Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Juni - Dezember 2003

2002: Zuwächse im Kommunikationsmarkt

Juni 2003
Logo RegTPNach Angaben der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) haben im Jahr 2002 trotz der Konsolidierung der TK-Märkte die Umsatzerlöse (61 Milliarden Euro), die Auslastung der Netze (413 Milliarden Minuten) und die Zahl der Lizenznehmer (2.100) weiter zugenommen. Auch die Kundenzahlen im Mobilfunk (59,2 Millionen) und im Internet (35 Millionen) wuchsen nach wie vor dynamisch.

Zurückgegangen ist die Zahl der Beschäftigten im TK-Markt (- 5 Prozent auf 230.100).

Deutsche Telekom darf Grundpreise bei Endkunden anheben

Juni 2003
Im Juni 2003 entschied die Reg TP, die Deutsche Telekom dürfe ihre Preise im Anschlussbereich anheben. Betroffen sind der Grundpreis für den privaten Analoganschluss und die Preise bei Neuanschlüssen und bei Umzug. Die Reg TP begründete ihre Entscheidung mit der Feststellung, die Telekom erwirtschafte mit ihren analogen Telefonanschlüssen jährlich einen Verlust von 607 Millionen Euro, da der Grundpreis und die Summe der Einmal-Entgelte (Bereitstellungspreis, z.B. bei Neuanschlüssen) die Kosten für den Anschluss nicht decken. Von den 39 Millionen Telefonanschlüssen in Deutschland sind noch knapp 30 Millionen einfache Analoganschlüsse. Da das Defizit hier entsteht, dürften auch nur die Entgelte für diese Anschlüsse erhöht werden. ISDN-Anschlüsse sind nicht betroffen.

Auf der Grundlage der Reg TP-Entscheidung erhöhte die Telekom den monatlichen Grundpreis für Analoganschlüsse von 11,82 Euro auf 13,50 Euro, jeweils plus 16 Prozent Mehrwertsteuer (brutto von 13,71 auf 15,66 Euro).

Deutsche Telekom zur Abgabe ihres Anteils am malaysischen Mobilfunkanbieter Celcom bereit

Juni 2003
Logo Deutsche TelekomDie Deutsche Telekom hat Anfang Juni 2003 ein Angebot der Telekom Malaysia (TM) zur Abgabe ihres 6-prozentigen Anteilpakets am malaysischen Mobilfunkanbieter Celcom angenommen. Bei einem Angebotspreis von MYR 2,75 (Malaysische Ranggit) je Aktie erwartet die Telekom für die von der DeTeAsia Holding GmbH gehaltenen rund 158 Millionen Aktien einen Gesamterlös von umgerechnet 115 Millionen US-Dollar. Den Erlös verwendet die Telekom zum weiteren Schuldenabbau.

Reg TP senkt Einmal-Entgelte für Teilnehmeranschlussleitung

01.07.2003
Logo RegTPSeit 1. Juli 2003 muss die Deutsche Telekom nach den Auflagen der Reg TP den Wettbewerbsunternehmen bei der Anmietung oder Rückgabe einer Teilnehmeranschlussleitung (TAL), der „letzten Meile”, geringere Bereitstellungs- und Kündigungsentgelte als bisher in Rechnung stellen. Für die häufigste Variante, die einfache Übernahme einer Kupferdoppelader Zweidraht ohne Schaltarbeiten beim Endkunden, genehmigte die Reg TP ein Bereitstellungsentgelt von 56,60 Euro, 20 Prozent weniger als der Telekom-Preis zuvor. Wenn der Wettbewerber bei der Telekom die letzte Meile zu einem Endkunden kündigt, weil der Kunde zu einem anderen Wettbewerber wechselt oder zur Deutschen Telekom zurückkehrt, hat er der Telekom (als Netzbetreiberin) nur noch 31,21 Euro statt zuvor 34,94 Euro zu bezahlen. Mit der Preisregulierung will die Reg TP den Wettbewerb im Ortsnetz weiter fördern.

Handy wird 20 Jahre alt

August 2003
1983 brachte der US-Hersteller Motorola mit dem DynaTAC 8.000X das weltweit erste Mobiltelefon auf den Markt: 800 Gramm schwer, so groß wie ein Buch, mit nur einer Stunde Gesprächszeit und fast 4.000 Dollar teuer. Dennoch setzte Motorola innerhalb eines Jahres 300.000 Geräte ab. Der Begriff Handy setzte sich allerdings erst Anfang der 90er Jahre in Deutschland durch.

Motorola DynaTAC 8000X

Motorola stellt 1983 der Welt das erste mobile Telefon DynaTAC 8000X vor.
DynaTAC steht für „Dynamic Adaptive Total Area Coverage”,
die Mutter aller Mobiltelefone und Handys.
Bei der Markteinführung kostete es 3.995 US-Dollar.
aus Wikipedia: Autor: Redrum0486 (CC BY-SA 3.0)
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Als das erste Handy auf den Markt kam, hatte das mobile Telefonieren in Deutschland bereits Tradition. 1918 startete die Deutsche Reichsbahn erste Tests, und 1926 konnten Reisende der 1. Klasse auf der Strecke Berlin - Hamburg mobil telefonieren. In den 50er Jahren startete die Deutsche Bundespost mit dem A-Netz das weltweit größte öffentliche Mobilfunknetz, das bis 1986 rund 80 Prozent der Fläche Westdeutschlands abdeckte. Allerdings musste das Fräulein vom Amt noch die Gespräche vermitteln. Rund 10.000 Teilnehmer nutzten dieses Netz. Ein Gerät kostete zwischen 8.000 und 15.000 DM, und monatlich waren 270 DM Grundgebühr fällig.

1972 folgte das ebenfalls analoge B-Netz, bei dem der Teilnehmer schon selbst wählen konnte. 1986 hatte das Netz 270.000 Nutzer, bevor es nach Inbetriebnahme des C-Netzes mehr und mehr an Bedeutung verlor. 1994 stellte die Deutsche Bundespost den Betrieb des B-Netzes ein.

Das ebenfalls analoge C-Netz startete 1985. Die Teilnehmeranschlüsse hatten die einheitliche Vorwahl 0161. Damit begann der Übergang vom festinstallierten Funktelefon (vor allem in Kraftfahrzeugen) zum tragbaren Mobilgerät. Sie waren allerdings unhandlich und noch mehrere Kilogramm schwer.

1992 - also nach der Postreform I - wurde der GSM-Mobilfunk mit den (nun digitalen) D- und E-Netzen eingeführt. 1992 präsentierte Motorola mit dem Modell 3200 das erste GSM-fähige Handy. Das 500 Gramm schwere Gerät erlangte schnell unter dem Namen „Knochen” Berühmtheit. Bald darauf folgte eine Flut von Mobiltelefonen verschiedener Hersteller. 2003 waren weltweit etwa 1,2 Milliarden Mobiltelefone in Betrieb. Mehr als 70 Prozent der Deutschen verfügen über ein Handy. Nach einer aktuellen Studie schafft sich jeder Nutzer alle 2 Jahre ein neues Gerät an.

Der Handy-Boom zeigt aber auch mehr und mehr seine Schattenseiten: Im Juni 2003 machte die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) auf die wachsende Zahl vor allem junger Leute aufmerksam, die wegen hoher Handy-Telefonrechnungen überschuldet sind. „Der sorglose Umgang mit dem Handy lockt immer mehr junge Menschen in die Schuldenfalle”, so Schufa-Vorsitzender Rainer Neumann. Von 1999 bis 2002 stieg die Zahl der 20- bis 24-Jährigen,die wegen einer eidesstattlichen Versicherung oder einer Privatinsolvenz bei der Schufa gemeldet waren, um fast ein Drittel auf rund 174.000. „Die vielfältige Nutzung des Mobiltelefons mit teueren 0190er Nummern für attraktive Klingeltöne, Witze, Logos oder SMS und der schnelle Anruf bei Freunden treibt die Kosten rasch in die Höhe.” Der Gedanke an die Rechnung bleibt zunächst ausgeblendet. Dieses Verhaltensmuster werde - so Neumann - noch unterstützt, wenn bis zum 18. Lebensjahr Eltern oder Großeltern zunächst für die Jugendlichen das Handy finanzieren.

Kleinwalsertal vom deutschen Telefonnetz abgehängt

01.07.2003
Am 1. Juli 2003 schaltete die Deutsche Telekom die (deutsche) Vorwahlnummer 08329 für die österreichische Enklave Kleinwalsertal ab. Seitdem ist die Tourismus-Region nur noch über die österreichische Nummer 0043-5517 zu erreichen. Daraufhin kündigte die Kleinwalsertal-Gemeinde Mittelberg eine Klage auf Schadenersatz in Millionenhöhe gegen die Deutsche Telekom an. Eine einstweilige Verfügung zur Verhinderung der Umstellung lehnte das Bonner Landgericht ab. Beim Europäischen Gerichtshof hat die Gemeinde eine Beschwerde wegen Diskriminierung eingelegt. „Wir sind ein deutsches Wirtschaftsgebiet”, so Werner Strohmaier, Bürgermeister von Mittelberg.

Gleichzeitig mit dem Kleinwalsertal soll auch die Gemeinde Jungholz im österreichischen Tirol nicht mehr über die deutsche Vorwahl 08365 erreichbar sein. Diese Vorwahl wird aber nicht vollends verschwinden, denn bisher teilt sich Jungholz diese Vorwahl mit der deutschen Gemeinde Wertach. Eine postalische Verbindung nach Deutschland bleibt für das Kleinwalsertal und für Jungholz vorerst bestehen. Noch haben beide neben der österreichischen auch eine deutsche Postleitzahl.

Preselection seit 9. Juli 2003 auch im Ortsnetz

09.07.2003
Seit 9. Juli 2003 kann sich der Telefonkunde auch bei Ortsgesprächen für die Voreinstellung auf einen Telekom-Konkurrenten (Preselection) entscheiden. Einige Mitwettbewerber der Telekom verlangten 2003 bei Ortsgesprächen sowohl bei Einzelverbindungen (Call-by-Call) als auch bei Voreinstellung (Preselection) nur 1 Cent pro Minute, die Telekom je nach Tageszeit bis zu 4 Cent.

Rest-Beteiligung an Kabelnetz Baden-Württemberg verkauft

16.07.2003
Logo Deutsche TelekomDie Deutsche Telekom hat am 16.Juli 2003 die bisher noch bei ihr verbliebenen Minderheitsanteile in Höhe von 40 Prozent am Kabel-TV-Geschäft in Baden-Württemberg verkauft. Damit ist das Konsortium aus verschiedenen Private-Equity-Firmen unter der Führung von The Blackstone Group, New York, 100-prozentiger Eigentümer der Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG.

Telefonzellen kosten „Touristen-Gebühr”

Juli 2003
Logo Deutsche TelekomDie Deutsche Telekom muss den Gemeinden für das Betreiben von Telefonzellen grundsätzlich Fremdenverkehrsbeiträge zahlen. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in Koblenz in einem im Juli 2003 veröffentlichten Urteil. Nach dem Urteil profitiert die Telekom bei der Nutzung von Telefonzellen von Touristen. Damit gab das Gericht der Verbandsgemeindeverwaltung Linz am Rhein im Grundsatz Recht.

Die Kommune hatte die Auffassung vertreten, die Telekom profitiere vom Fremdenverkehr und müsse daher wie alle Betriebe einen Fremdenverkehrsbeitrag zahlen. Da die Telekom sich nicht für beitragspflichtig hielt, verweigerte sie der Kommune Angaben zu ihren mit Touristen erzielten Umsätzen. Die Gemeinde setzte daraufhin den Fremdenverkehrsbeitrag pauschal mit 5 Prozent des Gesamtumsatzes der Telekom im Gemeindegebiet fest. Das OVG hielt zwar die Schätzung für zu hoch gegriffen, bestätigte aber die grundsätzliche Beitragspflicht der Telekom.

„Fräulein vom Amt” hat im Inland ausgedient

01.08.2003
Logo Deutsche TelekomDas „Fräulein vom Amt” hat im innerdeutschen Telefonverkehr endgültig ausgedient. Seit 1. August 2003 gibt es keine handvermittelten Telefonate im Inland mehr, gab die Telekom Ende Juli 2003 in einer Pressemitteilung bekannt. Bis dahin vermittelte das „Fräulein vom Amt”, pardon: der „Operator”, täglich noch 100 Telefongespräche, allerdings hauptsächlich Auslandsgespräche.

Weitere Änderungen seit 1. August 2003: R-Gespräche, bei denen der angerufene Teilnehmer die Gesprächskosten übernimmt, vermittelt nun der Deutsche Telekom CardService. Aus Deutschland wählt der Kunde die kostenlose 0800 3300 490 des Deutschland Direkt Service und kann dort ein R-Gespräch automatisch oder per Operator vermitteln lassen. Der Verbindungspreis setzt sich aus einem einmaligen Vermittlungsentgelt und einem zeitabhängigen Preis zusammen.

Im Auslandsverkehr bietet die Telekom weiter Handvermittlung an. Nach wie vor gibt es Länder, die nicht per Selbstwählferndienst erreichbar sind. Wer z.B. einen öffentlichen Fernsprecher in Kuba, abgelegene Farmen in Kanada oder eine Missionsstelle in Kenia anrufen will, muss sich vom Telekom-Operator verbinden lassen. Die Handvermittlung ist weiter über die Service-Rufnummer 0180 2001 033 erreichbar.

Klagende Telekom-Aktionäre gehen leer aus

August 2003
Die jahrelangen Ermittlungen gegen die Deutsche Telekom wegen angeblicher Anlegertäuschung liefen ins Leere. Die Bonner Staatsanwaltschaft konnte bis Mitte August 2003 keine Beweise für den schwersten Vorwurf, die Telekom habe ihr Immobilienvermögen beim Börsengang 1996 überbewertet, finden. Auch wegen des Vorwurfs, die Telekom habe den US-amerikanischen Mobilfunkanbieter VoiceStream zu teuer gekauft, muss die Telekom keine Anklage fürchten. Am 19. August 2003 gab die Staatsanwaltschaft Bonn bekannt, die Verfahren wegen des Verdachts der Falschbilanzierung des technischen Anlagevermögens und der angeblich falschen Darstellung der Risiken beim Kauf des britischen Mobilfunkers One-2-One würden eingestellt.

Damit fiel eine Last von der Telekom. Hätte die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben, wären die Chancen auf Entschädigung der rund 15.000 klagenden Kleinanleger deutlich gestiegen. Sie forderten in ihren Zivilklagen Entschädigung für den Kurssturz der T-Aktie seit März 2000 und verlangten, die Telekom müsse die Aktien zum Kaufpreis zurückkaufen. Auf dem Höhepunkt der allgemeinen Börseneuphorie erreichte die T-Aktie am 6. März 2000 mit 103,50 Euro ihren bisherigen Kurs-Höchststand. Im Juni 2000 verkaufte die Kreditanstalt für Wiederaufbau, bei der der Eigentümer Bund einen Teil seines T-Aktienanteils „geparkt” hat, 200 Millionen Stück zu einem Kurs von 66,50 Euro (für Privatanleger 63,50 Euro). Mit dem folgenden Kurssturz an den Börsen verlor auch die T-Aktie erheblich an Wert. Ihren bisherigen Tiefststand erreichte sie im März 2003 mit 9,13 Euro. Am 29. Dezember 2003 notierte die T-Aktie mit 14,46 Euro.

Kuriosum am Rande: Der Kurssturz der T-Aktie traf auch den Schauspieler Manfred Krug, der jahrelang Star der Telekom-Fernseh-Werbespots war und in launiger Form die T-Aktie propagierte. Deutschlandweit machten nun vom Kursverfall gebeutelte Kleinaktionäre in Leserbriefen ihrem Ärger Luft und attackierten dabei auch den Schauspieler. Der antwortete schließlich darauf mit einem Vers:

Darauf antwortete ein frustrierter Kleinaktionär in gleicher Münze:

Krug konterte schlagfertig:

Bundesgerichtshof bestätigt Magenta-Farbe als schützenswerte Marke

September 2003
Im September 2003 bestätigte der Bundesgerichtshof (BGH) die Farbe Magenta als Markenzeichen der Deutschen Telekom. Das Gericht untersagte anderen Unternehmen aus der Telekombranche die Nutzung dieser Farbe wegen Verwechslungsgefahr. Mit dem Urteil hat sich die Telekom gegen den Mitwettbewerber Mobilcom durchgesetzt, der die Farbe in ganzseitigen Anzeigen verwendet hatte.

CB-Funk künftig genehmigungsfrei

10.09.2003
Logo RegTPDie Reg TP vergibt die Frequenzen für den CB-Funk rückwirkend zum 1. Januar 2003 im Rahmen einer Allgemeinzuteilung. Diese Entscheidung gab die Reg TP mit Verfügung Nr. 41 in ihrem Amtsblatt Nr. 18 vom 10. September 2003 bekannt. Damit entfallen für CB-Funkgeräte mit den Modulationsarten AM und SSB die Gebühren für die Anmeldung sowie für die Frequenzzuteilung und die Frequenznutzung. Ausnahme: Für ortsfeste Funkanlagen mit den Kanälen 41 bis 80 in den Schutzzonen - das sind grenznahe Gebiete zu den Nachbarländern - sind weiter Einzelzuteilungen erforderlich. Dies ist notwendig - so die Reg TP -, weil diese Frequenzen im Ausland zum Teil für andere Nutzungen freigegeben sind. Durch Einzelzuteilungen und Auflagen will die Reg TP grenzüberschreitende Störungen verhindern.

Telekom-Mitarbeiter sollen weniger arbeiten und weniger verdienen

Oktober 2003
Logo Deutsche TelekomEnde Oktober 2003 kündigte die Deutsche Telekom Gespräche mit der Gewerkschaft ver.di über eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich an. Sie will damit Ausgaben „in 3-stelliger Millionenhöhe” einsparen. Trotz des Ende 2004 auslaufenden Verzichts auf betriebsbedingte Kündigungen will die Telekom ihren Personalbestand weiter sozialverträglich abbauen. Da die Hälfte der 100.000 betroffenen inländischen Mitarbeiter Beamte sind, muss der Bundestag die entsprechenden gesetzlichen Änderungen schaffen.

Technischer Wandel und rückläufiges Mengenaufkommen zwingen nach den Worten des Personalvorstandes Heinz Klinkhammer die Telekom, die Belegschaft bis 2005 um 20.000 Stellen weiter zu verringern. Allerdings könnten hiervon bis zu 10.000 Stellen erhalten bleiben, wenn die Arbeitszeit um 10 Prozent ohne Lohnausgleich verkürzt wird. Seit 1995 hat die Telekom - so Klinkhammer - von den damals 229.000 Mitarbeitern im Inland bereits 107.000 sozialverträglich „verabschiedet”.

Mitte Dezember 2003 bestätigte ein Telekom-Sprecher einen Bericht des Handelsblattes, wonach der Konzernvorstand bereit sei, auf einen Teil seines Grundgehaltes zu verzichten, wenn die Gewerkschaft den Einschnitten bei den Personalkosten zustimmt. Die Tarifverhandlungen beginnen Anfang 2004.

Reg TP bekämpft Rufnummern-Missbrauch bei 0190/0900er Nummern

27.10.2003
Logo RegTPZur Bekämpfung des Rufnummern-Missbrauchs bei 0190/0900er Nummern hat die Reg TP gleichzeitig mit dem Inkrafttreten des „Gesetzes zur Bekämpfung des Missbrauchs von (0)190er / (0)900er Mehrwertdienste-Rufnummern” am 15. August 2003 ein umfangreiches Maßnahmenbündel vorgestellt. Immer wieder waren in den letzten Jahren Verbraucher von dubiosen Dialer-Diensten mit horrenden Verbindungstarifen geschädigt worden. Die Reg TP hat unseriösen Diensteanbietern den Kampf angesagt und dazu ein Spezialistenteam mit 30 Mitarbeitern eingesetzt.

Die Reg TP hat Mindestanforderungen für Einwählprogramme (sogenannte Dialer) festgelegt. Danach müssen Einwählprogramme, die Datenverbindungen über Mehrwertdienste-Rufnummern (0190/0900er Nummern) herstellen, so gestaltet sein, dass der Nutzer solche Programme erkennen und sie eindeutig bestimmten Angeboten zuordnen kann. Der Nutzer muss zudem explizit zustimmen beim Bezug eines Wählprogramms, bei dessen Installation und/oder Aktivierung und bei der tatsächlichen Verbindungsherstellung zu einer Mehrwertdienste-Rufnummer. Die Wählprogramme dürfen bestehende Sicherheitseinstellungen in den Endgeräten des Nutzers nicht unterlaufen oder verändern.

Das Gesetz legt Preisobergrenzen von 2 Euro pro Minute und eine automatische Trennung der Verbindung nach einer Stunde bzw. 30 Euro bei Blocktarifen fest. Der Verbraucher hat jetzt auch einen gesetzlichen Anspruch auf Auskunft, wer Anbieter einer angewählten Mehrwertdienste-Nummer ist. Die Reg TP hat zu diesem Zweck auch eine Suchmaschine im Internet eingerichtet. Auf ihrer Internetseite - www.regtp.de - findet der Verbraucher unter „Nummernverwaltung” eine Datenbank, die sämtliche registrierte Dialer - im September 2003 waren es 4.051 - enthält. Da unter einer Mehrwertdienste-Nummer in der Regel eine große Zahl von Dialern betrieben wird, enthält die Datenbank zusätzlich zu der Rufnummer auch die Versionsnummer des Dialerprogramms. Im Suchergebnis wird neben der Versionsnummer und dem sogenannten Hashwert - eine Art digitaler Fingerabdruck - auch das Adressierungsmerkmal (z.B. die im Dialer verankerte Internetadresse), der Dateiname und der Inhalteanbieter angezeigt. Damit hat der Verbraucher die Möglichkeit, den Namen des Anbieters und seine ladungsfähige Anschrift zu erfahren.

Nach Verbraucherhinweisen und eigenen Recherchen nahm die Reg TP am 27. Oktober 2003 rückwirkend zum 15. September, dem Tag der Registrierung, die Registrierung aller Dialer eines großen deutschen Anbieters zurück, weil sie nicht den Mindestanforderungen entsprochen hatten, die im Hinblick auf Transparenz und Verbraucheraufklärung zu fordern sind. Dies betraf insgesamt 398.791 Dialer.

Call-by-Call über (0)190er/(0)900er Nummern nicht mehr zulässig

November 2003
Logo RegTPDie Netzbetreiberauswahl im Call-by-Call-Verfahren über (0)190er/(0)900er Rufnummern ist nicht mehr zulässig. Die Reg TP entschied Anfang November 2003, solche Angebote müssten bis Ende November 2003 eingestellt werden. Call-by-Call-Verbindungen sind nur über die speziell hierfür bereitgestellten Kennzahlen der Struktur 010xy bzw. 0100xy zulässig.

Die Call-by-Call-Verbindungen über (0)190er/(0)900er Rufnummern verstoßen nach Meinung der Reg TP gegen das deutsche Telekommunikationsgesetz, „verzerren den Wettbewerb und verwirren die Verbraucher”.

Grundgebühren deutlich höher / Gespräche billiger

Dezember 2003
Die Preise für Telefondienstleistungen im Festnetz lagen im Jahresdurchschnitt 2003 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes für den Privathaushalt um 1,4 Prozent über dem Stand von 2002. Die Preisentwicklung in den verschiedenen Bereichen der Telekommunikationsdienstleistungen war allerdings sehr unterschiedlich. Anschluss- und Grundgebühren verteuerten sich durchschnittlich um 5,8 Prozent. Die Deutsche Telekom verlangt für den analogen Hauptanschluss seit September 2003 monatlich 15,66 Euro Grundgebühr, zuvor 13,71 Euro. Im Mobilfunk stiegen die durchschnittlichen Preise um 1,1 Prozent. Gespräche vom Festnetz in die Mobilfunknetze verbilligten sich gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent. Billiger waren auch Ortsgespräche (- 2,9 Prozent), Ferngespräche im Inland (- 0,4 Prozent) und Auslandsgespräche (- 1,2 Prozent).

Die Internetnutzung verbilligte sich im Jahresdurchschnitt 2003 gegenüber 2002 um 1,3 Prozent.

Reg TP legt Interconnection-Entgelte fest

November 2003
Logo RegTPEnde November 2003 hat die Reg TP die zuletzt im Oktober 2001 genehmigten Entgelte für die Netzdurchleitung (Interconnection) neu geregelt und die bisherigen von der Deutschen Telekom in Rechnung gestellten Tarife im Schnitt um 9,5 Prozent gesenkt. Je nach Tarifzone (es sind 3 Zonen festgelegt) und Tageszeit darf die Deutsche Telekom ihren Konkurrenten für die Durchleitung ihrer Gespräche durch die Telekom-Ortsnetze zwischen 0,4 bis 1,5 Cent/Min. in Rechnung stellen. Am 5. Dezember 2003 entschied die Reg TP auch über die entsprechenden „Terminierungsentgelte”, die Stadtnetzbetreiber für die Terminierung von Verbindungen zu Kunden in ihren Netzen von der Deutschen Telekom verlangen können.

Künftig dürfen die 15 Stadtnetzbetreiber, darunter NetCologne, HanseNet, KomTel und die Unternehmen der TROPOLYS-Gruppe, für die Nutzung ihrer Netze 0,5 Cent/Min. mehr verlangen als die Deutsche Telekom bei der entsprechenden Leistung.

Die Telekom-Konkurrenten hatten im Sommer 2003 bei der Reg TP höhere Durchleitungsgebühren - zwischen 3,56 bis 7,64 Cent/Min. - beantragt. In ihrer Entscheidungs-Begründung stellte die Reg TP klar, „bei dem jetzt festgelegten Zuschlag” dürfe „nicht außer Acht gelassen werden darf, dass auch alternative Netzbetreiber ihre Effizienz steigern müssen”. Zuschläge, wie sie jetzt genehmigt wurden, könnten nur ein Übergangsphänomen sein, um Anlaufprobleme neuer Marktteilnehmer zu berücksichtigen. Die neuen Tarife gelten bis zum 31. Oktober 2004.

Umstieg auf digitales terrestrisches Fernsehen - das Überall-Fernsehen - kommt voran

November 2003
Nach dem erfolgreichen Start in Berlin/Brandenburg wollen die Landesmedienanstalten zusammen mit den öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern und der Deutschen Telekom das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T im Mai 2004 auch im Raum Köln/Bonn, Hannover/Braunschweig und Bremen/Unterweser einführen. Bis November 2004 sind die Regionen Hamburg, Lübeck, Kiel und Ruhrgebiet/Düsseldorf an der Reihe. Spätestens Anfang 2005 folgen die Regionen Frankfurt am Main/Wiesbaden/Mainz, Rostock, Halle/Leipzig, Erfurt/Weimar, Stuttgart, Ludwigshafen/Mannheim, Nürnberg und München. Bis 2010 soll DVB-T flächendeckend in ganz Deutschland empfangbar sein.

DVB-T - Digital Video Broadcasting - Terrestrial - wird das analoge terrestrische Fernsehen (Ausstrahlung über die Fernsehsender, Empfang über Haus- oder Zimmerantenne) komplett ersetzen. Dies hatte die Bundesregierung auf Empfehlung der Initiative Digitaler Rundfunk (IDR), in der Landesmedienanstalten, Fernsehsender und Telekom zusammenarbeiten, am 24. August 1998 beschlossen. Dem Fernsehzuschauer bleibt damit auch in Zukunft beim Fernsehempfang der 3. Weg neben Kabel und Satellit offen. DVB-T hat gegenüber der herkömmlichen analogen Ausstrahlung von TV-Programmen erhebliche Vorteile. Die physikalisch begrenzte Verfügbarkeit terrestrischer Frequenzen lässt bei analoger Übertragung nur eine geringe Programmzahl zu. Mit der Digitaltechnik sind dagegen mehr als 20 Programme über die herkömmliche Hausantenne empfangbar und dies in besserer Bild- und Tonqualität. Meist genügt für den Empfang sogar eine einfache Stabantenne am TV-Gerät. DVB-T ist deswegen überall empfangbar, außer zu Hause auch mit portablen Geräten im Freien, im Auto, in Bahnen und Bussen. Deswegen wird häufig auch der Begriff „Überall-Fernsehen” verwendet. Auch Zusatzleistungen zum Fernsehen, z.B. ein elektronischer Programmführer, sind möglich, später auch E-Mail-Dienste und Ähnliches. Bis die Industrie digitale TV-Geräte anbietet, muss für den Empfang auf dem analogen TV-Gerät - wie auch beim Empfang digital übertragener Programme über Kabel und Satellit - ein Zusatzgerät, eine Set-Top-Box, zwischen Antenne und TV-Gerät geschaltet werden.

Weil es - wegen des Frequenzmangels - nicht genügend Fernsehkanäle gibt, ist auf Dauer analoges und digitales Fernsehen nebeneinander nicht möglich. Nach einer relativ kurzen Übergangszeit wird die analoge Übertragung komplett eingestellt. Dies ist bereits in Berlin/Brandenburg der Fall. Im Ballungsraum Berlin-Potsdam startete DVB-T bereits am 1. November 2002 zunächst mit 8 Programmen. Seit dem 4. August 2003 kann in der Region Berlin Fernsehen über Antenne nur noch digital empfangen werden (28 Programme).

Am 6. November 2003 stellte BMW eine Set-Box fürs Auto vor. Seitdem werden alle Fahrzeuge, die ab Werk oder nachträglich mit TV-tauglichen Monitoren ausgestattet sind, auf den Empfang des Überall-Fernsehens vorbereitet. Ab 2004 will BMW für ihre Fahrzeuge TV-Geräte anbieten, in denen sowohl ein analoger als auch ein digitaler Empfänger integriert ist. Das Gerät kann automatisch auf das jeweilige Übertragungsverfahren umschalten.

Tätigkeitsbericht der Regulierungsbehörde 2002 / 2003:
Wettbewerber im Telekommunikationsmarkt immer stärker

11.12.2003

Logo Reg TPBei der Präsentation des Tätigkeitsberichts 2002/2003 der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) am 11. Dezember 2003 in Bonn zog der Präsident der Reg TP, Matthias Kurth, eine insgesamt erfreuliche Bilanz über die Fortschritte des Wettbewerbs im deutschen Telekommunikationsmarkt. Dabei betonte er allerdings, dass diese Fortschritte nur durch ein aktives Eingreifen der Reg TP bedingt sind.

Kurth sieht folgende Schwerpunkte bei der Entwicklung der vergangenen zwei Jahre:

Eine Fülle von Entscheidungen und eingeleiteten Maßnahmen untermauert, dass die Reg TP eine aktive Rolle bei der Gestaltung des Markts übernimmt, Konflikte zwischen den unterschiedlichen Interessen effizient schlichtet und langfristig Planungs- und Investitionssicherheit schafft.

Kurth nannte beispielhaft:

Das Marktsegment der Ferngespräche hat von Beginn an die höchste Dynamik aufgewiesen. Die Verbindungsnetzbetreiber konnten sich schnell am Markt etablieren und bereits 1999 fast 35 Prozent der Verbindungsminuten bei Ferngesprächen (über 20 km) abwickeln. Dieser Anteil hat sich seither auf mittlerweile ca. 45 Prozent erhöht.

Allerdings sind die in den vergangenen Jahren erzielten Wettbewerbserfolge nach wie vor regulierungsbedingt. Denn weiterhin gilt:

Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs sprach sich die Monopolkommission für eine Lockerung der strikten Regulierung der Deutschen Telekom in Teilbereichen aus. Obwohl der Konzern weiterhin marktbeherrschend sei, könne die Aufhebung der gesetzlich vorgeschriebenen Vorab-Genehmigung von Endkundentarifen bei Fern- und Auslandsgesprächen ins Auge gefasst werden, sagte der Vorsitzende der Kommission, Martin Hellweg. Anders im Ortsbereich. Auch wenn der Wettbewerb hier ebenfalls zugenommen habe, sei eine Lockerung der Regulierung noch nicht wünschenswert. Hier herrsche auf absehbare Zeit noch kein funktionsfähiger Wettbewerb.

In den Jahren 2002/2003 wurden 18,5 Milliarden Euro in die Telekommunikationsinfrastruktur investiert (9,8 Milliarden von der Deutschen Telekom, 8,7 Milliarden Euro von den Wettbewerbern). Die Wettbewerber der Telekom konnten nicht nur ihre Marktanteile erhöhen, sondern auch ihre Abhängigkeit von Vorleistungen der Telekom deutlich reduzieren. Durch einen von Regulierungsentscheidungen bedingten Ausbau alternativer Infrastrukturnetze - so Kurth - führen die Wettbewerber nur noch 50 Prozent ihrer Einnahmen als Vorleistungskosten an die Telekom ab. Vor 2002 waren es noch 65 Prozent.

Postdienste

Mit Blick auf den deutschen Postmarkt führte Kurth aus: Im Jahr 2003 gab es im Postmarkt Umsätze von mehr als 23 Milliarden €. Auf die Deutsche Post AG (DP AG) entfallen davon 2 Drittel. Das verbleibende Drittel teilt sich eine Vielzahl von Kurier-, Express-, Paket- und Briefdienstleistern.

Der Briefmarkt umfasst im Wesentlichen den sogenannten lizenzierten Bereich - die Beförderung von Briefsendungen bis 1.000 Gramm. In diesem Bereich werden die Umsätze dieses Jahr ca. 10 Milliarden € erreichen. Hieraus ergibt sich ein Marktpotenzial für die Wettbewerber der DP AG von rund 3,3 Milliarden €. Die DP AG hält weiterhin einen Marktanteil von knapp 96 Prozent.

Durch eine Price-Cap-Entscheidung der Reg TP wurde in Deutschland zum 1. Januar 2003 erstmals das Preisniveau für Postdienstleistungen abgesenkt. Die Verbraucher werden durch die Price-Cap-Entscheidung jährlich um rund 250 bis 300 Millionen € entlastet und sie können gleichzeitig mit stabilen Preisen bis 2007 rechnen.

Die Reg TP hält aus heutiger Sicht die Aufrechterhaltung einer Exklusivlizenz über das im Postgesetz festgelegte Jahr 2007 hinaus für nicht erforderlich. Hierfür sprechen die absoluten Umsatzdaten der DP AG ebenso wie deren Marktanteil, der 2002 trotz zunehmenden Wettbewerbs im Bereich der lizenzpflichtigen Postdienstleistungen noch bei über 97 Prozent lag. Ein reservierter Bereich ist auch aus ordnungspolitischer Sicht auf Dauer nicht zu rechtfertigen.

Den Tätigkeitsbericht 2002/2003 der Reg TP finden Sie hier.

Mobilcom gibt UMTS-Lizenz zurück

Dezember 2003
Kurz vor Weihnachten 2003 gab die Mobilcom AG, Büdelsdorf, bekannt, sie werde ihre Lizenzen für den Betrieb eines UMTS-Netzes an die Reg TP zurückgeben. Damit - so die Mobilcom in einer Ad-hoc-Mitteilung am 23. Dezember 2003 - ist Mobilcom frei, als Service-Provider auch UMTS-Dienste anzubieten und an dem entstehenden Markt zu partizipieren. Bei einem Festhalten an der Lizenz wäre dies nicht möglich gewesen, da Lizenzinhaber nicht zugleich Service-Provider sein dürften.

Post und Telekom wollen bei Zuschüssen an die Postbeamtenkrankenkasse sparen

November 2003
Die 700.000 Versicherten der Postbeamtenkrankenkasse (PBeaKK) müssen in den nächsten Jahren mit höheren Beiträgen rechnen. Die Deutsche Post und die Deutsche Telekom wollen eine Reform der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation, unter deren Dach die PBeaKK angesiedelt ist, nutzen, um ihre Personalkosten zu senken. Derzeit übernehmen Post und Telekom die Verwaltungskosten der PBeaKK in Höhe von rund 124 Millionen Euro jährlich. Wie „Der Spiegel” im November 2003 berichtete, wollen die beiden Bundespost-Nachfolgerinnen bis zu 110 Millionen Euro jährlich auf die Versicherten abwälzen. Damit würden die Mitgliedsbeiträge bis 2009 um 17,6 Prozent stärker steigen als nach der bestehenden Rechtslage.

T-Com baut WLAN offensiv aus

18. Dezember 2003
Logo Deutsche TelekomAuf der Internationalen Funkausstellung 2003 (IFA) in Berlin präsentierte T-Com, die Festnetzsparte der Deutschen Telekom, als herausragendes Messe-Highlight WLAN. WLAN steht für Wireless Local Area Network, ein lokales Funknetz, dessen Basisstationen im Umkreis bis ca. 100 Metern erreichbar sind und das über sehr hohe Übertragungsraten von bis zu 11 Megabit pro Sekunde verfügt. Bei WLAN laufen die beiden wichtigsten Entwicklungsrichtungen der Telekommunikation zusammen: Breitbandigkeit und Mobilität. Mit WLAN wird der Breitbandzugang ins Internet über T-DSL im Festnetz kabellos. „Damit beschreitet T-Com den Weg für den nächsten Innovationssprung innerhalb der eigenen Breitbandstory konsequent weiter”, so Josef Brauner, Vorstand T-Com, auf der IFA. „Wir werden WLAN zu einem Massenmarkt ausbauen und damit unsere Spitzenposition in Europa weiter festigen.”

Mit WLAN soll der Kunde nicht nur die Entertainment-Internetangebote noch flexibler nutzen können. T-Com will auch die kabellose Vernetzung breitbandiger Anwendungen aus den Bereichen der Unterhaltungselektronik (DVD, TV, Digital Kamera usw.) ermöglichen. T-Com will gemeinsam mit T-Mobile auch den öffentlichen Raum internetfähig machen und HotSpot-Angebote auf den Markt bringen. Denkbar ist die Zusammenarbeit z.B. mit Tankstellen, Bahnhöfen und Flughäfen.

Mit WLAN entfallen aufwendige Verkabelungen der Wohnung oder des Büros. Netzwerk und Internetanbindungen sind mit WLAN auch dort möglich, wo Kabelinstallationen sehr aufwendig wären. Die Reichweite dieser Funknetzwerke beträgt bis zu 30 Meter in Gebäuden und bis zu 150 Meter im freien Gelände.

Die Produktbezeichnung für das neue Angebot WLAN ist HotSpot. Damit sind die Bereiche gemeint, in denen eine kabellose Verbindung vom Laptop ins Internet möglich ist. Ein Accesspoint ist die Funkstation eines HotSpots als Verbindungsglied zwischen Laptop und Internet. Am 16. Dezember 2003 startete T-Com einen WLAN-Pilotbetrieb im Szenelokal „Roses” in Bonn. Es ist das erste von 30 ausgewählten Cafés und Restaurants in Bonn, Köln und Düsseldorf, in dem T-Com den Gästen das Internet bis an den „Stammtisch” bringt. Bundesweit wollen T-Com und T-Mobile bis Ende 2004 5.200 WLAN-Zugänge einrichten.

35.000 Telefonzellen stehen auf dem Sparplan der Telekom

November 2003
Logo Deutsche TelekomDie Deutsche Telekom will mindestens 35.000 der 110.000 Telefonzellen abbauen und durch einfache Basistelefone ersetzen. An Basistelefonen kann der Kunde nur mit einer CallingCard samt PIN-Nummer bargeldlos telefonieren.

Neben dem allgemeinen Zwang zu Einsparungen ist die nachlassende Nutzung der Telefonzellen ein Hauptmotiv für den Abbau. Wie sehr sich das Telefonverhalten der Deutschen verändert hat, zeigt die Entwicklung der Zahl der Telefonanschlüsse: 1972 verfügten nur 9 Millionen der bundesdeutschen Haushalte über einen Telefonanschluss. 2002 waren es 39 Millionen Festanschlüsse. Dazu kamen über 55 Millionen Handys. Nur noch eine Minderheit der Bundesbürger telefoniert aus öffentlichen Telefonzellen. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins stern haben in den letzten 4 Wochen vor der Befragung nur 6 Prozent der Befragten eine Telefonzelle benutzt, 15 Prozent im Jahr zuvor. Auch die durchschnittliche Dauer eines Telefonats ist bemerkenswert. Während ein Gespräch in den 70er und 80er Jahren durchschnittlich 5 Minuten dauerte (Aufkleber in den Telefonhäuschen „Fasse Dich kurz”), sind es aktuell nur noch 2 Minuten.

Viele öffentliche Telefone sind dadurch für die Telekom zum Zuschussgeschäft geworden. Auf Wunsch der kommunalen Spitzenverbände und der Reg TP muss die Telekom aber an der flächendeckenden Versorgung festhalten. Die Lösung sieht die Telekom im neuen Basistelefon. Es ist robust und resistent gegen Vandalismus: 6 Millionen Euro muss die Telekom jährlich für die Beseitigung mutwilliger Zerstörungen an ihren Telefonhäuschen ausgeben. So verzichtet es auf Bauteile für Münzannahme und Telefonkarten. Telefonate führen die Kunden mit CallingCards. Kostenfreie Notrufe sind möglich, ebenso R-Gespräche, bei denen der Angerufene die Gesprächskosten übernimmt. Mittels einer Taste mit der Beschriftung „0800” können die Kunden auch die kostenfreien 0800-freecall-Anschlüsse anrufen. Bei Notrufen brauchen die Kunden nur die SOS-Taste des Basistelefons zu drücken.

CallingCards haben außer der Telekom (T-Card) auch andere Anbieter im Angebot. Sie gibt es in 2 Varianten: Prepaid und Postpaid. Die Prepaid-Karten haben ein Guthaben gespeichert, das abtelefoniert werden kann. Bei den Postpaid-Karten erfolgt die Bezahlung nachträglich über Bankeinzug oder Kreditkarte. Mit der T-Card Private sind Telefonate auch im Ausland - in über 80 Ländern - bargeldlos und währungsunabhängig möglich.

Telefonate mit einer CallingCard der Deutschen Telekom: Der Kunde drückt die Taste T des Basistelefons. Anschließend folgt er der Ansage, wählt die Option CallingCard und gibt nach Aufforderung die Nummer der CallingCard ein. Danach kann der gewünschte Teilnehmer angewählt werden.

Telefonat mit einer CallingCard eines anderen Anbieters: Der Kunde drückt die 0800-Taste. Über den Telefonhörer wird er dann Schritt für Schritt zum Wählvorgang geführt.

T-Com senkt Auslandstarife

Dezember 2003
Logo Deutsche TelekomDie Reg TP hat die von T-Com beantragte Senkung der Auslandstarife für 11 Länder zum 1. Dezember 2003 genehmigt. Zudem darf die T-Com die bestehende Länderliste mit reduzierten Tarifen (z.B. sind für USA-Telefonate von der Reg TP 12,3 Cent/Minute genehmigt) um weitere 12 Länder erweitern. Die Tarife verbilligen sich zum Teil um 87 Prozent. Allerdings beschränken sich die Verbilligungen auf bestimmte Tarifoptionen, die der Kunde wählen kann, z.B. Tarif AktivPlus.

Beispiele für die neuen Telekom-Preise:

  vor 1. Dezember 2003
Cent/Min.
ab 1. Dezember 2003
Cent/Min.
zum Vergleich: Tarife anderer Anbieter
ab ... Cent/Min.
Griechenland 14,9 9,8 4,0
Polen 20,0 9,8 3,0
Tschechien 14,9 9,8 3,0
Kroatien 20,0 14,9 5,9
Russland 30,2 20,0 2,9
Israel 39,0 14,9 2,8
Volksrepublik China 119,0 14,9 3,0
Brasilien 79,0 20,0 6,0
Mexiko 99,0 20,0 5,0
Iran 139,0 45,5 6,7
Für USA-Gespräche verlangen Telekom-Wettbewerber ab 2,5 Cent/Min.

Telekom muss Netz für Wiederverkäufer öffnen

Dezember 2003
Vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig musste die Deutsche Telekom Anfang Dezember 2003 im Streit um die Öffnung ihrer Telefonnetze für Wiederverkäufer eine schwere Niederlage hinnehmen. Entsprechend der Gerichtsentscheidung muss die Telekom ihr Netz auch für sogenannte Resale-Anbieter (Reseller) öffnen, das heißt, sie muss den Wiederverkäufern Leistungen zum Großhandelspreis überlassen, die diese dann unter eigenem Namen anbieten können. „Damit ist die Voraussetzung für mehr Wettbewerb in der Fläche geschaffen”, sagte der Sprecher der Reg TP. Dagegen kritisierte ein Telekom-Sprecher, es werde dadurch den Wettbewerbern möglich, „völlig ohne Investitions- und Vermarktungsrisiko von den Innovationen der Telekom zu profitieren und abzuwarten, bis eine Entwicklung der Telekom zu Erfolg werde, um dann aufzuspringen”.

Das Urteil beruht auf einem Streitfall aus dem Jahr 1999. Das Unternehmen debitel hatte von der Telekom ein Angebot über Anschlüsse sowie Verbindungsminuten erbeten. Auf dieser Grundlage wollte debitel eigene Produkte entwickeln und an Endkunden weiterverkaufen. Die Telekom weigerte sich jedoch mit der Begründung, sie müsse ihr Netz nicht öffnen, wenn dem Wettbewerber andere Alternativen zur Verfügung stünden. Das hatte die Reg TP als „missbräuchliche Nutzung ihrer marktbeherrschenden Stellung” gerügt. Das Bundesverwaltungsgericht verwies darauf, die Telekom sei nach dem Gesetz verpflichtet, anderen Unternehmen den Zugang zu wesentlichen Leistungen zu ermöglichen. Sie könne dabei nicht auf mögliche Alternativen verweisen oder gar verlangen, dass Wettbewerber ein eigenes Netz aufbauen. Der vom Telekommunikationsgesetz bezweckte Wettbewerb sei nicht auf solche Anbieter beschränkt, die über eine eigene Netzstruktur verfügen, sondern schließe auch die Reseller ein.

Deutsche Telekom unterliegt im Namensstreit

Dezember 2003
Logo Deutsche TelekomDie Deutsche Telekom hat nach einem Urteil des Bundesgerichtshof nicht das alleinige Recht auf die Bezeichnung „Telecom”. Der Wettbewerbssenat wies Anfang Dezember 2003 die Revision der Deutschen Telekom gegen den Call-by-Call-Anbieter 01051 Telecom ab. Die Deutsche Telekom hatte sich in der Verhandlung auf die Verwechslungsgefahr berufen. Ihr Firmenname müsse vor Nachahmern geschützt bleiben. Die breite Öffentlichkeit verbinde mit „Telekom” und „Telecom” den Bonner Konzern. Demzufolge gehöre der Name zum allgemeinen Sprachgebrauch. Dem hielt die Düsseldorfer 01051 Telecom GmbH entgegen, „Telekom” sei nur eine Abkürzung für Telekommunikationsdienstleistungen und beschreibe damit lediglich den Tätigkeitsbereich des Unternehmens.

Deutsche Telekom stärkt Einfluss auf Mautbetreiber Toll Collect

Dezember 2003
Logo Deutsche TelekomDie Deutsche Telekom verstärkte Anfang Dezember 2003 ihren operativen Einfluss auf das Konsortium Toll Collect, das ein elektronisches Mauterfassungssystem auf den deutschen Autobahnen einführen soll. Toll Collect, ein Konsortium unter Beteiligung der Deutschen Telekom, Daimler-Chrysler und der französischen Cofiroute, sollte ihr System bereits im August 2003 in Betrieb nehmen. Schon die ersten Versuche schlugen jedoch fehl. Zum Teil funktionierten die in die Lkw eingebauten Geräte nicht, zudem erfasste das über Satelliten zu betreibende System die notwendigen Daten nicht oder unzureichend. Dem Bund, der die Mauteinnahmen bereits im Haushalt eingeplant hatte, entgingen monatliche Mauteinnahmen in Höhe von 156 Millionen Euro. Bis Dezember 2003 konnte Toll Collect noch immer nicht einen Termin für die Inbetriebnahme nennen und akzeptierte eine Vertragsstrafe zunächst für Dezember 2003 in Höhe von 7,5 Millionen Euro.

DeutschlandRadio und T-Systems schließen Vertrag über analogen und digitalen Hörfunk

Dezember 2003
DeutschlandRadio und T-Systems haben ihren Vertrag zum Betrieb von Sendeanlagen für Lang- und Mittelwelle im 2. Halbjahr 2003 erneuert. Damit fiel gleichzeitig der Startschuss für die digitale Verbreitung des Programms. Ab Januar 2004 rüstet T-Systems die Sendeanlagen auf den neuen Standard um. Dann sind die Programme DeutschlandRadio Berlin und Deutschlandfunk über Mittel- und Langwelle täglich sowohl analog als auch digital zu empfangen. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis Ende 2016 und ein Volumen von 110 Millionen Euro.

Aus für Telefonkarten-Sammlerservice

31.12.2003
Logo Deutsche TelekomDie Deutsche Telekom stellt den Telefonkarten-Sammlerservice ihrer Tochter DeTeCard-Service - zuletzt „CollectorsClub” genannt - zum 31. Dezember 2003 ein. Dies ist die Folge des schwindenden Sammlermarktes für Telefonkarten.

Im November 2003 teilte die DeTeCardService GmbH in Nürnberg ihren Abonnenten das Ende der Abonnements mit. „Wir müssen leider feststellen, dass die inzwischen erreichte geringe Zahl von Sammlern nicht mehr wirtschaftlich bedient werden kann.” 1990 nutzten über 120.000 Sammler den Telekom-Service. Ende 2003 war die Abonnentenzahl auf 2.000 gesunken.

Alle ungebrauchten Telefonkarten im Besitz der Sammler können zum Telefonieren verwendet oder bei Ablauf der Gültigkeitsfrist umgetauscht werden.

Den Sammlerservice bot die Telekom seit 1990, als der Run auf Telefonkarten begann. Die Telekom gab sogenannte A-Karten aus, wobei das A für „Abonnenten-Ausgaben” stand. So erschienen schon im Herbst 1990 die Telefonkarten A 01 bis A 06. Die Nachfrage und die Marktpreise schwollen rapid an. Zunächst reservierte der Sammlerservice nur 4.000 Karten für die Abonnenten und musste die Auflagen in kurzer Zeit massiv erhöhen. Die Zahl pro Abonnement musste begrenzt werden. Findige Sammler ließen sich unter den Namen von Familienmitgliedern und Freunden registrieren, um mehr Karten zu ergattern. 1991 schrieb der Sammlerservice seinen Abonnenten: „Die Telefonkarte findet selbst innerhalb einer Familie viele Liebhaber. ... Man hat den Eindruck, dass ein bescheidenes Einfamilienhaus zum respektablen Hochhaus wird...”

Um 2000 herum ließ der Run auf Telefonkarten mehr und mehr nach. Die Sammlervereine kritisierten, die Telekom betreibe eine überzogene Ausgabepolitik. Die Feier zum Jubiläum „20 Jahre Telefonkarten in Deutschland” am 28. Juni 2003 in Nürnberg war zugleich der Ausklang der Sammlerwelle.

Noch 52.961 Beamte bei der Telekom

31.12.2003
Ende 2002 waren der Deutschen Telekom noch 52.961 Beamte beschäftigt. Das sind 6,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (56.707).