Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Januar - Mai 2002

Deutsche Telekom vergibt Internet-Adressen

Januar 2002
Logo Deutsche TelekomSeit Anfang 2002 können sich Interessenten für eine eigene Internet-Seite (Homepage) auch bei der Deutschen Telekom mit einem eigenen Domainnamen registrieren lassen. Für die Verwaltung der rapide steigenden Zahl an Internet-Adressen ist die 1999 gegründete „Internet Corporation für Assigned Names and Numbers” (ICANN) zuständig. ICANN organisiert das komplizierte Geschäft mit den Domainnamen und fungiert als technische Koordinierungsstelle für das Internet. Die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Kalifornien stellt sicher, dass die Interessen kommerzieller und nicht-kommerzieller Nutzer im Internet weltweit gewahrt werden. Bei der Selbstverwaltung des Internets wird die ICANN von der Deutschen Telekom unterstützt.

Um als Anbieter im Internet gefunden zu werden, spielt die Internet-Adresse, der Domainname, eine entscheidende Rolle. Mit dem anhaltenden Boom des Netzes wird die Auswahl immer knapper. Neben den bekannten Top-Level-Domains wie „.com”, „.org” oder „.de” soll es deshalb künftig weitere Endungen wie „.coop”, „.pro” oder „.name” geben. Internet-Adressen mit diesen Endungen können nun bei der Telekom unter der Internet-Adresse „www.registrar.telekom.de” reserviert werden.

Kurth: Die Lage am TK-Markt ist besser als die Stimmung

01.02.2002

>Logo RegTP„Die tatsächliche Lage am TK-Markt ist besser als die herrschende Stimmung”, sagte Matthias Kurth, Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2001 in Bonn. „So stieg die Zahl der Beschäftigten auf dem Telekommunikationsdienstleistungsmarkt zum Ende des Jahres 2001 auf 241.800 an. Damit ergab sich eine weiterhin positive, sich aber deutlich abschwächende Wachstumsrate von 0,46 Prozent im Jahr 2001 gegenüber 8,7 Prozent im Jahr 2000”, so Kurth weiter.

„Auch bei den Wettbewerbern spiegelt sich dieser Trend wider. Sie hatten Ende 2001 insgesamt 63.500 Beschäftigte”, so Kurth. Dies entspreche einem Wachstum von 3,25 Prozent gegenüber 15 Prozent Wachstum im Jahr 1999, 25 Prozent im Jahr 2000.

Im Bereich des Mobiltelefondienstes hätten die Netzbetreiber bis zum Ende des Jahres 2001 insgesamt 1.100 Beschäftigte eingestellt. Dies entspreche einem Plus von 4 Prozent. Sie könnten damit jedoch nicht mehr an die Zuwachsraten der Vorjahre anknüpfen, die im Jahr 2000 bei 22 Prozent und im Jahr 1999 bei 17 Prozent lagen. Die Anzahl der Beschäftigten im Festnetz habe sich mit ca. 30.000 auf dem Vorjahresniveau stabilisiert.

Die Deutsche Telekom AG (DT AG) habe im Inland zum 31. Dezember 2001 ca. 178.300 Mitarbeiter beschäftigt und damit gegenüber dem Vorjahr 900 Beschäftigte abgebaut.

„Der TK-Dienstleistungsmarkt hat den konjunkturellen Einbruch weit besser überstanden als die meisten anderen Branchen. Mit einem Wachstum von 15 Prozent auf 124 Milliarden DM, statt 108 Milliarden DM in 2000, ist die Dynamik weiterhin intakt”, sagte Kurth. Dabei hätten die Wettbewerber einen Anteil von über 40 Prozent erreicht. Diese Zahlen stützten sich auf vorläufige Geschäftszahlen einiger Unternehmen.

Hinsichtlich der Verteilung auf die einzelnen Segmente könnten allerdings Verschiebungen eingetreten sein. Diese ließen sich erst ermitteln, wenn endgültige Zahlen der Unternehmen vorlägen. Der größte Teil des Umsatzes werde im Mobilfunkmarkt mit 37 Prozent generiert. Er liege noch vor dem Festnetz mit einem Anteil von 33 Prozent. Hierbei sei zu beachten, dass inzwischen ein erheblicher Teil des Internetverkehrs über DSL-Anschlüsse abgewickelt werde und deshalb nicht mehr zu den Leistungen für Festnetzanschlüsse gezählt werde.

Die Wettbewerbsintensität des deutschen Telekommunikationsmarktes sei an der nach wie vor hohen Zahl von Anbietern abzulesen. Bis Ende 2001 seien über 2.000 Anbieter bei der Reg TP registriert gewesen. 663 Unternehmen besäßen Lizenzen der Klasse 3. Darunter seien 378 im Besitz von unbeschränkten und 287 im Besitz von beschränkt erteilten Lizenzen, die nur für Übertragungswege ausschließlich zum Empfang und/oder der Verteilung von Rundfunksignalen genutzt werden können. 184 Unternehmen besäßen Lizenzen der Klasse 4. 23 Lizenzen der Lizenzklasse 3 und 69 Lizenzen der Lizenzklasse 4 seien mit bundesweitem Lizenzgebiet erteilt worden. Bis Ende 2001 seien 431 Unternehmen im Besitz einer unbeschränkten Netz- und/oder Sprachtelefondienst-Lizenz gewesen. Die Zahl der Lizenznehmer sei insgesamt auch im Jahr 2001 weiter gewachsen.

Über 240 Unternehmen böten Ende 2001 Sprachdienste an: Davon gut 90 Anbieter mit eigenen Verbindungs- oder Teilnehmernetzen Sprachtelefondienst per Call-by-call, Preselection oder Direktanschluss. Die anderen Anbieter würden sich als reine Wiederverkäufer (Reseller) betätigen. Auf diese Weise sei eine enorme Angebotsvielfalt am Markt der Sprachtelefon- und Sprachmehrwertdienste entstanden.

Telefongespräche würden heutzutage oft unter Beteiligung mehrerer Netzbetreiber aufgebaut. Basis hierfür seien die Verträge über Netzzusammenschaltungen (Interconnection). 104 Wettbewerber hätten Ende 2001 Interconnection-Verträge über die Zusammenschaltung ihrer Netze mit der DT AG. Darüber hinaus kooperierten die Wettbewerber auch untereinander, um unabhängiger von der DT AG zu werden.

Ende 2001 existierten in Deutschland insgesamt rund 52,3 Millionen Telefonkanäle. Diese Kanalzahlen resultierten aus 30,6 Millionen Analoganschlüssen inkl. der öffentlichen Telefonstellen, 9 Millionen ISDN-Basisanschlüssen und 121.000 ISDN-Primärmultiplexanschlüssen. Die Wettbewerber hätten ihren Bestand an Telefonkanälen im Jahr 2001 auf 1,58 Mio. Kanäle erhöhen können. Sie erzielten damit einen Anteil an der Gesamtzahl der Kanäle von 3 Prozent und hätten damit ihren Anteil fast verdoppelt. Ihr Anteil an den Analoganschlüssen betrüge 0,7 Prozent, an den ISDN-Basisanschlüssen 5 Prozent und an den Primärmultiplexanschlüssen 12,5 Prozent. Infolge der Verbreitung von Mobiltelefonen habe sich der Bedarf und Bestand an Münz- und Kartentelefonen Ende 2001 auf 112.000 reduziert mit einem Wettbewerberanteil von 2,8 Prozent.

Auf der Grundlage der Verträge über den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung (TAL) der DT AG bzw. auf Basis eigener Teilnehmeranschlussleitungen böten Ende 2001 über 60 Lizenznehmer neben der DT AG einen analogen bzw. ISDN-Direktanschluss an. Ende 2001 habe aufgrund dieser Angebote die Wahlmöglichkeit des Anschlussbetreibers in Gebieten bestanden, in denen 1 Drittel der Gesamtbevölkerung lebe. Für ihre Teilnehmeranschlüsse würden die Wettbewerber neben selbst verlegten Leitungen bzw. Funkanschlüssen überwiegend die vorhandenen TAL der DT AG nutzen. Ende 2001 hätten 87 Unternehmen hierüber vertragliche Regelungen mit der DT AG vereinbart. Die bei Wettbewerbern eingerichteten Kanäle basierten Ende 2001 zu über 80 Prozent auf der angemieteten Telekom-TAL. Insgesamt seien Ende 2001 von der DT AG 623.624 TAL vermietet gewesen. Das bedeute für das Jahr 2001 eine Zuwachsrate von 94 Prozent.

„Im Jahr 2001 hat die Zahl der Internetnutzer in Deutschland nochmals deutlich zugenommen”, sagte Präsident Kurth. Die Reg TP schätze, dass Ende 2001 über 30 Millionen Deutsche über 14 Jahre auf verschiedene Weise im Netz gewesen wären, z. B. am Arbeitsplatz, zu Hause, bei Freunden oder im Internetcafé. Das entspräche über 47 Prozent dieser Altersgruppe. Es sei zu erwarten, dass bereits im Frühjahr 2002 über die Hälfte der Bevölkerung über 14 Jahre das Netz nutzen werde. Ende 2001 hätten bereits etwa 5 Prozent der Haushalte einen breitbandigen Internetanschluss, d. h. ADSL-Zugänge, Kabelfernsehzugänge etc. genutzt. Das seien etwa 15 Prozent der Internethaushalte.

Der enorme Teilnehmerzuwachs und die gestiegenen Nutzungsdauern würden nicht zuletzt durch die gesunkenen Zugangstarife ins Internet verursacht. Dies gelte sowohl für die Internet-by-call- als auch für die Flatrate-Angebote. Die Kosten für Internet-by-call seien seit Februar 1999 um bis zu 74 Prozent gesunken. Für die Internet-Nutzung betrüge der Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr 30,5 Prozent.

Breitbandige Internetzugänge mit Übertragungsraten über 124 kbit/s würden über digitale Anschlussleitungen (DSL), Kabelfernsehanschlüsse (Kabel-TV), Stromkabel (Powerline) und Satellit angeboten. Ende 2001 wären in Deutschland über 2,1 Millionen breitbandige Internetzugänge in Betrieb gewesen. Davon entfielen 2 Millionen auf die sogenannten T-DSL-Anschlüsse der DT AG, etwa 70.000 auf ADSL/SDSL ihrer Festnetz-Wettbewerber, rund 30.000 auf bidirektionale Kabelanschlüsse, ca. 2.000 auf Powerline und eine unbekannte Anzahl auf Internetzugänge über Satellit. Damit verfüge die DT AG Ende 2001 über einen Anteil der breitbandigen Anschlüsse von ca. 95 Prozent gegenüber ca. 3 Prozent der DSL-Wettbewerber und ca. 1 Prozent der Kabelnetzbetreiber. Die Marktanteile der Wettbewerber könnten regional differieren und lokal über diesem Prozentsatz liegen. Außerdem sei der Wettbewerberanteil bei den hochbitratigen, meist gewerblich genutzten SDSL-Anschlüssen generell deutlich höher. Es gäbe z. Z. 43 Anbieter von xDSL (ohne Reseller). Davon böten 35 Anbieter (inklusive DT AG) breitbandige Internetzugänge für die private und geschäftliche Nutzung über ADSL bzw. SDSL an. Darüber hinaus seien über 100 Reseller von ADSL/SDSL tätig.

„Das Verkehrsvolumen betrug im Jahr 2001 insgesamt 312 Mrd. Minuten”, erklärte Kurth. „Dies entspricht einer Steigerung gegenüber 1997 um 75 Prozent.” Besonders sei der Verkehr von den Wählanschlüssen des Festnetzes in das Internet gewachsen. Er mache insgesamt knapp 30 Prozent (29,2 Prozent) des gesamten Verkehrsvolumens aus. Allerdings sei zu berücksichtigen, dass inzwischen ein erheblicher Teil des Internetverkehrs über DSL-Anschlüsse abgewickelt werde, der nicht unter den oben genannten Wählverbindungen des Festnetzes erfasst sei. Der Anteil des Ortsverkehrs sei mit rund 24 Prozent (24,1 Prozent) fast so groß wie der für Fernverbindungen mit mehr als 22 Prozent (22,5 Prozent). Weiterhin machten sich substitutive Einflüsse des Mobilfunks in einem Rückgang des Orts- und Nahverkehrs (mit 13 Prozent) bemerkbar. Die Verbindungen ins Mobilnetz würden einen Anteil von 4 Prozent ausmachen, die ins Ausland fast 3 Prozent (2,9 Prozent).

„Seit der vollständigen Liberalisierung des Sprachtelefondienstes am 1. Januar 1998 sind die Preise für Ferngespräche als Folge des einsetzenden Wettbewerbs deutlich gesunken”, so Kurth. „Für inländische Ferngespräche an Werktagen je nach Verkehrszeit zahlt der Verbraucher heute bis zu 90 Prozent weniger.” Auch bei Auslandsgesprächen habe der Wettbewerb den Verbrauchern große Vorteile gebracht. Auf den 10 wichtigsten Auslandsstrecken seien seit der Liberalisierung Anfang 1998 die Tarife zur Hauptzeit um bis zu 95 Prozent günstiger geworden. Dabei sei eine kontinuierliche Reduzierung der Tarife zu beobachten. Diese seien beispielsweise im Vergleich zum Vorjahr (4. Januar 2001 bis 10. Januar 2002) erneut um bis zu 26 Prozent gesunken.

Ende 2001 seien in den deutschen Mobiltelefonnetzen (D1, D2, E1, E2) 56,3 Millionen Teilnehmer erreicht worden. Das entspräche einer Penetrationsrate von 68,6 Prozent und einem Jahreszuwachs von rund 8 Millionen Teilnehmern. Damit sei wohl der Sättigungsbereich hinsichtlich des Teilnehmerverlaufs im Mobiltelefondienst erreicht worden. Zu den abflachenden Zuwächsen habe vor allem die Revision der Teilnehmerstatistiken der Netzbetreiber beigetragen. Im Jahr 2001 seien sie dazu übergegangen, zwischen aktiven und inaktiven Teilnehmern zu differenzieren. Auch hinsichtlich der Penetrationsrate nähere sich Deutschland an die diesbezüglich führenden Länder in Westeuropa (Italien, Island, Österreich, Norwegen und Schweden) an. Die Netzbetreiber und Service Provider könnten ihr Umsatz- und Verkehrsvolumen im Jahr 2001 wiederum steigern. Die Zuwachsraten seien allerdings geringer als im Vorjahr.

Der Postmarkt im Jahr 2001
Der deutsche Postmarkt habe im Jahre 2001 Umsätze von mehr als 44 Milliarden DM umfasst. Rund 2 Drittel des Postmarktes - im Wesentlichen die Kurier-, Express- und Paketdienste, aber auch Teile des Briefmarktes - seien bereits für den Wettbewerb geöffnet. Knapp 2 Drittel der Umsätze entfielen auf die DP AG. Das restliche Drittel teilten sich eine Vielzahl von Anbietern, insbesondere Kurier-, Express und Paketdienste. Die Umsätze im lizenzierten Bereich (Beförderung von Briefsendungen bis 1.000 g) würden für das Jahr 2001 mit rund 22 Milliarden DM prognostiziert. Die DP AG hielte demnach trotz Öffnung bestimmter Bereiche für den Wettbewerb weiterhin einen Marktanteil von rund 98 Prozent.

Die Beschäftigten bei den Lizenznehmern, denen ab 1998 eine Lizenz nach dem Postgesetz (PostG) erteilt worden sei, stünden zwischenzeitlich zu knapp 99 Prozent in sozialversicherungspflichtigen Verhältnissen.

Die Reg TP habe Anfang 2001 bei den Lizenznehmern eine Marktuntersuchung durchgeführt. Abgefragt worden seien Umsatz und Absatz für 2000 (Ergebnis) und 2001 (Prognose bzw. Erwartungswert). Die genauen Jahreszahlen 2001 lägen derzeit noch nicht vor. Daher seien die 2001-Angaben bisher Prognosewerte.

Nach der Prognose für 2001 könnte der Marktanteil der Lizenznehmer im lizenzierten Bereich (Beförderung von Briefsendungen bis 1.000 g) auf 2,2 Prozent steigen. Die DP AG hätte damit noch immer einen Marktanteil von 97,8 Prozent, allerdings an einem zwischenzeitlich gestiegenen Marktvolumen (+ 14 Prozent).

Die Beförderung von Briefsendungen mit einem Gewicht von 200 g und mehr oder einem Preis von mehr als 5,50 DM sowie die Beförderung von inhaltsgleichen Briefsendungen mit einem Gewicht von über 50 g (Mindesteinlieferungsmenge 50 Stück) sei bereits voll liberalisiert. Diese Dienstleistungen könnten von den Lizenznehmern ohne Weiteres erbracht werden. Die Lizenznehmer könnten nach den prognostizierten Zahlen für 2001 einen Marktanteil von 6,5 Prozent erreichen. Die DP AG hätte damit in dem bereits voll liberalisierten Bereich noch immer einen Marktanteil von 93,5 Prozent, allerdings an einem zwischenzeitlich um 15 Prozent gestiegenen Marktvolumen.

Den Jahresbericht 2001 der RegTP finden Sie hier.

Deutsche Telekom startet Aufbau des UMTS-Netzes

Februar 2002
Logo Deutsche TelekomAnfang Februar 2002 startete die Deutsche Telekom gemeinsam mit Siemens in Berlin den Aufbau ihres deutschen UMTS-Netzes. Bis zum Jahresende 2002 wollen die beiden Unternehmen in 20 Städten Technik der dritten Mobilfunkgeneration aufbauen. T-Mobile investiert dafür allein im Jahr 2002 mehr als 140 Millionen Euro. 5.000 Standorte für das neue UMTS-Netz hat die Telekom-Tochter bereits gesichert. Weitere 2.000 sind noch in 2002 geplant.

Kabelnetzbetreiber Callahan sagt der Deutschen Telekom den Kampf an

Mai 2002
Der amerikanische Kabelnetzbetreiber Callahan sagt der Deutschen Telekom den Kampf um Marktanteile an. Das bereits in Nordrhein-Westfalen aktive Unternehmen begann Anfang 2002 auch in Baden-Württemberg mit der Aufrüstung der TV-Kabelnetze für Telefonieren, Internet und interaktives Fernsehen und will dafür 1,4 Milliarden Euro investieren. Callahan sieht sich in diesen beiden Bundesländern als zentraler Wettbewerber der Telekom.

Callahan will mindestens einen von 3 Haushalten für neue Dienste gewinnen und damit der Telekom Marktanteile abtrotzen. „Strategisch hat die Telekom, die noch immer Minderheitseigentümer der Kabelnetze ist, kein Mitspracherecht”, sagte ein Callahan-Sprecher im Februar 2002.

Bundeskartellamt untersagt Verkauf von Kabelnetzen

Februar 2002
Im Februar 2002 untersagte das Bundeskartellamt der Deutschen Telekom den Verkauf von Kabelnetzen in 6 Regionen an das amerikanische Unternehmen Liberty Media. Die beiden Unternehmen hatten sich bereits 2001 auf einen Preis von 5,5 Milliarden Euro geeinigt.

T-Systems International schließt richtungsweisenden Tarifvertrag

April 2002
>Logo T-SystemsIm April 2002 schloss die Telekom-Tochter T-Systems International GmbH mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) einen umfassend neuen Tarifvertrag. Wesentliche innovative Elemente des Tarifwerks sind ein wettbewerbsfähiges, leistungshonorierendes Vergütungssystem mit einem Jahreszielgehalt und ein mitarbeiterorientiertes Lebensarbeitszeit-Modell. In einem ersten Schritt gilt der neue Tarifvertrag für 7.500 der weltweit 43.000 Mitarbeiter von T-Systems International.

Der ver.di-Bundesvorstand sieht in dem neuen Tarifvertragswerk ein Stück moderner Tarifpolitik: „Das neue Vergütungssystem entspricht einerseits den Anforderungen der Mitarbeiter, indem ihre persönliche Leistung widergespiegelt wird, andererseits bildet es die Anforderungen des Unternehmens ab, die gesteckten Ziele im Markt zu erreichen.”

Das tarifliche Jahreszielgehalt besteht künftig aus einem Jahresfestgehalt und einem variablen Vergütungsanteil, der je nach Zielerreichung variieren kann. In den meisten Vergütungsgruppen beträgt die Relation zwischen Jahresfestgehalt und variabler Vergütung 90 zu 10 Prozent. Auf Wunsch des Arbeitnehmers kann der variable Vergütungsanteil von 10 auf 15 oder 20 Prozent ausgeweitet werden. Ihre Jahreszielgehälter können die Mitarbeiter damit bei Erreichen von Unternehmens- und persönlichen Zielen deutlich nach oben ausbauen. Mit dem neuen Tarifvertrag wirken sich die Tariferhöhungen aus den Tarifrunden nur auf das tarifliche Jahreszielgehalt und auf die Obergrenze des Individualgehalt-Korridors aus.

Die individuelle Arbeitszeit der Mitarbeiter lässt sich nach dem neuen Tarifvertrag sowohl dem Bedarf des Unternehmens - etwa bei der Realisierung von Kundenprojekten - wie den Wünschen der Mitarbeiter flexibel anpassen. Im Tarifvertrag ist eine nach Lebensalter gestaffelte Arbeitszeit zwischen 40 und 35 Wochenstunden festgeschrieben. Bis zum Erreichen des 50. Lebensjahres beträgt die Wochenarbeitszeit 40 Stunden, danach kann sie auf 35 Stunden verringert werden. Entscheidet sich der Mitarbeiter, ab dem 50. Lebensjahr die 40-Stundenwoche beizubehalten, erhält er pro Woche eine Zeitgutschrift von maximal 5 Stunden auf dem Langzeitkonto seiner individuellen Arbeitszeit. Mit ihren Langzeitkonten können die Mitarbeiter ihre persönliche Arbeitszeitgestaltung flexibel realisieren. So kann Mehrarbeit wahlweise dem Langzeitkonto gut geschrieben oder in Geld ausgeglichen werden. Das Zeitguthaben lässt sich auch in Form von Blockfreizeit in Anspruch nehmen, um sich beispielsweise für einen definierten Zeitraum stärker der Familie zu widmen. Das Arbeitszeitkonto lässt sich aber auch mit der betrieblichen Altersversorgung verknüpfen, indem statt Zeitguthaben Kapital zur Alterssicherung aufgebaut wird.

Die frühere Telekom-Erdfunkstelle in Fuchsstadt betreibt jetzt der US-Konzern Intelsat

März 2002
Von 1984 bis Ende 2000 war die Erdfunkstelle Fuchsstadt bei Bad Kissingen eine der 3 Erdfunkstellen der Deutschen Telekom für den internationalen Kommunikationsverkehr (neben Raisting und Usingen/Taunus). Anfang 2002 erwarb der amerikanische Konzern Intelsat die stillgelegte Erdfunkstelle und will ab Jahresmitte von Fuchsstadt aus den internationalen Datenverkehr per Satelliten aufnehmen. Im März 2002 begann Intelsat, die Erdfunkstelle aufzurüsten. Zu den bestehenden 3 ehemaligen Telekom-Antennnen kamen 2 neue hinzu. Im Endausbau sollen es 17 sein. Einen Teil ihrer Mitarbeiter - voraussichtlich insgesamt 10 Kräfte - will Intelsat von der Telekom ausleihen.

Siehe auch Beitrag in Chronik Telekommunikation Januar - Juni 1999.

Antennenfeld zwei mit 32-Meter- und vier 16,4-Meter-Antennen
By Rainer Lippert (own image) [Public domain], via Wikimedia Commons

T-DSL 1500 Doppelturbo fürs Internet

Mai 2002
Logo Deutsche TelekomUnter der Bezeichnung T-DSL 1500 begann die Deutsche Telekom Mitte Mai 2002 in Berlin, Hamburg, München und Stuttgart die Einrichtung eines besonders schnellen Internet-Zugangs. Die neue T-DSL-Variante bietet Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1,5 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) im Downstream (eingehend) und von bis zu 192 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) im Upstream (abgehend). Zum Vergleich: Mit T-DSL konnten Privatkunden sowohl bei ISDN- als auch bei analogen Telefonanschlüssen bislang Daten aus dem Internet mit bis zu 768 kbit/s empfangen und mit bis zu 128 kbit/s ins Internet versenden. Bei einem ISDN-Anschluss ohne T-DSL liegt die Übertragungsrate bei 64 kbit/s. Mit der neuen Technik können multimediale Inhalte, z.B. Videos und TV-Überspielungen, noch schneller und zügiger aus dem Internet abgerufen werden.

Grünes Licht für digitales Fernsehen in Deutschland

April 2002
Logo RegTPIm April 2002 veröffentlichte die Reg TP die Eckpunkte für das Frequenzzuteilungsverfahren zur Einführung des terrestrischen digitalen Fernsehens (DVB-T). Damit können die Bundesländer die medienpolitischen Vorgaben für die sukzessive, von den Ballungsräumen ausgehende Umstellung auf das digitale Fernsehen festlegen. Noch im Jahr 2002 will die Reg TP die ersten Frequenzen für den Regelbetrieb zuteilen.

Mobilfunktöchter künftig unter dem einheitlichen Markennamen T-Mobile

April 2002
Logo Deutsche TelekomDie Mobilfunk-Tochtergesellschaften der Deutschen Telekom firmieren künftig weltweit unter dem einheitlichen Markennamen T-Mobile. Im April 2002 benannte die Telekom in einem ersten Schritt die Töchter One-2-One in Großbritannien, max.mobil in Österreich und RadioMobil in der Tschechischen Republik in die einheitliche Marke T-Mobile um. Bis Mitte 2002 soll die amerikanische Tochter VoiceStream folgen und später weitere Töchter, so auch die niederländische Gesellschaft BEN.

2001: 18 Prozent Umsatzzuwachs und 3,5 Milliarden Euro Verlust

28.05.2002
Logo Deutsche TelekomIm Geschäftsjahr 2001 wuchs der Umsatz des Telekom-Konzerns um 18 Prozent auf 48,3 Milliarden Euro. Überproportional wuchs der Auslandsumsatz: um 71 Prozent gegenüber 2000 von 7,8 auf 13,2 Milliarden Euro. Sein Anteil am Konzernumsatz lag bei 27 Prozent. Das EBITDA - bereinigt um Sondereinflüsse - stieg um 17 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro. Insgesamt schloss der Konzern das Geschäftsjahr allerdings mit einem Fehlbetrag von 3,5 Milliarden Euro. Die Telekom führte dies vor allem auf die nicht-cashwirksamen Abschreibungen als Folge der Investitionen in neue Wachstumsfelder zurück. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 40,3 Prozent. Telekom-Chef Dr. Ron Sommer: „In nur 4 Jahren konnte unser Unternehmen den Umsatz von 34,5 Milliarden Euro auf 48,3 Milliarden Euro, also um 40 Prozent steigern. Diese Zahlen beweisen eindrucksvoll die Wachstumspotenziale des Konzerns.”

Er verwies auch auf die überdurchschnittliche Entwicklung der Tochterunternehmen. T-Mobile steigerte den Umsatz um 40 Prozent, begünstigt durch die Erstkonsolidierung von VoiceStream (7 Millionen Kunden). Die Kundenzahl stieg um 20 Millionen auf 67 Millionen (+ 40 Prozent). In Deutschland hat T-Mobile die Teilnehmerzahl gegenüber 2000 um 4 Millionen auf über 23 Millionen gesteigert und damit die Marktführerschaft ausgebaut.

T-Com: Mit T-DSL schaffte die Deutsche Telekom 2001 den Durchbruch zum Massenmarkt. Allein 2001 konnte sie 1,6 Millionen neue Kunden gewinnen (Ende 2001 insgesamt 2,2 Millionen Verträge). Die Zahl der ISDN-Kanäle wuchs um 20 Prozent auf über 20 Millionen Dies ist eine weltweite Spitzenposition. Auf dem hart umkämpften deutschen Markt Festnetzgeschäft konnte die Telekom ihren Marktanteil halten.

T-Systems mit dem inzwischen integriertem debis-Systemhaus steigerte den Umsatz um 29 Prozent.

T-Online konnte die Kundenzahl um 35 Prozent auf 10,7 Millionen steigern. Die Zahl der Verbindungsminuten erhöhte sich um 84 Prozent. Der Gesamtumsatz betrug 1,4 Milliarden Euro (+ 28,5 Prozent). Der EBITDA-Verlust konnte sukzessiv verringert werden. Für 2002, ein Jahr früher als geplant, erwartet der T-Online-Konzern ein positives EBITDA.

Nach der akquisitionsstarken Wachstumsphase der letzten Jahre haben nun - so Sommer bei der Hauptversammlung der Telekom am 28. Mai 2002 - die Integration der erworbenen Unternehmen und der Abbau der Netto-Finanzverbindlichkeiten höchste Priorität. Nachdem das Bundeskartellamt den Verkauf des Kabelnetzes an Liberty Media untersagt hatte, beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat ein Maßnahmenpaket zum Schuldenabbau mit 3 Schwerpunkten: Dividendenkürzung um 40 Prozent von 0,62 Euro auf 0,37 Euro, weniger Investitionen in Sachanlagen und allgemeine Kostensenkung. Außerdem ist es das erklärte Ziel Sommers, nicht mehr benötigte Immobilien zu verkaufen und intensiv nach einem anderen Interessenten für das Kabelnetz zu suchen. Damit will die Telekom ihre Schulden bis Ende 2003 von 62,1 Milliarden Euro auf 50 Milliarden Euro reduzieren.

Die Zahl der Beschäftigten im Telekom-Konzern stieg bis Ende 2001 einschließlich der konsolidierten Gesellschaften VoiceStream (16.665 Kräfte), Hrvatske telekommunikacije (11.053 Kräfte) und RadioMobil (2.479 Kräfte) um 13,2 Prozent auf 257.058.

Der Aktienkurs der Telekom war nach der Veröffentlichung des Jahresberichts 2001 rapide gesunken. Ende Mai rutschte er auf ein Allzeittief unter 11 Euro (Ausgabekurs am 18.11.1996: 28,50 DM = 14,57 Euro, Schlusskurs am 28. Dezember 2001: 19,30 Euro). Auf der Hauptversammlung wurden Sommer und der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Dieter Winkhaus bei ihren Reden mehrfach durch Pfiffe unterbrochen.

Hier finden Sie den Geschäftsbericht 2001 der Deutschen Telekom AG.