Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Postbank

Januar - Juni 1993

Direktorium entscheidet bei Schalterabgeltung mehrheitlich gegen POSTBANK
Direktorium beschließt „Blaue Schalter” für die POSTBANK

15.01.1993
Das Direktorium der Deutschen Bundespost, bestehend aus den Vorstandsvorsitzenden von POSTDIENST, POSTBANK und TELEKOM, entschied im Januar 1993 über die Abgeltung von Schalterleistungen, die die Deutsche Bundespost POSTDIENST für die Deutsche Bundespost POSTBANK erbringt.

Für 1992 hat das Direktorium den Vorschlag des Bundesministers für Post und Telekommunikation akzeptiert und die Schaltervergütung auf 1.392 Millionen DM festgesetzt.

Für 1993 hat das Direktorium mehrheitlich gegen das Votum der POSTBANK und gegen den Rat des Ministers einen höheren Abgeltungsbetrag beschlossen. Dieser Betrag ist abhängig von der Zahl der Transaktionen am Schalter und kann maximal 1.800 Millionen DM, mindestens aber 1.440 Millionen DM ausmachen. Diese Zahlen ergeben sich aus dem Gutachten der vom Minister berufenen unabhängigen Sachverständigen-Kommission.

Eine Schaltervergütung in Höhe von 1.800 Millionen DM neben eigenen Verwaltungsaufwendungen der POSTBANK von über 2 Milliarden DM ist für ein voll im Wettbewerb stehendes Unternehmen, das keinerlei Monopolerträge hat, nicht bezahlbar.

Das zeigt auch deutlich ein Vergleich mit dem Wettbewerb: Die 3 größten Sparkassen und die 23 größten Raiffeisen- und Volksbanken, die jeweils zusammen das gleiche Bilanzvolumen wie die POSTBANK haben, arbeiteten 1991 mit einem Verwaltungsaufwand in Höhe von 1.400 bzw. 1.300 Millionen DM.

Die POSTBANK ist deshalb gezwungen, ihre Produkt- und Vertriebspolitik sofort und grundlegend zu überprüfen. Vorrangiges Ziel dabei ist es, Postbank-Transaktionen an eigenen „Blauen Schaltern” in Postämtern unter Regie der POSTBANK abzuwickeln. Die Errichtung solcher Schalter entsprechend den Empfehlungen der Sachverständigen-Kommission ist Bestandteil des Direktoriums-Beschlusses. Eigene Schalter der POSTBANK bedeuten eigenständigen Marktauftritt, eigene Investitionspolitik und die Möglichkeit, Produktivitätsvorteile schnell und selbstverantwortlich im Interesse der Kunden zu nutzen.

Die POSTBANK ist bisher unter der Annahme einer Schaltervergütung von 1 Milliarde DM davon ausgegangen, 1993 erstmals schwarze Zahlen zu schreiben. Nach den neuen Rahmenbedingungen wird sich dieser Gesundungsprozess naturgemäß verzögern.

Gericht gibt Weg für POSTBANK frei

Januar 1993
Die Deutsche Bundespost POSTBANK kann ihren Expansionskurs im Bankgeschäft fortsetzen. Den Rechtsstreit mit 9 Privatbanken um die Erweiterung ihrer Produktpalette hat die POSTBANK vor der 8. Kammer für Handelssachen am Landgericht Stuttgart in vollem Umfang gewonnen. Das Landgericht wies die Klage der Banken auf Unterlassung der ihrer Ansicht nach gesetzwidrigen Ausweitung des Postbankgeschäfts als unbegründet zurück. Die Kläger hatten neben dem seit Mitte 1991 angebotenen Überziehungsrahmen von 10.000 DM bei Postgirokonten auch die Pläne der Postbank zum Angebot von Kapitallebensversicherungen beanstandet.

Am letzten Tag der Rechtsmittelfrist haben die Banken Berufung zum Oberlandesgericht Stuttgart eingelegt.

Periodischer Kontoauszug

01.01.1993
Am 1. Januar 1993 führte die Deutsche Bundespost POSTBANK den periodischen Kontoauszug ein: Generell erhält der Postbank-Girokunde künftig monatlich nur einen Kontoauszug kostenlos. Weitere Kontoauszüge sind gegen Kostenerstattung (1 DM Porto je Auszug) möglich. Die POSTBANK rechnet dadurch mit einer Kostenreduzierung von 310 Millionen DM für 1993.

Postbank-Barometer

März 1993

Dezember 1992 März 1993 Veränderung
Einlagengeschäft
Konten insgesamt (Millionen Stück) 24,0 23,8 - 0,8 Prozent
Spareinlagen (Milliarden DM) 42,1 43,66 + 3,6 Prozent
Sparen mit festem Zins 9,1 9,8 + 7,7 Prozent
Sparen mit gesetzlicher Kündigungsfrist 22,0 17,4 -20,9 Prozent
Sparbuch 3000plus (neu) 0,9 8,8 + 655,6 Prozent
Sparbriefe (Millionen DM) 249,0 319,3 + 28,2 Prozent
Zahlungsverkehr
Konten (Millionen Stück) 5,04 4,98 -1,2 Prozent
Sichteinlagen (Milliarden DM) 23,5 23,9 + 1,7 Prozent

POSTBANK vermittelt Kapital-Lebensversicherungen
Leistungsangebot erneut ausgeweitet

22.03.1993
Die POSTBANK, Deutschlands größtes Spezialinstitut für Zahlungsverkehr und Einlagengeschäft, geht bei der Erweiterung ihres Leistungsangebotes einen weiteren Schritt nach vorn: Sie vermittelt ab sofort Kapital-Lebensversicherungen.

Die POSTBANK bietet die Kapital-Lebensversicherungen in Kooperation mit der Vereinigten Postversicherung Gruppe (VPV) zunächst im Rahmen des Direkt-Marketings an. Interessierte Kunden können sich zum Nulltarif beim Postbank Infoservice, Tel: 0130 80 17 17, über den Nutzen der Lebensversicherung in puncto Geldanlage, Altersversorgung und Schutz für die Familie informieren. Auf Wunsch können die Kunden einen Termin mit einem Außendienstmitarbeiter der VPV vereinbaren.

Bis zur Gründung der VPV Lebensversicherungs-AG hat die Vereinigte Postversicherung VVaG ihre Produkte vorrangig den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der 3 Postunternehmen angeboten. Durch die Zusammenarbeit mit der POSTBANK kann jetzt jedermann eine Kapital-Lebensversicherung bei der VPV abschließen.

Die VPV bietet eine anerkannt hohe Vermögensrendite bei niedrigen Beiträgen. Das wird in Leistungsvergleichen immer wieder bestätigt. Mit über 1 Million abgeschlossenen Lebensversicherungen und einem Außendienst von mehr als 700 hauptberuflichen Mitarbeitern steht die VPV, gemessen am Versicherungsbestand, auf Platz 22 von über 100 deutschen Versicherungs-Unternehmen.