Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Telekommunikation

Juli - Dezember 1996

Auf dem Weg zu „Tele-Bonn”

11.09.1996
Anlässlich der Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes der Deutschen Telekom MobilNet GmbH (T-Mobil) in Bonn am 11. September 1996 sagte der Bundesminister für Post und Telekommunikation, Dr. Wolfgang Bötsch: „Die heutige Einweihung der Zentrale der T-Mobil unterstreicht, dass Bonn in Zukunft der zentrale Standort in Deutschland für Post und Telekommunikation sein wird.” Er erinnerte an die Einweihung der Zentrale der Deutschen Telekom AG 1995 und daran, dass auch die Deutsche Post AG in Bonn derzeit den Neubau ihres Hauptsitzes plane.

Auch die künftige Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post werde in Bonn errichtet. Der Begriff „Tele-Bonn” werde nicht zuletzt dadurch mit Leben erfüllt, dass sich immer mehr der Telekommunikation artverwandte Hochtechnologieorganisationen in Bonn ansiedeln, meinte Bötsch.

Das Netzmonopol der Deutschen Telekom wurde zum 1. August 1996 aufgehoben

01.08.1996
Am 1. August 1996 fiel in Deutschland das Netzmonopol der Deutschen Telekom AG. Zu diesem Zeitpunkt trat das Telekommunikationsgesetz in wesentlichen Teilen in Kraft. Das Telefondienstmonopol bleibt bis zum 31. Dezember 1997 bestehen.

Im Telekommunikationsgesetz sind die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für den dann vollständig liberalisierten Telekommunikationsmarkt festgelegt. Bereits mit der Aufhebung des Netzmonopols wird das Betreiben von Übertragungswegen liberalisiert. Über diese Übertragungswege können nun auf Basis einer Lizenz alle Telekommunikationsdienstleistungen mit Ausnahme des Telefondienstes für die Öffentlichkeit angeboten werden. Die Anzahl der Lizenzen ist grundsätzlich nicht beschränkt.

BAPT und BZT zusammengelegt

01.09.1996
Mit Wirkung vom 1. September 1996 wurde das Bundesamt für Zulassungen in der Telekommunikation (BZT) mit dem Bundesamt für Post und Telekommunikation (BAPT) verschmolzen. Die neu gebildete Bundesoberbehörde hat die Bezeichnung Bundesamt für Post und Telekommunikation (BAPT). Sitz der Behörde ist Mainz.

Bundeskabinett verabschiedet Entwurf für ein neues Amateurfunkgesetz

25.09.1996
Das Bundeskabinett verabschiedete am 25. September 1996 den Entwurf für ein neues Amateurfunkgesetz. Das neue Gesetz regelt die Voraussetzungen für die Teilnahme am Amateurfunkdienst, die Rufzeichenvergabe, die Frequenzzuteilung und die Anerkennung von Amateurfunkzeugnissen ausländischer Verwaltungen.

Bundespostminister Bötsch eröffnet ISDN-Verbindung zwischen Tunesien und Deutschland

30.09.1996
Bundespostminister Dr. Wolfgang Bötsch und sein tunesischer Amtskollege, Habib Ammar, eröffneten am 30. September 1996 in Anwesenheit von Vertretern der Deutschen Telekom AG und der Tunesie Telecom die erste direkte ISDN-Verbindung zwischen Deutschland und Tunesien. Damit ist die digitale Übertragung von Sprache, Daten und Bildern jetzt auch nach Afrika möglich. International sind bereits mehr als 50 Länder an das ISDN-Netz angeschlossen.

International verfügt die Deutsche Telekom AG mit 49 direkten und 8 indirekten ISDN-Verbindungen auf allen Kontinenten über das größte ISDN-Netz weltweit.

7 Lizenzen für Übertragungswege erteilt

15.10.1996
Am 15. Oktober 1996 erteilte der Bundesminister für Post und Telekommunikation 3 Lizenzen, am 29. Oktober 1996 4 weitere Lizenzen nach dem Telekommunikationsgesetz zum Betreiben von Übertragungswegen für Telekommunikationsdienstleistungen an private Wettbewerber der Deutschen Telekom AG und zwar an

  1. Colt Telecom GmbH, Frankfurt am Main (Lizenzgebiete: Freie und Hansestadt Hamburg, Bundesland Berlin sowie Potsdam, Raum Darmstadt - Offenbach - Mainz und München mit einem großen Teil Oberbayerns),
  2. NetCologne GmbH, Köln (Lizenzgebiet: Regierungsbezirk Köln),
  3. Vebacom GmbH, Düsseldorf (Lizenzgebiet: Bundesrepublik Deutschland) und
  4. Bayernwerk Netkom GmbH, München (Lizenzgebiet: Bundesländer Bayern und Thüringen sowie Frankfurt am Main und Leipzig).

Damit ist der Wettbewerb in diesem Bereich voll eröffnet. Das Ministerium kündigte für die nächste Zeit die Erteilung weiterer Lizenzen an. Mit der Erteilung der 4 genannten Lizenzen konnte das Bundespostministerium die der Kommission der Europäischen Gemeinschaft gegebene Zusage erfüllen, noch vor dem 31. Oktober 1996 mindestens 2 Lizenzen für sogenannte alternative Netzstrukturen zu erteilen.

Der Deutschen Telekom AG wurde ebenfalls eine die Lizenzklassen 3 und 2 (Betreiben von Übertragungswegen für Satellitenfunkdienstleistungen für die Öffentlichkeit) zusammenfassende Lizenz erteilt.

Bundesrat gibt grünes Licht für Universaldienstleistungsverordnung

08.11.1996
Am 8. November 1996 hat der Bundesrat der Telekommunikations-Universaldienstleistungsverordnung, die das Bundespostministerium vorgelegt hatte, zugestimmt. Darin wird der Sprachtelefondienst auf der Basis eines digital vermittelnden Netzes, Zusatzleistungen wie Auskunftsersuchen, die Herausgabe von Teilnehmerverzeichnissen, das Bereitstellen öffentlicher Telefonstellen und bestimmter Übertragungswege als eine für die Öffentlichkeit unabdingbare Grundversorgung festgelegt.

Bundespostminister erteilt erste Lizenzen für den Sprachtelefondienst

19.12.1996
Bundespostminister Wolfgang Bötsch erteilte am 19. Dezember 1996 die ersten 3 Lizenzen für den Sprachtelefondienst (Lizenzklasse 4) gemäß Telekommunikationsgesetz.

Die Lizenzen werden zum 1. Januar 1998 wirksam.Mit den erteilten Lizenzen können diese Unternehmen vom 1. Januar 1998 an bundesweit Sprachtelefondienst für die Öffentlichkeit anbieten. Beim Bundespostministerium liegen weitere 8 Lizenzanträge für Sprachtelefondienst vor.

Bund belohnt treue Telekom-Aktionäre

November 1996
Vor der Zuteilung der Aktien der Deutschen Telekom AG am 18. November 1996 verbesserte der Bund die Attraktivität der Telekom-Aktie für Kleinanleger durch Gratisaktien.

Jeder Privatanleger erhält demnach auf je 10 zugeteilte und bis zum 30. September 1999 ununterbrochen gehaltene Aktien jeweils eine Treueaktie. Diese Vergünstigung gilt nur für die ersten 300 zugeteilten Aktien pro Anleger.

Kabelanschluss - die Infobahn für neue TV-Angebote

Oktober 1996
Die Deutsche Telekom AG verfügt mit 16,4 Millionen angeschlossenen Haushalten (Stand 30. September 1996) über das weltweit größte Breitbandkabelnetz. Diese breitbandige Infobahn stellt eine einmalige Chance zum Einstieg in die Multimediawelt für Privatkunden dar. Ende September 1996 waren in der Bundesrepublik 66,1 Prozent aller Wohnungen mit der Möglichkeit zum Kabelanschluss versorgt.

Für den Start des Digitalfernsehens wurde im Kabelnetz das Hyperband (Frequenzbereich 300 - 450 MHz) freigehalten. Damit steht schon zu Beginn eine Kapazität von bis zu 150 Programmen (15 digitale Kanäle mit je bis zu 10 Programmen) zur Verfügung.

ISDN boomt weiter

Juli 1996
ISDN auf Modem ISDN - laut Telekom die deutsche Datenautobahn für jedermann - boomt weiter: Am 30. Juni 1996 waren 1,7 Millionen Basisanschlüsse installiert. Die Zahl der Basiskanäle lag bei 4,7 Millionen.

 

 

Neue Online-Tochter mit ehrgeizigen Zielen

01.09.1996
Die Deutsche Telekom hat Betrieb, Vermarktung, Weiterentwicklung und Ausbau ihres T-Online-Dienstes (Btx) einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft übertragen. Die Online Pro Dienste GmbH & Co KG mit Sitz in Darmstadt nahm am 1. September 1996 ihre Tätigkeit auf.

In den nächsten Jahren soll die Zahl der T-Online-Kunden um jeweils mindestens 25 Prozent steigen. Von Januar bis Juli 1996 wuchs die Kundenzahl um mehr als 200.000 auf 1,2 Millionen. Mehr als 600.000 T-Online-Kunden nutzen den Zugang ins globale Internet. Damit ist T-Online der größte europäische Internet-Access-Provider.

Erfolgreich im Mobilfunk

Dezember 1996
Mit 3,7 Millionen Kunden ist T-Mobil Deutschlands größter Anbieter von Mobilfunkdiensten. Mit mehr als 2,6 Millionen Kunden im D1- und C-Netz ist das Unternehmen zudem Marktführer im Bereich Mobiltelefonie.

Digitalisierung und Innovationen

Dezember 1996
Die Digitalisierung des Telefonnetzes schreitet mit hohem Tempo voran. Bis Ende 1996 waren die 50 größten Ortsnetze in Deutschland vollständig auf digitale Technik umgestellt. Ende 1997 wird die Digitalisierung mit einem Investitionsvolumen von 12 Milliarden DM abgeschlossen sein. Damit verfügt Deutschland über eine der weltweit modernsten Telekommunikationsinfrastrukturen.

Mit dem digitalisierten Telefonnetz eröffnen sich für die Kunden ganz neue Möglichkeiten mit mehr Service und Komfort. Dazu zählen die detaillierte Standard-Telefonrechnung und der Anrufbeantworter im Netz, den die Telekom seit Herbst 1996 für 4 DM/Monat anbietet.

Seit 1. November 1996 neue Komfortauskunft bundesweit

01.11.1996
Unter der Rufnummer 0 11 89 bietet die Deutsche Telekom seit 1. November 1996 mehr Komfort, erweiterte Auskunftsmöglichkeiten und aktuelle Informationen. Bei einem Zeittakt von 3,8 Sekunden für 12 Pfennig kostet die Minute 1,92 DM.

Der erweiterte Service umfasst zusätzlich zur Standard-Auskunft (0 11 88) z.B. die Bekanntgabe beliebig vieler Telefonnummern, Anschriften und Postleitzahlen, auch Branchenauskünfte. Ebenso gehören Informationen wie Bereitschafts- und Notdienste von Ärzten, Apotheken, Schlüsseldiensten, Elektrikern, Fernsehreparaturwerkstätten und Heizungs-/Sanitär-Monteuren zum Angebot. Wer sein Auto verkaufen möchte, kann sich über die Komfortauskunft den Autowert nach der EurotaxSchwacke-Liste ermitteln lassen.

Für Sportfans werden alle wichtigen Sportereignisse - viertelstündlich aktualisiert - bereitgehalten.

Für Interessenten von Wetterdaten stehen das Biowetter mit der Pollenflugvorhersage und das Freizeitwetter zur Verfügung. Abrufbar sind auch Umweltinformationen z.B. über die Aufschlüsselung von Lebensmittel-Zusatzstoffen und die Testergebnisse der Zeitschrift „Ökotest”. Selbst die Rechtschreibung nach Duden ist im Angebot.

Im Jahr 1997 sind weitere Serviceleistungen geplant. Dann sollen beispielsweise Restaurant- und Hotelzimmernachweise abrufbar sein.

Deutsche Telekom, France Télécom und Sprint erhalten Zuschlag für Telefonlizenz in Israel

November 1996
Die Deutsche Telekom hat im November 1996 mit ihren Partnern France Télécom und Sprint sowie den beiden israelischen Unternehmen Clalcom Ltd und Matav den Zuschlag für Israels erste private internationale Telekommunikationslizenz erhalten.

Telekom startet Pilotprojekt Interaktive Videodienste in Nürnberg

04.12.1996
Am 4. Dezember 1996 nahm die Deutsche Telekom in Nürnberg (wie schon zuvor in Berlin) ein weiteres Pilotprojekt „Interaktive Videodienste” in Betrieb. Mit dem Nürnberger Projekt werden in Deutschland erstmals individuelle Beiträge mit Bewegtbildern über die Telefonleitung zugespielt. 100 Teilnehmer können aus Angeboten in den Bereichen Video on demand (Spielfilme auf Abruf), Information on demand sowie Homeshopping auswählen. Die Homeshopping-Anwendung wurde gemeinsam mit der Firma Quelle entwickelt.

Neues Standort-Konzept für Logistik-Zentren

Dezember 1996
Die Deutsche Telekom strafft die interne Logistik: Statt bisher 10 werden künftig bundesweit nur noch 6 Standorte (Simmern, Hamburg, Oschatz, Nürnberg, Rottenburg und Steinfurt) für die interne Materialversorgung verantwortlich sein.

Durch die Aufgabe der Innen-Lager in Berlin, Düsseldorf, Göttingen und München sollen jährlich bis zu 80 Millionen DM gespart werden. Die Außenlager und die regionalen Verteilzentren an diesen Standorten bleiben erhalten. Die Umsetzung soll bis Mitte 1998 abgeschlossen sein.

Telekom erfolgreich an der Börse platziert

18.11.1996
Der 18. November 1996 war für die Deutsche Telekom AG ein historisches Datum: Bei der größten Aktien-Emission der Nachkriegszeit in Deutschland wurden insgesamt 713 Millionen Aktien mit einem Emissionserlös von gut 20 Milliarden DM weltweit platziert.

Der Preis der T-Aktie wurde für den Tag der Emission auf 28,50 DM festgesetzt. Darauf hatten sich die Bundesregierung und die Globalen Koordinatoren vor dem Börsenstart geeinigt.

Bundesfinanzminister Theo Waigel nannte die größte Teilprivatisierung eines deutschen Unternehmens in der Nachkriegszeit einen „historischen Tag für den Finanzplatz Deutschland”. Bundespostminister Wolfgang Bötsch bezeichnete den 18. November als „einen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte der Telekom”. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Ron Sommer, hob hervor, mit dem Börsengang sei auch das Ziel erreicht worden, „das Unternehmen Telekom im internationalen Kontext zu verankern”.

Die Nachfrage der privaten Anleger übertraf alle Erwartungen. Allein über das AktienInformationsForum (AIF) orderten 1,4 Millionen Interessenten 550 Millionen Aktien. Davon zugeteilt wurde eine Quote von 43 Prozent oder 235 Millionen Stück. AIF-Teilnehmer erhielten eine doppelt so hohe Zuteilung wie nicht AIF-Registrierte. Außerhalb des AIF orderten rund eine halbe Million Interessenten 330 Millionen Aktien. Zugeteilt wurden hier 15 Prozent oder 50 Millionen Stück.

Wegen der 5-fachen Überzeichnung hatte die Telekom das Emissionsvolumen um 100 Millionen Aktien auf 600 Millionen Stück aufgestockt. Auch der sogenannte Greenshoe wurde entsprechend von 75 auf 90 Millionen Aktien erhöht.

156.000 Beschäftigte der Deutschen Telekom, das sind 64 Prozent der Belegschaft, wurden im Rahmen des Börsengangs zu Miteigentümern des Unternehmens. Sie zeichneten insgesamt 23 Millionen Aktien. Diese Beteiligung gehe weit über das hinaus, was in Deutschland üblich sei, sagte Telekom-Finanz-Chef Dr. Joachim Kröske. „Wir sehen darin einen Beleg dafür, dass die Telekom-Beschäftigten in weit überdurchschnittlichem Maße hinter ihrem Unternehmen stehen.”

Auch die internationale Nachfrage nach Telekom-Aktien war überaus rege. Etwa ein Drittel der Gesamttranche ging an internationale Investoren. Dabei wurde folgende Verteilung festgelegt:

Für 1996 hatte die Telekom schon vor dem Börsengang eine Dividende von 60 Pfennig pro 5-DM-Aktie zugesagt. 1997 wird sie 1,20 DM je Aktie ausschütten.

Der Erlös des Börsengangs von ca. 20 Milliarden DM wird die Kapitalausstattung der Telekom deutlich verbessern. Die Eigenkapitalquote steigt von 15 auf 25 Prozent bzw. 45 Milliarden DM.

T-Aktie

Im November 1996 geht die Deutsche Telekom AG an die Börse.
Unter dem Kurznahmen DT 1 erfolgt die Börsenersteinführung (Initial Public Offering):
Mehr als 713 Millionen Jungaktien werden im Zuge einer Kapitalerhöhung ausgegeben.
Die T-Aktie wird in Deutschland zur Volksaktie.
Foto Deutsche Telekom AG