Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Postbank

April - Juni 2004

Bundes-Pensions-Service für Post und Telekommunikation e.V.

Juni 2004
Nach dem Postpersonalrechtsgesetz wurde 1995 zeitgleich mit der Umwandlung der Bundespost-Unternehmen in Aktiengesellschaften für jede der 3 AG eine Unterstützungskasse (UK) in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins gegründet. 2001 wurden die 3 UK zum Bundes-Pensions-Service für Post und Telekommunikation e.V. (BPS-PT) verschmolzen. Die Aufgabe der UK bzw. des BPS-PT: Erbringung von Versorgungs- und Beihilfeleistungen an ehemalige Beamte aus dem Post- und Telekombereich und deren Hinterbliebene. Zur Finanzierung dieser Leistungen zahlten die 3 Aktiengesellschaften von 1995 bis 1999 jährliche Festbeträge an die UKn und zwar:

Deutsche Post AG 4,0 Milliarden DM (= 2,05 Milliarden Euro)
Deutsche Postbank AG 0,31 Milliarden DM (= 0,16 Milliarden Euro)
Deutsche Telekom AG 2,9 Milliarden DM (= 1,48 Milliarden Euro).

Seit 2000 zahlen die Unternehmen statt der Festbeträge jährliche Beiträge in Höhe von 33 Prozent der Bruttobezüge der jeweils noch aktiven Beamten und der fiktiven Bruttobezüge der ruhegehaltsfähig beurlaubten Beamten (also Beamte, die zeitweise als Angestellte oder Leitende Angestellte bei den AG und ihren Tochterunternehmen beschäftigt sind - Insichbeurlaubung).

Im Jahr 2003 zahlte die Deutsche Post AG Beiträge in Höhe von 664 Millionen Euro (Vorjahr 645 Millionen Euro) und die Deutsche Postbank AG 77 Millionen Euro (Vorjahr 80 Millionen Euro) an den BPS-PT (Zahlen nach Geschäftsbericht 2003). Die Deutsche Telekom AG zahlte 2003 an den BPS-PT 809 Millionen Euro (Vorjahr 838 Millionen Euro).

Nach dem Gesetz zur Neuordnung des Postwesens und der Telekommunikation (PTNeuOG) gleicht der Bund Unterschiedsbeträge zwischen den laufenden Zahlungsverpflichtungen der Unterstützungskassen/BPS-PT einerseits und den Beiträgen der 3 Bundespost-Aktiengesellschaften Deutsche Post AG, Deutsche Postbank AG und Deutsche Telekom AG und den Vermögenserträgen andererseits „auf geeignete Weise” aus (z.B. Dividenden und Verkauf von Post- und Telekom-Aktien aus dem Bundesbesitz) und gewährleistet, dass der BPS-PT jederzeit in der Lage ist, die gegenüber ihren Trägerunternehmen übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Soweit der Bund hiernach Leistungen an den BPS-PT erbringt, kann er von den 3 Bundespost-Aktiengesellschaften keine Erstattung verlangen.

2004 erbringt der BPS-PT Versorgungs- und Beihilfeleistungen für ca. 271.000 Post- und Telekom-Versorgungsempfänger (VE). Der BPS-PT rechnet mittelfristig mit einem Absinken dieser Zahl, langfristig aber mit einem Ansteigen auf voraussichtlich bis 294.000. Als Folge dieser Entwicklung beziffert der BPS-PT die Versorgungslasten bis 2090 auf 580 Milliarden Euro. Dazu werden die 3 Bundespost-Aktiengesellschaften rund 20 Milliarden Euro beisteuern. Der Bund muss rund 560 Milliarden Euro aufbringen. Die Entwicklung von 1995 bis 2003 zeigt nachstehende Tabelle nach den Daten des BPS-PT.

Leistungsübersicht

Quelle: BFPT

Deutsche Bank und Postbank unterzeichnen Vereinbarung im Zahlungsverkehr

06.04.2004
Die Postbank wird ab Juli 2004 die Abwicklung des inländischen und Teile des ausländischen Zahlungsverkehrs für die Deutsche Bank übernehmen. Dies haben beide Partner am 6. April 2004 vereinbart. Beide Institute erwarten sich aus der Kooperation Vorteile: Die Postbank baut ihr Geschäftsfeld Transaction Banking weiter aus. Die Deutsche Bank kann sich durch die langfristige Kooperation konsequenter auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Für die Kunden ändert sich nichts. Sie führen ihr Konten weiter bei ihrer Bank.

Die Postbank ist mit 10 Millionen Transaktionen pro Tag einer der Marktführer im Zahlungsverkehr. Mit der Übernahme von Zahlungsverkehrstransaktionen der Deutschen Bank sowie des Zahlungsverkehrs der Dresdner Bank, die im März 2004 beschlossen wurde, erreicht die Postbank einen Marktanteil von über 15 Prozent des deutschen Inlandszahlungsverkehrs.

Im Gegenzug überträgt die Postbank ihr US-Dollar-Clearing-Geschäft und den weltweiten Auslandszahlungsverkehr außerhalb der EU auf die Deutsche Bank.

Zur Umsetzung des Vertrags übernimmt die „Betriebscenter für Banken Deutschland GmbH & Co. KG” (BCB) zum 1. Juli 2004 die Deutsche Bank Payments AG. Die BCB mit Sitz in Frankfurt ist 100-prozentige Tochter der Postbank.

Postbank gründet eigene Gesellschaft für das Firmenkundengeschäft

April 2004
Die Postbank gründete Anfang April 2004 für ihren Bereich Firmenkunden eine eigene Gesellschaft, die „PB Firmenkunden AG”. Die neue Tochter ist auf die Betreuung mittelständischer und großer Unternehmen ausgerichtet. Im Zentrum des Leistungsspektrums stehen Lösungen rund um den Zahlungsverkehr. Ergänzt wird das Angebot durch Finanzierungsformen wie nationale und internationale Immobilienfinanzierung, Leasing und Factoring sowie Logistik-Finanzierung.

Die neue Postbank-Tochter betreut 40.000 Firmenkunden. Sie ist mit 14 Standorten im Bundesgebiet vertreten und beschäftigt 350 Mitarbeiter.

Postbank-Börsengang nach Unsicherheiten geglückt

23.06.2004
Nach einer Verschiebung des Börsengangs um 2 Tage war es am 23. Juni 2004 so weit: Die Aktie der Deutschen Postbank wurde erstmals an der Börse gehandelt. In den Wochen zuvor entstanden einige Turbulenzen, bei denen die Deutsche Bank, einer der beiden Konsortialführer, negative Schlagzeilen machte.

Nach vielen Vorankündigungen in den ersten Monaten 2004 gaben Post-Chef Dr. Klaus Zumwinkel und Postbank-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Wulf von Schimmelmann am 6. Mai 2004 offiziell bekannt, der Börsengang der Postbank sei für den 21.Juni 2004 geplant. Dabei sollten 81.999.999 Aktien, das sind 50 Prozent minus einer Aktie des gesamten Aktienkapitals der Deutschen Postbank emittiert werden. Zumwinkel erhoffte sich einen Erlös von 3 Milliarden Euro. Bis dahin beurteilten die Fachleute wie die Medien die Postbank und ihren geplanten Börsengang sehr positiv.

Turbulenzen und Irritationen entstanden, als Spekulationen kursierten, die Deutsche Bank wolle die Postbank ganz oder teilweise übernehmen und dies, obwohl sie den Börsengang maßgeblich mit vorbereitete. Mitte Mai 2004 gab Zumwinkel bekannt, er habe sich mit dem Deutsche Bank-Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann darauf geeinigt, „die Prüfung einer Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank abzubrechen”. „Außerhalb des Börsengangs wird es keinen Verkauf der Postbank an in- oder ausländische Investoren geben.”

Wenige Tage danach gelangte ein internes Papier der Deutschen Bank an die Öffentlichkeit. Darin taxierte der Konsortialführer den Wert der Postbank nicht - wie von der Deutschen Post in Abstimmung mit Bankenkreisen festgestellt - auf 6 Milliarden sondern allenfalls auf 4,4 bis 5,3 Milliarden Euro. Nicht zuletzt deshalb zögerten die Großinvestoren, vor allem die Fondsmanager, Postbank-Aktien zu zeichnen. Die Post hatte den Ausgabepreis auf eine Spanne von 31,50 bis 36,50 Euro festgelegt. In diesem Preisrahmen konnten die knapp 82 Millionen Aktien nicht abgesetzt werden. Am Ende der Zeichnungsfrist entschloss sich Zumwinkel die Preisspanne auf 28 bis 32 Euro zu senken und die Zeichnungsfrist um einige Tage zu verlängern. Zudem modifizierte er das Aktienangebot: 2 Drittel der 82 Millionen Aktien sollten zu dem niedrigeren Preis abgesetzt werden. Auf das restliche Drittel offerierte die Post eine Umtauschanleihe auf Aktien der Postbank.

Zu diesen Konditionen glückte schließlich der Börsengang am 23. Juni 2004: Das Aktien-Angebot war 2½-fach überzeichnet. Der Ausgabepreis lag bei 28,50 Euro. Die Umtauschanleihe wurde mit einem Gesamtvolumen von 0,98 Milliarden Euro auf 27,5 Millionen Postbank-Aktien war 4-fach überzeichnet. Der Erlös des Börsengangs in Höhe von 2,6 Milliarden Euro floss voll der Konzernmutter Deutsche Post AG zu. Am ersten Börsentag stieg der Preis der Postbank-Aktie (Börsenkürzel: DPB) auf knapp über 29 Euro.

Das von der Post forcierte Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm fand nicht bei allen Post-Mitarbeitern Aufnahme. Selbst unter den Mitarbeitern der Postbank und Postfilialen entschlossen sich nur 60 Prozent zum Kauf von 1,7 Millionen Aktien.