aufhebung des Monopols frei bestimmen kann, wieder in die behördliche Preisgenehmigung einbeziehen. Dafür allerdings braucht Kurth die Zustimmung der Bundesregierung.

Appel: Post hält am Briefgeschäft fest

25.05.2011
Logo DPDHLDer Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post AG, Frank Appel, bekräftigte bei der Hauptversammlung des Konzerns am 25.Mai 2011, es bleibe vorerst bei der 2-Säulen-Struktur des Konzerns aus DHL und Briefgeschäft. Es gebe „zum heutigen Zeitpunkt” keine andere Planung. Aktionärsvertreter erneuerten auf der Hauptversammlung ihre Forderung, die Briefsparte vom übrigen Konzern abzutrennen. Sie machen die schlechten Ergebnisse des Briefgeschäfts dafür verantwortlich, dass der Kurs der Postaktie nicht vorankommt. „Der schleichende Niedergang der Briefsparte ist eine Bedrohung des ganzen Konzerns”, sagte Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Union Investment.

Appel betonte, es gehe nun darum, die Wachstumschancen zu nutzen, statt neue Unruhe in den Konzern zu bringen, der gerade erst eine schwierige Restrukturierungsphase hinter sich gebracht habe. Einzige Gewinner einer Spaltung wären seiner Ansicht nach die Konkurrenten. „Dort würden die Champagnerkorken knallen, wenn sich die Post nicht um ihre Kunden, sondern um sich selbst kümmert”, sagte er. Appel gestand aber auch ein, dass die Synergien zwischen Brief und Logistik begrenzt seien. Ob es auf Dauer bei der heutigen Konzernstruktur bleiben könne, werde davon abhängen, wie sich die beiden Seiten weiter entwickeln.

Der Briefbereich soll auf lange Sicht mindestens 1 Milliarde Euro zum Betriebsergebnis beisteuern. Dabei setzt die Post neben dem Paketgeschäft vor allem auf ihren E-Postbrief. Rund 500 Millionen Euro soll der Konzern in den E-Postbrief investiert haben, was Anlass zu Fragen bot. Lars Labryga von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) äußerte Zweifel am Preis des E-Postbriefs. Die von der Post verlangten 55 Cent seien angesichts der aufkommenden Konkurrenz durch die Deutsche Telekom und United Internet mit der De-Mail „nicht unbedingt weise”. Zahlen zum aktuellen Umsatz beim E-Postbrief und zur Zahl der Nutzer wollte Appel „aus Wettbewerbsgründen” nicht nennen.

EU weitet Untersuchung deutscher Beihilfe für die Post aus

10.05.2011
Logo EU-KommissionDie EU-Kommission weitet ihre bereits seit 2007 laufende Untersuchung deutscher Beihilfen für die Deutsche Post aus. Sie werde sich nun auch Kompensationen für die Pensionskosten anschauen, teilte die Kommission am 10. Mai 2011 mit. Beim einstigen Staatsunternehmen Post arbeiten auch nach der Privatisierung noch Beamte, für die grundsätzlich die gleichen Regelungen wie für Bundesbeamte gelten.

Die Kommission hat Bedenken, dass die Ausgleichszahlungen für Pensionen an Beamte eine Benachteiligung für die Post-Wettbewerber bedeuten. Die Europäische Kommission hatte im September 2007 ein förmliches Prüfverfahren gegen Deutschland eingeleitet: Gegenstand der Überprüfung sind Ausgleichszahlungen des Staates an die Deutsche Post AG. Die Hauptfrage lautet, ob es sich bei den Ausgleichszahlungen für die Durchführung der Universaldienstverpflichtung der Post um eine Überkompensierung handelte, die über das in einer Entscheidung der Kommission aus dem Jahr 2002 für mit dem Gemeinsamen Markt unvereinbar erklärte Maß hinausging.

Von der Deutschen Post AG hieß es seinerzeit, sie sei der Ansicht, dass die neue Untersuchung ohne jede Grundlage sei. Alle im Zuge der Privatisierung der Deutschen Bundespost erfolgten Vermögensübertragungen, die staatlichen Bürgschaften sowie die Finanzierung der Pensionsverpflichtungen seien schon Gegenstand des vorangegangenen Beihilfeprüfverfahrens gewesen. Dieses hatte zum Ergebnis, dass die Post eine staatliche Beihilfe von 572 Millionen EUR zurückzahlen sollte. Die Entscheidung wurde im September 2010 vom EuGH gekippt.

Die Deutsche Post DHL hält die am 10. Mai 2011 von der Europäischen Kommission verkündete Erweiterung des seit 2007 laufenden Beihilfeverfahrens für unbegründet. Der Konzern wird die Vorwürfe prüfen und wie bisher auch im laufenden Verfahren dazu Stellung nehmen.

BdKEP: Repräsentanz in Berlin

07.05.2011
Logo BdKEPDie Mitgliederversammlung des BdKEP am 7. Mai 2011 hat die Zusammenarbeit mit den Verbänden pagd Postagenturnehmerverband Deutschland e.V. und IsSiT e.V. Interessenverband selbstständiger Subunternehmer im Transportgewerbe gutgeheißen. Gleiches beschlossen die beiden Verbände auf ihren MitgliederversammlungenLogo pagd.

Zukünftige Aufgabe des BdKEP ist, die Repräsentanz der 3 Verbände zu übernehmen. Damit ist das Ziel verbunden, die Interessenvertretung des gesamten Mittelstandes der KEP-Branche zu stärken, u.U. auch gegen die den Markt dominierenden KEP-Konzerne.

Logo ISSiT

Dem Umzug des BdKEP Anfang Juli nach Berlin steht somit nichts mehr im Wege. Neue Büroräume im Umkreis Bahnhof Friedrichstraße/Charlottenstraße sind schon gefunden. Die Repräsentanz der 3 Verbände in der Nähe des Regierungsviertels kann damit eröffnet werden. Gleichzeitig wird die Arbeit der Verbände verstärkt werden durch einen 2. Geschäftsführer.

Die Mitgliederversammlung bestätigte den jetzigen Vorstand des BdKEP für weitere 3 Jahre, Rudolf Pfeiffer als Vorsitzenden, Achim Beier (messenger Transport Logistik GmbH, Berlin) als Stellvertreter und Bert Hierl von Hierl & Müller GbR, Straubing (Vorstand Kurier). Uwe Stelzig (Direktexpress Ulm) stellte sich nicht wieder zur Wahl.

Rudolf Pfeiffer

Rudolf Pfeiffer, BdKEP Vorstandsvorsitzender
Foto: BdKEP

Darüber hinaus wurde der Vorstand erweitert um Kemal Keskinsoy, Vorsitzender von IsSiT und Carsten Kaps, Vorsitzender des pagd. Somit sind die kooperierenden Verbände auch direkt im Vorstand des BdKEP vertreten. Jede Wahl fiel einstimmig aus.

Der BdKEP vertritt seit 1990 die gewerbepolitischen Interessen der Unternehmer und Unternehmen der Kurier-, Express-, Paket- und Briefdienste und ist Ansprechpartner für Politik, Ministerien, Behörden, Presse und Brancheninteressierte. Die Branche erwirtschaftet derzeit einen Umsatz von über 27 Milliarden Euro mit über 400.000 Beschäftigten. Der BdKEP ist seit 2007 Mitglied in der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände BDA.

NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag verklagt die Deutsche Post - und scheitert vor dem OLG

13./26.05.2011
Die Deutsche Post weigert sich, die Fraktionszeitung der rechtsextremistischen NPD zuzustellen. Die NPD zog deswegen vor Gericht.

„Klartext”, die Zeitung der Sächsischen Landtags-NPD, sollte durch die Deutsche Post an alle Haushalte in Leipzig verteilt werden. Die Post weigert sich, die vierteljährlich erscheinende Zeitung zu verteilen und einen entsprechenden Rahmenvertrag mit der NPD-Fraktion abzuschließen. Ende 2010 hat diese gegen die Deutsche Post Klage erhoben. Im Dezember 2010 wies das Landgericht Leipzig die Klage ab. Die NPD-Fraktion ging in Berufung. Am Dresdener Oberlandesgericht (OLG) wurde im Mai 2011 neu verhandelt.

Das Landgericht Leipzig befand im Dezember, die Post sei nicht verpflichtet, einen Rahmenvertrag mit der NPD-Fraktion abzuschließen. Bei der Zeitung handele es sich um eine Massendrucksache (Infopost), die nicht an bestimmte Personen gerichtet sei, sondern an alle Haushaltungen zu verteilen ist. Damit sei „Klartext” eine Postwurfsendung und keine Postdienstleistung, zu der die Post gesetzlich verpflichtet sei. Auch auf den Gleichbehandlungsgrundsatz aus Artikel 3 des Grundgesetzes könne sich die Fraktion nicht stützen, da eine Ungleichbehandlung nicht vorliege.

Der 8. Zivilsenat des OLG verteidigte am 12. Mai 2011 die Entscheidung der Leipziger Richter. „Das Urteil ist im Ergebnis richtig, die Begründung ist aber falsch”, sagte Richter Peter Glaß. Es liege zwar eine Postdienstleistung vor, jedoch müsse die Post die Fraktionszeitung nicht verteilen, da sie weder eine Zeitung noch eine Zeitschrift sei. Rechtliche Grundlage hierfür ist die Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV). Danach muss die Post Zeitungen und Zeitschriften verteilen, „die zu dem Zweck herausgegeben werden, die Öffentlichkeit über Tagesereignisse, Zeit- oder Fachfragen durch presseübliche Berichterstattung zu unterrichten”, heißt es dort. Diese Bedingungen, so die Richter, liegen bei „Klartext” aber nicht vor.

Der Rechtsanwalt der NPD-Fraktion sah dies anders: „Klartext” greife sehr wohl das tagesaktuelle Geschehen auf und informiere über die Fraktionsarbeit der NPD im Landtag. Dir Richter hingegen erklärten, in dem Blatt keine presseübliche neutrale Berichterstattung zu erkennen. Stattdessen diene es ideellen Zwecken und mache Werbung für die NPD. Zudem erfolge keine klare Trennung zwischen Meinung und Bericht.

Für eine weitere Berufung - so Glaß - sehe er keinen Erfolg. Die NPD-Fraktion aber wird sich wahrscheinlich mit einer Klageabweisung nicht zufrieden geben, deutete der Anwalt an.

Am 26. Mai 2011 wies das OLG in seinem Urteil die NPD-Klage zurück. In der OLG-Pressemitteilung heißt es:

Der Senat hat eine Verpflichtung der Deutschen Post AG auf Abschluss eines Rahmenvertrages, der die Verteilung einer Publikation der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag zum Gegenstand hat, abgelehnt. Ein gesetzlich geregelter Abschlusszwang sei nicht gegeben, weil es sich bei der Publikation nicht um eine Zeitung oder Zeitschrift i. S. d. Post-Universaldienstleistungsverordnung handle. Insbesondere fehle es auch an einer - dort vorausgesetzten - presseüblichen Berichterstattung. Ein auf Treu und Glauben gestützter Abschlusszwang komme nicht in Betracht, weil die Post-Universaldienstleistungsverordnung insoweit eine abschließende Reglung darstelle.

Die Klägerin könne sich auch nicht auf das Nichtdiskriminierungsverbot nach § 2 der Postdienstleistungsverordnung berufen, da es aus den genannten Gründen auch an einer Postdienstleistung i. S. dieser Verordnung fehle. Auch auf den Gleichheitsgrundsatz aus Art. 3 GG könne sich die Klägerin nicht berufen, weil die Deutsche Post AG sich mehrheitlich in privatem Besitz befinde.

Gegen das Urteil ist das Rechtsmittel der Revision zulässig.

Urteil des OLG Dresden vom 26.05.2011, Az.: 8 U 0147/11 NPD-Fraktion... ./. Deutsche Post AG

US-Post vor der Insolvenz

12.05.2011
Logo USPSDie US-amerikanische Post ruft um Hilfe. Am Ende des Geschäftsjahres im September drohe das Geld auszugehen, warnte der US Postal Service am 11. Mai in Washington. Anstehende Zahlungen an die Regierung könnten dann nicht mehr geleistet werden. Das staatseigene Unternehmen ist beim Steuerzahler tief verschuldet. Die Brief- und Paketzusteller ist allerdings vorerst nicht gefährdet.

Briefkastenleerung

Foto: USPS

Die US-Post leide darunter, dass die Amerikaner immer weniger Briefe verschicken und stattdessen E-Mails senden. Die Wirtschaftskrise habe die Situation zusätzlich verschlechtert. Mit einem drastischen Sparprogramm versuchte das Management gegenzusteuern. Zehntausende Mitarbeiter wurden bereits entlassen, Tausende von Filialen stehen vor der Schließung, und samstags soll die Briefzustellung entfallen.

Nach Meinung des Postchefs Patrick Donahoe reicht dies noch nicht. Er forderte eine Entlastung bei den Gesundheitskosten für die Mitarbeiter und mehr staatlichen Kredit. Die eigenen Sparmöglichkeiten sieht er bereits ausgeschöpft. In den letzten 3 Jahren seien bereits 130.000 Vollzeitstellen weggefallen, rechnete Finanzchef Joseph Corbett vor. Ende März 2011 beschäftigte die US-Post noch ca. 572.000 Menschen.

Der US Postal Service steht unter starkem Konkurrenzdruck der großen Logistikkonzerne UPD und FedEx. Allein im 2. Geschäftsquartal, das im März endete, weitete sich der Verlust im Vergleich zum Vorjahresquartal von 1,6 Milliarden auf 2,2 Milliarden US-Dollar aus (1,5 Milliarden Euro).

Weltpostverein zeichnet Zustellqualität von DHL aus

18.05.2011
Logo UPUAm 12. Mai 2011 wurde DHL Express Deutschland im Rahmen des Postal Operations Council des Weltpostvereins mit dem Gold Status der EMS Performance Awards geehrt. Generaldirektor Edouard Dayan überreichte den Preis vor Ort in Bern.

Ausschlaggebend für diese Auszeichnung ist die Erfüllung verschiedener Schlüsselindikatoren wie pünktliche Übermittlung oder Zustellung von Sendungen, die zuverlässige und zeitnahe Übertragung der Sendungs-Scans sowie die direkte Bearbeitung von Anfragen. DHL Express überzeugte in allen Punkten mit Werten zwischen 98 und 100 Prozent.

Der Express Mail Service (EMS) ist ein internationales Express-Produkt, das von Postgesellschaften aus über 150 Ländern angeboten wird. DHL Express Deutschland stellt diese Sendungen in allen Ländern zu. Die Qualitätswerte ermittelt für den Weltpostverein Price Waterhouse Coopers als unabhängiger Dienstleister.

Deutsche Post DHL erhöht Zahl der Ausbildungsplätze und der Übernahmen von Auszubildenden

18.05.2011

Logo DPDHLDie Deutsche Post DHL setzt weiterhin auf die Ausbildung junger Menschen. Im Jahr 2011 bietet der Konzern rund 2.000 Ausbildungs- und Studienplätze an - das sind fast 300 mehr als 2010. Der Schwerpunkt liegt in Deutschland und hier im Unternehmensbereich Brief, in dem rund 1.400 junge Leute ihre Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (FKEP) beginnen können.

Walter Scheurle

Walter Scheurle, Personalvorstand und Arbeitsdirektor Deutsche Post DHL
Foto. Deutsche Post AG

Gleichzeitig bietet das Unternehmen in 2011 rund 1.000 Auszubildenden nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss einen Arbeitsplatz an - das sind rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Übernahme erfolgt hauptsächlich im Unternehmensbereich Brief in Vollzeit und überwiegend unbefristet.

„Wir sind einer der größten Arbeitgeber in Deutschland und der Premium-Dienstleister in unserer Branche”, sagt Jürgen Gerdes, Briefvorstand der Deutschen Post DHL. „Deshalb brauchen wir jedes Jahr neue hoch motivierte und qualifizierte Kräfte sowohl im Brief- als auch im stark wachsenden Paketbereich. Sie sind die Zukunft unseres Unternehmens.”

Walter Scheurle, Personalvorstand der Deutschen Post DHL ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir so vielen jungen Menschen eine Perspektive geben können. Vor Ort brauchen wir gut ausgebildete Kräfte als Motor für die weitere Entwicklung unseres Unternehmens. Angesichts des demografischen Wandels sind Ausbildung und Übernahme eine enorm wichtige Aufgabe.”

Insgesamt bildet der Konzern in 20 verschiedenen Berufen aus. Dazu gehören neben den Berufen KEP-Fachkraft und KEP-Kaufmann auch Berufsbilder im Logistik- und Servicebereich. Konkret werden dieses Jahr bei der Deutschen Post rund 710 Ausbildungsplätze zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (FKEP) bundesweit angeboten. Auch FIRST MAIL, eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Post DHL, bietet eine größere Anzahl an tarifvertraglich geregelten Ausbildungsplätzen an. Diese sind Teil einer Vereinbarung zwischen der Deutschen Post und ver.di. Bei FIRST MAIL stehen rund 670 FKEP-Ausbildungsplätze zur Verfügung. Die Ausbildung erfolgt dezentral in verschiedenen Wirtschaftsräumen, so unter anderem in Lübeck/Schwerin, Berlin, Rhein-Ruhr, Frankfurt, Halle/Leipzig, Ludwigshafen/Karlsruhe und Stuttgart sowohl in Betrieben der FIRST MAIL als auch bei der Deutschen Post.

Mit Muskelkraft zum Empfänger: In Hamburg stellt DPD mit dem Fahrrad zu

24.05.2011
Logo DPDDPD in Hamburg stellt Pakete ab sofort auch mit dem Fahrrad zu. Bei einem Pilotversuch testet der Paketdienst 3 unterschiedliche Modelle auf ihre Praxistauglichkeit. „Die Lastenfahrräder stehen nie im Stau, kommen durch jede Gasse und sind vollkommen emissionsfrei unterwegs”, erklärt Hansjürn Beckmann, Niederlassungsleiter von DPD in Hamburg. „Für DPD könnten die Fahrräder eine Antwort auf Herausforderungen in Innenstädten wie Feinstaub, Zufahrtsbeschränkungen und Verkehrsüberlastung sein.”

DPD Paketzustellung mit Fahrrad

Umweltfreundlich, aber anstrengend: DPD Zusteller bei der Paket-Zustellung in Hamburg-Harvestehude.
Auf sein Lastenfahrrad passen bis zu 50 Pakete.
Foto: DPD

Die Zustellung per Muskelkraft bietet sich vor allem bei Zustelltouren an, die sich durch kurze Wegstrecken und eine hohe Stoppdichte auszeichnen. Das ist etwa bei der Zustellung in städtischen Zentren an Privatempfänger der Fall - diese erhalten oft nur eine einzelne Sendung. Einsatzgebiete für die Lastenfahrräder sind daher die Hamburger Stadtteile Barmbek, Steilshoop, Rotherbaum, Winterhude und Alsterdorf, wo die genannten Voraussetzungen gegeben sind.

Zur Beladung der Fahrräder hat DPD dezentrale Umschlagpunkte eingerichtet, zum Beispiel bei gewerblichen Kunden im Zielgebiet, die Lagerflächen zur Verfügung stellen. Dort laden die Fahrrad-Zusteller jeweils bis zu 50 Pakete auf und starten dann ihre Zustell-Tour. „Wenn sich die Fahrrad-Modelle in der Praxis bewähren, kann DPD auf diese Weise auch andere Innenstädte von Lärm und Abgasen entlasten”, ist Niederlassungsleiter Beckmann zuversichtlich. Bis Mitte August werden aussagekräftige Ergebnisse erwartet. Getestet werden Modelle der Hersteller Wulfhorst, Velocab und Pedalpower.

Hermes fährt Rekorde im Paketgeschäft ein

26.05.2011
Dachmarke HermesDass Hermes sein „Marken Potpourri” (Wortlaut Hanjo Schneider, CEO Hermes Europe) auflösen und unter eine einheitlichen Dachmarke zusammenführen will, war auch zentrales Thema der Jahrespressekonferenz des Dienstleisters in Hamburg. Neben der neuen strategischen Ausrichtung konnte Hermes zudem ein Umsatzplus von 18 Prozent bekanntgeben. Außerdem strebt das Unternehmen im Paketsegment bis 2015 die Marktführerschaft an. Eine Rückkehr ins Briefgeschäft bleibt hingegen ausgeschlossen.

Außer CEO Hanjo Schneider waren Hartmut Ilek, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hermes Logistik Gruppe Deutschland, und Dieter Urbanke, Vorsitzender der Geschäftsführung Hermes Fulfilment, in Hamburg vor Ort. Der kürzlich gestartete Dachmarkenauftritt, durch den Hermes erstmals alle 11 Gesellschaften gemeinsam unter einem Namen bündelt, soll dem Unternehmen helfen, sich als internationaler Dienstleister zu positionieren, der große Handelsketten entlang der ganzen Wertschöpfungskette bedienen kann.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis 28. Februar 2011) konnte Hermes nach eigenen Angaben einen Umsatz von 1,724 Milliarden Euro erzielen und somit ein Plus von 18 Prozent zum Vorjahr. Die Erträge entwickelten sich in allen 4 Geschäftsbereichen - Sourcing & Product, Transportlogistik, Fulfilment und Distribution - durchgehend positiv. Damit liegt das Unternehmen deutlich über dem Schnitt der KEP-Branche (Kurier-, Express- und Post-Dienste). Deren Umsatzwachstum lag 2010 nach Angaben des Bundesverband Internationale Express- und Kurierdienste (BIEK) bei rund 5,4 Prozent. Angaben über das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) konnte Schneider vor der offiziellen Bilanz der Unternehmensmutter Otto im Juni nicht machen, sagte jedoch, dass sich dieses ebenfalls sehr erfolgreich in einem hohen 2-stelligen Millionen-Bereich bewege.

Wachstumsmotor bei Hermes ist der Online-Handel. Hier liegt laut CEO Schneider der Fokus derzeit auf den Angebotsplattformen. Da es online eine hohe Leistungstransparenz gebe, stehe man im Fokus der Zielgruppe, die negative Shopping-Erlebnisse nicht verzeihe. Die 2010 gegründeten Unternehmen Add/Up (Multi-Channel-Handel) und Nex Tec (IT-Lösungen für E-Shops) sollen hier helfen, Hermes als Dienstleister für den integrierten Online- und Stationär-Handel zu positionieren.

Hartmut Ilek

Hartmut Ilek, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hermes Logistik Gruppe Deutschland
Foto: Hermes

Im Bereich Logistik konnte Hermes Hartmut Ilek zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr Rekorde brechen. Die Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH transportierte 2010 mit 303,8 Millionen über 14 Prozent Sendungen mehr als im Vorjahr (266 Millionen). Damit verzeichnet der Dienstleister nach eigenen Angaben bereits im 7. Jahr in Folge einen Volumenzuwachs, der fast doppelt so hoch ausfiel wie das im KEP-Gesamtmarkt generierte Mengenplus (7,1 Prozent).

Besonders stark investiert Hermes derzeit in den russischen Paketmarkt. Dort sollen nach dem Abschluss eines Pilotprojekts noch innerhalb dieses Jahres bis zu 400 Paketshops entstehen. „In Russland liegt die Zustelldauer bei 3 bis 6 Wochen. Das liegt vor allem an der Infrastruktur”, sagte Ilek. „Hermes arbeitet vor Ort mit Unternehmen zusammen, die zwischen 15 und 30 Geschäfte haben und nachts beliefert werden. So stellen wir im Durchschnitt Pakete innerhalb von 1,1 Tagen zu.” Innerhalb von 5 Jahren will man laut Ilek einen Marktanteil von mindestens 50 Prozent erzielen.

Auch im heimischen Markt strebt Hermes einen Ausbau des Geschäftes an. Zwar sei es hier schwierig zu errechnen, welchen Anteil der Dienstleister genau am Markt habe, da die Deutsche Post DHL die Bereiche Brief und Paket nicht trenne. Aber Ilek geht derzeit davon aus, dass Hermes im Paketmarkt einen Anteil von 40 Prozent hat. „Bis spätestens 2015 wollen wir die relative Marktführerschaft erreichen.”

Anders sieht es im Briefmarkt aus. Laut Schneider halte man die Anteile an TNT Post (29 Prozent) definitiv, solange das Unternehmen Gewinne erwirtschafte, was es derzeit tue. Man wolle weiterhin versuchen, eine echte Alternative im Briefsegment zu sein. Ein zusätzliches Engagement, wie das kürzlich eingestellte Joint Venture mit der Swiss Post, primeMail, sei allerdings vom Tisch.

Zu den 11 Unternehmen, die künftig unter der Dachmarke Hermes laufen werden und mittlerweile über die einheitliche Homepage Hermesworld.com zu erreichen sind, gehören Dienstleistungen wie Sourcing. Das heißt die Beschaffung und Vermittlung von Mode- und Lifestyleartikeln, vor allem in asiatischen Märkten. So führt Hermes beispielsweise Ausschreibungen durch, um den Hersteller mit dem besten Preis-Leistungs-Angebot zu finden. Des Weiteren gehört dazu die Prüfung von Qualitäts- und Sicherheitsstandards, der Transport per Schiff oder Luft nach Europa, sowie der dortige Transport in eigene Lager oder die der Auftraggeber. Außerdem bietet Hermes neben der Zustellung an den Endkunden auch die Auslieferung an den Point-of-Sale, das Retourenmanagement, sowie die Installation und Betreuung von Webshops inklusive der zugehörigen Services (Bezahlverfahren, Call-Center) an.

DHL Express baut Infrastruktur im asiatischen Raum aus

31.05.2011
Logo DHL ExpressDas Unternehmen DHL Express plant eine Erweiterung seines Angebots insbesondere im asiatischen Raum. So hat DHL Express zusätzliche Express- und Langstreckenflüge eingerichtet. 2012 soll außerdem in Shanghai ein neues nordasiatisches Luftdrehkreuz eröffnet werden.

2 neue Flugverbindungen sind Expressflüge mit Zustellung am Folgetag zwischen der asiatisch-pazifischen Region und den USA und dem Mittleren Osten. Zusätzliche Langstreckenverbindungen wurden zwischen Hongkong und Cincinnati (USA) eingerichtet und eine neue Direktverbindung zwischen Cincinnati und Bahrain.

Die Zustellzeiten verkürzen sich dank der neuen Verbindungen um 1 Tag. Das geplante Luftdrehkreuz soll auf dem Shanghai Pudong International Airport für 175 Millionen US-Dollar (122 Millionen Euro) entstehen.

Für öffentliche Auftraggeber ist Qualität von Briefdiensten wichtiger als der Preis

07.6.2011
Qualität spielt bei der Vergabe von Postdienstleistungen durch öffentliche Auftraggeber eine immer wichtigere Rolle. Der Preis ist nur noch eines von mehreren Kriterien für den Zuschlag. So lautet das Fazit eine Symposions des Bundesverbandes Deutscher Postdienstleister (BvDP) in Köln. Zudem führen immer mehr Bundesländer Mindestlohnregeln ein.

Bei öffentlichen Ausschreibungen hat es massive Veränderungen gegeben, bestätigte ein Manager der auf den Postbereich spezialisierten Dresdener Unternehmensberatung Spectos. Bei fast jeder Ausschreibung werden inzwischen Qualtitätskriterien höher gewichtet als der Preis. Öffentliche Institutionen dürfen bei der Entscheidung über die Vergabe von Postdienstleistungen ohnehin nicht allein den niedrigsten Stückpreis bei der Auftragsvergabe berücksichtigen, sagte Prof. Martin Burgi vom Lehrstuhl für öffentliches Recht an der Ruhr-Universität Bochum. Burgi hat nach der Vergaberechtsreform vor Kurzem ein Gutachten zu diesem Thema vorgelegt. Grundsätzlich müsse eine Auftragsvergabe nach dem Gebot der Wirtschaftlichkeit erfolgen, erläuterte der Wissenschaftler bei der Veranstaltung „Vergabe von Postdienstleistungen durch öffentliche Auftraggeber”. Entgegen der gängigen Praxis, Aufträge überwiegend aufgrund des Preises zu vergeben, müssen öffentliche Auftraggeber weitere Kriterien in die Wertung einbeziehen, vor allem Qualität, aber auch Umwelteigenschaften oder Lieferungs- und Ausführungsfristen.

Kopplung an den Mindestlohn
Immer mehr Bundesländer koppeln zudem - wie Burgi ausführte - die Vergabe öffentlicher Aufträge an Mindestlohnregelungen. Als Beispiele nannte er Brandenburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. In diesen Bundesländern müssen Anbieter Mindestlöhne von 7,50 Euro, 8,50 Euro bzw. 10 Euro pro Stunde zahlen, um Aufträge zu erhalten. Andere Länder wollen laut Burgi nachziehen. „Wir bereiten ein Gesetz vor, Aufträge nur an solche Unternehmen zu vergeben, die Mindestbedingungen für ihr Unternehmen erfüllen”, bestätigte Tobias Traupel vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium. Ziel sei es, Lohndumping einen Riegel vorzuschieben.

Burgi wies aber darauf hin, es sei nicht Sache der öffentlichen Auftraggeber, für mehr Wettbewerb im Postmarkt zu sorgen. Wettbewerbspolitik sei Aufgabe der Bundesnetzagentur. „Entscheidend für die öffentlichen Auftraggeber ist vielmehr, dass zum Beispiel Knöllchen verschickt werden und auch beim Adressaten ankommen.” Denn die Gewährleistungsverantwortung verpflichte die öffentlichen Institutionen, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Post zuverlässig die Adressaten erreiche. Dabei gelte: „Geiz ist nicht geil.” Zwar müsse das Budget beachtet werden. Aber angesichts der komplexen und netzartig verknüpften Postdienstleistungen mit ihrem hohen Fehlerpotenzial sei das Kriterium des niedrigsten Preises allein nicht anwendbar.

Neben Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Postdienstleisters seien zunehmend auch dessen Flexibilität und Konzepte zur Bewältigung nachgelagerter Anforderungen wie die Rückläuferbearbeitung oder die Archivierung wichtig für die Bewertung.

4 Überlebende nach Notlandung eines DHL-Frachtflugzeugs

07.06.2011
Logo DHLBei der Notlandung eines DHL-Frachtflugzeugs in Gabun sind am 6. Juni 2011 die 4 Menschen an Bord des Flugzeugs verletzt worden. Die Maschine habe die Erlaubnis erhalten, auf dem Flughafen der Hauptstadt Libreville zu landen, als der Pilot die Flugkontrolle über ein Problem mit der Hydraulik informiert habe, teilte das Verkehrsministerium des Landes mit. Das Flugzeug sei vor der Küste mit seiner Nase im Flachwasser zum Stillstand gekommen, hieß es. Laut Ministeriumsangaben wurden ein bulgarisches und 2 ukrainische Besatzungsmitglieder sowie ein gabunischer Passagier in ein Krankenhaus gebracht. Die Regierung kündigte eine Untersuchung des Unfalls an.

In absehbarer Zeit keine virtuelle Hauptversammlung

07.06.2011
Logo DPDHLRund 460.000 Aktionäre hat die Deutsche Post AG, davon sind 458.000 Privatanleger. Die Mehrheit an Köpfen stellt mit 9 Prozent eine Minderheit am Kapital. Beim Kurs von nahezu 13 Euro halten sie 1,3 Milliarden Euro und „sind eine sehr wichtige Aktionärsgruppe”, sagte Tjark Schütte, Vice President IR des Postkonzerns auf der 14. DIRK-Konferenz in Frankfurt.

Auch wenn Privatleute nach Meinung von Finanzexperten zur Stabilisierung des Aktienkurses beitragen, werde sich eine virtuelle Hauptversammlung wegen der hohen Kosten und vor allem der zusätzlichen Risiken in absehbarer Zeit nicht durchsetzen, so Schütte. Die Post habe eine Menge an Initiativen versucht wie Live-Chat, Besuche von Anlegermessen usw. - ohne den erhofften Erfolg. Er warnte davor, im Dialog mit Privaten dieselben Präsentationen zu verwenden, die Profis vorgelegt würden. Retail und Institutionelle sollten Zugang zu den gleichen Informationen haben, aber nicht mit derselben Tiefe.

GLS erzielt gutes Ergebnis und investiert weiter in Qualität

14.06.2011
Logo GLSDie GLS-Gruppe gab am 14. Juni 2011 das Ergebnis des Geschäftsjahres 2010/11 bekannt. Der europaweit tätige Paket-, Express- und Logistikdienstleister verzeichnete zufriedenstellende Umsatz- und Mengensteigerungen und erzielte ein gutes Ergebnis. Investitionen von 60 Millionen Euro in Netzausbau und Qualität sind geplant.

363 Millionen Pakete transportierte die GLS-Gruppe durch ganz Europa - 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch der Umsatz stieg leicht an, von 1,68 Milliarden auf 1,75 Milliarden Euro. Das Ergebnis (EBITA) erhöhte die Gruppe um fast 10 Prozent von 132 auf 145 Millionen Euro.

„Die wirtschaftlichen Bedingungen haben sich in den meisten europäischen Märkten verbessert”, erklärt Rico Back, CEO der GLS. „Das spiegelt sich in unserer Mengensteigerung wider.” Die Paketpreise bewegen sich allerdings in dem stark umkämpften Markt nach wie vor auf einem unbefriedigenden Niveau. „Mit unserem Ergebnis sind wir jedoch zufrieden”, sagt Back. „GLS setzt nicht primär darauf, Marktanteile zu gewinnen. Uns geht es um ein nachhaltiges, solides Wachstum und um eine stabile Kundenstruktur. Wir werden weiterhin in unser Netz und in die Qualität unserer Leistung investieren.”

GLS plant im neuen Geschäftsjahr 2011/2012 Investitionen in Höhe von rund 60 Millionen Euro. Investitionsschwerpunkte: der Ausbau der Netzinfrastruktur sowie der gruppenweiten IT-Landschaft. Im neuen Geschäftsjahr rechnet GLS mit einer weiteren Erholung des Paketmarktes. „Europaweit gehen wir von rund 5 Prozent Umsatzwachstum aus”, sagt Back. „Allerdings wird der Kostendruck nicht abnehmen. Die Optimierung der Prozesse und der Netze bleibt also ein großes Thema.”

Österreichische Post: Der Ex-Monopolist baut um

11.06.2011
Logo Österreichische PostAuch nach der Liberalisierung des Postmarktes in Österreich hat die Österreichische Post noch keine ernst zu nehmende Konkurrenz. Das gemütliche Leben ist dennoch schon lange vorbei, auch wenn Postchef Georg Pölzl überzeugt ist, dass das Unternehmen noch länger das Briefgeschäft dominiert. Denn die größte Konkurrenz ist das Internet. Jährlich verliert die Österreichische Post 3 bis 5 Prozent des Umsatzes, weil Briefe durch E-Mails ersetzt werden. Dieser Erlösschwund kann auch durch den „E-Brief” nicht wettgemacht werden. Deshalb sucht Pölzl nach neuen Einnahmequellen im Paket & Logistikbereich sowie auf Wachstumsmärkten im Ausland, vor allem in Ost- und Südosteuropa.

Zugleich baut Pölzl den Konzern um. So wurden die Sparten Brief und Filialnetz zusammengelegt, was nicht nur einen Vorstandsposten, sondern auch generell Kosten spart. Pro Jahr werden auch rund 900 Stellen abgebaut. Seit 2000 ist der Mitarbeiterstand im Inland von 32.000 auf knapp 20.000 gesunken. Das Problem sind unkündbare Beamte, für die es keine Arbeit gibt. Sie werden zu anderen Bundesdienststellen wie der Polizei vermittelt.

Schon weit fortgeschritten ist der Umbau des Filialnetzes. Ende März 2011 waren von den 1866 Geschäftsstellen nur noch 702 eigenbetriebene Filialen und schon 1164 Partner-Agenturen. Die Zielgröße für eigenbetriebene Filialen liegt bei rund 500, die in Kooperation mit der Bawag/PSK auch Finanzdienstleistungen anbieten.

Großbritannien: Gesetz zur Privatisierung der Royal Mail verabschiedet

14.06.2011
Logo Royal MailDas Gesetz zur Privatisierung der Royal Mail hat Mitte Juni 2011 beide Häuser des britischen Parlaments passiert. Der von der konservativ-liberalen Regierung angestrebte Verkaufsprozess wird aber erst frühestens im kommenden Jahr beginnen. Noch nicht entschieden ist, ob der Staatsbetrieb an einen Interessenten verkauft oder an die Börse gebracht wird.

Das neue Postdienste-Gesetz sieht aber vor, dass mindestens 10 Prozent der Royal Mail Aktien im Zuge der Veräußerung an die Beschäftigten des Unternehmens gehen. Wirtschaftsminister Vince Cable sprach von einem „bedeutenden Meilenstein” für die Royal Mail. Die Verabschiedung des Gesetzes, die - noch ausstehende - Genehmigung staatlicher Hilfen durch die EU-Kommission und die Bewältigung des Defizits in der betrieblichen Rentenkasse seien wichtige Schritte, die den Verkauf der Royal Mail beflügeln würden. Die Verbindlichkeiten der Royal Mail gegenüber dem Staat belaufen sich derzeit auf rund 1,7 Milliarden Pfund.

Nach Einschätzung von Beobachtern läuft die Regierung Gefahr, angesichts der Finanzkennziffern und des Drucks im operativen Geschäft wegen eines stetig sinkenden Briefaufkommens nur einen geringen Verkaufserlös zu erzielen.

Bundesnetzagentur wirf First Mail Preisdumping vor

14.06.2011
Logo FirstMailDie Bundesnetzagentur hat in einem Verfahren gegen First Mail Düsseldorf GmbH und die Deutsche Post AG in Abstimmung mit dem Bundeskartellamt Verstöße gegen die Entgeltmaßstäbe und das Diskriminierungsverbot nach dem Postgesetz festgestellt. Sie hat den Unternehmen aufgegeben, diese Verstöße unverzüglich, spätestens aber bis 31. August 2011, abzustellen. Zugleich hat die Bundesnetzagentur sich zur Höhe möglicher neuer Entgelte geäußert.

„Die nach unseren Untersuchungen bei der First Mail vorliegende Kostenunterdeckung führt zu einer Beeinträchtigung der Wettbewerbsmöglichkeiten anderer Unternehmen, die nicht hinnehmbar ist. Die Deutsche Post hatte zwar Kostendeckung für First Mail ab dem Jahr 2011 prognostiziert. Dem konnte nach den anzulegenden Maßstäben aber nicht gefolgt werden”, erklärte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur. Die Bundesnetzagentur ist von Amts wegen tätig geworden aufgrund eigener schon seit Längerem vorausgegangener Vorermittlungen. Darüber hinaus lag eine Wettbewerberbeschwerde vor.

Ein Postsprecher erklärte, die Entscheidung der Aufsichtsbehörde sei nicht nachvollziehbar. Die Post behalte sich rechtliche Schritte vor. Voraussichtlich werde sie gegen den Beschluss der Bundesnetzagentur klagen. Der Konzern nutzt First Mail als Briefdiscounter, um sich in den Ausschreibungen von Behörden und anderen Großkunden besser gegen die Konkurrenz behaupten zu können.

Royal Mail macht im Briefgeschäft Defizit

15.06.2011
Briefkasten Royal MailRoyal Mail berichtete Mitte Juni 2011 von einem Ergebnisrückgang im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011. Der operative Gewinn nach Modernisierungskosten sei auf 39 (im Vorjahr 180) Millionen Pfund gesunken. Dies sei vor allem an dem auf 9,2 (Vorjahr 9,3) Milliarden Pfund verringerten Umsatz gelegen. Der Konzern schrieb einen Verlust von 258 (Vorjahr 320) Millionen Pfund.

Im britischen Brief- und Paketgeschäft sowie im internationalen Geschäft verlor die Royal Mail im Berichtsjahr 120 Millionen Pfund. Befördert wurden pro Tag 62 Millionen Briefsendungen. 2005/2006 waren es noch 80 Millionen. Erwartet werden weitere Rückgänge um 5 Prozent pro Jahr.

Vorstandschefin Moya Greene erklärte, Internet und Mobiltelefone machten das Briefschreiben für immer mehr Menschen und Firmen obsolet. In den nächsten Jahren müssten die Kosten stärker reduziert werden als die Einnahmen im Briefgeschäft zurückgingen. 12 Briefzentren wurden bereits geschlossen. 16 weitere werden bis 2016/2017 folgen. 5.500 Mitarbeiter verließen die Royal Mail im Berichtsjahr. Seit 2002 fielen 45.000 Arbeitsplätze weg.

Mehrwertsteuer: Deutsche Post lenkt bei Infopost ein

16.06.2011
Logo Deutsche Post Brief KommunikationDie Deutsche Post berechnet für einige ihrer Produkte, darunter adressierte Werbesendungen, die Infopost, von Anfang Juli 2011 an Umsatzsteuer. Damit lenkt sie in der seit dem Herbst 2010 laufenden Auseinandersetzung mit den Finanzbehörden ein.

Im Oktober 2010 hatte das Bundesfinanzministerium die Regelungen für die seit dem 1. Juli 2010 geltende Umsatzsteuerbefreiung für Post-Universaldienstleistungen vorgelegt. Bestimmte Dienstleistungen, darunter Infopost, sind nach Darstellung des Ministeriums seither voll umsatzsteuerpflichtig. Die Post war dagegen der Ansicht, diese Angebote seien als Teil der Universaldienstleistungen nicht umsatzsteuerpflichtig. Nun hat sie nach intensiven Verhandlungen mit den Finanzbehörden die Umsatzsteuerpflicht für Infopost akzeptiert.

PostNL will 2013 in Deutschland Gewinn machen

17.06.2011
Logo der niederländischen PostNLDer niederländische Postkonzern PostNL setzt neue Hoffnung in den deutschen Briefmarkt. Nach einer Entscheidung der Bundesnetzagentur gegen die Preisgestaltung der Deutsche Post Tochter First Mail rechnet sich die deutsche Tochter der PostNL, TNT Post, Chancen aus, 2013 zum ersten Mal einen Gewinn zu erzielen. Die Bundesnetzagentur hatte die Preise der First Mail als wettbewerbswidrig beanstandet. „Das war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Profitabilität von TNT Post Deutschland”, so der Mutterkonzern am 16. Juni.

Mit einem Marktanteil von knapp 5 Prozent und rund 5.000 Zustellern ist das Unternehmen der größte Herausforderer der Deutschen Post. Die in Ratingen ansässige Deutschlandgesellschaft wollte ursprünglich schon 2010 Gewinn schreiben, ein Plan, der wegen der „aggressiven Preispolitik” der Deutschen Post nicht aufgegangen war. Der Vorstandsvorsitzende von PostNL, Harry Koostra, sagte, durch den Beschluss der Bundesnetzagentur sei mit mehr Wettbewerb zu rechnen. TNT werde sich auf die lukrativen Geschäftskunden konzentrieren.

DHL und Renault bringen Elektromobilität auf Touren

30.06.2011

Logo DHLDHL ist das erste Logistikunternehmen, das eine umfassende Lösung für den Transport von Austauschbatterien auf Lithium-Ionen-Basis in einem auf den Massenmarkt ausgerichteten Händlernetz aufbaut. DHL unterstützt damit die Markteinführung der neuen Elektrofahrzeug-Serie von Renault.

Qualitätsservice für Automobilkunden
Mit der Markteinführung von Elektromotoren ist eine neue Herausforderung verbunden: Wie werden gebrauchte Batterien ausgetauscht? Renault bietet seinen Kunden beim Kauf eines Elektroautos einen Rundumvertrag einschließlich Austausch der Batterien nach einigen Jahren oder im Falle einer Fehlfunktion. Kunden können ihre Batterien dann bei ihrem Händler einfach austauschen lassen.

Renault hat DHL dazu berufen, die Logistik für den Transport der Batterien zu seinen „Expert Z.E.”-Händlern zu managen. Diese sind speziell für die Wartung von Elektrofahrzeugen und den entsprechenden Kundenservice ausgebildet und demgemäß technisch ausgestattet. „Renault ist der erste Automobilhersteller, der Elektrofahrzeuge für den Massenmarkt anbietet. Das speziell dafür entwickelte Geschäftsmodell beinhaltet die Miete der beim Renault-Händler austauschbaren Batterien. Unser Vertrag mit DHL gewährleistet, dass Austauschbatterien für unsere Kunden in ausreichender Zahl verfügbar sind. Dies ist ein Kernelement unseres Angebots an alle Käufer unserer Elektrofahrzeuge”, sagt Renaults After-Sales Director Jacques Daniel.

Mit der Z.E.-Serie bringt Renault als erster Automobilhersteller eine Serie rein elektrischer Personenwagen und kleiner Nutzfahrzeuge auf den Massenmarkt. Z.E. steht für „Zero Emissions”. Die Serie umfasst die Modelle Kangoo Z.E., Fluence Z.E., Twizy und Zoe, die ab Herbst 2011 bis Mitte 2012 schrittweise auf den Markt kommen.

„Die Einführung emissionsfreier Mobilität ist eine der wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Jetzt sind wir auf diesem Weg ein gutes Stück vorangekommen. Logistik ist ein ausschlaggebender Erfolgsfaktor für die Einführung elektrischer Fahrzeuge auf dem Massenmarkt. Die Lösung, die wir für Renault entwickelt haben, gewährleistet eine zuverlässige, effiziente Logistik für das Batterie-Management im Aftermarket. Wir setzen damit einen neuen Standard in der Branche”, erklärt Dan Ellerton, CEO DHL Supply Chain Mainland Europe.

Ressourcen-Anpassung
Die Logistiklösung umfasst die Lagerung der Batterien in dem DHL-Standort Bonneuil bei Paris, den Transport der Batterien zu den „Expert Z.E.”-Händlern und Importeuren in Europa und Asien, einschließlich aller großen Automotive-Märkte wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien, und die Rückgabe gebrauchter Batterien an das Aufbereitungszentrum von Renault in Flins. DHL steuert den gesamten Prozess einschließlich Auftragsverwaltung, Bearbeitung von Ausnahmefällen und Datenmanagement über seinen spezialisierten Automotive Control Tower in Veghel in den Niederlanden. Mit einer speziellen IT-Lösung von Renault kann DHL außerdem jede einzelne Batterie über die gesamte Lieferkette hinweg nachverfolgen.

Für eine derartig sensible, außergewöhnliche Logistik mit Batterien von 112 bis 335 Kilogramm Gewicht mit Spezialabmessungen erhielten die DHL-Mitarbeiter einschließlich der Fahrer ein spezielles Training für das Batteriemanagement. Außerdem wurden die Transportfahrzeuge für diese Belastung mit Spezialgestänge und entsprechendem Equipment ausgestattet.

Ein weiteres Element der Kooperation ist die Erweiterung des zurzeit in der Rhein-Ruhr-Region stattfindenden Feldversuchs um 8 zusätzliche Fahrzeuge des Typs Renault Kangoo Z.E. Bei dem Feldversuch, der bereits seit April 2011 läuft, testet DHL die Eignung von Elektrofahrzeugen für den Betrieb in kommerziellen Kfz-Flotten.