Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Vor der Postreform: 1988

aus Zeitung für Postkunden: Mobilfunk 2/1988

Quelle: aus „Post - Zeitung für Postkunden” Nr. 2/1988.
Die Zeitung, herausgegeben vom Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, wurde als Postwurfsendung an alle Haushaltungen verteilt.

aus Zeitung für Postkunden: Mobilfunk 3/1988

aus Zeitung für Postkunden 3/1988

aus Zeitung für Postkunden 3/1988 aus Zeitung für Postkunden 3/1988

aus Post - Zeitung für Postkunden Nr. 3/1988

aus Zeitung für Postkunden 1/1989

aus Zeitung für Postkunden 1/1989

aus Zeitung für Postkunden 1/1989

aus Zeitung für Postkunden 1/1989

aus Zeitung für Postkunden 1/1989 aus Zeitung für Postkunden 1/1989

aus Zeitung für Postkunden 1/1989

aus Zeitung für Postkunden 1/1989

aus Zeitung für Postkunden 1/1989 aus Zeitung für Postkunden 1/1989

aus Zeitung für Postkunden 1/1989

aus Post - Zeitung für Postkunden Nr. 1/1989

aus Zeitung für Postkunden 2/1989

aus Zeitung für Postkunden 2/1989

aus Zeitung für Postkunden 2/1989

aus Post - Zeitung für Postkunden Nr. 2/1989

Januar bis Dezember 1989

aus dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost:
Startschuss für das ISDN

Dezember 1989
Im März 1989 hat die Deutsche Bundespost auf der CeBIT in Hannover den regulären Betrieb im diensteintegrierenden digitalen Fernmeldenetz (ISDN) offiziell aufgenommen. Dies war ein bedeutender Schritt auf dem Wege, den zukünftigen Kommunikationsbedürfnissen bezüglich Flexibilität, Qualität und Komfort gerecht zu werden.

Das ISDN ist gekennzeichnet durch digitale 64-kbit/s-Verbindungen, die von Teilnehmer zu Teilnehmer verlaufen, sowie durch ein leistungsfähiges Zeichengabeverfahren. Mit der Realisierung eines solchen Netzes wurden die Voraussetzungen geschaffen, um Sprache, Text, Bilder und Daten über einen einzigen Netzanschluss übertragen zu können. Es bildet weiterhin die Grundlage zur Verwirklichung neuer Telekommunikationsdienste und -dienstmerkmale und zur qualitativen Verbesserung der bisher angebotenen.

Zur Aufnahme des regulären ISDN-Betriebs stand in 8 gro8en Ortsnetzen (Hamburg, Berlin, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart, Nürnberg und München) jeweils eine ISDN-Vermittlungsstelle mit etwa 1.000 Anschlussmöglichkeiten bereit. Diese Vermittlungsstellen wurden zu einem Netz miteinander verbunden. Übergänge zu anderen Telekommunikationsnetzen, insbesondere dem Fernsprechnetz, sorgten für die Einbindung in die vorhandene Infrastruktur.

Bereits 1989 wurde das ISDN weiter ausgebaut. Jede Vermittlungsstelle. die seither im Rahmen der Digitalisierung des Fernsprechnetzes von analoger in digitale Technik überführt wird, ist mit den ISDN-Leistungsmerkmalen ausgestattet. Die bereits vorhandenen digitalen Vermittlungsstellen werden von 1989 bis 1991 mit ISDN-Technik nachgerüstet. Der Aufbau zusätzlicher technischer Einrichtungen ermöglicht es, dass auch Kunden, die nicht im Bereich einer ISDN-fähigen Vermittlungsstelle wohnen, frühzeitig einen ISDN-Anschluss durch Fremdanschaltung erhalten können.

Zur Jahreswende 1989/1990 war ISDN in ca. 30 Städten zum Normaltarif verfügbar. Bereits Ende 1991 wird die Deutsche Bundespost in der Lage sein, eine 60-prozentige Flächendeckung zu gewährleisten. lm Jahre 1993 wird ISDN bundesweit eingeführt sein.

Die Aktivitäten der Deutschen Bundespost beschränkten sich jedoch nicht nur auf den nationalen Bereich. Sie misst dem Ziel, ISDN international verfügbar zu machen, einen großen Stellenwert bei. Das Jahr 1989 war auch in dieser Hinsicht von großer Bedeutung. Im Oktober 1989 wurde die erste grenzüberschreitende ISDN-Verbindung nach den Niederlanden zu einem ISDN-Pilotversuch in Rotterdam in Betrieb genommen. Die Vorbereitungen zur Aufnahme des ISDN-Verkehrs mit Frankreich, die für Mitte 1990 vorgesehen ist, waren ebenso Schwerpunkte der Arbeit.

Unter großen Anstrengungen und unter maßgeblicher Beteiligung der Deutschen Bundespost verliefen beim European Telecommunications Standards Institute (ETSI) in Nizza die Arbeiten, ISDN auf europäischer Ebene zu standardisieren. Länderübergreifende Standards sind notwendig, um die im ISDN vorhandene Flexibilität und Qualität nicht durch Ländergrenzen einzuengen, Endgeräte international verwenden zu können und den ISDN-Teilnehmern Planungssicherheit zu bieten. In einer gemeinsamen Erklärung, dem „Memorandum of Understanding on the Implementation of an European |SDN”, haben sich 25 Netzbetreiber aus 20 europäischen Ländern verpflichtet, bis Ende 1993 ISDN nach dem europäischen Standard in ihrem Bereich zu realisieren. Die Deutsche Bundespost wird dann den deutschen und den europäischen Standard gleichzeitig in ihrem Netz anbieten.

aus dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost: Voraussetzungen für ein 2. Mobilfunknetz geschaffen

Dezember 1989
Mobilfunk-Entscheidung D2-Netz
Die Liberalisierung im Mobilfunk stellt einen wesentlichen Bestandteil der neuen ordnungspolitischen Rahmensetzung der Postreform dar. In der „Konzeption der Bundesregierung zur Neuordnung des Telekommunikationsmarktes” ist als ordnungspolitischer Eckpunkt beschrieben, dass unter Aufrechterhaltung des Netzmonopols der Deutschen Bundespost private Anbieter in Randbereichen des Netzes freizügig tätig werden können, wenn dadurch das Telefondienstmonopol der Deutschen Bundespost nicht ausgehöhlt wird und Innovationen ausgeschöpft werden sollen, die andernfalls nicht umgesetzt werden können. Der Bundesminister für Post und Telekommunikation kann im Rahmen der Verleihungsbefugnisse des § 2 Fernmeldeanlagengesetz weitere Anbieter zulassen.

Im Bereich der Mobilkommunikation ist diese Voraussetzung gegeben. Der Bundesminister für Post und Telekommunikation hat deshalb im Januar 1989 mit entsprechenden Verfahrenseckwerten im Bundesausschreibungsblatt und im Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften (EG) bekanntgegeben, neben dem digitalen Mobilfunknetz der Deutschen Bundespost (D1-Netz) einen privaten Netzbetreiber für ein 2. Mobilfunknetz (D2-Netz) zuzulassen. Im September hat er die Vergabe von Lizenzen für den Betrieb von Bündelfunknetzen und im Oktober für Funkrufdienste jeweils mit einer Ankündigung im Bundesausschreibungsblatt und im Supplement zum Amtsblatt der EG eingeleitet. Wie vor der Lizenzvergabe für das 2. Mobilfunknetz wird Interessenten damit die Möglichkeit geboten, vor der eigentlichen Lizenzausschreibung zu Fragen der Lizenz- und Regulierungsbedingungen Stellung zu nehmen.

An der am 19. Juni 1989 im Supplement zum Amtsblatt der EG veröffentlichten Ausschreibung für die Lizenz zur Errichtung und zum Betrieb eines 2. bundesweiten Mobilfunknetzes nach europäischem Standard beteiligten sich insgesamt 10 Konsortien mit Bewerbern aus dem In- und Ausland.

Wegen der großen volkswirtschaftlichen Bedeutung dieser Entscheidung hat der Bundesminister für Post und Telekommunikation einen unabhängigen Lenkungsausschuss unter Vorsitz von Professor Kantzenbach eingesetzt, der die Angebote nach technischen, wettbewerblichen und betriebswirtschaftlichen Kriterien bewerten und einen Vergabevorschlag unterbreiten sollte. Oberstes Ziel der Angebotswertung war es, aus den eingereichten Angeboten den für die Kundenbedürfnisse auf den Märkten des Mobilfunks am besten geeigneten Anbieter zu ermitteln.

Nachdem im Vorfeld des Wettbewerbsverfahrens der Bundesminister für Post und Telekommunikation allen interessierten Bewerbern im Rahmen von Anhörungen ausgiebig Gelegenheit gegeben hatte, Hinweise und Kommentare zum Entwurf der Ausschreibungsunterlagen zu geben, wurde bei der Bewertung der Angebote höchste Priorität auf Neutralität gelegt. Der Lenkungsausschuss Mobilfunk entwickelte daher zur Auswertung ein Verfahren, das dem Gebot von Objektivität und Neutralität Rechnung trug.

Als Ergebnis seiner Arbeit - seinem Mandat entsprechend - empfahl der Lenkungsausschuss Mobilfunk den Bewerber, der nach Fachkunde und Leistungsfähigkeit, technischer und geschäftlicher Planung, Ausfüllung des Lizenzvertrages sowie aus wettbewerblicher Sicht die Lizenzbedingungen am besten erfüllt. Der Bundesminister für Post und Telekommunikation folgte dieser Empfehlung und erteilte dem Konsortium unter Führung von Mannesmann Mobilfunk GmbH im Dezember 1989 die Lizenz.

Damit ist Mannesmann Mobilfunk GmbH mit den beteiligten Unternehmen der erste private Betreiber eines digitalen zellularen Mobilfunknetzes, der im Wettbewerb mit der Deutschen Bundespost TELEKOM flächendeckenden Mobilfunk nach europäischem Standard anbieten wird.

aus dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost:
Ausbau der Breitbandverteilnetze

Dezember 1989
Die Zielsetzung der Bundesregierung, eine technische Infrastruktur für mehr Programm- und Informationsvielfalt (-auswahl) zu schaffen, hat die Deutsche Bundespost konsequent verfolgt, indem sie die alternativen Versorgungswege

zügig ausgebaut hat. Sich gegenseitig ergänzend, ermöglichen diese Versorgungswege eine bundesweite und flächendeckende Nutzung der verbesserten Programm- und Informationsvielfalt. Der Breitbandverteildienst hat sich im Berichtsjahr dynamisch entwickelt. Mehr als 1,7 Millionen Haushalte wurden neu angeschlossen (Vorlahr: 1,4 Millionen). Dieser erhebliche Teilnehmerzuwachs wurde durch die ständig steigende Nachfrage nach einer hochwertigen Versorgung mit Hörfunk- und Fernsehprogrammen - verbunden mit dem Wunsch nach einer Verbesserung der Programmvielfalt - ausgelöst.

Ende 1989 waren insgesamt mehr als 6,3 Millionen Haushalte an die Breitbandverteilnetze der Deutschen Bundespost angeschlossen. Damit stieg die Anschlussdichte (Zahl der angeschlossenen Haushalte im Verhältnis zu den anschließbaren) im Bundesdurchschnitt auf 45,0 Prozent. 14,1 Millionen Haushalte waren anschließbar. Damit wurde ein Versorgungsgrad (Zahl der anschließbaren Haushalte im Verhältnis zu den vorhandenen) von 53,7 Prozent erreicht.

Das Dienstleistungsangebot Kabelanschluss hat sich somit bereits nach wenigen Jahren - gemessen an den Teilnehmerzahlen - zum zweitgrößten Dienst innerhalb der Fernmeldedienste entwickelt. Die Deutsche Bundespost TELEKOM wird auch in den nächsten Jahren - im Rahmen ihrer technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten - den Ausbau der Breitbandverteilnetze mit erheblichen Investitionen fortführen. lm Interesse der Bürger im ländlich strukturierten Raum nutzt die TELEKOM dabei Ausgleichsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Investitionsmaßnahmen und nimmt in Kauf, dass die Amortisation der Breitbandverteilnetze später erreicht wird.

Die Deutsche Bundespost rechnet beim Ausbau der Kabelfernsehnetze (anschließbare Haushalte) mit folgender Entwicklung:

aus dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost:
Bericht des Aufsichtsrats Deutsche Bundespost TELEKOM

Dezember 1989

Rolf-Dieter Leister

Rolf-Dieter Leister
Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Bundespost TELEKOM

Konstituierung
Mit Beschluss der Bundesregierung vom 30. August 1989 wurden die in § 16 Abs. 1 PostVerfG festgelegten 21 Mitglieder - 7 Vertreter des Bundes, 7 Vertreter der Anwender und Kunden, 7 Vertreter des Personals des Unternehmens - des Aufsichtsrats der Deutschen Bundespost TELEKOM berufen.

Die konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats fand am 14. September 1989 statt. Auf dieser Sitzung wurden auf Vorschlag von Bundesminister Dr. Christian Schwarz-Schilling zum Vorsitzenden Rolf-Dieter Leister und zum stellvertretenden Vorsitzenden Emil Bock gewählt. Des Weiteren wurde die Reihenfolge für das Ausscheiden der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder gemäß § 19 Abs. 5 PostVerfG durch Losentscheid wie folgt festgestellt:

nach 1 Jahr Berthold Leibinger
Jochen Richert
Dr. Hans Tietmeyer
nach 2 Jahren Willi Croll
Franz-Josef Klare
Dr. Otto Schlecht
nach 3 Jahren Dr. Peter Glotz
Karl-Friedrich Haas
Werner Thiemann
nach 4 Jahren Veronika Altmeyer
Hans Girnstein
Johannes Jaschick, Dr. Tyll Necker
Dr. Heinz Sebiger
Heinrich Windelen
nach 5 Jahren Franz Akstaller
Emil Bock
Rolf-Dieter Leister
Ehrhard van Straaten
Dr. Albrecht Ziemer
Dr. Gebhard Ziller
Helmut Ricke

Helmut Ricke
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bundespost TELEKOM ab 1. Januar 1990
Fotos: Quelle Geschäftsbericht 1989 Deutsche Bundespost

Tätigkeit
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bundespost TELEKOM trat l989 unter dem Vorsitz von Rolf-Dieter Leister zu insgesamt 3 Sitzungen zusammen. Bereits in seiner 1. (konstituierenden) Sitzung konnte er sein Einvernehmen zum Vorschlag des Bundesministers Dr. Schwarz-Schilling erteilen, Helmut Ricke, den bisherigen geschäftsführenden Gesellschafter der Firma Loewe Opta GmbH, zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bundespost TELEKOM zu berufen.

Sein Einvernehmen für die Berufung weiterer Vorstandsmilglieder der Deutschen Bundespost TELEKOM gab der Aufsichtsrat in seiner 2. Sitzung am 25. Oktober 1989 für folgende Vorstandsbereiche:

Vorstandsbereich Vorstandsmitglied vorherige Tätigkeit
V1: Netze, Satelliten, Logistik Dipl.-Ing.
Gerd Tenzer
Referatsleiter im Bundesministerium für Post und Telekommunikation
V2: Telefondienst, Vermittlungstechnik Dipl.-Ing.
Helmut Schön
Abteilungsleiter im Bundesministerium für Post und Telekommunikation
V3: Breitbandverteildienst, Rundfunk, öffentlicher Mobilfunk Dipl.-Ing.
Klaus Hummel
Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Post und Telekommunikation
V7: Personal, Tarif- und Sozialangelegenheiten, Recht Wilhelm Freundlieb Abteilungsleiter im Bundesministerium für Post und Telekommunikation

In der 3. und letzten Sitzung für das Geschäftsjahr 1989 wurde der Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 1990 beraten und beschlossen. Dieser Wirtschaftsplan wurde vom Bundesminister für Post und Telekommunikation für das Unternehmen Deutsche Bundespost TELEKOM aufgestellt und vertreten, weil der Minister zu diesem Zeitpunkt noch die Rechte und Pflichten des Vorstandes gemäß § 62 Abs. 2 PostVerfG wahrnahm.

Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutschen Bundespost TELEKOM

Vorsitzender
Leister, Rolf-Dieter

Stellvertretender Vorsitzender
Bock, Emil

Vertreter des Bundes

Dr. Glotz, Peter, MdB, Kommunikationswissenschaftler, Vorsitzender des SPD-Bezirks Südbayern

Dr. Köhler, Horst, Staatssekretär, Bundesministerium der Finanzen

Leister, Rolf-Dieter, Wirtschaftsberater

Dr. h. c. Necker, Tyll, Diplom-Volkswirt, Vorsitzender der Geschäftsführung und Gesellschafter der HAKO-Werke

Dr. Schlecht, Otto, Diplom-Volkswirt, Dr. rer. pol., Staatssekretär, Bundesministerium für Wirtschaft

Windelen, Heinrich, MdB, Bundesminister a. D.

Dr. Ziller, Gebhard, Staatssekretär, Bundesministerium für Forschung und Technologie

Vertreter der Anwender und Kunden

Croll, Willi, Präsident des Deutschen Raiffeisen-Verbandes e. V.

Haas, Karl-Friedrich, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektrohandwerke

Dipl.-Kfm. Jaschick, Johannes, Hauptgeschäftsführer Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände

Dipl.-Ing. Leibinger, Berthold, Geschäftsführender Gesellschafter Trumpf GmbH & Co.

Dipl.-Volksw. Dr. Sebiger, Heinz, Dr. rer. pol. h. c., Vorstandsvorsitzender DATEV eG

Dipl.-lng. van Straaten, Ehrhard, Vorstandsmitglied Axel Springer-Verlag AG

Dr. Ziemer, Albrecht, Technischer Direktor beim ZDF

Vertreter des Personals des Unternehmens

Akstaller, Franz, Abteilungspräsident Oberpostdirektion Nürnberg, stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Postverbandes

Altmeyer, Veronika, Fernmeldeamtsrätin, Hauptpersonalrat

Bock, Emil, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Postgewerkschaft

Girnstein, Hans, Posthandwerker, Hauptpersonalrat

Dipl.-Ing. Klare, Franz-Josef, Mitglied des Hauptvorstandes der Deutschen Postgewerkschaft

Richert, Jochen, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied im DGB-Bundesvorstand

Thiemann, Werner, Angestellter, stellvertretender Vorsitzender beim Bezirkspersonalrat der Oberpostdirektion München

aus dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost:
Entwicklung der Fernmeldedienste im Jahr 1989

Dezember 1989
Verkehrsentwicklung
Die Steigerungsrate des Produktionsvolumens der Fernmeldedienste (gemessen in Form gewogener Verkehrsindizes) hat im Berichtsjahr mit 9,3 Prozent einen erneuten Höchststand erreicht. Mit einem Verkehrsanteil von fast 80 Prozent und einer Steigerungsrate von 6,8 Prozent hat der Telefondienst einen entscheidenden Anteil an diesem Gesamtergebnis. Der Telegrafendienst konnte mit einem Verkehrsanstieg von 19,7 Prozent im Berichtsjahr die Entwicklung der Vorjahre noch übertreffen, und auch bei den „Übrigen Fernmeldediensten” ergab sich mit einem Plus von 18,6 Prozent eine positive Entwicklung.

Die günstige Entwicklung im Telegrafendienst ist fast ausschließlich auf die um 22,2 Prozent gestiegene Nachfrage nach den neuen Diensten der Text- und Datenkommunikation zurückzuführen. Der Telegrammdienst konnte sich trotz dieser Entwicklung mit einem leichten Rückgang von 0,3 Prozent behaupten. An den „Übrigen Fernmeldediensten” haben die Breitbandverteilnetze einen Anteil von 73 Prozent. Hier stieg die Zahl der angeschlossenen Wohneinheiten im Jahresdurchschnitt um 41,2 Prozent.

Benutzungsverordnungen des Fernmeldewesens
Bis zum Inkrafttreten des Poststrukturgesetzes am 1. Juli 1989 wurden die nach öffentlichem Recht gestalteten Benutzungsbedingungen und Gebührenvorschriften des Fernmeldewesens wegen der ständig weiterentwickelten Telekommunikationsdienste und -dienstleistungen noch im Rahmen von Änderungsverordnungen, wie dies nach den Bestimmungen des bis zum vorgenannten Termin geltenden Postverwaltungsgesetzes vorgesehen war, fortgeschrieben.

Die bedeutendsten Änderungen waren im Rahmen der

Dieses waren die letzten Änderungsverordnungen auf der Grundlage des Postverwaltungsgesetzes, weil dieses Gesetz mit der Einführung des Poststrukturgesetzes ab 1. Juli 1989 aufgehoben wurde. Das neue Poststrukturgesetz sieht hinsichtlich der bisherigen Benutzungsbedingungen und Gebührenvorschriften vor, dass die Geschäftsbedingungen der Deutschen Bundespost Zug um Zug von öffentlichen auf privatrechtliche Rechtsbeziehungen bis zum 1. Juli 1991 zu überführen sind.

Auf der Basis dieser privatrechtlichen Beziehungen werden von diesem Zeitpunkt an Verträge über die Nutzung von Telekommunikationsdienstleistungen zwischen der Deutschen Bundespost und ihren Kunden abgeschlossen. Vertragsgrundlage hierfür sind die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und des Gesetzes zur Regelung des Rechts der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBG).

Liberalisierung des Endgerätemarktes
Bereits im Jahre 1987 wurde die DETECON beauftragt, ein Organisationskonzept zur Vorbereitung der Deutschen Bundespost auf die durch die Liberalisierung eintretende Veränderung auf dem Endgerätemarkt zu erarbeiten.

Die bei der DETECON eingerichtete Projektgruppe POET (Projektorganisation für Endeinrichtungen im Telekommunikationsbereich) hatte Mitte 1988 einen ersten Konzeptvorschlag für die neue wettbewerbsorientierte Organisation (Vertrieb/Marketing) vorgelegt.

Die Arbeitsschritte, die zu diesem Konzeptvorschlag führten, waren

Nach der Entscheidung, diesen Konzeptvorschlag weiter auszuarbeiten und umzusetzen, wurden detaillierte Teilkonzepte, z.B. in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Logistik für Endeinrichtungen, Produktgestaltung für das Privatkundensegment sowie Leistungsmotivation erarbeitet, die zum Teil bereits erprobt und eingeführt sind.

Inzwischen hat sich der Aufgabenschwerpunkt der Projektgruppe verlagert: Nach der Erstellung der Konzepte leistet die Projektgruppe neben der Erledigung verschiedenster Detailaufträge insbesondere Unterstützung bei der weiteren Umsetzung des Konzepts.

Vom „Technischen Kundendienst” zum „Telekom Service”
Die rasante technologische Entwicklung im Telekommunikationsbereich mit den erkennbaren Möglichkeiten der Dienste-Integration und den sich abzeichnenden multifunktional nutzbaren Endstelleneinrichtungen hat die Deutsche Bundespost schon frühzeitig zur organisatorischen und betrieblichen Neugestaltung ihrer Dienststellen, die den technischen Kundendienst wahrnehmen, veranlasst.

Steigende Ansprüche der Kunden auf kurzfristiges Reagieren beim Errichten und Entstören von Endeinrichtungen, Anschlüssen und Übertragungswegen erforderten gleichfalls eine Straffung der Arbeitsabläufe durch eine möglichst weitgehende Zusammenfassung dieser Funktionen in regionalen, autarken Betriebsstellen - kompetent und kundennah.

Telefonladen

Vertrieb und Entstörung - Partner im Telekom Service
Foto DBP/Lintas

An 15 Orten im Bundesgebiet werden seit 1987 leitungsgebundene Anschlüsse und Endstelleneinrichtungen sowie Übertragungswege im Ortsnetz in Dienststellen „Technischer Kundendienst” im Arbeitsverbund errichtet und betreut, und zwar im Telefon-, Text- und Datenübermittlungsdienst. Auch die Breitbandanschlüsse zählen bezüglich des Teils, den die Deutsche Bundespost bereitstellt, zu den leitungsgebundenen Anschlüssen. Der Vorteil des Arbeitsverbundes für den Kunden liegt darin, dass er im „Technischen Kundendienst” einen kompetenten Ansprechpartner für das Errichten und Betreiben von Telekommunikationseinrichtungen in seiner unmittelbaren Umgebung hat. Fachliche Kompetenz erfordert zwar auch eine Spezialisierung der Betriebskräfte, durch optimale Gestaltung der Disposition können jedoch schnell genug Fachkräfte eingesetzt werden.

Die neue Betriebsorganisation „Technischer Kundendienst” wird durch Anwendung IV-gestützter Arbeitsverfahren für Störungsannahme, Disposition, Logistik und Verwaltung weiter verbessert. Neue Arbeitsmittel für Abfrage- und Prüfzwecke verbessern zugleich den internen Arbeitsablauf. Selbstprüfende Systeme mit Fernsignalisierung und Fernbedienung verkürzen die Zeitdauer bis zur Fehlerbeseitigung zum Vorteil des Kunden.

Mit dem Inkrafttreten des Poststrukturgesetzes zum 1. Juli 1989 ist der Wettbewerb im Endgerätebereich bei Telefonanschlüssen wie auch im Text- und Datenübertragungsbereich ausgeweitet und gesetzlich verankert worden und wird zum 1. Juli 1990 auch für Telefonapparate wirksam werden. Die Deutsche Bundespost stellt sich auf diese Marktbedingungen ein und wird in diesem Bereich kundenorientiert und bedarfsgerecht ihr Serviceangebot erweitern.

Über das bisherige Leistungsangebot hinaus sollen den Kunden unterstützende Dienstleistungen angeboten und zugleich die Bedürfnisse der Geschäftskunden und Großkunden im Telekommunikationsfeld besser berücksichtigt werden. Hier ist eine engere Bindung an den Vertriebsbereich vorgesehen, um die Dienstleistungen des „Technischen Kundendienstes” als „Telekom Service - kompetent und kundennah” anzubieten.

Text- und Datendienste

Telegrammdienst
Im Mai 1989 hat die Deutsche Bundespost zur Bearbeitung der Telegramme ein Computersystem mit der Bezeichnung TDS in Betrieb genommen. Es besteht aus einem zentralen Rechnersystem in Frankfurt am Main und daran angeschlossenen Datensichtgeräten zur Eingabe von Telegrammen. Die weitere Bearbeitung - Leitweglenkung, Gebührenberechnung und Übermittlung - wird vollautomatisch abgewickelt.

Das TDS fasst mehrere arbeits- und zeitaufwendige Arbeitsvorgänge zusammen und ersetzt weitgehend die in der Telegrammübermittlung bisher unentbehrlichen Fernschreibapparate.

Die Verkehrsentwicklung hat durch die politischen Ereignisse in der DDR ab Oktober/November 1989 einen starken Zuwachs zu verzeichnen.

Telex
Die Zahl der Telexanschlüsse sank auf rund 134.000. Der Inlands- und Auslandsverkehr war auch 1989 rückläufig; der Telexdienst blieb dennoch mit insgesamt 105 Millionen Inlandsverbindungen und ca. 52 Millionen Auslandsverbindungen der meistbenutzte Textdienst. Auslandsverbindungen werden zu 99,8 Prozent in Selbstwahl abgewickelt; die Teilnehmer können 201 von 210 Länder in Selbstwahl erreichen.

Ab Mitte 1989 gilt der Billigtarif im Inland samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen ganztägig. Dienstübergänge gibt es von Telex zu Teletex, Bildschirmtext, Telebox, zum Telegrammdienst und zum Cityruf.

Teletex
Durch den verstärkten Einsatz von Mehrplatzsystemen sank die Anzahl der Teletexanschlüsse im Berichtsjahr von 19.071 um 4,6 Prozent auf 18.192. Der Inlandsverkehr stieg um 9 Prozent auf 4,8 Millionen Verbindungen, während der Übergangsverkehr von Teletex nach Telex leicht rückläufig war. Insgesamt wurden im Kalenderjahr ca.20 Millionen Verbindungen hergestellt. Die internationalen Verkehrsbeziehungen konnten von 17 auf 25 Länder ausgedehnt werden. Mit Inbetriebnahme des ISDN wurde ein weiteres Netz für die Abwicklung von Teletexverkehr und mit Übergängen zum Telexdienst und zu Teletex 2,4 kbit/s bereitgestellt.

Telex und Teletexanschlüsse

Telefax
Eine Steigerung von 108 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten die Ende des Jahres im Telefaxdienst angeschlossenen 411.095 Fernkopierer (Geräte der Gruppen 2 und 3). Der Anteil der veralteten Gruppe-Z-Geräte ist mittlerweile auf unter 2 Prozent gesunken.

Als Ursache für das außergewöhnlich starke Wachstum sind im Wesentlichen nachstehende Gründe zu nennen:

Zum Jahresende waren über 360 Zulassungen für Telefax-Endeinrichtungen an über 50 Anbieter erteilt, wobei PC-Telefax und Telefax-Mehrplatzsysteme erst in geringem Umfang verbreitet sind.

Bildschirmtext (Btx)
Die Zahl der Btx-Anschlüsse stieg im Berichtsjahr um 50.000 auf insgesamt 195.000 an, wobei ein stärkerer Anstieg bei den rein privaten Nutzern zu verzeichnen war. Rund 30 Prozent aller Neuteilnehmer sind mittlerweile private Nutzer. Wenn diese Tendenz auch 1990 anhält, hat Bildschirmtext auch im normalen Haushalt seinen festen Platz gefunden. Die Anzahl der monatlichen Btx-Verbindungen hat 1989 erstmals die 4-Millionen-Grenze überschritten.

Nach den Zugängen über besondere Rufnummern zu den nationalen Diensten in Luxemburg und der Schweiz wurde 1989 auch ein Zugang zum österreichischen Btx-Dienst eröffnet.

Telefax- und BTX-Anschlüsse

TEMEX
TEMEX ist ein Datendienst für die Übermittlung von Fernwirkinformationen unter Benutzung vorhandener Telefonleitungen. Steuer-, Schalt- und Messvorgänge sind deshalb wesentlich kostengünstiger und zuverlässiger als bisher. Durch die gestiegene Nachfrage nach Gefahrenmeldeanlagen und die Nachfrage der Versorgungsunternehmen bietet der TEMEX-Dienst insbesondere für mittelständische Software- und Elektronikunternehmen interessante Perspektiven.

Nach Abschluss der an 11 Standorten durchgeführten Betriebsversuche wird seit Anfang 1989 die Serientechnik im Bereich der Deutschen Bundespost am Bedarf orientiert schrittweise aufgebaut.

TELEBOX
TELEBOX ist das Mailbox-System der Deutschen Bundespost zum Austausch von personenbezogenen Mitteilungen in Form von Text und/oder Grafik. Der TELEBOX-Dienst eignet sich insbesondere für kommerzielle Anwendungen. Ende 1989 waren 2.100 Boxen im System eingerichtet, was einem Zuwachs von 58 Prozent entspricht.

Neben den Vorzügen eines Mailbox-Dienstes bietet TELEBOX interessante Leistungsmerkmale für die Datenkommunikation. Hier ist besonders die gesicherte und transparente Übertragung von Daten sowohl zwischen 2 bestimmten Partnern wie auch als Verteilfunktion zu nennen.

Zur Förderung der nationalen und internationalen offenen Kommunikation wurde die Umstellung des Dienstes auf die internationalen CCITT-Standards eingeleitet. Über TELEBOX werden Informationen auch in dem als Innovationsmotor bezeichneten EDI-Format (Electronic Data Interchange) übermittelt. Ein besonders interessantes Beispiel hierfür ist die Elektronische Fernmelderechnung.

Internationale Verkehrsbeziehungen bestehen mit Mailbox-Systemen in 23 Ländern.

Datenübermittlungsdienst
Die Entwicklung des Datenübermittlungsdienstes, dem Dienstleistungsangebot der Deutschen Bundespost für die Datenfernverarbeitung, war auch in diesem Berichtsjahr wiederum durch große Nachfrage bestimmt. Etwa 468.000 Datenanschlüsse waren Ende 1989 an das Telekommunikationsnetz der Deutschen Bundespost angeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Anschlusszahl um rd. 16 Prozent. Überdurchschnittlich stark wuchs mit 29 Prozent die Zahl der Wählanschlüsse mit digitalen Anschaltepunkten der Gruppe P (DATEX-P). Der technologische Sprung der letzten Jahre spiegelt sich in neuen Netzkomponenten wider. Ende des Jahres wurden die ersten DATEX-P-Vermittlungsstellen mit einer neuen Paketvermittlungstechnik in Betrieb genommen. Mittelfristig wird das gesamte DATEX-P-Netz auf die neue Technik umgestellt.

Internationale Datendienste
Die Deutsche Bundespost unterhält im leitungsvermittelten DATEX-L-Dienst Verkehrsbeziehungen zu den Ländern Dänemark, Finnland, Japan, Norwegen, Österreich, Schweden, Türkei, Ungarn und den Vereinigten Staaten. Allen genannten Ländern bietet die Deutsche Bundespost ihr DATEX-L-Netz auch zur Abwicklung von gegenseitigem Transitverkehr an.

Das Verkehrsaufkommen mit diesen Ländern stieg im Jahre 1989 auf insgesamt über 10 Millionen aufgebaute Verbindungen. Dabei verzeichnete die höchste Übertragungsgeschwindigkeit von 9,6 kbit/s einen überdurchschnittlichen Zuwachs von mehr als 75 Prozent.

Im paketvermittelten DATEX-P-Dienst konnte die Zahl der Auslandsverkehrsbeziehungen weiter auf nunmehr 89 Länder mit insgesamt 185 Netzen bzw. Diensten ausgedehnt werden. Sämtliche Länder der Europäischen Gemeinschaft sind angeschlossen. Der Auslandsverkehr stieg 1989 um mehr als 34 Prozent.

Die Aufnahme von weiteren Auslandsverkehrsbeziehungen im DATEX-L- bzw. DATEX-P-Dienst ist in dem Maße vorgesehen, wie in anderen Ländern die entsprechenden Dienste bzw. Netze zur Verfügung stehen.

Vonseiten der Deutschen Bundespost bestehen keine Einschränkungen hinsichtlich der Datenübertragung im Telefonnetz mit dem Ausland bis 4.800 bit/s. Mit welchen der insgesamt möglichen 211 Länder bzw. Gebieten der Datenaustausch über das Telefonnetz möglich ist, hängt jedoch sehr wesentlich von den Vorschriften in dem jeweiligen Land ab.

Internationale Mietleitungen und internationale Festverbindungen
Die Zahl der festgeschalteten internationalen Übertragungswege für Fernsprech-, Daten-, Faksimile- und Fernschreibverkehr mit dem Ausland war Ende 1989 gegenüber dem Vorjahr mit ca.4.500 Leitungen (einschließlich internationaler Festverbindungen) nahezu unverändert.

Digitale Übertragungswege mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 64 kbit/s und höher verzeichneten gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von über 100 Prozent. Es zeichnet sich eine deutliche Tendenz der Substitution von internationalen analogen Übertragungswegen durch digitale Übertragungswege ab.

Die europäischen Fernmeldeverwaltungen und Betriebsgesellschaften haben sich im September 1989 auf eine abgestimmte Verfahrensweise für die Bereitstellung von internationalen Übertragungswegen geeinigt.

Hierdurch hat der multinational tätige Kunde mehrere Vorteile:

Telefonanschlüsse

Die Deutsche Bundespost hat bereits Anfang 1989 ein solches Abkommen mit der französischen Fernmeldeverwaltung geschlossen und war Wegbereiter für ein europäisches „Memorandum of Understanding” als Basis für gegenseitige One-Stop-Shopping-Abkommen.

Telefondienst

Nachfrage nach Telefonanschlüssen
Der Netto-Zugang war mit fast 1 Million Telefonanschlüssen im Berichtsjahr um rd. 130.000 höher als im Jahre 1988. Der Bestand erhöhte sich auf 29,4 Millionen Telefonanschlüsse.

Die Zahl der Sprechstellen (Haupt- und Nebenstellen) betrug Ende 1989 rd. 43,1 Millionen. Auf 100 Einwohner entfielen somit 69,7 Sprechstellen bzw. 47,5 Telefonanschlüsse.

Telefonanschlüsse je 100 Einwohner

Kartentelefone
Seit Mai 1989 richtet die Deutsche Bundespost bundesweit Kartentelefone ein, an denen mit vorausbezahlten Telefonkarten zu 12 und 50 DM und mit einer Dauerkarte, der TeleKarte, telefoniert werden kann. Bei der TeleKarte werden die Gesprächsgebühren mit der Fernmelderechnung abgerechnet.

10.000 Kartentelefone wurden bis Ende des Berichtsjahres aufgebaut. Die Einrichtung weiterer 10.000 Geräte ist kurzfristig geplant. Es ist vorgesehen, die Hälfte der ca. 140.000 öffentlichen Sprechstellen mit Kartentelefonen auszustatten. Durch die Möglichkeit, mit Berechtigungskarten des Funktelefonnetzes C an Kartentelefonen zu telefonieren, wurde erstmals eine Multifunktionskarte für mehrere Telekom-Dienste geschaffen. In Zukunft bieten sich auch Kooperationen mit anderen Interessenten bei Kunden- oder Servicekarten oder bei gemeinsamen Kartennutzungen bereits vorhandener Karten an.

Vorausbezahlte Karten werden immer mehr als Werbemittel genutzt. Telefonkarten werden entweder mit Eigenwerbung der Unternehmen der Deutschen Bundespost oder mit Fremdwerbung, d.h. Werbung für andere Firmen ausgegeben.

An den 5 größten Flughäfen der Bundesrepublik Deutschland werden erfolgreich Kartentelefone erprobt, an denen mit Kreditkarten der 4 größten internationalen Kreditkartengesellschaften telefoniert werden kann. Geräte dieser Art sollen in der Zukunft verstärkt eingesetzt werden.

neue TeleKarten

Neue TeleKarten 1989

Telefondienst mit dem Ausland
Internationale Telefonverkehrsbeziehungen bestehen mit 211 Ländern, Hoheitsgebieten usw. Davon sind 192 Länder (37 europäische Länder und 155 Länder außerhalb Europas) im Selbstwählferndienst erreichbar. Insgesamt 99,7 Prozente aller Verbindungen im internationalen Telefondienst werden vollautomatisch abgewickelt.

Auskünfte, Aufträge und Ansagen
Die Auskunftsstellen der Deutschen Bundespost erteilten 1989 insgesamt rund 290 Millionen Auskünfte. Die Telefonkunden ließen sich 1989 von den Auftragsstellen rund 1O,7-millionenmal wecken und etwa 1-millionenmal bei Abwesenheit vertreten. Rund 17.000 Erinnerungs- und Benachrichtigungsaufträge wurden erteilt.

Die Ansagen der Deutschen Bundespost, z.B. Lotto, Nachrichten vom Tage, Fußballtoto, wurden 1989 rd. 220-millionenmal angerufen. Davon entfielen allein etwa 65 Millionen Anrufe auf die Zeitansage.

Service 130
Die Telefondienstleistung Service 130 ermöglicht von jedem Anschluss im Bereich der Deutschen Bundespost Ferngespräche zum Ortstarif (bzw. ab 1. April 1990 zum Nulltarif) zu den Teilnehmern, die unter der Kennzahl 0130 diesen besonderen Service anbieten und damit für den Anrufenden die Ferngesprächsgebühr übernehmen. Service-130-Gespräche sind auch mit dem Ausland möglich. Derzeit besteht mit 14 Ländern ein entsprechendes Abkommen, weitere Länder werden folgen. Ende 1989 waren ca. 2.300 Service-130-Rufnummern vergeben, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von mehr als 50 Prozent.

Videokonferenz
Im Mai 1985 hat die Deutsche Bundespost die Dienstleistung „Videokonferenz” als ersten Schritt in die breitbandige Individual-Kommunikation als Betriebsversuch eingeführt. Videokonferenzen verbinden Gesprächspartner an unterschiedlichen Orten durch Bild und Ton, als wären sie im selben Raum. Videokonferenzen werden in Form von Gruppendialogen - aber auch zunehmend arbeitsplatzbezogen - durchgeführt.

Ende 1989 standen 12 öffentliche Videokonferenzräume in Berlin, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart zur Verfügung. Zum Ende des Berichtsjahres waren ca. 140 private Endstellen in Betrieb, ihre Zahl hat sich im Laufe des Jahres 1989 verdoppelt. Mit Eröffnung des Vorläufer-Breitband-Netzes im März 1989 ist national die Selbstwahl für die Übertragungsgeschwindigkeit von 140 Mbit/s möglich geworden; durch Selbstwahl eröffnen sich neue Möglichkeiten der spontanen Kommunikation. Darüber hinaus kann man beim zentralen Reservierungsplatz in Köln nationale und internationale Videokonferenzverbindungen reservieren lassen. Die Endstellen werden unter Nutzung von 13 über die Bundesrepublik Deutschland verteilten Breitband-Vermittlungsstellen zusammengeschaltet.

Seit der Einführung der Selbstwahl ist die Zahl der Videokonferenzverbindungen kontinuierlich auf bis zu 2.000 pro Monat gegen Jahresende 1989 gestiegen.

Im Berichtsjahr wurden die bestehenden Videokonferenz-Verkehrsbeziehungen weiter ausgebaut. Zurzeit bestehen Verkehrsbeziehungen mit Belgien, China, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Italien, Japan, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Singapur, Schweden, der Schweiz und den USA.

Anrufweiterschaltung GEDAN
Die Telefondienstleistung GEDAN ermöglicht die automatische Weiterschaltung aller Anrufe zu einem vom Kunden bestimmten anderen Telefonanschluss (Zielanschluss). Neu ist die Einführung eines Handprogrammiersenders, mit dem der Kunde jederzeit und von jedem beliebigen Anschluss aus den Zielanschluss neu bestimmen kann.

Telefontreff
Der Telefontreff als Versuch in Düren und Köln wurde intensiv genutzt. Allein in Köln wurden jeden Monat mehr als 700.000 Anrufe gezählt. Deutsche und ausländische Teilnehmer treffen sich zu diesen lockeren, zwanglosen Gesprächsrunden am Telefon.

Es mussten immer wieder Störungen der Gespräche durch einzelne Teilnehmer festgestellt werden. Dieses Problem wurde mit einer intensiveren Betreuung durch den Bedienplatz gelöst.

In Köln wurden die Rufnummern umgeschaltet in die langfristig vorgesehene und mit 195... beginnende Gruppe.

Mobilfunkdienste

Funktelefon
Der Bereich Funktelefondienst ist gekennzeichnet durch den Übergang vom C-Netz, das sich noch im Monopol der Deutschen Bundespost TELEKOM befindet, zum digitalen paneuropäischen D-Netz als zukünftigem Wettbewerbsbereich. Damit verbunden sind Änderungen sowohl im Bereich der Technik als auch im Bereich des Marketings und des Vertriebs.

Das C-Netz wird noch lange Zeit das Rückgrat der Funktelefondienste sein. Zurzeit hat die Deutsche Bundespost TELEKOM etwa 170.000 Kunden im C-Netz, und die Nachfrage ist nach wie vor stürmisch. Die Gesamtkapazität des C-Netzes liegt bei etwa 450.000 Teilnehmern, sodass ein weicher Übergang zum D-Netz gewährleistet ist. Der Aufbau des D-Netzes wird 1991 beginnen - bereits im Sommer des Berichtsjahres hat die Deutsche Bundespost einen Teil der Infrastruktur bestellt -, und bis Ende 1994 werden 90 Prozent der Bevölkerung und 80 Prozent der Fläche versorgt sein. Die Betriebsaufnahme wird in der 2. Jahreshälfte 1991 in einem Ballungsgebiet erfolgen.

Das D-Netz unterscheidet sich vom C-Netz in 2 wesentlichen Punkten. Zum einen ist die Situation im Funktelefondienst zurzeit gekennzeichnet durch inkompatible Systeme in den europäischen Ländern. Deshalb hat die Deutsche Bundespost bereits in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre erfolgreich in den internationalen Gremien für einen einheitlichen Standard gekämpft. Das D-Netz entspricht diesem paneuropäischen Standard. Zweiter wesentlicher Punkt ist der Einstieg in die Digitaltechnik, die eine ganze Reihe von Zusatzdiensten ermöglicht. Neben der Faxsimileübertragung, die bereits im C-Netz möglich ist, werden in Zukunft Datenübertragung, Zugang zu Btx und Teletex sowie Mehrwertdienste das Angebot abrunden. Es wird ein „short-message-service” realisiert. Rufumleitung und Sprachspeicherdienst werden die Erreichbarkeit erhöhen. Ziel der Deutschen Bundespost TELEKOM ist es, all diese Möglichkeiten bedarfsgerecht anzubieten und zu vermarkten.

Um der absehbar stürmischen Nachfrage im Wettbewerbsumfeld nachkommen zu können, ist ein neues Vertriebskonzept erforderlich. Selbstverständlich wird die Deutsche Bundespost TELEKOM ihren eigenen Vertriebsapparat für die Vermarktung nutzen. Daneben ist es jedoch erforderlich, auch externe Vertriebsmöglichkeiten zu nutzen. Dabei sind unterschiedliche Spielarten denkbar, die durch mehr oder weniger starke Einbindung der Vertriebspartner gekennzeichnet sind.

Eurosignal
Dieser seit 1974 von der Deutschen Bundespost betriebene Funkrufdienst hatte 1989 einen Zuwachs von ca. 20.000 Teilnehmern, sodass am Jahresende 191.805 Eurosignal-Teilnehmer vorhanden waren.

Cityruf
Dieser moderne Funkrufdienst wurde auf der CeBIT 1989 eröffnet. Mit einem Cityrufempfänger kann man nicht nur - wie bei Eurosignal - Nur-Tonrufe empfangen, sondern über ein Display auch Ziffernfolgen und bei Alphanumerik-Empfängern sogar kurze Texte. Dabei sind die Empfänger nicht größer als eine Scheckkarte. Cityruf wird in Rufzonen angeboten, dabei umfasst eine Rufzone in der Regel das Gebiet einer Großstadt oder Wirtschaftsregion. Der Ausbau des Netzes wird 1990 fortgeführt, sodass Ende 1990 ca. 45 Rufzonen verfugbar sein werden. Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen ist sehr positiv, Ende 1989 betrug der Teilnehmerbestand schon ca. 16.000.

birdie - der Telepointdienst der Deutschen Bundespost
Telepointdienst bezeichnet einen Telekommunikationsdienst des Mobilfunks, der mit einem schnurlosen Telefon der 2. Generation über eine öffentliche Station Telefongespräche in abgehender Richtung ermöglicht.

Die Deutsche Bundespost bereitet die Einführung dieses Telekommunikationsdienstes unter dem Namen „birdie” vor und wird zur Erprobung Feldversuche durchführen. Die Beschaffung der technischen Einrichtungen ist im September 1989 europaweit ausgeschrieben worden.

Seefunk/Rheinfunk
Am Ende des Berichtsjahres nahmen auf Schiffen unter Bundesflagge 33.380 Seefunkstellen am öffentlichen terrestrischen Seefunkdienst sowie 132 Schiffs-Erdfunkstellen am Satelliten-Seefunkdienst teil. Der Rheinfunkdienst umfasste 17.241 deutsche Schiffsfunkstellen (davon 12.542 Seefunkstellen).

Die Deutsche Bundespost TELEKOM hat im Herbst 1989 den Auftrag erteilt, in Raisting eine Erdfunkstelle für den Satelliten-Mobilfunk im INMARSAT-System aufzubauen, die Anfang 1991 in Betrieb genommen werden soll.

Zurzeit werden über INMARSAT Satelliten-Seefunkverbindungen hergestellt. Im Laufe des Jahres 1990 sollen auch der öffentliche Satelliten-Landfunkdienst und der Satelliten-Flugfunkdienst hinzukommen.

Nichtöffentlicher Mobilfunk
Im nichtöffentlichen mobilen Landfunk (nömL) sind ca. 2 Millionen private Funkgeräte in Betrieb. Die Genehmigungsinhaber verfügen über private Funknetze und tauschen innerbetriebliche Nachrichten aus. Zu den wesentlichen Funkanwendungen in diesem Bereich zählen

Mobilfunkdienst CHEKKER
Um den Betriebsfunk zu einer am Markt orientierten Dienstleistung weiter zu entwickeln, hat die Deutsche Bundespost TELEKOM damit begonnen, Bündelfunknetze als Pilotprojekte zu errichten. Die moderne Bündelfunktechnologie ermöglicht eine ökonomischere Nutzung von Funkfrequenzen und bietet eine Reihe von attraktiven Leistungsmerkmalen (z.B. kein unerwünschtes Mithören anderer, Netzübergang zum Telefondienst).

Damit soll vorwiegend gewerblichen Nutzern eine neue, komfortable Alternative zum herkömmlichen Betriebsfunk angeboten werden. Dieser neue Mobilfunkdienst wird unter dem Produktnamen CHEKKER am Markt platziert werden.

Die Pilotprojekte befinden sich in den Wirtschaftsräumen Berlin, Frankfurt, Hamburg, Nürnberg und Stuttgart in der Realisierungsphase, in den Räumen München und Mannheim/Ludwigshafen/Heidelberg/Karlsruhe in der Vorbereitung. Die offizielle Eröffnung des Mobilfunkdienstes CHEKKER ist im Mai 1990 in Berlin geplant.

Technik und Leitungsnetze

Änderung durch das Poststrukturgesetz
Durch das am 1. Juli 1989 in Kraft getretene Poststrukturgesetz hat sich u. a. für den Bereich der Endgeräte am Standard-Telefonanschluss eine neue Situation ergeben. Bisher werden diese Geräte grundsätzlich im Monopol angeboten. Mit Wirkung vom 1. Juli 1990 wird dieses Monopol durch das o. g. Gesetz aufgehoben. Von diesem Zeitpunkt an dürfen auch private Endgeräte - sofern sie vom Zentralamt für Zulassungen im Fernmeldewesen zugelassen sind - an Standard-Telefonanschlüsse angeschlossen werden. Für den dann beginnenden Wettbewerb mit den Anbietern privater Endgeräte wurden umfangreiche Vorbereitungen getroffen, damit die Deutsche Bundespost TELEKOM mit neuen Produktlinien am Markt erfolgreich bestehen kann.

Fernkopierer AF 300-1
Der Telefaxdienst setzt sich zunehmend in der Geschäftswelt durch. Auch die Deutsche Bundespost ist mit einer breiten Produktpalette am Markt vertreten. Der neue Standard-Fernkopierer AF 300-1 ist ein Modell für alle diejenigen, denen die Geräte bislang zu teuer oder zu unhandlich waren. Er ist problemlos an vorhandene Telefonanschlüsse anzuschließen und ist mit den Leistungsmerkmalen automatischer Vorlageneinzug, Stapelbetrieb sowie Journal- und Sendebericht ausgestattet. Ein 16-Zeichen-Display zeigt alle Funktionen an und führt den Benutzer sicher durch alle Anwendungen. Das kompakte Design ermöglicht darüber hinaus eine platzsparende Installation direkt auf dem Schreibtisch.

Fernkopierer AF300-1

Fernkopierer AF 300-1

Telefon 2001
Mit dem Telefon 2001 sind die bisherigen Unternehmensstärken, nämlich technisch und qualitativ hochwertige Telefone in einem modernen, fortschrittlichen Design anzubieten, erneut unter Beweis gestellt worden. Dieses neue Telefon, Design by F.A. Porsche, ist eine gelungene Verbindung zwischen einer nicht alltäglichen Formgestaltung, die durch die Beschaffenheit der Gehäuseoberfläche und die Apparatefarbe noch unterstrichen wird, und guter Funktionalität. Neben zahlreichen nützlichen Leistungsmerkmalen, wie z.B. Kurzwahl, Wahlwiederholung, Lauthören und Gebührenanzeige, verdient das drehbare Bedienungsfeld besonders hervorgehoben zu werden. Es ermöglicht dem Kunden eine Mitgestaltung seines persönlichen Designs.

ISDN-Telefon Modell „Granat”
Seit der Einführung erster Teilnetze des ISDN zur CeBIT'89 im März 1989 werden dem Kunden 5 ISDN-Telefon-Modelle angeboten. Das ISDN-Telefon „Granat” bietet als Standardtelefon den preisgünstigen Einstieg zur ISDN-Telefonie. Mit „Granat” können bereits ISDN-Leistungsmerkmale wie z.B. Anrufumleitung/Anrufweiterleitung aktiviert werden. Damit wird jeder, wenn er möchte, überall an einem anderen Telefonanschluss unter seiner Rufnummer erreichbar. Das Modell „Granat” wird im Exclusivdesign ausschließlich von der Deutschen Bundespost angeboten.

Telefone Porsche und Granat

Das Vorläufer-Breitbandnetz (VBN)
Am 23. Februar 1989 wurde das selbstwahlfähige Vorläufer-Breitbandnetz (VBN) der Öffentlichkeit vorgestellt, ein weltweit vorerst noch konkurrenzloses Netz, das mit seinen Leistungsmerkmalen und seiner besonderen Zweckbestimmung die Entwicklung der Telekommunikation in der Bundesrepublik Deutschland nachhaltig beeinflussen wird. Das VBN soll interessierten Anwendern bereits heute ermöglichen, breitbandige Formen der Individualkommunikation zu nutzen, die aufgrund der benötigten hohen Übertragungskapazität voraussichtlich erst in der 2. Hälfte der 1990er-Jahre über das Breitband-ISDN angeboten werden können.

Die Deutsche Bundespost TELEKOM hat mit der Inbetriebnahme des digitalen selbstwahlfähigen VBN Pionierarbeit geleistet, die sich nicht in netzseitigen technologischen Innovationen erschöpft. Vorrangig sollen in engem Dialog mit potenziellen Anwendern frühzeitig marktgerechte Dienste der breitbandigen Individualkommunikation entwickelt und in realen Bedarfssituationen erprobt werden.

Bei der Entwicklung einer neuen Generation von Telekommunikationsdiensten der Deutschen Bundespost TELEKOM kommt somit den Kunden eine aktive Rolle zu. Für den Einstieg in die breitbandige Individualkommunikation war eine völlig neue Infrastruktur auf der Basis moderner Glasfasertechnik zu schaffen.

Im VBN werden digitale Signale hoher Bit-Raten mittels Selbstwahl über Breitband-Vermittlungsstellen zwischen den Teilnehmern übertragen. Wie vom Telefon gewohnt, kann der Teilnehmer selbst manuell wählen; es besteht aber auch die Möglichkeit einer automatischen Wahl, beispielsweise durch einen PC gesteuert.

Telefonnetz- und ISDN-Vermittlungseinrichtungen
Die Digitalisierung der Vermittlungsstellen wurde planmäßig fortgesetzt. Sie erfolgt im Rahmen einer langfristig angelegten Einsatzstrategie. Die Investitionen in den Vermittlungsstellen betrugen insgesamt 2,4 Milliarden DM, rd. 1,5 Millionen neue Beschaltungseinheiten und rd. 980.000 neue Leitungsanschlüsse wurden aufgebaut.

Von den oben genannten Investitionen entfielen 1,9 Milliarden DM auf digitale Vermittlungssysteme. Bis zum Jahresende wurde in 122 digitalen Fernvermittlungsstellen und 135 digitalen Ortsvermittlungsstellen der Wirkbetrieb aufgenommen. Zahlreiche weitere digitale Vermittlungsstellen befinden sich im Aufbau. Damit werden die Voraussetzungen für ein diensteintegriertes digitales Netz (ISDN) geschaffen.

Liniennetze
Die Investitionen für Baumaßnahmen im Ortsliniennetz lagen mit wiederum rd.2 Milliarden DM, davon rd. 60 Prozent mit steigender Tendenz für Ersatzbedarf, auf der Höhe des Vorjahres. Mehr als 60 Prozent der Gesamtinvestitionen entfallen auf Auftragnehmerleistungen (insbesondere Tiefbau- und Kabelmontagearbeiten), der Rest auf Kabel und übriges Fernmeldezeug. Darüber hinaus wurden noch in gro8em Umfang Arbeiten an Teilnehmereinrichtungen an die mittelständische Wirtschaft und an Handwerksbetriebe vergeben.

Auf der Suche nach Möglichkeiten eines wirtschaftlichen Einsatzes von Glasfaserkabeln anstelle der bisher fast ausschließlich verwendeten Kupferkabel im Teilnehmeranschlussbereich - auch für herkömmliche Dienste wie Telefon, Kabelfernsehen und Datenübertragung - wurden erste erfolgversprechende Konzepte in Zusammenarbeit mit der Industrie entwickelt und befinden sich zum Teil bereits in der Realisierungsphase in Form von Pilotprojekten. Vom Ergebnis der dabei gemachten Erfahrungen hängt die Entscheidung über die weitere Ausbaustrategie in den Ortsliniennetzen ab.

Im Fernkabelliniennetz hat das Glasfaserkabel sich dagegen eindeutig durchgesetzt. Die investierte Sachmittelmenge (145.000 Glasfaserkilometer) konnte gegenüber dem Vorjahr (128.000 Glasfaserkilometer) nochmals gesteigert werden. Trotz dieser Zunahme verringerte sich der Finanzmittelbedarf um rd. 14 Prozent auf knapp 700 Millionen DM, weil u. a. die Kabelpreise deutlich zurückgingen und Tiefbaukosten durch Nutzung von bereits bei früheren Bauvorhaben vorsorglich mitverlegten Leerrohren eingespart werden konnten. Insgesamt waren bis Ende 1989 bereits mehr als 500.000 Glasfaserkilometer im Fernkabelliniennetz verlegt.

Damit ist der Einsatz von Glasfaserkabeln bereits weit vorangeschritten. Fast alle größeren Städte sind auf zum Teil mehreren Wegen schon heute über diese modernen leistungsfähigen „Autobahnen der Telekommunikation” miteinander verbunden. Das Glasfaserfernkabelnetz erlaubt einerseits eine wirtschaftliche Abwicklung der herkömmlichen Telekommunikationsdienste, andererseits schafft die Deutsche Bundespost damit schon jetzt die Voraussetzung für die künftige Breitbandinfrastruktur.

Mit der Inbetriebnahme des digitalen selbstwahlfähigen Vorläufer-Breitbandnetzes im Februar 1989 hat die Deutsche Bundespost auf diesem Gebiet weltweit eine Vorreiterrolle übernommen.

Deutsches Fernmeldesatelliten-System DFS Kopernikus
Der erste Satellit des deutschen Fernmeldesatellitensystems „DFS Kopernikus” wurde am 6. Juni 1989 erfolgreich mit der europäischen Rakete Ariane gestartet. Inzwischen hat der Satellit seine Arbeit aufgenommen. l989 wurden bereits 8 deutschsprachige TV-Programme über den DFS 1 zur Heranführung an Breitbandverteilnetze übertragen. Wegen der hohen Leistung des Satelliten sind diese Programme auch mit relativ kleinen Empfangsantennen individuell zu empfangen. Ein weiterer Kanal wird zur Abstrahlung von 16 digitalen Hörfunkprogrammen in CD-Qualität genutzt.

Zukünftig werden insgesamt l2 Fernsehprogramme über diesen Satelliten verteilt. Bis zur Nutzung der noch freien Kapazität für Fernsehübertragungen wird der DFS 1 auch für andere Fernmeldezwecke eingesetzt. So wird über 2 Kanäle die Inbetriebnahme eines flächendeckenden digitalen Wählnetzes für die Datenübermittlung in den Geschwindigkeitsklassen 64 kbit/s bis 1,92 Mbit/s vorbereitet. Die Inbetriebnahme soll im Frühjahr 1990 erfolgen. Um schon frühzeitig eine Absicherung des Fernmeldeverkehrs mit Berlin zu ermöglichen, wird ein Kanal im Frequenzbereich 20/30 GHz benutzt. Dieser Frequenzbereich ist für Satelliten neu, kann aber nach ersten Erfahrungen ohne Beeinträchtigung für diese Nutzungsform verwendet werden. Weiterhin werden auf verschiedenen Kanälen in schaltfreien Zeiten praktische Versuche zur Verbesserung der Nutzung von Satelliten und zur Entwicklung neuer Geräte im Bereich des zukunftsweisenden „Hochauflösenden Fernsehens” (HDTV) unternommen.

Damit ist der 1. Satellit eines mit 3 Satelliten geplanten Systems bereits kurz nach der Inbetriebnahme voll ausgelastet. Eine Vermehrung und Absicherung der Satellitenkapazität im Orbit soll durch den Start des 2. Satelliten „DFS Kopernikus” im Frühjahr 1990 erfolgen.

Satellitenverteildienst (VSAT-Dienst)
Mit dem Satellitenverteildienst plant die Deutsche Bundespost, Datenübertragung als Punkt-Mehrpunkt-Verbindungen (point-multipoint) über Satelliten in den Übertragungsgeschwindigkeiten 300 - 64.000 bit/s anzubieten. Er kann als reiner Verteildienst oder als interaktiver Dienst genutzt werden.

Der Betriebsversuch seit Beginn 1989 hat gezeigt, dass intensive Information der Anwender und kostenlose Testanwendungen das Interesse und das Verständnis vieler Anwender fördern können: Ein international agierendes deutsches Großunternehmen hat sich entschlossen, am Satellitenverteildienst der Deutschen Bundespost teilzunehmen. Die Deutsche Bundespost wird daher für die nationale und internationale Verteilung von Daten zügig ein System errichten, das eine größere Kapazität aufnehmen kann.

Die aufgrund ihrer Initiative und Aktivitäten zur Entwicklung dieses Telekommunikationsdienstes erworbenen umfangreichen Erfahrungen bestätigen die internationale Vorreiterrolle der Deutschen Bundespost, die mit dem Satellitenverteildienst ihren Kunden auch im Wettbewerb ein bestmögliches Dienstangebot zur Verfügung stellen kann.

Rundfunksatelliten-System TV-SAT
Am 9. August 1989 wurde der Rundfunksatellit TV-SAT 2 erfolgreich gestartet. Alle technischen Systeme funktionierten planmäßig, und bereits am 29. September 1989 konnte der Satellit in Betrieb genommen werden. Zunächst werden 4 TV-Programme in der neuen zukunftsweisenden D2-MAC-Norm ausgestrahlt. Ein 5. Programmanbieter der sogenannten Westschiene soll im Laufe des Jahres 1990 dazukommen.

TV-Nutzer, die nicht oder noch nicht über einen Kabelanschluss verfügen, können bei entsprechenden eigenen Investitionen (neue kleine Antenne und neuer TV-Empfänger oder Zusatzgerät) die 5 Fernsehprogramme direkt mit der verbesserten Bild- und Tonqualität empfangen.

Rundfunkversorgung

Tonrundfunksender
Für neue Hörfunkveranstalter werden von der Deutschen Bundespost flächendeckende UKW-Sendernetze und UKW-Kleinleistungssender (Lokalsender) errichtet. Zusammen mit den 17 UKW-Sendern für den Deutschlandfunk sind derzeit ca. 200 Sender in Betrieb. Über 150 weitere Sender sind in Planung und im Aufbau. Hierzu zählen u. a. die Sender für lokale Zwecke in Nordrhein-Westfalen sowie die für die 2. Senderketten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein vorgesehenen Sender.

Allein im Jahre 1989 wurden von der Deutschen Bundespost über 50 neue UKW-Sender in Betrieb genommen, darunter die Sendernetze in Hessen und im Saarland.

Zu Beginn des Jahres 1989 wurde der 2. Langwellensender für den Deutschlandfunk am neuen Standort Aholming, südlich von Deggendorf, eingeweiht. Mit dem Sender wird die Versorgung im Südosten des Bundesgebietes und in den angrenzenden Staaten wesentlich verbessert. Damit hat der Deutschlandfunk die Möglichkeit, auf der Langwelle über den neuen Sender und den bisherigen Sender Donebach 2 verschiedene Programme, z. B. bei besonderen Ereignissen, abzustrahlen. Der Ausbau des Sendernetzes für den Deutschlandfunk nach dem Genfer Lang-/Mittelwellenplan ist nun abgeschlossen.

In der Kurzwellen-Rundfunkstelle Wertachtal wurden der 3. und 4. Sender für die Ausstrahlung der Programme von Voice of America (VOA) fertiggestellt. Damit sind in der Sendestelle 9 Sender für die Deutsche Welle und 4 Sender für die VOA mit je 500 kW in Betrieb.

Fernsehsender
Die Fernsehsendernetze des Zweiten Programms und der regionalen Dritten Programme, für deren Ausstrahlung die Deutsche Bundespost zuständig ist, sind durch weitere Fernsehumsetzer zur Beseitigung der Versorgungslücken ergänzt worden. Am Jahresende konnten fast 99 Prozent der Bevölkerung das Zweite und ca.98,4 Prozent die regionalen Dritten Programme empfangen. Auch in den nächsten Jahren wird die Deutsche Bundespost in Absprache mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten weitere Füllsender zur Schließung von Restversorgungslücken aufbauen.

Im Berichtsjahr hat die Deutsche Bundespost weitere Fernsehsender für neue Programmveranstalter in Betrieb genommen. Der Aufbau dieser Sender erfolgt im Auftrag der privaten Veranstalter, um die Reichweite der privaten Fernsehprogramme schnell zu vergrößern. Damit können in vielen Städten und in der Umgebung dieser Städte auch Fernsehteilnehmer, die noch keinen Kabelanschluss haben, Programme neuer Veranstalter empfangen. In vielen Großstädten werden inzwischen 2 private Programme terrestrisch abgestrahlt, die mit einer normalen Antennenanlage empfangen werden können. Ende des Jahres waren bereits 100 Sender für die Abstrahlung privater Programme in Betrieb. Der Aufbau weiterer Sender erfolgt Zug um Zug.

Marketing Kabelanschluss
Eine große Bedeutung misst die Deutsche Bundespost der Zusammenarbeit mit dem Elektrohandwerk, dem Rund{unk- und Fernsehgerätehandel und den Vermarktungsgesellschaften bei und strebt mit ihnen eine enge Partnerschaft an, um gemeinsam die gesteckten Ziele zu erreichen. Der eigens dazu von der Deutschen Bundespost eingerichtete „Expertenkreis Kabelanschluss” steht grundsätzlich allen Unternehmen aus Elektrohandwerk und Rundfunkgerätehandel offen, die an einer konstruktiven und aktiven Zusammenarbeit im Marketing Kabelanschluss interessiert sind.

Den Mitgliedern dieses Expertenkreises bietet die Deutsche Bundespost bezüglich des Dienstleistungsangebots Kabelanschluss vielfältige praktische Unterstützungsmaßnahmen an:

Die persönliche Betreuung der Unternehmen ist durch den Marketingexperten für Kabelanschluss in der Technischen Vertriebsberatung des Fernmeldeamts gewährleistet. Unternehmen des Elektrohandwerks und des Rundfunkgerätehandels, die am „Expertenkreis Kabelanschluss” teilnehmen möchten, finden in ihm den Ansprechpartner.

Funkfrequenzverwaltung
Herausragendes Ereignis 1989 war die Konferenz der Regierungsbevollmächtigten der Internationalen Fernmeldeunion in Nizza. Für die Funkfrequenzverwaltung von besonderer Bedeutung war der Beschluss, in den Jahren 1992 und 1993 jeweils eine Weltweite Funkverwaltungskonferenz abzuhalten.

Die Weltweite Funkverwaltungskonferenz, Spanien 1992, wird sich mit der Revision bestimmter Teile des Frequenzbereichszuweisungsplanes befassen. Für den Frequenzbereich unterhalb von 30 MHz liegen Anforderungen des Kurzwellenrundfunkdienstes auf Zuweisung zusätzlich zu nutzender Frequenzbereiche vor. Für den Bereich oberhalb von 0,5 GHz liegen Anforderungen auf Ausweitung der Mobilfunk- und Mobilfunksatelliten-Bereiche sowie auf Zuweisungen von Bereichen für digitalen Satelliten-Tonrundfunk und Hochauflösendes Fernsehen (HDTV) vor. Zur Abstimmung der nationalen Vorgehensweise wurden 2 Frequenzausschüsse ins Leben gerufen, die sich im Dezember 1989 konstituierten.

Die Weltweite Funkverwaltungskonferenz, Genf 1993, wird sich mit dem Planungsverfahren für den Kurzwellenrundfunk befassen.

Die Koordinierung mit den Nachbarverwaltungen in den Frequenzbereichen der Mobilfunkdienste und des Rundfunkdienstes wurde mit guten Ergebnissen weitergeführt.

Funkkontrollmessdienst
Durch Beobachtungen, Messungen und Registrierungen von Funkaussendungen hat der Funkkontrollmessdienst national und international einen erheblichen Beitrag für die optimale und geordnete Nutzung des Funkfrequenzspektrums geleistet. Für die Funkdienste wurde eine Vielzahl von Ursachen ermittelt, die zu gegenseitigen Störungen geführt hatten. Der Schwerpunkt lag hier bei den Mobilfunkdiensten. Um den störungsfreien Nachrichtenaustausch genehmigter Funkdienste sicherzustellen, wurde eine große Anzahl nichtgenehmigter Sendefunkanlagen ermittelt und in Zusammenarbeit mit den dafür zuständigen Dienststellen auch im Rahmen international vereinbarter Messkampagnen stillgelegt. Damit der Funkkontrollmessdienst auch in Zukunft die ihm gestellten Aufgaben so rationell wie möglich erledigen kann, wurden Maßnahmen verstärkt, die eine stärkere Automatisierung der Messabläufe ermöglichen und durch abgesetzte Empfangs- und Peileinrichtungen den kostenintensiven Messwagen- und Personaleinsatz reduzieren helfen. Erste Feldversuche sollen 1990 durchgeführt werden.

Forschung und Entwicklung

Forschung
Die Deutsche Bundespost TELEKOM hat 1989 für Forschung im Forschungsinstitut beim Fernmeldetechnischen Zentralamt (FTZ) und für von dort vergebene Forschungsaufträge an Hochschulen und andere Institute rd.70 Millionen DM aufgewendet. Im Forschungsinstitut wird zurzeit an 72 z.T. europäischen Projekten gearbeitet.

Ein Projekt ist die Entwicklung Opto-Elektronischer-Integrierter Schaltkreise (OEICs). Das Forschungsinstitut hat 1989 den Auftrag erhalten, ein bundesweites Forschungsprogramm zur Entwicklung dieser Technik zu organisieren. OEICs sind insbesondere im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Lösungsansätzen für einen Glasfaser-Teilnehmeranschluss zu sehen.

Die Arbeiten im Forschungsschwerpunkt Nachrichtenverarbeitung sind durch ein vermehrtes Engagement auf nationaler und internationaler Ebene gekennzeichnet. Das große Interesse, das die seit mehr als einem Jahrzehnt währenden Bemühungen des Forschungsinstituts um die wirtschaftliche Nutzung der Bewegtbild-Quellencodierung für den betrieblichen Einsatz im Rahmen des 64 kbit/s-ISDN gefunden haben, ist rückwirkend eine Bestätigung für die Richtigkeit dieses Forschungsziels und zeigt die Notwendigkeit einer konsequenten Ausschöpfung des noch vorhandenen Qualitätspotenzials mithilfe modellgestützter Codierverfahren. Zur Unterstützung der Standardisierungsbestrebungen für das Bildtelefon wurde im Forschungsinstitut die Umsetzung der entstehenden Algorithmen in echtzeitfähige Hardware begonnen. Das Forschungsinstitut kooperiert dabei mit 4 europäischen Partnern (Italien, Frankreich, den Niederlanden und Schweden).

Die Arbeiten auf dem Gebiet des Hochauflösenden Fernsehens (HDTV) werden in 3 Richtungen weiterverfolgt:

Im Rahmen des EUREKA-Projektes EU 95 wurde in Kooperation mit dem FTZ ein HDMAC-System für Kabelfernsehanlagen spezifiziert.

Die Ergebnisse auf dem Gebiet des digitalen Satellitenhörrundfunks (DSR) im 12-GHz-Bereich trugen dazu bei, dass der CCIR eine Empfehlung auf der Basis des deutschen DSR-Systems formuliert hat. Für die DETECON wurde an einer umfangreichen Demonstration des DSR-Systems in Peking mitgearbeitet.

Die Untersuchungen von ATM-Netzen (Asynchronous Transfer Mode; asynchrones Transportverfahren) wurden im Rahmen des RACE-Projektes R lO22 „Technology for ATD” der EG für 1989 fortgeführt.

Zugunsten der optischen Wellenleitertechnik und der Kryptologie wurde die Forschungskapazität stark ausgeweitet. Mit dem Projekt „Telesec” (Telecommunication security) wird derweil ein Verfahren zur Rechtsverbindlichkeit von Telekommunikationsdiensten mit Chipkarten entwickelt.

Projekt BERKOM
Die Deutsche Bundespost hat in Abstimmung mit dem Berliner Senat und unter dessen Beteiligung im Jahre 1986 der DETECON den Auftrag zur Leitung des BERKOM-Projektes (BERliner KOMmunikationssystem) gegeben.

Durch dieses Projekt soll die Entwicklung der in einem multifunktionalen Breitband-Kommunikationssystem möglichen Fernmeldedienste sowie deren Standardisierung gefördert werden. Der Forschung wird dabei ein fortschrittliches, auf die 199Oer-Jahre ausgerichtetes Glasfaser-Testnetz für schnelle Kommunikation jeder Art zur Verfügung gestellt. In dem entstehenden Netz soll z.B. die Übertragung von hochauflösenden Bildern im Bereich der medizinischen Anwendungen, der schnelle Transport sehr großer Datenmengen zwischen Hochleistungsrechnern, die Abfrage von Bilddatenbanken oder der schnelle Zugriff auf Informationen in einem „papierlosen” Büro getestet werden.

Als erstes Demonstrationsprojekt wurde auf der Internationalen Funkausstellung 1987 in Berlin das Stadtinformationssystem „Berlin-Info” gezeigt, ein interaktives Abruf-System für Text, Fotos und Filme, das in Zusammenarbeit mit der „Projektgesellschaft für Kabelkommunikation mbH” (PK Berlin) realisiert wurde. Im Jahre 1988 wurden 12 öffentlich zugängliche Terminals im Stadtgebiet von Berlin aufgebaut und an dieses Informationssystem angeschlossen.

Weitere Demonstrationsprojekte aus den Bereichen Konstruktion, Druck/Satz und Büro konnten im Rahmen des Technisch-Wissenschaftlichen Programms der IFA 89 gezeigt werden.

Aber auch im Bereich der theoretischen Grundlagen wurden bedeutende Ergebnisse erarbeitet: Das BERKOM-Referenzmodell stellt eine allgemeine und umfassende Beschreibung der Telekommunikation auf der Basis des ISO/OSI-Modells dar und wurde zunächst zur Beschreibung der Kommunikation im Glasfaser-Breitbandnetz (ISDN-B/IBFN) entwickelt. Das Referenzmodell verwendet soweit möglich existierende CCITT- und ISO-Normen in den Ebenen 1 bis 7. Es bedarf aber zur Auffüllung des gesamten Modellrahmens noch erheblicher Arbeiten und internationaler Standardisierungsanstrengungen. Die für die Abwicklung des BERKOM-Projektes notwendigen Entwicklungsaufgaben werden von der Industrie und wissenschaftlichen Institutionen durchgeführt.

Die Laufzeit des Projektes soll nunmehr am 31. Dezember 1992 enden.

Abbildungen: Soweit nicht anderes angegeben, sind alle Fotos und Grafiken dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost entnommen.

Hier können Sie herunterladen:

Weitere Geschäftsberichte finden Sie im Register „Dokumentenarchiv - Geschäftsbericht, Jahresberichte, Studien usw.”