Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Januar - Februar 2003

Bundestagsanfrage wegen Frühpensionierungen

Januar 2003
Weil die FDP vermutet, dass mit zahlreichen Frühpensionierungen ihrer Beamten die Bundespost-Nachfolgeunternehmen Post, Postbank und Telekom finanzielle Lasten auf den Bund und damit den Steuerzahler abwälzen, wollte sie von der Bundesregierung wissen, wie viele Beamten wegen Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand versetzt worden seien. Aus der Antwort der Regierung geht hervor, dass 2001 knapp 68 Prozent aller für dienstunfähig erklärten Beamten im Bundesdienst aus den Bundespost-Nachfolgeunternehmen kamen. Die Zahl der Frühpensionierungen von Beamten unter 50 Jahren bei Post, Postbank und Telekom ist von 1.074 (1993) auf 4.707 (2001) gestiegen. Die Regierung sieht allerdings noch „keine belastbaren Hinweise” für einen Missbrauch.

In den kommenden Jahrzehnten werden sich die Pensionslasten der Bundespost-Pensionäre nach einem Gutachten des Bundesrechnungshofes auf bis zu 580 Milliarden Euro summieren. Davon tragen die Bundespost-Unternehmen nach Berechnungen des Bundesfinanzministeriums nur rund 20 Milliarden Euro durch Einzahlungen in den Pensionsfonds.

Postkarte nicht mehr kostenlos

Januar 2003
Logo Deutsche Post World NetSeit der Portosenkung zum 1. Januar 2003 gibt die Deutsche Post ihre Postkarten (mit eingedrucktem Postwertzeichen) nicht mehr unentgeltlich ab. Statt der bisher auch einzeln käuflichen Postkarte (Porto 51 Cent) bietet sie seit Jahresanfang 2003 ihre Postkarten unter der Produktbezeichnung „Pluskarte” - analog dem „Plusbrief” - nur in einem 10er-Set zum Preis von 5,20 Euro an. Zum neuen Portowert von 45 Cent kommt also ein „Papieraufschlag” von 7 Cent. Dies hat in den Medien heftige Diskussionen und Kritik ausgelöst.

STAMPIT-Lizenz für Schweizerische Post und Großbritannien

Januar 2003
Logo Deutsche Post World NetDas PC-Frankierungssystem STAMPIT der Deutschen Post findet auch im Ausland gesteigerte Aufmerksamkeit. Bereits seit Mai 2002 testet die Schweizerische Post die Software bei ausgewählten Kunden. Nach erfolgreichem Abschluss des Testbetriebes hat die Schweizerische Post Anfang Januar 2003 in Bern mit der Deutschen Post einen Vertrag über die Lizenzierung des Systems STAMPIT abgeschlossen. Dabei wird die Kunden-Software für Geschäfts- und Privatkunden an die Anforderungen der Schweizerischen Post angepasst.

Im Februar 2003 schloss auch die britische Royal Mail einen Lizenzvertrag mit der Deutsche Post-Tochter GFT Technologies AG als Realisierungspartner ab.

In Deutschland ist die STAMPIT-Software bereits auf mehr als 40.000 PCs installiert. Der STAMPIT-Kunde kann damit seine Briefpost rund um die Uhr aus dem Internet frankieren.

Deutsche Post World Net übernimmt italienisches Paketunternehmen Ascoli

15.01.2003
Logo Deutsche Post World NetAm 15. Januar 2003 übernahm die Deutsche Post World Net die Casa di Spedizioni Ascoli S.p.A., Mailand, eine ehemalige Tochtergesellschaft der trans-o-flex-Schnelllieferdienst GmbH, Weinheim. Ascoli wird Teil des europäischen Paketnetzes Euro Express, das im Rahmen des Wertsteigerungsprogramms STAR gemeinsam mit Danzas unter dem Dach von DHL zusammengeführt wird. Die neue Post-Tochter erzielte im Jahr 2002 mit 400 Mitarbeitern einen Umsatz von 80 Millionen Euro.

Stempelstreit beigelegt

Januar 2003
Logo BdKEP Logo Deutsche Post World Net Der Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste (BdKEP) und die Deutsche Post haben ihren Streit um die Verwendung des Poststempels beigelegt. Im Januar 2003 erklärte sich die Post damit einverstanden, dass der vom BdKEP entwickelte Tagesstempel von Konkurrenzunternehmen der Deutschen Post zur Abstempelung ihrer Briefpost verwendet wird.

Stempel BdKEP

Nachdem die Deutsche Post den traditionellen Post-Tagesstempel mit Kreis und waagrechtem Doppelstrich markenrechtlich hatte schützen lassen und ihren Konkurrenten die Verwendung dieser Stempelform untersagt hatte, entwickelte der BdKEP einen eigenen Stempel. Der BdKEP-Stempel in Kreisform trägt zur Unterscheidung vom Poststempel als eindeutiges Erkennungszeichen den Namen „KEPnet” in Kombination mit dem Datum und dem Zusatz „POSTSTEMPEL”. Die Post sagte zu, die markenrechtliche Eintragung dieser Stempelform nicht anzufechten.

Top-Qualität bei Brieflaufzeiten

Februar 2003
Logo Deutsche Post World NetBriefe innerhalb Deutschlands waren auch im Jahr 2002 mit Rekordtempo unterwegs. Dies gab die Deutsche Post Anfang Februar 2003 bekannt. Weit über 95 Prozent der Sendungen erreichten bereits nach einem Tag den Empfänger. Nach 2 Tagen waren mehr als 99 Prozent aller Briefsendungen am Ziel. Im Vergleich zum Beginn der Messungen im Jahr 1994 konnte die Laufzeitqualität um mehr als 10 Prozentpunkte verbessert werden.

Mit der Datenerhebung hat die Post ein externes Unternehmen beauftragt. Bei einer bundesweiten Ausschreibung für die Jahre 2003 und 2004 hat die Firma Quotas GmbH den Auftrag zur Durchführung der Messungen gewonnen. Die bundesweite Mindeststichprobe umfasst 660.000 Sendungen, die von Quotas in neutraler Aufmachung versandt werden. Neu ist dabei künftig der Einsatz technischer Geräte. 10 Prozent der Testsendungen werden mit Transpondern bestückt, die Ruhe- und Bewegungszeiten während der Beförderung messen. Damit sind Detailaussagen zur gesamten Prozesskette einer überprüften Verkehrsbeziehung und damit eine leichtere Aufdeckung möglicher Schwachstellen möglich. Die Laufzeitstudie entspricht den Anforderungen der europäischen Norm EN 13850 für die Messung von Brieflaufzeiten des Comité Européens de Normalisation.

Kanadische Wettbewerbsbehörden genehmigen Loomis-Übernahme

31.01.2003
Logo DHLDie kanadischen Wettbewerbsbehörden haben der Übernahme der Mayne Group Canada zum 31. Januar 2003 durch DHL Worldwide Express zugestimmt. Mit dem Erwerb des in Kanada unter dem Namen Mayne Logistics Loomis bekannten Express- und Paket-Unternehmens setzt die Deutsche Post World Net ihre globale Wachstumsstrategie konsequent fort.

Loomis bietet mit 3.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 180 Millionen Euro Kurier- und Express-Dienstleistungen innerhalb Kanadas und weltweit.

Post übernimmt Behördengänge

03.02.2003
Logo Deutsche Post World NetZeitaufwändige Behördengänge will die Post ihren Kunden ersparen. Seit 3. Februar 2003 läuft bei den Post-Filialen in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis ein Pilotprojekt. Bei einem Umzug kann der Kunde am Postschalter nicht nur seinen Nachsendungsauftrag erteilen, sondern auch Wohnungs- und Kraftfahrzeug-Ummeldungen erledigen.

Post und Quelle bauen Zusammenarbeit aus

Februar 2003
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post und das Großversandhaus Quelle bauen ihre langjährige Zusammenarbeit aus. In einem flächendeckenden Pilotversuch bieten seit Februar 2003 1.000 Quelle-Shops ein postalisches Basissortiment an. Auch Retouren-Pakete können Quelle-Kunden nun im Quelle-Shop abgeben, von wo die Post den Rücktransport zum Versandhaus übernimmt. Die Post befördert für Quelle jährlich über 40 Millionen Pakete und rund 300 Millionen Werbesendungen.

Deutsche Post steigt in chinesischen Paketmarkt ein

Februar 2003
Logo Deutsche Post World NetMit dem Börsengang der Sinotrans Ltd. erwirbt die Deutsche Post World Net über ihre Luftexpress-Tochter DHL einen 5-Prozent-Anteil im Wert von 52,5 Millionen Euro an dem führenden chinesischen Transport- und Logistikunternehmen. Insgesamt hat das staatliche Unternehmen 38,5 Prozent des Kapitals in den Handel gebracht.

DHL ist bereits seit 1986 über ein Gemeinschaftsunternehmen mit Sinotrans im chinesischen Markt aktiv. Mit einem Marktanteil von 40 Prozent ist das Joint Venture in China die Nummer eins für grenzüberschreitende Express-Dienste. Ende 2002 hatte DHL außerdem über ein Joint Venture mit Air Hongkong seine führende Position im asiatischen Luftexpress-Markt ausgebaut.

Darüber hinaus ist die Deutsche Post in China über ihre Tochter Danzas, ebenfalls mit einem nationalen Partner, als einer der wenigen lizenzierten Anbieter auch im internationalen Luft- und Seefrachtgeschäft tätig.

Niederländische Post und Otto-Versand planen flächendeckendes Briefnetz

Februar 2003
Logo TNTDie niederländische Post TPG und der Hamburger Otto-Versand wollen bis Ende 2003 ihr Briefnetz auf ganz Deutschland ausdehnen. Der gemeinsam betriebene Briefdienst EP Europost AG & Co. KG mit Sitz in Hannover bediente bereits Anfang 2003 18,8 Millionen Haushalte in Deutschland (49,7 Prozent), darunter flächendeckend die neuen Bundesländer, große Teile Niedersachsens und die Postleitzahl-Bereiche 78 (Konstanz), 79 (Freiburg) und 97 (Würzburg). An Europost ist die TPG über ihre Tochter City Courier mit 71 Prozent, der Otto-Versand mit 29 Prozent beteiligt. Erklärtes Ziel der Post-Konkurrenten ist es, „die Nummer zwei hinter der Deutschen Post zu werden”.

Im Visier haben die Holländer nur Sendungen, die außerhalb des gesetzlichen Monopols der Deutschen Post liegen. Seit Anfang 2003 sind dies Briefe mit mehr als 100 Gramm sowie adressierte Werbesendungen über 50 Gramm. Von Nischen im Monopolbereich - etwa die von der Reg TP als „höhere Beförderungsqualität” geforderte Zustellung über Nacht bis 12 Uhr des Folgetages - wollen die Holländer die Finger lassen. Außerhalb des Monopols erhoffen sie sich mehr Marktchancen. Nach Schätzungen der Reg TP stehen hier 32 Prozent des gesamten Briefgeschäfts für Wettbewerber offen, das sind 3,3 Milliarden Euro. 2002 setzten die Post-Konkurrenten im Briefdienst 340 Millionen Euro um.

Die Briefpreise der Deutschen Post will Europost um bis zu 35 Prozent unterbieten. Dies soll mit längeren Laufzeiten von 2 bis 3 Tagen erkauft werden. Nach den Erfahrungen der staatlichen amerikanischen Postgesellschaft United States Postal Service lassen sich die Kosten für die Briefbeförderung dadurch um 10 Prozent senken. Bei 90 Prozent aller Briefsendungen - so Europost - zähle nicht die schnelle, sondern die termingenaue Zustellung. Die größte Einsparung versprechen sich die Holländer jedoch von ihrem Geschäftsmodell. TPG will nicht mit eigenem Personal zustellen, sondern nur Subunternehmen und eigenständige Zustellfirmen einsetzen. Zum einen zahlen Subunternehmer nach den Erfahrungen der TPG durchschnittlich 20 bis 40 Prozent weniger Lohn als die Deutsche Post. Zum anderen „lechzen alle privaten Briefdienste nach Aufträgen” und werden - so die Einschätzung der TPG - ihre Dienste zu Kosten anbieten, die nur die Zustellung zusätzlicher Sendungen abdecken. Als Kunden hat Europost Unternehmen und Freiberufler mit mehr als 50 Briefen täglich im Visier. Allein der Teilhaber Otto soll mit seinen Versandhaus-Töchtern Schwab, Heine, Baur, Witt, Sport-Scheck und anderen jährlich 100 Millionen Briefsendungen beisteuern.

Deutsche Post übernimmt niederländischen Paketdienst

Februar 2003
Logo Deutsche Post World NetMitte Februar 2003 hat die Deutsche Post World Net die niederländische R.P. Holding B.V. in Zwijndrecht mit den Paketunternehmen Expresse Partners und Routing Partners erworben. Außer Transportleistungen für Einzelpakete und Paletten im Beneluxmarkt. bietet R.P. Holding auch logistische Mehrwertdienste - z.B. Kühlprodukte und Nachtzustellung - für Geschäftskunden im Health Care Sektor an. 2002 erwirtschaftete die neue Post-Tochter mit 188 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 11 Millionen Euro.

Die Deutsche Post World Net ist bereits mit ihrem Tochterunternehmen Van Gend & Loos/Correct Express der Marktführer im niederländischen Health Care Sektor. R.P. wird mit Correct Express zusammengeführt und damit Teil des europäischen Paketnetzes Euro Express unter dem Dach von DHL.

Zukäufe auch in Chile und in der Türkei

16.02.2003
Logo Deutsche Post World NetAm 16. Februar 2003 gab die Deutsche Post weitere Zukäufe im Logistikbereich bekannt. So übernimmt die Deutsche Post World Net die Firma Commercial Safeway SA in Santiago/Chile. Das Unternehmen ist mit einem Marktanteil von 40 Prozent in Chile Marktführer im Luftfracht-Export leicht verderblicher Waren. Es wird in die DHL Danzas Air&Ocean integriert, die neue Einheit für Luft- und Seefracht im Post-Konzern.

Mit der Übernahme baute der Post-Konzern seine Position im gekühlten Lebensmittel-Transport, dem bedeutendsten Marktsegment für Logistik in Lateinamerika, weiter aus. Commercial Safeway erreichte 2002 einen Umsatz von 60 Millionen Euro. Das Kerngeschäft des Unternehmens liegt im Export von Lachs, Obst und Gemüse in die Vereinigten Staaten.

Auch in der Türkei verstärkte der Post-Konzern seine Aktivitäten mit dem Erwerb der Firma Berben Ekspress Nakliyat mit Sitz in Istanbul (Jahresumsatz 2001: 33 Millionen US-Dollar). Von hier aus will die Deutsche Post im Nahen Osten aktiv werden.