Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Postbank

Januar - Juni 1999

Keine Postsparbuch-Auszahlungen im Ausland

01.01.1999
Mit dem Jahr 1998 ist die Zeit zu Ende gegangen, in der das Postsparbuch bei den Touristen als praktische Urlaubskasse gute Dienste leistete. Ab 1. Januar 1999 sind Auszahlungen im Ausland von deutschen Postsparbüchern nicht mehr möglich.

Postbank bereits am 2. Januar 1999 Euro-Fit

02.01.1999

Euro-Logo

© Europäische Kommission

Für die Postbank und ihre 10 Millionen Kunden hat bereits am Samstag, 2. Januar 1999 das Euro-Zeitalter begonnen. Als einzige bundesweit tätige Bank hat sie auch samstags ihre Filialen geöffnet. Dies bedeutete für die Postbank eine besondere Herausforderung, weil sie früher „eurofähig” sein musste. Andere Kreditinstitute können sich mit der Umstellung noch bis Montag, 4. Januar, Zeit lassen und damit das Wochenende nutzen.

Pünktlich zur Öffnung konnten die Kunden am Samstag in den 15.000 Filialen der Deutschen Post und den rund 300 eigenen Zweigstellen der Postbank den Euro live erleben. Sparer konnten sich die Zinsen für das Jahr 1998 an den Schaltern in DM und in Euro im Sparbuch gutschreiben lassen. Auch die Kontoauszüge an den Kontoauszugsdruckern lauten auf DM und Euro.

Noch früher, nämlich bereits am Neujahrstag, konnten sich die rund 550.000 Online-Kunden im Internet und in T-Online davon überzeugen, dass die Umsätze auf den Konten den offiziellen Umrechnungskurs für den Euro korrekt anzeigten.

Die Postbank hat das Projekt Euro in den letzten 1½ Jahren aktiv mit über 100 Fachleuten geführt. In der heißen Phase zur Jahreswende haben rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen der Bank von Frankfurt und Bonn aus die Umstellung auf die europäische Währung betrieben. Die Postbank hat für den Euro ein Investitionsvolumen von mehr als 100 Millionen DM aufgewendet.

Zumwinkel ist Aufsichtsratsvorsitzender der Postbank

13.01.1999
Am 13. Januar 1999 hat die Hauptversammlung der Deutschen Postbank AG 4 neue Aktionärsvertreter in den Aufsichtsrat des Unternehmens berufen. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Dr. Klaus Zumwinkel, wurde vom Postbank-Aufsichtsrat zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Die Deutsche Post hatte am 1. Januar 1999 die Postbank zu 100 Prozent vom bisherigen Eigentümer Bund übernommen.

Dr. Klaus Zumwinkel

Dr. Klaus Zumwinkel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Post AG
Foto Deutsche Bundespost POSTDIENST/Deutsche Post AG

Die weiteren neuen Mitglieder des Postbank-Aufsichtsrates sind die Vorstände der Deutschen Post, Dr. Hans-Dieter Petram und Dr. Edgar Ernst, sowie der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Dr. Alfred Tacke. Die übrigen 6 Aktionärsvertreter bleiben im Amt.

Ausgeschieden aus dem Gremium sind der bisherige Vorsitzende, Ex-Bundeswirtschaftsminister Dr. Hans Friedrichs, Dr. Thea Brünner, die Vorsitzende der Verbraucherzentrale Berlin, Klaus Bünger, ehemaliger Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, sowie Prof. Dr. Paul Laufs, ehemaliger Staatssekretär im Bundesministerium für Post und Telekommunikation.

Keine Veränderungen gab es bei den Arbeitnehmer-Vertretern. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bleibt Michael Sommer, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Postgewerkschaft.

Am 3. Dezember 1998 hatten Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine und der Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation, Hans-Gotfried Bernrath, bekanntgegeben, dass die Deutsche Post zunächst 100 Prozent des Postbank-Kapitals übernehmen und später einen Teil der Aktien an Produktpartner und über die Börse veräußern soll.

Mitglieder des Aufsichtsrats Deutsche Postbank AG (ab 11. Januar 1999)

Vertreter der Aktionäre:

Vertreter der Arbeitnehmer

von Schimmelmann neuer Vorstandsvorsitzender der Postbank

25.01.1999
Wulf von Schimmelmann

Prof. Wulf von Schimmelmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank
Foto Deutsche Post AG

Der Aufsichtsrat der Deutschen Postbank AG hat Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann ab 1. Februar 1999 zum neuen Vorstandsvorsitzenden des Geldinstituts bestellt. Der 51-jährige Wulf von Schimmelmann hat jahrzehntelange Erfahrung im Privatkunden- und Systemgeschäft in Vorstandspositionen verschiedener Bankinstitute. Er begann seinen Berufsweg als Berater bei McKinsey und war dort in den USA, der Schweiz und Deutschland in der Beratung des Top Managements von Bankinstituten tätig. 1978 trat er in den Vorstand der Landesgirokasse Stuttgart, eine der größten und führenden Sparkassen Deutschlands, ein mit der Verantwortung vor allem für Marketing und Privatkundengeschäft. Ab 1984 war von Schimmelmann Vorstand bei der DG Bank in Frankfurt und dort zuständig u. a. für Zahlungsverkehr, das Kartengeschäft und IT. Danach war er Geschäftsinhaber und Vorstand bei der BHF-Bank in Frankfurt. Er ist Honorarprofessor an der Universität Konstanz.

Dr. Klaus Zumwinkel, Vorsitzender des Postbank-Aufsichtsrats, zur Wahl des neuen Vorstandsvorsitzenden: „Wulf von Schimmelmann bringt mit seiner großen Erfahrung als Retail-Banker die besten Voraussetzungen mit, um die Zukunft der Postbank hin zur führenden deutschen Privatkundenbank dynamisch und erfolgreich zu gestalten. Unter seiner Leitung wird die Postbank - gemeinsam mit der Deutschen Post - eine konsequente Vorwärtsstrategie für ihre Kunden verfolgen, indem sie neue Produkt- und Geschäftsfelder erschließt. Dadurch wird sie für die Mitarbeiter und auch für künftige Anleger besonders attraktiv werden.”

Wulf von Schimmelmann löst den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Dr. Dieter Boening ab, der zum 31. Januar 1999 „im gegenseitigen besten Einvernehmen” - so die Pressemitteilung der Deutschen Post vom 25. Januar 1999 - aus der Postbank ausscheidet. Er leitete die Postbank seit Juli 1997. Mit ihm schied auch Vorstandsmitglied Joachim Sperbel aus der Postbank aus.

Im Vorstand der Postbank sind demnach seit 1. Februar 1999 neben dem neuen Vorsitzenden noch Rainer Neumann, Achim Scholz und Volker Mai.

Erfolgreiches Bauspargeschäft

April 1999
Bereits 15 Monate nach Beginn der Kooperation mit der Bausparkasse Wüstenrot hat es die Postbank geschafft, die Milliardengrenze bei der Vermittlung von Bausparverträgen zu überschreiten. So wurden in dieser Zeit 35.000 Bausparverträge mit einer Bausparsumme von 1 Milliarde DM abgeschlossen.

BHW: Spitzenergebnisse im Neugeschäft

20.01.1999

Mit Steigerungsraten von 8,5 Prozent im Bausparen und über 20 Prozent in der Baufinanzierung hat sich der Hamelner Baufinanzierer BHW auch 1998 wieder von der Branche absetzen können. In beiden Geschäftsfeldern erzielte BHW Neugeschäftsrekorde und konnte, so Vorstandschef Reinhard Wagner auf der Jahrespressekonferenz in Hameln, mit einem Milliardenwachstum „Umsatzschallmauern durchbrechen”. Dies gelte auch für das Lebensversicherungsgeschäft, in dem ebenfalls mit deutlich 2-stelligen Zuwachsraten ein Rekordergebnis erzielt wurde. Wagner bezeichnete die Neugeschäftsergebnisse des Jahres 1998 denn auch als „Glanzresultat” für den BHW Konzern. Durch erneute Marktanteilsgewinne habe BHW seine Marktposition als Der Baufinanzierer weiter ausbauen können.

Bausparen wächst gegen Branchentrend
Wie schon im Vorjahr konnten die beiden Bausparkassen des BHW Konzerns auch 1998 deutliche Steigerungsraten im Neugeschäft - gegen den rückläufigen Branchentrend - erzielen und damit Marktanteilsgewinne verzeichnen. Erstmals überstieg das beantragte Bausparneugeschäft die 21-Milliarden-DM-Marke. Mit 21,3 Milliarden DM wurde im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 1,1 Milliarden DM (plus 5,1 Prozent) erzielt. Auch die Anzahl der Verträge stieg um 3,3 Prozent auf fast 515.000 Stück. Damit steigerte BHW seinen Marktanteil von 12,1 Prozent auf 12,4 Prozent. Noch deutlicher fielen die Zuwächse im eingelösten Bausparneugeschäft aus, was einen Qualitätsbeweis für die Geschäftsentwicklung darstellt. Mit einer Bausparsumme von 19,3 Milliarden DM übertrafen sie das Vorjahresergebnis um 8,5 Prozent. Dies führte zu einer Marktanteilssteigerung von 1,3 Prozentpunkten auf 12,6 Prozent. Die Anzahl der Verträge stieg ebenfalls um 8,5 Prozent auf rund 485.000 Verträge. Mit Blick auf die Ergebnisse der Gesamtbranche - teilweise mit beachtlichen Minusraten - bezeichnete Vorstandschef Wagner BHW unter den großen Bausparkassen als „Primus im Neugeschäftszuwachs des Bausparjahres 1998”. Maßgeblich hierfür sei die unangefochtene Spitzenstellung des Bauspartarifs BHW Dispo plus sowie der erfolgreiche Ausbau des BHW-Vertriebes.

Zuteilungen steigen 2-stellig
Mit einer Summe von 12,2 Milliarden DM wurden den BHW Kunden aus dem Bausparkollektiv deutlich mehr (plus 10,8 Prozent) Zuteilungen angeboten als im Vorjahr. Der Spargeldeingang erreichte mit 6,2 Milliarden DM ein Plus von 2,8 Prozent.

Baufinanzierungen boomen weiter
Einen Neugeschäftsboom verzeichnete BHW im Baufinanzierungsgeschäft, bestehend aus Hypotheken sowie Vor- und Zwischenfinanzierungen. Mit einem Anstieg von 21,4 Prozent kletterte das Finanzierungsgeschäft auf 13 Milliarden DM. Das Hypothekengeschäft betrug 8,8 Milliarden DM, die Vor- und Zwischenfinanzierungen summierten sich auf 4,2 Milliarden DM. Wagner hob hervor, dass sich damit die boomartige Entwicklung bereits im 6. Jahr fortesetzt habe und auch hier erneut Marktanteilsgewinne zu verzeichnen seien. Der BHW Konzern hat damit im Jahr 1998 seinen Kunden einschließlich der ausgezahlten Kollektivgelder insgesamt über 19,6 Milliarden DM für private Wohnungsbauzwecke zur Verfügung gestellt. Mit dieser Steigerung um fast 14 Prozent wurde die starke Marktstellung in der privaten Wohnungsbaufinanzierung weiter ausgebaut.

Konzernunternehmen glänzen
Auch die weiteren Unternehmen des BHW Konzerns glänzen mit Neugeschäftsrekorden. So konnte die BHW Lebensversicherung AG bei den Kapitalleben- und Rentenversicherungen mit einem Zuwachs von über 36 Prozent in der Nettoversicherungssumme ein Rekordergebnis erzielen. Das Gesamtneugeschäft der BHW Lebensversicherung kletterte um 14,3 Prozent auf 5,16 Milliarden DM. Die BHW Bank steigerte ihr Geschäftsvolumen um 6,4 Prozent auf 5 Milliarden DM. Dabei erhöhten sich die Kundenforderungen um 15 Prozent auf 2,3 Milliarden DM. Die Kundeneinlagen erreichten mit 1,8 Milliarden DM den Vorjahreswert. Die Zahl der Kunden stieg um 8,5 Prozent auf über 222.000. Die BHW Immobilien GmbH konnte erstmals eine Objektsumme von über 1 Milliarde DM vermitteln. Die Allgemeine HypothekenBank AG weist deutliche Steigerungen sowohl bei den Hypothekendarlehen als auch bei den Staatskrediten auf. Insgesamt wurden Kredite in Höhe von 25,2 Milliarden DM neu abgeschlossen, gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 25 Prozent. Davon entfallen auf die Hypothekendarlehen 4,3 Milliarden DM (plus 13,2 Prozent) und auf die Staatsfinanzierungen 20,9 Milliarden DM (plus 28 Prozent). Erträge wachsen Im Geschäftsjahr 1998 habe sich, so Wagner, der ertragswirtschaftliche Wachstumskurs fortgesetzt. Die Dividendenprognose von 1 DM pro Aktie gelte unverändert. Beim Konzernjahresüberschuss werde erneut ein 2-stelliges Wachstum erwartet, erläuterte Wagner. Angesichts der positiven Neugeschäfts- und Ertragsentwicklung sieht Wagner für die BHW Aktie, die er für deutlich unterbewertet hält, erhebliches Kurspotential.

Wachstumsperspektiven durch Vertriebsausbau
Zentraler Erfolgsfaktor für den erfolgreichen Wachstumskurs des BHW Konzerns sei und bleibe der eigenständige BHW-Stammvertrieb. So gingen die Markterfolge der letzten beiden Jahre einher mit einem kontinuierlichen Ausbau des Vertriebsnetzes. Auch für die kommenden Jahre habe der Vertriebsausbau hohe Priorität, erklärte Wagner. Deshalb will BHW in den nächsten 4 Jahren die Zahl der hauptberuflichen Verkäufer fluktuationsbereinigt um 1.000 steigern. Ziel sei ein um rund 30 Prozent vergrößerter Stammvertrieb mit dann etwa 4.000 Aquisiteuren. Für das Geschäftsjahr 1999 ist BHW zuversichtlich, die Marktstellung in den Kerngeschäftsfeldern Bausparen, Baufinanzierung und Lebensversicherung weiter ausbauen zu können. „Wir werden weiter erfolgreich wachsen”, betonte Vorstandschef Wagner.

Auf einen Blick

Bausparneugeschäft (eingelöst) 19,3 Mrd. DM + 8,5 %
Baufinanzierungen 13,0 Mrd. DM + 21,4%
Zuteilungsangebote 12,2 Mrd. DM + 10,8%
Neugeschäft Lebensversicherungen 5,1 Mrd. DM +14,3%
Konzernbilanzsumme (rd.) 132,0 Mrd. DM +22,8%

PB Versicherung ging an den Start

19.04.1999
Seit 19. April 1999 hat die Postbank ihre Produktpalette erweitert. Seit diesem Tag bietet die PB Versicherung, Partner von Postbank und Deutscher Post, auch bei den Postfilialen eine Unfall-, eine Rentenversicherung und in Verbindung mit Privatkrediten eine Kreditlebensversicherung an.

Postbank-Chef von Schimmelmann: „1999 ist das Jahr des Aufbruchs”

27.04.1999

Gemeinsam mit der Deutschen Post will die Postbank in die Offensive gehen. „Durch den Wechsel des Eigentümers haben wir nun den Rücken frei für eine echte Vorwärtsstrategie. 1999 ist das Jahr des Aufbruchs”, betonte Vorstandsvorsitzender Wulf von Schimmelmann bei der Bilanzpressekonferenz am 27. April 1999 in Bonn. Die Zielsetzung der Postbank ist dabei klar: „Wir setzen alles daran, das Bankergebnis auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu steigern”, so von Schimmelmann. Mit neuen Produkten und Vertriebskonzepten will die Postbank möglichst viele Arbeitsplätze sichern.

Marktchancen erfolgreich ausschöpfen
Kurzfristig geht die Postbank Ergebnisverbesserungen mit konkreten Aktionsplänen an. Im Mittelpunkt steht dabei das erfolgreiche Ausschöpfen von Marktchancen, gefolgt von gesteigerter Effizienz im eigenen Haus. Gleichzeitig wird die Bonner Bank alle Synergien im Konzern der Deutschen Post erschließen. „1999 ist das Jahr des Aufbruchs. Die vielfältigen Aktivitäten werden auch das laufende Geschäftsjahr im Ergebnis prägen. Wir sind zuversichtlich, einen deutlichen Schritt nach vorn zu machen.”

Das Vorwärtsprogramm ist nach der Aussage des Vorstandsvorsitzenden von Anfang an als Wachstumsstrategie konzipiert. Daher wird die Postbank mit neuen Produkten und Vertriebskonzepten möglichst viele Arbeitsplätze sichern.

3 Ergebnisse zeichnen sich ab
Als erste Erkenntnisse aus einer umfassenden Bestandsaufnahme bei der Postbank skizzierte von Schimmelmann 3 Ergebnisse:

Alles für die Kunden: Investmentfonds, Bausparen, Versicherungen, Brokerage
Die Postbank versteht sich bereits jetzt als Allfinanz-Anbieter für ihre 10 Millionen Kunden. Diesen Bereich will sie zukünftig noch stärker forcieren.

„Es darf für unsere Kunden keinen Grund geben, zur Konkurrenz zu gehen. Deswegen werden wir unser Produktangebot konsequent ausbauen”, gab Wulf von Schimmelmann die Marschrichtung vor. Beispielhaft nannte der Postbank-Chef den weiteren Ausbau des Angebotes von Investmentfonds. Auch das Ende 1997 angelaufene Angebot „Postbank plus: Bausparen mit Wüstenrot” wird von den Kunden gut angenommen und ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Als einen zusätzlichen wichtigen Baustein in der Produktpalette der Postbank bezeichnete von Schimmelmann das gerade gestartete Angebot von Versicherungen. Die PB Lebensversicherung und die PB Versicherung bieten in einem ersten Schritt Lebens-, Renten- und Unfallversicherungen an. „Das Konzept ist so wie seine Produkte: einfach, schnell, top-positioniert. Vor allem aber, es ist für unsere Kunden gut erreichbar.”

Anfang nächsten Jahres will die Postbank als weiteres neues Geschäftsfeld das „Direkt-Brokerage” aufnehmen. Die sich rasant entwickelnde Aktienkultur in Deutschland und der Trend zum Internet spielen auch für die Kunden der Postbank eine immer größere Rolle. „Als Marktführer beim Online-Banking per Internet oder T-Online und beim Telefon-Banking besitzen wir eine hervorragende Basis für große Depotzahlen”, zeigte sich der Vorstandsvorsitzende optimistisch zu den Chancen der Bank in diesem Geschäftsfeld.

Daneben will die Postbank auch von der geschäftspolitischen Ausrichtung der Deutschen Post beim Aufbau neuer Geschäftsfelder wie der Logistikfinanzierung profitieren.

Gemeinsame Vertriebspotenziale stärker ausschöpfen
Die Postbank setzt voll auf die Vertriebskooperation mit der Deutschen Post. Die Fähigkeit zur echten Integration der Vertriebswege ist der Dreh- und Angelpunkt des Verkaufserfolgs jeder Bank. Von Schimmelmann wörtlich: „Der Kunde möchte entscheiden, wo und wann er unsere Dienstleistungen in Anspruch nimmt. Und er möchte immer die gleiche Qualität und die gleichen Leistungen bekommen.” Die Postbank wird deshalb alles daran setzen, gemeinsam mit der Deutschen Post die Stärke des größten Filialnetzes mit der Marktführerschaft der Postbank beim Online- und Telefon-Banking zu verbinden.

Erste Erfolge zeigen sich in einem gemeinsamen Filial-Vertriebsprojekt: Während die Kunden flächendeckend Transaktionen bei der Deutschen Post an den Universalschaltern vornehmen, können sie sich künftig in den modernen Center-Filialen der Deutschen Post an ausgesuchten Standorten auch kompetent beraten lassen. Qualität und Kompetenz im Filialvertrieb werden insgesamt deutlich erhöht. Gleichzeitig wird die Verknüpfung von stationärem und direktem Vertrieb gesteigert.

Das gerade verabschiedete neue Design in den Filialen wird den Kunden nach Einschätzung des Postbank-Chefs die starke Präsenz der Bank in den Filialen der Deutschen Post signalisieren. Gemeinsam werden beide Unternehmen mehr als 1 Milliarde DM in den qualitativen Ausbau der Filialen und der Beratungskapazität investieren.

Als besonders wichtig bezeichnete von Schimmelmann den Börsengang der Deutschen Post: „Wir wissen, dass Investoren und Analysten in ganz neuer Intensität auf uns schauen werden. Denn eine erfolgreiche Postbank ist ein wesentlicher Bestandteil der Equity-Story der Deutschen Post - und eine zwingende Voraussetzung für unseren eigenen Börsengang.”

Postbank zieht Bilanz 1998

27.04.1999

Die Postbank hat im Geschäftsjahr 1998 ihre Stellung als „Deutschlands Sparbank Nummer 1” gefestigt. Insgesamt haben die Kunden ihr 102 Milliarden DM anvertraut, wie sie am Dienstag in Bonn auf ihrer Bilanzpressekonferenz mitteilte. Spitzenreiter in der Kundengunst war erneut das Sparbuch 3000plus. Dort haben die Kunden 46,3 Milliarden DM angelegt (+4,4 Milliarden DM/+10,5 Prozent). Damit liegen 3 Viertel der Spareinlagen auf diesem höher verzinsten Sparkonto. Die Spareinlagen wuchsen insgesamt auf 62,7 Milliarden DM (+2 Milliarden DM/+3,3 Prozent). Die Sichteinlagen und das Tagesgeld erreichten 28,4 Milliarden DM (+1,6 Milliarden DM /+6 Prozent). Die Termingelder stiegen auf 6,72 Milliarden DM (+12,8 Prozent), die Sparbriefe auf 4,08 Milliarden DM (+11,8 Prozent).

Im Kreditgeschäft hat die Postbank im Geschäftsjahr 1998 Fortschritte erzielt. In den für sie noch jungen Geschäftsfeldern verzeichnete sie insgesamt ein Volumen von knapp 2 Milliarden DM. Beim Privatkredit konnte sie ein Volumen von 673 Millionen DM erreichen (+348 Millionen DM/+107 Prozent) und damit ihren Marktanteil verdoppeln. Der Kreditbestand der Baufinanzierung stieg im Geschäftsjahr 1998 auf 1,32 Milliarden DM an (+705 Millionen DM/+114 Prozent).

Weiterhin Marktführer beim Online-Banking
Mit 561.000 Kunden ist die Postbank nach wie vor Marktführer beim Online-Banking (+95.000 Kunden/+20 Prozent). Mit entscheidend für diese Entwicklung: Seit Anfang 1998 bietet sie auch die Kontoführung über das Internet an. Die Bank wird in diesen Tagen den 600.000sten Online-Kunden begrüßen können.

Auch beim Telefon-Banking meldet die Postbank für 1998 erfreuliche Zuwachsraten, und untermauert damit ihre Position als Marktführer. Mit einem Plus von fast 25 Prozent konnte sie sich auf 960.000 Kunden steigern. Aktuell hat sie die Marke von 1 Million Kunden überschritten, die ihr Konto per Telefon führen.

Seit dem 1. April 1998 bietet die Bank ihren Kunden mit „Postbank Giro plus” das Konto zum Nulltarif an. In den 9 Monaten bis zum Jahresende konnte die Postbank 245.000 neue Kunden gewinnen. Dennoch hat die Zahl der Girokonten im Jahr 1998 um 70.000 auf 4 Millionen Stück leicht abgenommen. Die Postbank zeigte sich zuversichtlich, den Negativtrend der letzten Jahre nun umkehren zu können.

Auch im Kartengeschäft hat die Postbank ihre Basis deutlich verbreitert. Bei den ec-Karten konnte sie 1998 eine Zunahme um 17 Prozent auf 1,4 Millionen Stück registrieren. Sehr positiv verlief auch die Entwicklung bei den Kreditkarten: Die EUROCARD konnte ein Plus von 19.000 auf eine Viertel Million Stück verbuchen. Die VISA Card wuchs sogar noch stärker, um gut 40 Prozent auf 152.000 Stück.

Als neues Kartenprodukt hat die Postbank Ende 1998 die Spar Card 3000 plus auf den Markt gebracht. Aktuell hat sie gut 300.000 Mal das Sparbuch im Kartenformat an ihre Kunden ausgegeben.

Investmentgeschäft boomt
Bei den Investmentfonds verzeichnete die Postbank auch 1998 wieder 2-stellige Zuwachsraten. Das Volumen der Publikumsfonds wuchs um 27 Prozent auf 3,3 Milliarden DM. Allein das Tochterunternehmen Deutsche Postbank International S.A. in Luxemburg betreute 3,1 Milliarden DM, nach 2,6 Milliarden DM im Vorjahr.

Zur Abrundung ihres Fondsgeschäftes hat die Postbank 1998 auch eine deutsche Investmenttochter mit Sitz in Bonn gegründet. Die Deutsche Postbank Privat Investment hat im Dezember 1998 die ersten Fonds aufgelegt. Die 3 Europafonds konnten in den 14 Tagen bis zum Jahresende ein Volumen von 246 Millionen DM auf sich ziehen.

Neben den Publikumsfonds bietet die Bonner Bank über ihre ebenfalls 100-prozentige Tochter Deutsche Postbank Invest Kapitalanlagegesellschaft auch Spezialfonds für institutionelle Anleger an. Das Volumen der von der Postbank Invest betreuten Fonds erreichte zum Jahresende 10,8 Milliarden DM (+4,4 Milliarden DM/+68 Prozent).

Das 1. volle Geschäftsjahr in Zusammenarbeit mit der Bausparkasse Wüstenrot ist sehr erfolgreich verlaufen. 21.000 Verträge über „Postbank plus: Bausparen mit Wüstenrot” mit einer Bausparsumme von 560 Millionen DM wurden abgeschlossen. Mittlerweile hat die Postbank mit 35.000 Verträgen die Grenze von 1 Milliarde DM überschritten.

Zinsspanne unter Druck
Die Bilanzsumme des Postbank-Konzerns stieg im Geschäftsjahr 1998 auf 114,08 Milliarden DM (+2,62 Milliarden DM/+2,4 Prozent).

Das anhaltend niedrige Zinsniveau und das gestiegene Renditebewusstsein der Kunden hat zu einem weiteren Druck auf die Zinsspanne geführt. Der Zinsüberschuss reduzierte sich auf 2,64 Milliarden DM (- 52 Millionen DM/- 1,9 Prozent).

Der Provisionsüberschuss verringerte sich auf 788 Millionen DM (- 113 Millionen DM/-12,6 Prozent). Hierfür ist insbesondere der durch das kostenlose Girokonto bedingte Rückgang der Provisionserträge um 106 Millionen DM auf 839 Millionen DM verantwortlich.

Mitarbeiter

Quelle: Geschäftsbericht 1998 Deutsche Postbank AG

Der Verwaltungsaufwand einschließlich der Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen betrug 3,43 Milliarden DM. Im Personalaufwand von 1,43 Milliarden DM sind auch Effekte aus der Berücksichtigung neuer Sterbetafeln bei der Berechnung versicherungsmathematischer Rückstellungen von 100 Millionen DM enthalten.

Der Postbank Konzern beschäftigte zum Jahresende 12.542 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 7.744 Beamte. Diese Zahl hat sich gegenüber dem Vorjahr durch sozialverträgliche Maßnahmen um 985 oder 7,3 Prozent vermindert.

Der andere Verwaltungsaufwand, der durch die Aufwendungen für Vertriebsleistungen der Deutschen Post in Höhe von 1,2 Milliarden DM geprägt ist, sank auf 1,79 Milliarden DM (-35 Millionen DM/ -1,9 Prozent).

Das Ergebnis vor Risikovorsorge beläuft sich auf 226 Millionen DM gegenüber 128 Millionen DM im Vorjahr. Ohne die Berücksichtigung des positiven Saldos aus den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen in Höhe von 202 Millionen DM ergibt sich ein operatives Ergebnis von 24 Millionen DM. Der Saldo der in der Risikovorsorge zusammengefassten Positionen betrug minus 204 Millionen DM. Damit ergibt sich ein Betriebsergebnis nach Risikovorsorge von 22 Millionen DM.

Der Postbank Konzern weist für das Geschäftsjahr 1998 einen Jahresüberschuss von 16 Millionen DM aus (Vorjahr: 27 Millionen DM). Das Eigenkapital betrug zum 31. Dezember 1998 3,15 Milliarden DM nach 3,13 Milliarden DM im Vorjahr.

Der Jahresüberschuss in Höhe von 16 Millionen DM zeigt, daß noch viel zu tun ist. Die Postbank hat ganz bewusst auf mögliche bilanzpolitische Gestaltungsmaßnahmen weitgehend verzichtet und das Ergebnis von Sonderfaktoren bereinigt.

Die Postbank hatte im Geschäftsjahr 1997 zur Finanzierung außerordentlicher Verpflichtungen in starkem Umfang auf Reserven zurückgegriffen. Im Jahr 1998 hat sie damit begonnen, diese Entnahmen wieder auszugleichen. Hinzu kommen Belastungen von 100 Millionen DM für erhöhte Rückstellungen aufgrund der Verwendung neuer Sterbetafeln sowie eine weitere Rückstellung für strittige Umsatzsteuern der Jahre 1995/96 in Höhe von 145 Millionen DM.

Den vollständigen Geschäftsbericht 1998 finden Sie hier.

Postbank startet Vorwärtsprogramm

09.06.1999

Die Deutsche Postbank AG startet ihr Vorwärtsprogramm. Vorstand und Eigentümer wollen die Wettbewerbsfähigkeit der Postbank als einer der führenden Retailbanken in Deutschland weiter stärken, ausbauen und absichern. Als Kernpunkte des 1. Teils des Programms nannte Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank AG den Ausbau der Produktpalette, die Optimierung des Vertriebs und eine Neuausrichtung der Informationstechnologie. Damit will die Postbank das Geschäftsergebnis deutlich verbessern. Bis zum Jahr 2003 will sie die Ertragssituation signifikant verbessern und die Kostenquote reduzieren, um die Zielrendite führender deutscher Retailbanken zu erreichen.

Postbank bleibt die Bank fürs Wesentliche: Produkte sind einfach, schnell und kostengünstig
Die Postbank will die Grundbedürfnisse ihrer rund 10 Millionen Kunden konsequent erfüllen. Vor allem will sie ihre große Kundenbasis im Aktiv- und Provisionsgeschäft erheblich besser ausschöpfen. Den Schwerpunkt ihrer Angebote sieht die Bank weiterhin in den Kernprodukten Sparen und Zahlungsverkehr. Daneben plant sie nach Aussage von Schimmelmanns, massiv das Geschäft mit Baufinanzierungen und das Konsumentenkreditgeschäft auszubauen.

Kreditentscheidungen bei Baufinanzierungen will die Bank stärker in die Fläche verlagern, während die Bestandsverwaltung konzentriert wird. Bei den Konsumentenkrediten will sie sich durch eine unkomplizierte und schnelle Kreditzusage am Point of Sale profilieren.

Das Provisionsgeschäft will die Postbank ebenfalls massiv steigern. Dazu wird sie kurzfristig die Fondspalette um neue Angebote ergänzen und Anfang 2000 das Brokerage starten. Im Kartengeschäft will sie ihre Position ausbauen und zu einem bedeutenden Anbieter rund um die Karte werden.

Im Firmenkundengeschäft positioniert die Postbank sich ebenfalls als die „Bank fürs Wesentliche” für Gewerbekunden sowie als Zahlungsverkehrsspezialist für große und mittlere Firmenkunden. Sie hat das Ziel, im Rahmen ihrer Kernkompetenzen und ihres zukünftigen Leistungsangebotes das zentrale Finanzinstitut für den Konzern der Deutschen Post zu werden.

Stärken im Vertrieb weiter ausbauen
„Die Postbank will ihre Stärken als erste echte Multikanalbank weiter ausbauen”, erläuterte von Schimmelmann die Zielrichtung im Vertrieb. Die Kunden sollen zukünftig über alle modernen Wege angesprochen werden: Rund 14.000 Filialen der Deutschen Post, Call-Center, Internet, Brief und SB-Terminals. Die Filialen als wichtigster Kanal werden wesentlich gestärkt. Im Mittelpunkt stehen dabei die mehr als 700 Center-Filialen der Deutschen Post mit Beratungs- und SB-Zonen. Gleichzeitig wird deren personelle Beraterkapazität erheblich verbessert. Mit der gemeinsamen „Vertriebsoffensive Finanzdienstleistungen” von Postbank und Deutscher Post wird die Verkaufskraft des Netzes durch systematisierte Zuleitungs- und Verkaufsprozesse weiter optimiert.

Im Bereich Selbstbedienung soll das Netz der Geldautomaten ausgebaut werden. Entsprechend den geänderten Kundenbedürfnissen wird ein wesentlicher Teil der Transaktionen über Multifunktionsterminals und das Internet abgewickelt.

Neue Chancen für Mitarbeiter
Wie die meisten anderen Banken in Deutschland auch, will die Postbank die Abwicklung des Mengengeschäftes konzentrieren. Dementsprechend soll der Personalbestand in den jeweiligen Bereichen der 14 Postbank Niederlassungen weiterhin sozial-verträglich reduziert werden. Zwar wird sich an den bisherigen Eckdaten der Personalplanung durch diese Maßnahmen kaum etwas ändern. Aber die Chancen auf neue Einsatzmöglichkeiten steigen nach Aussage von Schimmelmanns deutlich. Der Vorstand der Postbank wird deshalb mit den Tarifpartnern Gespräche aufnehmen.

Postbank will Kostenführerschaft erreichen: Informationstechnologie von entscheidender Bedeutung
Die Postbank hat sich selbst das Ziel der Kostenführerschaft gesetzt. Dazu will sie die Prozesse weiter automatisieren und die Bearbeitung straffen. Ein sehr hoher Prozentsatz der Vorgänge soll bereits an der Schnittstelle zum Kunden abschließend bearbeitet werden.

Um ihre Ziele zu erreichen, benötigt die Postbank eine zeitgemäße Informationstechnologie. Sie beabsichtigt deshalb, die Kernanwendungen durch eine moderne und leistungsfähige Standardsoftware zu unterstützen. Dies soll die Voraussetzungen für schnelle und einfache Prozesse im Kundenkontakt und im Back-Office schaffen.

Von Schimmelmann sieht die konsequente Umsetzung der nun vorliegenden 1. Teile des Vorwärtsprogramms als unabdingbaren Baustein zur Sicherung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Bank an. Die entsprechenden Schritte sollen in mehreren Teilprojekten in den nächsten 3 Jahren umgesetzt werden.

Postbank ist fit für 2000

30.06.1999

Die Postbank ist für den Jahrtausendwechsel gerüstet. Nach Aussage von Vorstand Rainer Neumann hat die Bonner Bank zum 30. Juni 1999 die entsprechenden Anforderungen vollständig erfüllt. Neumann wörtlich: „Das Jahr 2000 kann kommen. Die Kunden brauchen sich keine Gedanken zu machen. Sie können mit Recht eine reibungslose Bargeldversorgung und die Abwicklung ihres Zahlungsverkehrs erwarten.”

Seine Einschätzung beruht auch darauf, dass die Postbank erfolgreich am weltweiten Test der wichtigsten Finanzsysteme, dem sogenannten „Global Street Test”, teilgenommen hat. Dabei konnte sie am 12. und 13. Juni im Kreis von 500 Banken aus 19 Ländern untermauern, dass die notwendigen Arbeiten an der Hard- und Software vollständig und zuverlässig erledigt wurden.

Nach Aussage von EDV-Vorstand Neumann bedeutet die Umstellung auf das Jahr 2000 für die Postbank wegen der flächendeckenden Präsenz, der großen Kundenzahl und der enormen Verkehrsmengen eine besondere Herausforderung. Die Postbank ist über die Schalter der Deutschen Post bundesweit präsent. Sie betreut für ihre 10 Millionen Kunden 4 Millionen Girokonten und 20 Millionen Sparkonten. Für den Jahrtausendwechsel bedeutet das: Allein an den Schnittstellen zum Kunden stehen mehr als 20.000 Schalter in 14.000 Filialen der Deutschen Post und rund 1.700 Postbank Geldautomaten auf dem Prüfstand. Bei einem Volumen von in der Spitze bis zu 10 Millionen Transaktionen täglich wird das Mengengerüst deutlich, das die Postbank bewältigen muss. Neumann: „Besonderes Augenmerk müssen wir als Marktführer beim Online-Banking auch den 600.000 Kunden widmen, die ihr Konto per Internet oder T-Online führen.”

Alles wird getestet
Seit 1996 arbeitet die Postbank unter erheblichem personellem und finanziellem Aufwand an der technischen Umsetzung des Jahrtausendwechsels. Mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben daran mitgewirkt. Auch unter finanziellen Gesichtspunkten hat die Postbank sich stark engagiert. Mehr als 100 Millionen Mark hat die Bank dafür ausgegeben. Hinzu kommen die Ausgaben, die bereits mit der Umstellung auf den Euro für den Jahrtausendwechsel getätigt wurden. Dies dokumentiert nach Aussage von Rainer Neumann, wie ernst die Postbank diese Herausforderung nimmt.

Die Umstellungsarbeiten waren Ende 1998 weitgehend abgeschlossen. Danach wurden die Softwarekomponenten einzeln und im Zusammenspiel geprüft. Umgestellte Teile wurden intensiven Tests unterzogen. Die Postbank hat dazu eigens in Bonn mit der „Testbank Jahr 2000” eine virtuelle Bank eingerichtet, die eine Postbank Niederlassung abbildet und unter Wirklichkeitsbedingungen auf die Jahrtausendwende hinarbeitet.

Das bankweite Großprojekt untergliedert sich in 3 übergeordnete Themenfelder mit insgesamt 10 Teilprojekten. Die Aufgaben werden von Bonn, Frankfurt, München und Dortmund aus gesteuert. Die EDV-Verbindungen zu Tochterunternehmen der Bank wurden ebenso gecheckt wie die zum Vertriebspartner Deutsche Post oder zur Bausparkasse Wüstenrot. Externe Lieferanten waren mit ihren Systemen in das Großprojekt eingebunden. Auch ausgewählte Kunden und Korrespondenzbanken wurden in die Planung einbezogen.

Im 2. Halbjahr 1999 wird die Postbank die geprüfte Hard- und Software einsetzen und eventuell neu einzuführende Komponenten auf ihre Jahrtausendfähigkeit testen. Im Oktober beginnt die sogenannte „Frozen-Zone”: Danach sind die Hard- und Softwarekomponenten für alle Eingriffe tabu.

Wie Vorstand Rainer Neumann betont, steht das Ergebnis für die Postbank schon heute fest: „Die Kunden können am Silvesterabend die Korken knallen lassen. Wir werden die Umstellung auf das neue Jahrtausend meistern. Damit ist die Verfügbarkeit und die Sicherheit ihrer Gelder bei der Postbank auch im Jahr 2000 jederzeit gewährleistet.”

Postbank will Mehrheit an DSL-Bank erwerben

30.06.1999
Die Postbank beabsichtigt - wie sie in einer Presseerklärung am 30. Juni 1999 bekanntgab -, allen Aktionären der DSL Holding AG ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für den Erwerb sämtlicher Aktien der DSL Holding, mindestens jedoch 70 Prozent der Anteile an der Holding zu unterbreiten.

In einer Presseerklärung des Bundesfinanzministeriums und der Postbank heißt es: Die Deutsche Postbank und das Bundesministerium der Finanzen haben bindend vereinbart, dass die Postbank die Anteile des Bundes an der DSL Bank übernimmt. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) erklärte dazu: „Mit dieser Transaktion wird die erfolgreiche Privatisierungspolitik des Bundes fortgesetzt.” Mit dem Zusammenschluss entsteht ein Institut mit einer Bilanzsumme von 260 Milliarden DM. Während die Postbank sich als Retailbank insbesondere auf den Bereich Privatkunden konzentriert, ist die DSL Bank ein Spezialinstitut für private und gewerbliche Baufinanzierungskredite und die Emission von Wertpapieren.

Grundsätzlich ist geplant, die DSL Bank mit der DSL Holding AG und danach mit der Postbank zu verschmelzen. Durch den Zusammenschluss soll es in beiden Häusern keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Die DSL Bank (Anstalt des öffentlichen Rechts) muss zunächst in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden.

Post-Chef Dr. Klaus Zumwinkel begrüßte für den Deutsche Post Konzern die Entscheidung als „wichtigen Schritt zur Abrundung der Konzernstrategie mit Blick auf den Börsengang im nächsten Herbst.”

Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank AG, unterstrich vor allem die betriebswirtschaftlichen Vorteile durch „die Stärkung des Kreditgeschäftes der Postbank. Das Know-how, das die DSL Bank insbesondere im Wohnungsfinanzierungsgeschäft, aber auch im Treasury einbringt, wird die Postbank einen entscheidenden Schritt nach vorn bringen. Das wird uns helfen, unseren Kunden auch weiterhin attraktive Angebote zu machen.”

Stefan Jütte, Sprecher des Vorstands der DSL Bank, zeigte sich sehr zufrieden, dass „damit Klarheit geschaffen wurde und mit der Postbank unser Wunschpartner den Zuschlag erhalten hat. Dies bringt für alle Beteiligten die nötigen Synergien und wird insbesondere den Ausbau unserer Vertriebswege konsequent ermöglichen.” Ziel sei es auch, die Ausrichtung als Partner für Finanzdienstleister in der Baufinanzierung fortzuführen und auszubauen.

Alle bis zur Umwandlung in eine AG begründeten Verbindlichkeiten der DSL Bank fallen unter die Anstaltslast des Bundes und werden bis zur Erfüllung garantiert. Mit der Umwandlung wird nicht vor Ende November 1999 gerechnet.

Geplanter Mehrheitserwerb der Anteile DSL Holding AG durch die Deutsche Postbank AG
Die Postbank beabsichtigt, allen Aktionären der DSL Holding AG in den nächsten Tagen ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für den Erwerb sämtlicher Aktien der DSL Holding, mindestens jedoch von 70 Prozent der Anteile an der DSL Holding, zu unterbreiten.

Im Einzelnen werden die Aktionäre der DSL Holding eingeladen, ihre Aktien im Rahmen der voraussichtlich vom 7. Juli 1999 bis 4. September 1999 laufenden Angebotsfrist der Dresdner Bank AG durch ihre Depotbank zur Verfügung zu stellen oder diese einzureichen. Das Übernahmeangebot wird vorsehen, die im Amtlichen Handel der Wertpapierbörsen Düsseldorf, Berlin, Frankfurt am Main und München sowie im Freiverkehr der Börsen in Hamburg, Hannover und Stuttgart notierten nennwertlosen DSL-Inhaber-Stammaktien zu einem Preis von 16,20 Euro (umgerechnet 31,68 DM) zu erwerben.

Bezogen auf den amtlichen Kassakurs vom 30. Juni 1999 bedeutet dies einen Aufschlag von 1,50 Euro (2,93 DM), entsprechend 10,2 Prozent. Das Angebot erfolgt vorbehaltlich der kartellrechtlichen und bankenaufsichtsrechtlichen Zustimmung und ergeht in Übereinstimmung mit den Regelungen des Übernahmekodex der Börsensachverständigenkommission beim Bundesministerium der Finanzen.

Neue Vorstandsorganisation

Juni 1999
Der Postbank-Aufsichtsrat hat einer neuen Vorstandsorganisation zum 1. Oktober 1999 zugestimmt. Künftig werden Unternehmensbereiche mit eigener Ergebnisverantwortung für klar definierte Marktsegmente eingerichtet: Privatkunden, Firmenkunden und Financial Markets. Darüber hinaus wird es die Querschnittsbereiche Operations, IT und Personal geben.

Der Vorstandsvorsitzende übernimmt kommissarisch den Bereich Privatkunden, Achim Scholz wird die Operations verantworten und kommissarisch für den Unternehmensbereich Financial Markets zuständig sein. Vorstand Rainer Neumann wird wie bisher den Bereich IT leiten, und Volker Mai ist weiter Personalvorstand und zusätzlich kommissarischer Leiter des Bereichs Firmenkunden.

Postbank-Barometer

April 1999
Daten ausgewählter Produkte Dezember 1998 / März 1999

31. Dezember 1998 31. März 1999 Veränderung
Einlagengeschäft
Sparkonten - gesamt - (Millionen Stück) 19,96 19,89 - 0,4 Prozent
Spareinlagen - gesamt - (Milliarden DM) 67,44 68,16 + 1,1 Prozent
Investmentfonds Konten (Stück) 199.613 219.955 + 10,2 Prozent
Investmentfonds Einlagen (Milliarden DM) 3,29 3,62 + 10,0 Prozent
Girokonten (Millionen Stück) 4,008 3,971 - 0,9 Prozent
Sichteinlagen (Milliarden DM) 27,47 24,85 - 9,5 Prozent
Postbank Investmentfonds (Millionen DM) - Auswahl -
Rendite Laufzeiten (Einlagen Rücknahmewert Millionen DM) 660,5 647,3 - 2,0 Prozent
DM Cash 296,4 296,0 - 0,14 Prozent
Rendite Global 218,8 230,8 + 5,5 Prozent
Dynamik Global 360,6 439,7 + 22,0 Prozent
2000 Extra 520,0 499,9 - 3,9 Prozent
Dynamik DAX 669,3 627,9 - 6,2 Prozent
Online-Banking-Konten (Stück) 561.228 585.847 + 4,4 Prozent
Telefonbanking-Kunden (Tsd.) 1.003 1.010 + 0,7 Prozent
ec-Karten (Tsd. Stück) 1.437 1.491 + 3,82 Prozent
EUROCARD (Tsd. Stück) 218,9 256,3 + 17,1 Prozent
VISA CARD (Tsd. Stück) 122,1 175,9 + 44,1 Prozent
Kreditgeschäft (Millionen DM)
Privatkredite (Millionen DM) 643,9 683,2 + 6,1 Prozent
Baufinanzierung (Millionen DM) 1.407,5 1.546,2 + 9,91 Prozent
SB-Automaten
Geldausgabeautomaten (Stück) 1.575 1.641 + 4,2 Prozent
Kontoauszugsdrucker (Stück) 484 538 + 11,2 Prozent

Der aktuelle Zinstrend Juli 1999

Zinstrend 30.06.1999

Naht das Ende der niedrigen Zinsen oder ist die jüngste Steigerungstendenz nur eine Korrektur in einem langen Abwärtstrend? Eine Analyse der langfristigen Nominalzinsen über die letzten 40 Jahre zeigt:

Das aktuelle Niveau der langfristigen Kapitalmarktzinsen liegt mit 4½ Prozent deutlich unter den Zinstiefs der Vergangenheit.

Das wirtschaftliche Umfeld spricht auch weiterhin gegen massive Zinssteigerungen. Der Konjunkturzug im Euro-Raum wird bis ins kommende Jahr hinein nur mit halber Kraft fahren. Ein Inflationsproblem besteht trotz zuletzt gestiegener Energiepreise weder diesseits noch jenseits des Atlantiks. Entsprechend erwartet die Postbank bis Ende 2000 lediglich einen leichten Anstieg der 10-jährigen Kapitalmarktzinsen auf etwa 5 Prozent. Die historische Niedrigzinsphase wird also auf absehbare Zeit anhalten.