Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Postbank

April bis Juni 2010

Deutsche Bank bereitet angeblich Übernahme der Postbank vor / Deutsche Bank-Finanzchef widerspricht

14./28.04.2010
Die Vorbereitungen der Deutschen Bank für eine Integration der Postbank sind weiter fortgeschritten als allgemein bekannt. Dies berichtete am 14. April 2010 das Handelsblatt. Die Deutsche Bank arbeit mit Hochdruck daran, eine gemeinsame Informationstechnologie (IT) aufzubauen. Deutsche Bank-Privatkundenvorstand Rainer Neske soll dafür ein Budget von 300 Millionen Euro zur Verfügung haben. „Die würden das nicht machen, wenn man die Postbank nicht demnächst kontrollieren würde”, meinte ein Beteiligter. Demnach sei es nur noch eine Frage der Zeit, wann die Deutsche Bank ihre 30-prozentige Beteiligung an Deutschlands größter Filialbank aufstocke. Beide Banken wollten sich dazu nicht äußern.

Unter Analysten unbestritten ist - so das Handelsblatt -, dass der Zusammenschluss mit der Postbank der Deutschen Bank helfen würde, ihre Effizienz im Privatkundengeschäft zu steigern. Nach Angaben von Barclays Capital wendete die Postbank 2009 im Privatkundengeschäft für 1 Euro Ertrag 66 Cent an Kosten auf. Bei der Deutschen Bank waren es 78 Cent. Folglich könnte sie nicht nur Synergien heben, sondern auch ihre Kostenstruktur großen Wettbewerbern in Frankreich oder Spanien anpassen. Nach Einschätzung von Barclays würde die Deutsche Bank zudem unabhängiger vom volatilen Investment-Banking - ein seit Langem erklärtes Ziel des Deutsche Bank-Chefs Josef Ackermann.

Dass die Deutsche Bank vermutlich schon bald die Bonner Postbank kontrollieren wird, zeigt sich nach Meinung des Handelsblattes auch daran, dass immer häufiger intern ein Favorit für die Nachfolge von Postbank-Chef Stefan Jütte kolportiert wird. Es ist der Neske-Vertraute und Privatkundenspezialist Frank Strauß. Jüttes Vertrag läuft noch bis Mitte 2012.

Den Spekulationen einer baldigen Übernahme der Postbank widersprach am 27. April der Finanzchef der Deutschen Bank, Stefan Krause, in einer Telefonkonferenz mit Analysten - und schickte damit den Kurs der Postbank mit bis zu 5 Prozent auf Talfahrt. Seit Monatsbeginn war der Kurs der Postbank-Aktie um über 13 Prozent gestiegen, weil Spekulationen auf eine rasche Übernahme durch die Deutsche Bank die Runde machten. Die Position der Deutschen Bank sei unverändert, so Krause. Man spüre keinerlei Druck, rasch zu handeln.

Postbank schreibt wieder schwarze Zahlen

29.04.2010

Die Deutsche Postbank AG ist mit einem positiven Vorsteuerergebnis in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nach noch vorläufigen Zahlen geht die Bank für die ersten 3 Monate des Jahres 2010 von einem Ergebnis vor Steuern von 131 Millionen Euro aus. Das Ergebnis liegt damit deutlich über dem Wert des vergleichbaren Vorjahreszeitraums von -71 Millionen Euro und des 4. Quartals 2009, das die Bank mit einem Verlust von -269 Millionen Euro abgeschlossen hatte. Das Kundengeschäft der Postbank und hier insbesondere der Zinsüberschuss entwickelte sich im 1. Quartal 2010 sowohl im Vergleich zum 1. als auch zum 4. Quartal 2009 positiv. Zu der Ergebnisverbesserung trugen auch ein im Vergleich zum 4. Quartal 2009 deutlicher Rückgang der Risikovorsorge im Kreditgeschäft und rückläufige Belastungen aus dem strukturierten Kreditersatzgeschäft (SCP) bei.

Bei der Hauptversammlung des Instituts in Frankfurt am Main am 29. April 2010 gab der Vorstandsvorsitzende Stefan Jütte sich „zuversichtlich, auf Basis solider Ertragsströme aus dem Kundengeschäft und dank konsequenten Kostenmanagements auch für das gesamte Jahr 2010 wieder nennenswert positive Ergebnisse ausweisen zu können - vor und nach Steuern. Der Verlauf des 1. Quartals bestärkt uns in dieser Erwartung.”

Jütte machte aber auch deutlich, dass die Bank aufgrund der andauernden Unsicherheiten an den internationalen Kapital- und Immobilienmärkten und der ertrags- und kostenseitig sehr guten operativen Entwicklung im 1. Quartal nach derzeitiger vorsichtiger Einschätzung nicht davon ausgeht, in den Folgequartalen des laufenden Geschäftsjahres ein ähnliches Ergebnisniveau erreichen zu können.

Mit Blick auf die Finanzmarktkrise sagte Jütte: „Wenn nicht weitere gravierende Marktverwerfungen eintreten, dürften wir das Gröbste hinter uns haben.” Dennoch sei es zu früh, bereits ein Ende der Krise auszurufen. Wie erwartet und im Jahresverlauf angekündigt, ging der Umfang der krisenbedingten Belastungen 2009 gegenüber dem Jahr 2008 deutlich zurück. Dabei hat die Postbank insbesondere im 4. Quartal 2009 ganz gezielt ihre Risikopositionen überprüft und sowohl bei den Bewertungsparametern für das strukturierte Kreditersatzgeschäft als auch bei ihren Kreditengagements im Bereich der gewerblichen Immobilien Anpassungen bei der Risikovorsorge vorgenommen. Die damit verbundenen Belastungen im 4. Quartal hat sie bewusst in Kauf genommen. Die Bank verspricht sich von dieser Maßnahme eine spürbare Entlastung für die Zukunft und insgesamt einen Rückgang der Volatilität in der Ergebnisrechnung. Daneben erforderte die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auch eine höhere Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Hier ist die Postbank aber im Rahmen ihrer Planungen geblieben. Aufgrund ihrer Ausrichtung auf deutsche Privatkunden ist sie im Kreditgeschäft deutlich weniger von der Wirtschaftskrise betroffen als andere Institute.

Erfreut zeigte Jütte sich über die Fortschritte beim Strategieprogramm „Postbank4Future”. Auf dem Weg zu mehr Einfachheit und Transparenz für ihre Kunden sei die Bank vor allem im Geschäft mit Spareinlagen ein gutes Stück vorangekommen: „Durch die Konzentration auf das Aktivsparen und die SparCard ist unsere Produktpalette nun sehr übersichtlich. Auch bei den Investmentfonds sind wir schlanker geworden.” Aktuell bietet die Bank ihren Kunden nur noch 11 Fonds an. In ihrem 2. wichtigen Geschäftsfeld, dem Girokonto, ist die Postbank im April mit einem weiterentwickelten Girokonto in den Markt gestartet, um ihre Marktführerschaft auch in diesem Bereich zu untermauern. Das Konto ist bereits ab einem monatlichen Geldeingang von 1.000 Euro entgeltfrei.

Ihr Versprechen, den Kundenservice weiter zu verbessern, hat die Postbank in wichtigen Bereichen bereits eingelöst. Bis heute hat sie 1.000 Shell-Tankstellen ans Netz der Bargeldversorgung genommen, weitere 400 sollen bis Mitte des Jahres folgen. Damit konnte die Bank einige „weiße Flecken” auf der Versorgungslandkarte ausfüllen.

Bei der Bargeldversorgung will die Bank auch künftig neue, innovative Wege gehen. 2009 hat sie neben der Zusammenarbeit mit Shell eine Kooperation mit OBI gestartet und in 180 OBI-Filialen Geldautomaten aufgestellt. Doch das soll nicht das Ende einer Reihe von strategischen Partnerschaften sein. Angesichts des hohen Nutzens für ihre Kunden prüft die Bank, ob sich das Kooperationskonzept auch mit dem Einzelhandel und anderen an Verkehrsknotenpunkten gelegenen Unternehmen umsetzen lässt. Sie ist zuversichtlich, weitere Schritte verkünden zu können.

Zusätzlich will die Postbank künftig mindestens 1.000 Partnerfilialen der Deutschen Post, die Finanzdienstleistungen der Postbank anbieten, als Premiumpartner betreuen. Sie erhalten unter anderem besonders an ihre Bedürfnisse angepasste Schulungen und Coachings zu Finanzdienstleistungen und bieten den Kunden damit im Anschluss erweiterten Service.

Die Hauptversammlung beschloss eine neue Vergütungsregelung für den Vorstand. Die variable Vergütung - für 2009 ohnehin gestrichen - soll künftig auf 4 Jahre gestreckt werden. Die Boni richten sich nach einer auf 1 Jahr ausgerichteten Leistungs- und einer auf 3 Jahre fokussierten Nachhaltigkeitsphase. Wenn nach dieser Zeit klar definierte Ziele erreicht sind, wird der Bonus bezahlt, andernfalls wird er gemindert oder entfällt ganz, so Aufsichtsratschef Frank Appel.

Postbank verzichtet auf Widerspruch gegen Bußgeld des LDI und stärkt Datenschutz

07.05.2010
Die Postbank verzichtet auf einen Widerspruch gegen das jetzt vom Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit Nordrhein-Westfalen (LDI) gegen sie verhängte Bußgeld. Sie will damit gewährleisten, dass die Kunden und Berater der Bank ohne zeitliche Verzögerung Klarheit über den korrekten Umgang mit dem Datenschutz bei der Postbank bekommen.

Der LDI hat im Herbst 2009 mögliche Verletzungen des Datenschutzes durch einzelne Finanzberater der Postbank kritisiert. Die Postbank hat daraufhin unverzüglich gemeinsam mit der Datenschutzaufsichtsbehörde den Sachverhalt aufgeklärt und - trotz unterschiedlicher Bewertung der Vorgänge - einen abgestimmten Maßnahmenkatalog zur weiteren Verbesserung der Einhaltung des Datenschutzes umgesetzt. Hierzu gehört insbesondere, dass die Berater der Postbank Finanzberatung keinen Zugriff auf Kontobewegungsdaten der Kunden der Postbank mehr erhalten. Dies ist bereits seit Anfang November 2009 durch eine technische Sperre gewährleistet. Die Finanzberater sind als mobiler Vertrieb ausschließlich für die Postbank Finanzberatung AG, eine 100-prozentige Tochter der Postbank Gruppe, tätig.

Postbank übernimmt 277 Filialen der Deutschen Post im Rahmen einer langjährigen Kooperation / Post-Mitarbeiter werden an die Postbank ausgeliehen / Neue Tochtergesellschaft Postbank Filial GmbH gegründet

22.06.2010
Die Postbank übernimmt zum 1. Juli 2010 zusätzlich zu ihrem bisherigen eigenen Netz von rund 850 Finanzcentern bundesweit weitere 277 Filialen der Deutschen Post. Eine entsprechende Vereinbarung haben beide Vertragsparteien am 22. Juni 2010 geschlossen. Davon sollen vor allem die rund 2 Millionen Kunden der Postbank profitieren, die diese Filialen schon bislang genutzt haben. Für sie werden die Standorte gesichert, die Ansprechpartner vor Ort bleiben erhalten. Zudem sollen in den Filialen künftig - wie schon in den heutigen Finanzcentern - die Bankdienstleistungen stärker in den Vordergrund gestellt und so die Betreuungs- und Beratungskapazitäten für die Postbank Kunden erweitert werden. Das Angebot umfasst außerdem das komplette Sortiment der Deutschen Post. Mittelfristig will die Postbank ihr Angebot in den neuen Filialen um Dienstleistungen rund um die persönliche Infrastruktur, wie z.B. Strom- und Gasverträge oder Telekommunikationsangebote erweitern.

Die neu übernommenen Postfilialen werden in einer neu gegründeten Tochtergesellschaft Postbank Filial GmbH geführt. Die neugegründete GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Postbank Filialvertrieb AG. Die Postbank Filial GmbH ist auch für die noch auszuwählenden 1.000 Premiumpartner der Partnerfilialen der Deutschen Post zuständig. Die Premiumpartner unter den Postagenturen erhalten unter anderem besonders an ihre Bedürfnisse angepasste Schulungen und Coachings zu Finanzdienstleistungen.

Die Postbank setzt mit der Übernahme der neuen Filialen die Neuausrichtung ihres Privatkundengeschäftes im Rahmen des Strategieprogramms Postbank4Future weiter konsequent um. Dieses zielt vor allem darauf, die Position der Postbank als führende deutsche Privatkundenbank in einem veränderten Wettbewerbsumfeld nachhaltig zu festigen, unter anderem durch eine Schärfung des Profils als kundenorientierte Produktbank. „Die Postbank richtet sich damit noch mehr an den Bedürfnissen ihrer Kunden aus”, so Vorstandsvorsitzender Stefan Jütte. „Dazu gehören neben klaren, transparenten und günstigen Bankprodukten insbesondere ein dichtes Filialnetz und eine flächendeckende Bargeldversorgung. Die Bonner Bank bietet ihren Kunden das dichteste Servicenetz einer einzelnen Bank in Deutschland. Neben den nun mehr als 1.100 eigenen Filialen ist sie in mehr als 4.500 Partnerfilialen der Deutschen Post präsent.”

Mit Bargeld können sich die Kunden an rund 1.800 eigenen Geldautomaten und an insgesamt über 9.000 Geldautomaten der Cash-Group versorgen. Dazu gehört auch der Bargeldbezug an derzeit etwa 1.200 Shell Tankstellen.

Hans-Peter Schmid, im Postbank Vorstand für die Filialen zuständig, erklärte zum Abschluss des Vertrages mit der Deutschen Post: „Die Postbank verfügt über eine im deutschen Markt einzigartige Vielfalt und Dichte der Zugangswege für ihre Kunden. Während andere Häuser Filialen schließen, um Kosten zu sparen, bauen wir unser Netz an eigenen Standorten im Interesse unserer Kunden weiter aus, und zwar sowohl in den Ballungszentren als auch in der Fläche. Damit lösen wir auch das Service-Versprechen ein, das wir mit unserem Strategieprogramm 'Postbank4Future' gegeben haben. Gleichzeitig haben wir die Möglichkeit, durch eine stärkere Betonung des Bankgeschäftes in den von der Deutschen Post übernommenen Filialen zusätzliche Ergebnisbeiträge zu generieren.”

„Diese neue Kooperation bietet Vorteile für alle Seiten. Unsere Kunden können postalische Angelegenheiten und Bankgeschäfte weiterhin bequem zusammen erledigen und profitieren von der bekannten Nähe und guten Erreichbarkeit. Sie können ihre gewohnte Filiale ohne Standortveränderung und mit dem gleichen Leistungsangebot der Deutschen Post weiter nutzen. Und beide Unternehmen können so ihren Kundenservice wirtschaftlich tragfähig anbieten, indem sie die Synergien unseres Partner-Modells nutzen”, erläutert Jürgen Gerdes, Konzernvorstand BRIEF bei der Deutschen Post.

Bei der Vereinbarung zwischen Postbank und Deutscher Post zur Übernahme der Filialen handelt es sich nicht um einen Kauf im klassischen Sinne, ein Kaufpreis wird daher nicht gezahlt. Vielmehr wurden die Filialen im Rahmen einer langfristig vereinbarten Kooperation durch die Postbank übernommen. Die Postbank übernimmt außerdem die Mietverträge der betreffenden Standorte. Postbank und Deutsche Post sind sich darüber einig, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den angestammten Filialen ihre bisherige Tätigkeit fortführen, bei der Deutschen Post beschäftigt bleiben.

Postbank: Ausbildungsquote bleibt auf Rekordniveau

24.06.2010
Die Postbank Gruppe wird auch 2011 353 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz anbieten. Darauf hat sie sich mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Konzernbetriebsrat bei der Deutschen Postbank AG verständigt. Die Postbank erhält damit ihr bisheriges hohes Niveau aus den vergangenen Jahren (2008 und 2009: je 345 Azubis) beim Angebot von Ausbildungsplätzen aufrecht.

„Wir freuen uns, dass wir diesen hohen Standard unvermindert beibehalten können”, sagte Ralf Stemmer, Vorstand Ressourcen bei der Postbank. „Denn auch nach der Ausbildung bietet die Postbank hervorragende Chancen für ihre Azubis”, so Stemmer. 100 der neuen Azubis werden ihre Ausbildung bei der Postbank selbst beginnen, 135 werden im Filialbereich, 110 bei der BHW-Gruppe sowie 8 bei der Postbank Systems ausgebildet. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ausbildungsberuf zur/zum Bankkauffrau/-mann. Ausgebildet wird in Berlin, Hamburg, Hannover, Hameln, Dortmund, Köln, Bonn, Frankfurt, Stuttgart, München und Nürnberg.