Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Postbank

Januar bis März 2009

Postbank verkauft ihren Aktienbestand und rutscht tief in die roten Zahlen

10.01.2009
Die Postbank hat die Finanzmärkte Anfang Januar 2009 darauf vorbereitet, dass sie im 4. Quartal 2008 tief in die roten Zahlen gerutscht ist und für das Gesamtjahr einen Jahresverlust ausweisen wird. Die Postbank begründete die Verluste in erster Linie mit der schweren Finanzmarktkrise, die den meisten Banken weltweit hohe Verluste beschert.

Finanzexperten erklären die Entwicklung der Postbank aus ihrer Vergangenheit. Anders als viele Konkurrenten hatte die Postbank vor ihrem Ausbau zur Vollbank mehr Geld auf den Konten, als sie für ihre Geschäfte, etwa Kredite an Verbraucher und Firmen, benötigte. Die Postbank konnte deswegen hohe Summen an den Kapitalmärkten anlegen, z.B. in Aktien. In der Zeit steigender Kurse brachte dies regelmäßig hohe Gewinne.

Bergab ging es, als zusammen mit der Finanzmarktkrise die Aktienkurse in den Keller gingen. Die Postbank musste den Wert ihrer Kapitalanlagen mehrfach nach unten korrigieren. Schon bis Ende September 2008 verbuchte sie deswegen ein Minus von 114 Millionen Euro. Bis Jahresende verkaufte die Postbank alle ihre Aktien mit hohem Verlust und rutschte damit tief in die roten Zahlen. Die Postbank wird aber - wie ein Sprecher betonte - „derzeit keine Staatshilfe beantragen”. Die Commerzbank hat dies getan und eine Beteiligung des Staates in Kauf genommen.

Postbank 2008 erstmals mit Verlust / Ergebnis nach Steuern: -821 Millionen Euro

19.02.2009
Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben das Ergebnis der Deutschen Postbank im Jahr 2008 deutlich belastet. Erstmals seit ihrem Börsengang schloss die Bank mit einem negativen Ergebnis nach Steuern von minus 821 Millionen Euro ab. Ergebnis vor Steuern: minus 974 Millionen Euro nach plus 992 Millionen Euro im Jahr 2007. Im operativen Kundengeschäft konnte die Postbank ihre Marktposition ungeachtet der außerordentlichen Belastungen des vergangenen Jahres weiter festigen. Der Zinsüberschuss, die wichtigste Ertragskomponente, stieg 2008 deutlich um 255 Millionen Euro auf 2,50 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss stieg 2008 leicht um 2 Millionen Euro auf 1,43 Milliarden Euro. „Dass wir in diesem schwierigen Umfeld operativ ein gutes Ergebnis erzielen konnten, beweist die Stärke und Belastbarkeit der Postbank”, erklärte Vorstandsvorsitzender Wolfgang Klein am 19. Februar 2009 bei der Vorstellung des Jahresberichts 2008 in Frankfurt.

2008 gelang es der Bank - so Klein - , die Zahl der Stammkunden von 4,6 auf 4,9 Millionen Kunden zu steigern. 780.000 neue Kunden konnte die Bank 2008 hinzugewinnen. Die Gesamtzahl der aktiven Kunden lag Ende 2008 bei 14,1 Millio-nen. Die Zahl der privaten Girokonten erhöhte sich 2008 um netto ca. 100.000 auf knapp 5,0 Millionen. Das Sparvolumen erhöhte sich auf 49,1 Milliarden Euro.

Positiv verlief auch das Kreditgeschäft. Im Bereich private Baufinanzierung steigerte die Postbank ihr Volumen um 6,9 Prozente auf 72,7 Milliarden Euro. Im Konsumentenkreditgeschäft stellte die Postbank sogar einen Neugeschäftsrekord auf und weitete den Kreditbestand um ca. 30 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro aus. Ihr Marktanteil in diesem Segment stieg damit um fast 30 Prozent auf 2,3 Prozent.

Erfreulich entwickelte sich auch das Firmenkundengeschäft mit wachsendem Volumen und höheren Margen. Das Mittelstandskreditvolumen erreichte die 5-Milliarden-Euro-Marke.

Das Handels- und Finanzanlageergebnis war als Folge der Auswirkungen der Kapitalmarktentwicklungen hingegen deutlich negativ. Das Handelsergebnis sank insbesondere durch das Ergebnis aus der Bewertung „eingebetteter Derivate aus dem strukturierten Kreditersatzgeschäft” insgesamt von 281 Millionen Euro im Jahr 2007 auf minus 389 Millionen Euro im Berichtsjahr.

Das Finanzanlageergebnis lag bei minus 1,25 Milliarden Euro nach 294 Millionen Euro 2007. Das Engagement bei der insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers schlug im Gesamtjahr mit 336 Millionen Euro zu Buche. Durch den vollständigen Abbau des Aktienportfolios hat die Postbank stille Lasten in Höhe von 581 Millionen Euro realisiert.

Die Bilanzsumme stieg von 202,9 Milliarden Euro am Jahresende 2007 auf 231,3 Milliarden Euro am 31.Dezember 2008. Die Eigenkapitalquote (Tier -1) lag zum 31. Dezember 2008 bei 7,4 Prozent nach 6,9 Prozent Ende 2007.

Klein bekräftigte, die Postbank werde ihre Kapitalmarktbestände konsequent abbauen. Aufgrund des inzwischen ausgeglichenen Verhältnisses von Kundeneinlagen und Kundenkrediten wird die Postbank ihre Finanzanlagen bis 2013 gegenüber September 2008 um 35 bis 45 Prozent reduzieren. Ein erster Beitrag war im 4. Quartal 2008 der vollständige Abbau der Aktienbestände („stille Lasten”). Bei Neuanlagen konzentriert sich die Bank noch stärker als bisher auf Staatsanleihen und Pfandbriefe.

Klein kündigte Konsequenzen aus dem negativen Jahresergebnis an. So werde der Vorstand für 2008 keinen Bonus erhalten. Die Mitarbeiter sollen nur einen Teil ihrer variablen Vergütung erhalten. Bei Führungskräften mache die variable Vergütung bis zu 50 Prozent des Gehalts aus. Davon sei die Hälfte an den Bankgewinn und die andere Hälfte an individuell vereinbarte Leistungsziele gebunden. Die an den Bankgewinn gekoppelte Vergütung entfällt, die Vergütung für individuell vereinbarte Leistungsziele werde voll ausgezahlt. „Für unsere Führungskräfte möchte ich die gute Gewohnheit beibehalten, geschlossene Verträge einzuhalten”, sagte Klein, offenbar mit Blick auf die Dresdner Bank. Die Commerzbank, die die Dresdner Bank Anfang 2009 übernommen hat, hatte tags zuvor mitgeteilt, ihre Belegschaft bekomme für 2008 keine Boni.

Den Geschäftsbericht 2008 der Postbank finden Sie hier.

Deutsche Post und Deutsche Bank schließen Transaktion zum Verkauf von Postbank-Aktien ab

25.02.2009
Die Deutsche Post World Net und die Deutsche Bank AG schlossen am 25. Februar 2009 die am 14. Januar vereinbarte Transaktion zum Erwerb von Aktien an der Deutschen Postbank AG wie geplant ab. Das Volumen der ersten beiden Tranchen liegt wie vereinbart bei 3,8 Milliarden Euro, allerdings hat die Deutsche Post zusätzlich zu den schon im Januar übertragenen 3,1 Milliarden Euro bereits jetzt weitere 1,1 Milliarden Euro an Barmitteln erhalten. Die Differenz zu den ursprünglich erwarteten liquiden Mitteln bei Closing ist auf Kurssicherungsmaßnahmen zurückzuführen. Der Barwert der gesamten Transaktion liegt unverändert bei 4,9 Milliarden Euro.

Die Übernahme der 50 Millionen Postbank-Aktien, entsprechend einem Anteil von 22,9 Prozent, im Rahmen der ersten Tranche erfolgt mit Eintragung der Sachkapitalerhöhung von 50 Millionen Deutsche Bank-Aktien zugunsten der Deutschen Post in das Handelsregister. Mit der Eintragung der Kapitalerhöhung wird die Deutsche Post mit rund 8 Prozent an der Deutschen Bank beteiligt sein. Diese Aktien sind wie vorgesehen über Kurssicherungsmechanismen im Wert teilweise abgesichert. Über die eine Hälfte dieser Aktien kann der Konzern ab Ende April frei verfügen, die andere ist ab Mitte Juni veräußerbar. Für eine Veräußerung sind marktschonende Mechanismen vereinbart worden.

Im Rahmen der oben genannten Transaktion hat die Deutsche Bank in einer 2. Tranche eine Pflichtumtauschanleihe der Deutschen Post zu 100 Prozent gezeichnet, die nach Ablauf von 3 Jahren inklusive der aufgelaufenen Zinsen vollständig in 60 Millionen Aktien - oder 27,4 Prozent der Postbank-Aktien - getauscht wird.

Entflechtung Postbank - Deutsche Post

Februar 2009
Mit der Beteiligung der Deutschen Bank startet die Postbank in eine neue Ära und beendet ein Kapitel ihrer jüngsten Geschichte. In der Februar-Ausgabe ihres Mitarbeitermagazins bereitete die Postbank ihre Mitarbeiter auf die „Entflechtung” von der Deutschen Post World Net vor. „Die Postbank gehört nicht länger zum Konzern Deutsche Post World Net, denn die Deutsche Post bleibt zwar weiterhin Großaktionär der Postbank, ist aber nicht mehr Mehrheitsaktionär.”

„Wir bleiben den Kollegen aus dem Post Tower natürlich immer freundschaftlich verbunden und werden weiterhin partnerschaftlich zusammenarbeiten. Wir kennen unsere Wurzeln und werden diese nie verleugnen können”, betont Ralf Stemmer, Vorstand Ressourcen der Postbank, der die Entflechtung vom Post-Konzern verantwortet. „Die Deutsche Post ist zukünftig nicht mehr Mehrheitsgesellschafterin und damit nicht mehr die Konzernmutter. Die Postbank ist als eigenständiges Unternehmen allen Aktionären verpflichtet und muss diesen auch die gleichen Informationen bereitstellen. Das heißt für alle Mitarbeiter, beim gewohnten Informationsaustausch mit der Deutschen Post künftig diese neue Situation im Blick zu haben und die Weitergabe von Auskünften, insbesondere Finanzdaten, zunächst mit dem Vorgesetzten abzusprechen.” Im Übrigen bleibe die Deutsche Post ein „überaus wichtiger Partner der Postbank”, z.B. bei der Kooperation im Filialnetz oder als Dienstleister bei der Lohn- und Gehaltsabrechnung und im Immobilienmanagement.

Eine Veränderung im Außenauftritt ergibt sich durch den Wegfall des DPWN-Logos auf Broschüren und Briefen der Postbank. Die Farbe Gelb ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Markenwelt und signalisiert die Partnerschaft mit der Deutschen Post und DHL.”

Postbank-Vorstände erhielten hohe Halteprämien

10.03.2009
Die Vorstände der Deutschen Postbank haben 2008 dank eines Sonderbonus im Zuge des Einstiegs der Deutschen Bank deutlich mehr verdient als 2007. Insgesamt bekamen die 10 Mitglieder des Vorstands 16,2 Millionen Euro nach 10,5 Millionen Euro im Vorjahr. Dies geht aus dem Geschäftsbericht der Postbank für 2008 hervor. Auf den Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Klein entfielen 3,3 Millionen Euro.

Den Sonderbonus (11,9 Millionen Euro) hat im Mai 2008, wenige Tage vor dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers und der danach folgenden Talfahrt der weltweiten Finanzwirtschaft, der Aufsichtsrat mit Post-Chef Frank Appel an der Spitze, genehmigt, um die Vorstände trotz des Teilverkaufs an die Deutsche Bank zum Bleiben zu bewegen. Dem Aufsichtsrat gehören auch 2 Vertreter der Bundesregierung aus dem Finanz- und Wirtschaftsministerium und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, an.

Die Sonderzahlung stieß auf heftige Kritik bei Politik und in der Öffentlichkeit. Die Sonderzahlungen passen unabhängig von der Rechtslage „nicht in die Landschaft”, so Otto Bernhardt (CDU), finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Auf den Einwurf, dass Vertreter aus der Bundesregierung im Aufsichtsrat säßen, meinte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Joachim Poß: „Das macht die Sache auch nicht besser.”

Wie am 14. März die BILD-Zeitung und „Der Spiegel” meldeten, will Postbank-Chef Wolfgang Klein Konsequenzen aus den negativen Medienberichten ziehen und 2009 auf sein Gehalt verzichten. Er will dazu dem Aufsichtsrat anbieten, 2009 für nur 1 Euro zu arbeiten.

Postbank steigt aus dem DAX in den MDAX ab

23.03.2009
Mit der Indexumstellung der Deutschen Börse stieg die Deutsche Postbank am 23. März 2009 zusammen mit dem Chiphersteller Infineon (in den TecDAX) aus dem DAX in den MDAX ab. Dafür stiegen der Pharma-Konzern Fresenius und die Hannover Rück in den DAX auf.

Gelber Strom am Postbank Schaltern

31.03.2009
Postbank und Yello Strom starten eine auf Dauer angelegte Vertriebskooperation. Ab dem 1. April 2009 können Kunden deutschlandweit in den 850 Finanzcentern der Postbank ihre Stromversorgungsverträge auf Yello Strom umstellen lassen. Die Postbank verspricht, ihre Mitarbeiter würden den Wechsel in wenigen Minuten erledigen. Nicht einmal um die Kündigung des bisherigen Anbieters müssen sich die Kunden selbst kümmern. „Der Wechsel funktioniert so schnell und einfach wie Bargeld einzahlen”, versprach die Postbank in ihrer Pressemitteilung.

„Unser Ziel ist es, zusätzlich zu Bankprodukten neue, alternative Dienstleistungen anzubieten. Zudem lässt sich der Verkauf von Yello Strom gut an unsere bestehenden Verkaufsprozesse anbinden, etwa wenn uns der Kunde einen Nachsendeauftrag erteilt oder sein Konto wechselt”, sagte Hans-Peter Schmid, Vorstand Filialbetrieb der Postbank.