Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Juli - Dezember 1999

Scheurle: „Von Bedrohung keine Rede”

Juli 1999
Logo RegTPDie am 6. Juli 1999 gefallene Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts zur Briefbeförderung bedeute für die Deutsche Post keine wirtschaftliche Gefährdung, meinte Klaus-Dieter Scheurle, Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Mitte Juli 1999. Das Gericht hatte entschieden, dass private Kurierdienste mit sogenannten D-Lizenzen weiterhin Briefe bis 200 Gramm (Bereich der Exklusivlizenz der Deutschen Post) befördern dürfen, wenn sie die Zustellung am Einlieferungstag garantieren können. Scheurle schätzte den Gesamtumsatz in diesem Bereich auf 50 Millionen DM für 1999.

Dies seien 0,25 Prozent des Umsatzes der Deutschen Post im Briefbereich. „Von einer wirtschaftlichen Bedrohung der Deutschen Post kann daher nicht die Rede sein.”

Nach Angaben von Scheurle sind seit Inkrafttreten des Postgesetzes 279 D-Lizenzen erteilt worden. 190 weitere Anträge seien in Bearbeitung.

Die Erteilung einer D-Lizenz - so Scheurle - setze voraus, dass Briefe abgeholt und innerhalb eines Tages in einem Gebiet von der Größe des Saarlandes ausgeliefert werden müssen. Die Behörde werde durch Kontrollen verhindern, dass Lizenznehmer verlustbringende Aufträge, also etwa Einzelbriefe von Privatpersonen, abblocken. Scheurle: „Die notwendige Höherwertigkeit der Dienstleistungen setzt eben diese Qualität voraus. Falls diese Leistungsfähigkeit bei einem Lizenznehmer nicht vorliegt, verliert seine Dienstleistung seine Höherwertigkeit. Er verstößt dann gegen die Exklusivlizenz der Deutschen Post AG und wir müssen ggf. seine Lizenz einziehen.”

Zur erneut aufgekommenen Diskussion um eine Wiedereinführung eines Ortstarifs bei Briefsendungen meinte Scheurle, dies sei eine unternehmerische Entscheidung, die von der Deutschen Post und deren Wettbewerbern zu beantworten sei. Die Deutsche Post könne Großkunden bereits Rabatte gewähren, und zwar für mengenmäßige Kosteneinsparungen oder für solche Einsparungen, die durch Vorleistungen der Kunden entstehen. Die Höhe der Rabatte sei bei der jüngsten Genehmigung der Entgelte für Briefsendungen festgelegt worden. Eine Gewährung von Rabatten, die darüber hinausgehen, sei nicht zulässig.

Deutsche Post soll Verträge mit Großkunden offenlegen

November 1999
Logo RegTPDie Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat im November 1999 die Deutsche Post ultimativ aufgefordert, ihre Großkunden-Verträge offenzulegen. Präsident Klaus-Dieter Scheurle warf dem Unternehmen am 16. November 1999 vor, sich zu weigern, Unterlagen über möglicherweise unzulässige Rabatte herauszugeben. Er habe deshalb eine entsprechende Anordnung erlassen und der Post bei weiterer Weigerung die Verhängung eines Zwangsgeldes angedroht.

Hintergrund sind Beschwerden der Kundenvereinigung Deutscher Verband für Post und Telekommunikation und von Konkurrenten der Deutschen Post. Sie bemängeln unzulässige Abschläge etwa bei Massensendungen, Päckchen und im Postpressevertrieb sowie ungerechtfertigt hohe Rabatte für Großkunden, die der Post mit eigenen Vorleistungen Arbeit abnehmen. Sie vermuten, dass die Post diese Preisnachlässe mit höheren Tarifen für normale Kunden ausgleicht. Das Postgesetz schreibt vor, dass die Deutsche Post Einbußen in einem Tätigkeitsfeld nicht über Einnahmen aus einem anderen kompensieren darf.

Ein Postsprecher erklärte dazu in Bonn, die betreffenden Verträge gehörten nicht zu den nach dem Postgesetz offenzulegenden Vereinbarungen.

Noch kein echter Wettbewerb bei Post und Telekommunikation

Dezember 1999
Logo RegTPAuch 2 Jahre nach der Marktliberalisierung kann noch nicht von einem sich selbst tragenden Wettbewerb in den Bereichen Post und Telekommunikation gesprochen werden. Dies stellte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in ihrem Tätigkeitsbericht fest, den Präsident Klaus-Dieter Scheurle am 1. Dezember 1999 den Präsidenten des Deutschen Bundestages und des Deutschen Bundesrates übersandte. Scheurle: „Es ist weiterhin erforderlich, den noch jungen Wettbewerb durch regulatorische Eingriffe zu fördern.” So verfüge die Deutsche Telekom weiterhin über ein nahezu unangefochtenes Monopol bei den Teilnehmeranschlüssen und über eine starke Marktstellung bei Ortsgesprächen, kritisierte Scheurle. Im Ortsnetz finde ein Preiswettbewerb bislang nur bei Geschäftskunden statt.

In der Ortsnetztelefonie sei eine wettbewerbliche Entwicklung zwar angestoßen worden, aber ähnlich positive Wirkungen wie bei Ferngesprächen dürften deutlich mehr Zeit erfordern. Mit ihrer frühzeitigen Entscheidung zur Entbündelung der Teilnehmeranschlussleitung und der Vergabe von Frequenzen zur drahtlosen Teilnehmeranschlussleitung (WLL) habe die Regulierungsbehörde hier wesentliche Anstöße zur Förderung des Wettbewerbs gegeben.

Zum Postmarkt: Nach Meinung und Beobachtung der Regulierungsbehörde expandiert der deutsche Postmarkt. Er umfasste 1998 rd. 42 Milliarden DM, das sei knapp die Hälfte des Marktes für Telekommunikationsdienstleistungen. Zwei Drittel der Umsätze entfielen auf die Deutsche Post, das restliche Drittel verteile sich auf eine Vielzahl von Anbietern, insbesondere Kurier-, Express- und Paketdienste. Im lizenzierten Bereich des Briefmarktes betrug 1998 der Umsatz der Deutsche Post-Konkurrenten 54 Millionen DM, im 1. Quartal 1999 seien es bereits 31 Millionen DM gewesen, sodass für 1999 mit insgesamt 150 Millionen DM zu rechnen sei.

Der Umsatz der Deutschen Post lag 1998 in der Sparte Briefpost bei 20 Milliarden DM. Im Wettbewerbsbereich hat die Deutsche Post nach Meinung der Behörde keine nennenswerten Marktanteile verloren. Der gesamte Umsatz aller Lizenznehmer in diesem Bereich lag 1998 unter 10 Prozent des Umsatzzuwachses der Deutschen Post.

Im Briefmarkt - so der Tätigkeitsbericht - gibt es trotz der mehr als 500 Marktteilnehmer noch keinen selbst tragenden Wettbewerb. Der Briefmarkt werde auch nach Wegfall der Exklusivlizenz zugunsten der Deutschen Post noch lange auf eine intensive Regulierung durch die Regulierungsbehörde angewiesen sein. Aus aktueller Sicht wird die Aufrechterhaltung einer Exklusivlizenz über das im Postgesetz festgelegte Jahr 2002 hinaus für nicht erforderlich gehalten.

Hier finden Sie den Tätigkeitsbericht 1998/1999.

Bereitstellungsentgelte für Nachsendeadressen

07.12.1999
Logo RegTPAm 7. Dezember 1999 hat die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in einem Beschlusskammerverfahren über den Antrag der City Express Transportgesellschaft mbH, Langenhagen, abschließend wie folgt entschieden:

Für die Aufbereitung und Übermittlung eines jeden Adressdatensatzes - unabhängig von der Anzahl der darin enthaltenen Umzugsadressen - darf die Deutsche Post von anderen Postdienstleistern nicht mehr als 5,54 DM (2,83 Euro) zuzüglich Mehrwertsteuer verlangen. Die Bereitstellung von Nachsendeadressen bei vorübergehender Abwesenheit (z.B. Urlaub) darf sie für jeden Datensatz mit nicht mehr als 6,92 DM (3,54 Euro) zuzüglich Mehrwertsteuer in Rechnung stellen. Den Abgleich einer Einzeladresse im Online-Verfahren hat die Regulierungsbehörde auf höchstens 0,23 DM (0,12 Euro) zuzüglich Mehrwertsteuer festgelegt. Diese Entscheidung gilt 2 Jahre.

Deutsche Post und Deutsche Bahn verstärken Kooperation

15.07.1999
Logo Deutsche PostDeutsche Post und Deutsche Bahn wollen gemeinsam die weitere Verlagerung der Pakettransporte von der Straße auf die Schiene vorantreiben. Die Vorstandsvorsitzenden Dr. Klaus Zumwinkel, Deutsche Post, und Dr. Johannes Ludewig, Deutsche Bahn, sowie die für die Frachtbereiche beider Firmen Verantwortlichen, Dr. Günter W. Tumm (Post) und DB Cargo AG Vorstandsvorsitzender Dr. Eberhard Sinnecker unterzeichneten am 15. Juli 1999 in Bonn einen entsprechenden Kooperationsvertrag.

Deutsche Bahn Pictogramm

Bislang transportiert DB Cargo an Werktagen in den Systemen des Kombinierten Verkehrs zwischen den großen Wirtschaftszentren rd. 220 Wechselbehälter für die Deutsche Post, das entspricht etwa 10 Prozent der nationalen Frachtpost. An den Wochenenden erhöht sich dieser Anteil auf gut 50 Prozent. Pro Jahr sind somit knapp 80.000 Behälter mit Frachtpost auf der Schiene unterwegs. Sie machen damit mindestens 40.000 Lkw-Fahrten im Fernverkehr überflüssig.

Mit der Kooperation sollen zunächst jährlich weitere 10.000 Behälter der Deutschen Post von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Das ist eine Steigerung von 20 Prozent bei den werktäglichen Schienentransporten. Bei erfolgreicher Pilotierung ist ein weiterer Ausbau geplant. Darüber hinaus sollen 20.000 Behälter von Dritt- Kunden mittransportiert werden. Möglich wird dies dank eines besonderen Angebotes, das die DB Cargo der Deutschen Post unterbreitet hat: In reservierten Zeitfenstern wird DB Cargo zunächst auf den Relationen Hamburg via Hannover nach Nürnberg, München und Stuttgart besonders schnelle Frachtzüge einsetzen und damit sicherstellen, dass die zeitkritische Frachtpost pünktlich und zuverlässig vor Ort disponiert und ausgeliefert werden kann. Der „Parcel Intercity” wird mit 160 Stundenkilometern zunächst die Nord-Süd-Achse verbinden. Für die Zukunft ist die Ausweitung des Streckennetzes auch für die Verbindung zwischen Ost und West geplant.

Die „Parcel Intercity-Züge”, Deutschlands schnellste Güterzüge, werden in einem speziellen Qualitätsmanagement geführt und halten so die engen, den Kurier-, Express- und Paket-Markt (KEP) bestimmenden Zeitfenster ein. Das Post/Bahn-Projekt verbindet damit schnelle Beförderung und ökologischen Transport. Die neuen Züge sollen ab Januar 2000 im Probebetrieb, ab Frühjahr 2000 dann im Regelbetrieb laufen.

EU-Kommission eröffnet Beihilfeverfahren mit Zielrichtung Deutsche Post

20.07.1999
Die EU-Kommission hat am 20. Juli 1999 in einer Pressemitteilung angekündigt, ein Beihilfeverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland zu eröffnen. Sie tut dies auf Drängen von privaten Wettbewerbern (u.a. UPS). Vorwurf: Die Deutsche Post verwendet überhöhte Gewinne aus dem Briefbereich zur Subventionierung des Frachtgeschäfts und zur Finanzierung von Firmenübernahmen.

Die Deutsche Post - so der Kommentar der Bonner Zentrale - sieht dem Verfahren gelassen entgegen, weil ihr nun die Chance gegeben werde, den Sachverhalt zum Vorwurf Quersubventionierung aufzuklären.

Die EU ist seit 5 Jahren mit dem Thema beschäftigt und hat den Fall sowohl unter Wettbewerbs- als auch unter Beihilfeaspekten untersucht mit dem Ergebnis, dass sowohl das Wettbewerbsverfahren gegen die Deutsche Post als auch das Beihilfeverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland eingestellt wurden. Die Deutsche Post hatte umfassend belegt, dass das Ergebnis der Frachtpost insbesondere durch die Mehrkosten aus der Universaldienstverpflichtung und durch die damit zusammenhängende Herkunft aus dem öffentlichen Dienst (z.B. Kosten Beamtenpensionen) belastet wird. Ohne diese Mehrkosten hat die Paketpost in dem von der Kommission betrachteten Zeitraum (ab 1990) keine Defizite gemacht.

Die Deutsche Post hatte außerdem nachgewiesen, dass die Restrukturierung des Paketbereiches erfolgreich umgesetzt worden ist. Bereits im Jahr 2000 wird die Deutsche Post inklusive aller Mehrkosten durch Universaldienst und andere politisch bedingte Altverpflichtungen schwarze Zahlen schreiben.

Auch der von der EU-Kommission bereits in der Vergangenheit geäußerte Verdacht, die Internationalisierungsstrategie der Deutschen Post könnte mit Monopoleinnahmen finanziert worden sein, entbehrt nach Ansicht der Unternehmensführung ebenfalls jeder Grundlage. Die Akquisitionen der Deutschen Post wurden durch einen Aktivtausch von nicht betriebsnotwendigem Vermögen (Grundstücke und Produktionsgebäude, Betriebswohnungen) in rentierliche Beteiligungen (z.B. DHL, Danzas) finanziert.

Bei dieser Sachlage ist für die Deutsche Post nicht nachvollziehbar, warum die Kommission nun das Beihilfeverfahren wieder eröffnen will.

Post-Chef Zumwinkel droht

September 1999
Logo Deutsche PostDer für Ende 2000 geplante Börsengang der Deutschen Post könnte nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzendenden, Dr. Klaus Zumwinkel, scheitern, falls die EU dem Unternehmen eine hohe Geldstrafe für angebliche Quersubventionen vom Briefdienst zur Paketpost auferlegen sollte, sagte Zumwinkel im September 1999 (siehe vorstehende Meldung).

ASG-Übernahme: Schwedische Post unterliegt vor Gericht

29.07.1999
Das Stockholmer Distriktgericht hat am 29. Juli 1999 den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung der Firma Regular Capital, einer 100-prozentigen Tochter der schwedischen Post mit Sitz auf den British Virgin Islands, gegen das Unternehmen Custos abgelehnt. Custos ist bislang die größte Aktionärin der Transport- und Logistikfirma ASG.

Regular Capital hatte die einstweilige Verfügung beantragt, um die von Custos angestrebte Umwandlung von - Vorkaufsrechten unterliegenden - A-Aktien in frei übertragbare B-Aktien zu verhindern. Damit wollte die schwedische Post den von Custos geplanten Verkauf dieser Aktien an Danzas und den Übergang von ASG in den Konzern Deutsche Post blockieren.

Nach der Gerichtsentscheidung stand der Umwandlung der Aktien und ihrem Verkauf an Danzas nichts mehr im Wege, womit Danzas über 60 Prozent der Stimmenanteile an ASG verfügt. Die EU-Wettbewerbsbehörden hatten den Erwerb von ASG durch Danzas am 8. Juli 1999 genehmigt.

Bernrath Generalbevollmächtigter der Deutschen Post

01.08.1999
Logo Deutsche PostHans Gottfried Bernrath (72) wurde am 1. August 1999 Generalbevollmächtigter des Vorstandes der Deutschen Post AG mit Repräsentanz in der Friedrichstraße in Berlin. Er vertritt die Interessen der Deutschen Post bei Parlament und Regierung. Bis zum 30. Juni 1999 war er Vorstandsvorsitzender der öffentlich-rechtlichen Holding Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost, die die Interessen des Hauptaktionärs Bund gegenüber den Bundespost-Nachfolgeunternehmen vertritt.

„Frachtpost” wird zur „Paketpost”

Juli 1999
Logo Deutsche PostMit der Neuorganisation der Deutschen Post zum 1. Juli 1999 wurde bei der Bezeichnung von Organisationseinheiten der bisher gängige Begriff „Frachtpost” durch den Begriff „PAKET” ersetzt, z.B. für die alte Bezeichnung „Niederlassung Frachtpost” neu „Niederlassung Produktion PAKET”. Mit Anweisung 334-4 330/121 vom 21. Juli 1999 hat die Zentrale auch im Bereich der Frachtpost-Zustellung die Bezeichnungen angepasst: Anstelle der alten Bezeichnungen Frachtpost-Zustellung, Frachtpost-Sendungen oder Frachtpost-Zustellfahrzeug traten die neuen Bezeichnungen Paketzustellung, Paketsendungen, Paketzustell-Fahrzeug. Analog dazu haben sich inzwischen auch in den übrigen Bereichen der Frachtpost die angepassten neuen Bezeichnungen durchgesetzt, also statt „Frachtpostzentrum” „Paketzentrum”.

22. Weltpostkongress in Peking

August/September 1999
Auf Einladung der Regierung der Volksrepublik China veranstaltete der Weltpostverein im 125. Jahr seines Bestehens in Peking den 22. Weltpostkongress. Der Weltpostverein, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit 189 Mitgliedsländern, ist die internationale Vereinigung der Postbetreiber und der zuständigen Ministerien bzw. Regulierer. Vom 23. August - 15. September 1999 waren in Peking 2.000 Delegierte und Beobachter aus der ganzen Welt vertreten.

Der Weltpostkongress, das höchste Gremium des Weltpostvereins, tagt alle 5 Jahre und legt die politischen Ziele der Organisation fest.

Die Tagung stand unter dem Eindruck sich weltweit dramatisch verändernder Postmärkte. Postbetreiber, ob privat oder staatlich, durchleben eine Zeit der Globalisierung, der Liberalisierung und des zunehmenden internationalen Wettbewerbs. Nach Meinung der Deutschen Post muss das internationale Postsystem unter den Bedingungen eines fairen Wettbewerbs erhalten bleiben. Eine Stärkung und Strukturreform des Weltpostvereins sei notwendig, um angemessene Strategien und Pläne auf diese Herausforderungen zu entwickeln, die den Erwartungen von Postkunden und Postbetreibern auf der ganzen Welt Rechnung tragen.

Aus Sicht der Deutschen Post ist der Weltpostverein eine unbedingt erforderliche Organisation, mit der die Deutsche Post aktiv zusammenarbeiten will. Deshalb hatte die Deutsche Post Günter Böhm als Kandidaten für die Präsidentschaft im Rat der Postbetreiber nominiert. Böhm war langjähriger Geschäftsführer der Deutschen Post Consult International und ist ein weltweit anerkannter und erfahrener Experte im internationalen Postgeschäft.

Der Weltpostverein wurde 1874 in Bern auf Anregung des deutschen Postpioniers Heinrich von Stephan gegründet und hatte ursprünglich 22 Mitgliedsländer. Heute versorgen etwa 6 Millionen Postmitarbeiter in über 700.000 Posteinrichtungen der Welt jährlich mehr als 6 Milliarden Menschen mit 440 Milliarden Postsendungen.

Remailing bleibt - so ein Ergebnis der Tagung - weiterhin verboten. Kein Land darf einseitig auf Kosten anderer Länder Vorteile aus dem nicht kostendeckenden Endvergütungssystem des Weltpostvereins ziehen.

Siehe auch unter „Der Gastbeitrag” Günter Böhm: Weltpostkongress 1999 in Beijing, China

eVITA: Über 1 Million Stellenangebote online

September 1999
„www.evita.de”, der Internet-Marktplatz der Deutschen Post, fasst über 700 Internet-Adressen für Job-Suchende in einer Datenbank zusammen. Damit eröffnet die Deutsche Post online seit Ende August 1999 Zugang zu mehr als 1 Million Stellenangebote.

eVITA konzentriert sich auf die 700 wichtigsten Internet-Adressen für Job-Suchende und unterteilt diese in 11 Kategorien. So können Arbeitsplatz-Suchende gezielt die Job-Börsen ansteuern, die ihren Berufsvorstellungen am ehesten entsprechen.

Deutsche Post Euro EXPRESS - einheitlicher Markenauftritt für ganz Europa

November 1999
Logo Deutsche PostDie Deutsche Post tritt im Paketbereich seit Herbst 1999 national und international unter der Marke Deutsche Post Euro EXPRESS an. Mit dem einheitlichen europäischen Markenauftritt signalisiert die Deutsche Post den national und international tätigen Geschäftskunden in Europa, dass sie mit einem grenzüberschreitenden, leistungsstarken Partner zusammen arbeiten.

Hintergrund dieser Entscheidung: Markennamen, die mit hohen Qualitätsstandards assoziiert werden, sind für Unternehmen ein kostbarer Schatz, weil sie oftmals die Kaufentscheidung prägen. Deshalb fasst die Deutsche Post die eigenen Leistungen wie die der Partner und Töchter unter dem Leistungsfeld Euro EXPRESS als Synonym für nationale wie internationale Paket- und Expressdienstleistungen zusammen. Die Deutsche Post verfügt inzwischen in fast jedem europäischen Land über eigene Tochterfirmen oder Beteiligungen. Sie alle treten derzeit aber unter eigenem Corporate Identity auf. Eine für den Laien augenfällige, optisch erkennbare Verbindung zur Deutschen Post ist nicht vorhanden. Das soll sich mit der nun eingeleiteten Integration unter die europaweit einheitliche Marke Deutsche Post Euro EXPRESS ändern.

Für die Namensgebung sprachen 3 Argumente:

„Das Etablieren einer neuen Marke beinhaltet jedoch immer auch das Verdrängen der alten - ein Vorgang, der Gefühle verletzten kann, denn jeder Name bedeutet Identität”, so Jürgen Höfling, Geschäftsbereichsleiter Marketing PAKET/EXPRESS in der Bonner Zentrale. „Mitarbeiter und Kunden von beispielsweise MIT, quickstep oder Ducros verbinden mit dem bisherigen Firmennamen Erfahrungen und Leistungen, die sie mit dem Namen Deutsche Post so (noch) nicht haben.” Deswegen soll die neue Marke schrittweise eingeführt werden. Dies wird im Höchstfall 4 Jahre dauern.

In Deutschland, der Schweiz und Tschechien erfolgte der einheitliche Auftritt bereits im Oktober 1999. Die österreichische Tochter der Deutschen Post, quickstep, wird sich zu Beginn des Jahres 2000 anschließen. Die Fahrzeuge des italienischen Tochterunternehmens MIT, die bisher mit dem DPD-Logo versehen waren, firmieren schon seit September 1999 unter der Marke „MIT Euro EXPRESS”. Ab Oktober 1999 wurden in Deutschland über 10.000 Fahrzeuge auf die neue Marke umgestellt.

Unter dem Leistungsfeld „Deutsche Post Euro EXPRESS” wird es künftig 3 Basisproduktlinien geben, die durch individuelle Zusatzleistungen erweitert werden können:

Danzas akquiriert in Irland

Dezember 1999
Der Schweizer Logistikkonzern Danzas, seit Anfang 1999 ein Tochterunternehmen der Deutschen Post, hat nach dem Erwerb der schwedischen Logistikfirma ASG auch in Irland akquiriert. Er kaufte die irische Logistikfirma Meadowsfreight, die mit 240 Beschäftigten im vergangenen Geschäftsjahr 100 Millionen Mark Umsatz erzielt hat.

Außenstelle für internationale Briefpost

Dezember 1999
Logo Deutsche PostDie Niederlassung INTERNATIONALE BRIEF KOMMUNIKATION baut eine neue Außenstelle im hessischen Niederaula nahe den Autobahnen A4, 5 und 7. Dort sollen non-prioritäre Briefsendungen des internationalen Verkehrs bearbeitet werden. Pro Tag werden 800.000 Briefsendungen diese Außenstelle passieren, die bislang in Oberhausen, Offenburg, Kirchheim und Fulda bearbeitet wurden.

Briten reorganisieren südafrikanische Post

Dezember 1999
Das britische „The Post Office” hat gemeinsam mit der New Zealand Post International Limited den Auftrag zur Reorganisation der südafrikanischen Post erhalten. Weltweit hatten sich mehrere Postgesellschaften - u.a. auch die Deutsche Post - um den Auftrag bemüht.

Spanische Post wehrt sich

Dezember 1999
Die spanische Post (Correos y Telegrafos) wendet sich aktiv gegen die von privaten Firmen angebotenen Brieftransporte zu Zielen in Europa. So hat z.B. die TNT Post Group in zahlreichen Hotels und Supermärkten „Briefkästen” aufgebaut und verkauft Wertmarken durch den jeweiligen Ladenbesitzer. Die Sendungen aus den Kästen werden über das TNT-Netzwerk nach Brüssel bzw. Amsterdam befördert und dort in das Europäische Postnetz eingespeist. Nach Angaben der spanischen Post entstehen ihr dadurch jährlich Verluste in Höhe von umgerechnet 23,5 Millionen DM.

STEP, der Aufbau des europäischen Paketnetzes der Deutschen Post Gruppe, kommt voran

Dezember 1999
Logo Deutsche PostDer Aufbau eines europäischen Paketnetzes der Deutschen Post Gruppe (STEP = Starting Europe's leading Parcel Network) kommt planmäßig voran. Ziel ist, die nationale Paketlogistik mit allen Tochter- und Partner-Unternehmen der Deutschen Post zu einem einheitlichen Netzwerk zu verknüpfen, das im Stande ist, allen Kunden in Europa ein einheitliches Produktportfolio und höchste Qualität zu bieten. Seit März 1999 ist Dr. Gerhard Gompf, Geschäftsführer der Euro Express GmbH (bisher: International Parcel Post, kurz: IPP), einer Tochter der Deutschen Post AG, für den Aufbau des Netzwerkes verantwortlich. „Für die Deutsche Post ist eine ausgefeilte Logistik das Rückgrat sämtlicher Dienstleistungen. Nur dann haben wir eine gute Chance im Wettbewerb. Erkennbar kristallisieren sich 5 führende Anbieter mit ihren europaweiten Netzwerken heraus: Außer der Deutschen Post mit ihren Partnern und Töchtern ist dies zum einen eine Allianz um die britische Post, die über General Parcel gute Beziehungen zur Schweizer Post unterhält. Eine zweite Allianz bildet die französische Post zusammen mit dem Deutschen Paketdienst (DPD), wobei es über den DPD enge Beziehungen zur österreichischen und zur italienischen Post gibt. Ein 3. Anbieter ist die niederländische Post zusammen mit TNT. Und schließlich UPS.”

REIMS II fällt nicht unter das Postgesetz / EU stimmt REIMS II zu

Dezember 1999
Der vom Weltpostvertrag erfasste Bereich der internationalen Brief- und Postpaketdienste unterliegt nicht dem Geltungsbereich des Postgesetzes. Dies stellte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in einem Gutachten fest und bekräftigt damit die Rechtsposition der Deutschen Post. Eine Regulierung dieses Bereiches durch die Regulierungsbehörde ist damit ausgeschlossen. Vielmehr gelten hier die Regelungen der Verträge des Weltpostvereins, die mit dem „Gesetz zu den Verträgen des Weltpostvereins” vom 14. September 1994 in nationales Recht umgesetzt wurden.

Ebenso scheidet eine postgesetzliche Regulierung der im REIMS II Abkommen geregelten Endvergütungen aus. REIMS II soll die gerechte Vergütung für die Zustellung grenzüberschreitender Sendungen regeln und das sogenannte Remailing verhindern.

Die EU-Kommission hat im September 1999 die REIMS II-Vereinbarung genehmigt. Die Vereinbarung bindet die Auslandsvergütung, die vom Postunternehmen des Einlieferungslandes an das Postunternehmen des Bestimmungslandes zu zahlen ist, an die inländischen Tarife des Bestimmungslandes und macht deren Höhe von der Qualität der Leistung abhängig. Sie sieht außerdem die Einführung von Normen zur Verbesserung der Dienstleistungsqualität vor.

Mit Ausnahme der Niederlande wurde REIMS II von sämtlichen Postunternehmen der EU, Norwegens und Islands unterzeichnet.

Norddeutscher Briefkurier muss Insolvenzantrag anmelden

19.08.1999
Die NBK-Briefkurier GmbH hat am 19. August 1999 ihren Kunden mitgeteilt, sie habe Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen war mit dem Werbeargument angetreten, höherwertige Leistungen vor allem im Bereich der Exklusivlizenz zu erbringen, um der Deutschen Post im Raum nördlich des Nord-Ostsee-Kanals mit günstigen Preisen Konkurrenz zu machen.

Deutsche Post baut Paketnetz in Frankreich aus

November 1999
Logo Deutsche PostDie Deutsche Post hat Anfang Oktober 1999 einen Vertrag mit der französischen ORGADIS Gruppe mit Sitz in Gonesse unterzeichnet, der die Übernahme der Gesellschaft durch die Deutsche Post Gruppe vorsieht. Ziel der Übernahme ist der Ausbau und die Stärkung des Sektors Express- und Paketdienste der Deutschen Post in Frankreich und in Europa.

ORGADIS ist mit der Marke Sernadis und mit einem Umsatz von umgerechnet 210 Millionen DM und 800 Mitarbeitern eines der führenden Unternehmen im Express- und Paketdienst in den Regionen Ile de France, Lille und Lyon.

Im November 1999 unterzeichnete der Deutsche Post Konzern einen weiteren Vertrag, der die Übernahme der französischen Gesellschaft ARCATIME von der Gruppe LeCalvez vorsieht. ARCATIME ist ein führendes Unternehmen auf dem Sektor Express- und Paketdienste in den Regionen Bretagne und Loire-Tal mit Sitz in Brest (Umsatz 100 Millionen DM, 650 Beschäftigte).

Anfang 1999 hatte die Deutsche Post bereits den französischen Paketdienstleister Ducros Services Rapides übernommen.

Deutsche Post erwirbt Beteiligung am US-Unternehmen E-Stamp

Dezember 1999
Logo Deutsche PostMit 1,25 Prozent hat sich die Deutsche Post am US-Unternehmen E-Stamp Corporation beteiligt. E-Stamp gilt als der Pionier bei der Entwicklung einer Frankierung von Briefen direkt am PC. Die PC-Briefmarke könnte es nach den Planungen der Deutschen Post ab 2001 in Deutschland geben. In der PC-Frankierung sieht die Deutsche Post neben E-Commerce-Services und eVITA eine weitere zukunftsweisende Internet-Anwendung.

Neben der Deutschen Post sind an der Firma E-Stamp andere Großunternehmen wie Microsoft, AT&T Ventures und Compaq und auch der deutsche Frankiermaschinenhersteller Francotyp Postalia beteiligt.

E-Stamp (mit Sitz in San Mateo, Silicon Valley, Kalifornien) hat bereits auf dem US-Postmarkt erfolgreiche Tests mit der amerikanischen Post durchgeführt und eine Lizenz zur Einführung der PC-Frankierung in den USA erhalten.

Das Frankieren erfolgt in den USA bei den derzeit angebotenen Lösungen entweder über eine besondere Zusatzeinheit am PC (Dongle) oder unmittelbar über das Internet. Bezahlt wird über die Kreditkarte oder per Lastschrifteinzug. Die Frankierwerte werden bei der Dongle-Version als Vorgabewert über Internet abgerufen. Frankiert wird offline am PC. Bei der Internet-Version wird die Frankierung im Online-Zugriff durchgeführt. Die mit dem Drucker auf dem Briefumschlag aufgebrachte Frankierung beinhaltet neben den üblichen Freimachungsangaben einen 2D-Barcode. Um Missbrauch durch z.B. Kopieren des Frankiervermerks zu verhindern, enthält der Code Informationen jeder individuellen Sendung.

500 Stellen werden abgebaut

Dezember 1999
Logo Deutsche Post500 Stellen (von derzeit 7.300) werden durch den Zusammenschluss von Danzas und Nedlloyd verlorengehen. Davon geht die Geschäftsleitung aus. Nach Zusammenführung von Danzas und Nedlloyd - der Name Nedlloyd wird dabei vollständig durch Danzas ersetzt - sollen die Umsätze in den kommenden 3 Jahren um 3 - 10 Prozent wachsen. Derzeit bringen es beide Unternehmen gemeinsam auf einen Umsatz von 2,5 Milliarden DM.

2.600 Ausbildungsplätze auch im Jahr 2000

Dezember 1999
Logo Deutsche Post2.600 Jugendlichen bietet die Deutsche Post auch im Jahr 2000 einen Ausbildungsplatz an. Schon 1999 hatte die Deutsche Post als konstruktiven Beitrag zum Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit die Ausbildungsquote um 13 Prozent auf 2.600 erhöht.

Ausgebildet wird für die Berufe Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr, Postverkehrskaufleute, Kaufleute für Bürokommunikation, Mechatroniker/-in, Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung / Systemintegration, Systemelektroniker/-in, Berufsakademie-Studierende.

Erstmals bietet die Deutsche Post den Ausbildungsberuf des Mechatronikers an. Er ersetzt die bisherige Ausbildung zum Elektromechaniker- und Elektroinstallateur, da zunehmend das Know-how eines Mechanikers und Elektronikers zugleich gefragt ist. Mechatroniker arbeiten als Servicekräfte der Instandhaltung in der Betriebstechnik und der Informationstechnologie der hochmodernen Brief- und Paketzentren zur Instandhaltung der elektronisch gesteuerten Verteilanlagen, Förderbänder, Sortieranlagen und elektronischen Dienstleistungsautomaten.

Ab Oktober 1999: PLUSPÄCKCHEN

01.10.1999
Logo Deutsche PostDas „Päckchen mit Marke” ist seit 1. Oktober 1999 analog zum PLUSBRIEF umbenannt in PLUSPÄCKCHEN. Der Kunde kann jetzt auch bei der Kombination mit der Päckchenmarke unter den 3 PackSet-Größen S, M oder L wählen (bisher wurde mit der Päckchenmarke obligatorisch ein PackSet der Größe L abgegeben).

Sonderservice der Deutschen Post für die Bundesregierung

Oktober 1999
Damit der Postverkehr der Bundesregierung zwischen alter und neuer Bundeshauptstadt (Bonn und Berlin) schnell und reibungslos funktioniert, hat die Deutsche Post für die Bundesregierung einen Sonderservice eingerichtet. Der Ende August 1999 gestartete Post-Austauschservice soll sicherstellen, dass jeder Mitarbeiter der Bundesbehörden in Berlin und Bonn Akten und Briefe bis 8 Uhr auf dem Schreibtisch hat.

Nach der zwischen Post und Bundesverwaltungsamt geschlossenen Vereinbarung starten werktäglich um 19 Uhr in Bonn und Berlin Zustellfahrzeuge der Posttochter Deutsche Post Express mit den Akten und Dokumenten.

„Der Spiegel”: Börsengang der Post extrem gefährdet

18.10.1999
In seiner Ausgabe vom 18. Oktober 1999 berichtet „Der Spiegel”, wegen finanzieller Risiken könnte der geplante Börsengang der Deutschen Post „platzen”. Die Post-Berater - die Bank Rothschild - halten - so „Der Spiegel” - in einem internen Papier den Börsengang wegen „unkalkulierbarer Risiken in Höhe von 4,5 Milliarden DM” für extrem gefährdet.

So sei ungeklärt, ob die Deutsche Post im Jahr 2000 in bisher freigestellten Kerngeschäftsfeldern der Umsatzsteuer unterworfen wird, wie es die Länderfinanzminister fordern.

Offen sei auch, ob die Deutsche Post im Jahr 2000 noch 1,10 DM für den Standardbrief verlangen kann. Die Genehmigung der Regulierungsbehörde läuft im August 2000, kurz vor dem geplanten Börsengang, aus. Und eben in der Regulierungsbehörde werde die Senkung auf 1 DM diskutiert.

Dazu kommt die noch offene Entscheidung der EU-Kommission im laufenden Beihilfeverfahren.

Die Deutsche Post äußerte sich zwar nicht zur Existenz des Rothschild-Papiers, bestätigte aber, dass es ungeklärte Sachverhalte gibt, die von der Politik vor dem Börsengang dringend geklärt werden müssten. Hierzu gehöre die Mehrwertsteuerfrage und die Regelung des künftigen Briefportos.

Neue Automaten-Briefmarken

22.10.1999
Logo Deutsche PostSeit 22. Oktober 1999 bietet die Deutsche Post neu gestaltete Automaten-Briefmarken an: In einem gelben Rahmen stehen 3 Posthörner in verschiedenen Gelbtönen vor einem hellblauen Hintergrund. Die neuen Automaten-Marken lösen die im Mai 1993 eingeführten „Schloss Sanssouci”-Marken ab.

ATM Posthörner ATM Schloss Sanssouci

Remailing: Gericht bestätigt Auffassung der Deutschen Post

29.10.1999
Das Landgericht Hamburg hat am 29. Oktober 1999 - wie vorher schon andere Gerichte - entschieden, dass die Deutsche Post Zahlungsansprüche für umgeleitete Inlandspost (Remailing) gegen einen inländischen Absender geltend machen kann. Der Absender, ein in Hamburg ansässiges Unternehmen, ließ seine Briefsendungen an deutsche Kunden über die britische Post einliefern. Die Firma trug vor, die Sendungen würden in Großbritannien gedruckt und versandfertig gemacht. Sie hatte sich deshalb geweigert, den der Deutschen Post nach dem Weltpostvertrag zustehenden Differenzbetrag zwischen den Vergütungssätzen der britischen Post und dem deutschen Inlandstarif zu zahlen. Das Unternehmen muss nun der Deutschen Post nachträglich einen Betrag von mehr als 1,6 Millionen DM bezahlen.

Deutsche Post und Air Express International schließen Übernahme- und Fusionsvertrag

15.11.1999
Logo Deutsche PostAm 15. November 1999 schlossen die Deutsche Post und Air Express International (NASDAQ: AEIC), der größte internationale Luftfracht-Anbieter der USA, einen Übernahme- und Fusionsvertrages ab. Der Vertrag sieht vor, dass die Deutsche Post das Unternehmen AEI gegen Zahlung von 33 US-Dollar pro Aktie erwirbt. Das entspricht 1,14 Milliarden US-Dollar. Der Board of Directors von AEI und der Aufsichtsrat der Deutschen Post haben der Vereinbarung zugestimmt.

Laut Vertrag unterbreitet die Deutsche Post den Aktionären ein Übernahmeangebot für alle Aktien. Nach Ablauf der Angebotsfrist werden alle verbleibenden Aktionäre zum genannten Preis im Rahmen einer Fusion abgefunden.

Die Deutsche Post plant, alle AEI-Aktivitäten in den Geschäftsbereich Intercontinental der Danzas-Gruppe zu integrieren. Damit erwirbt die Deutsche Post eine starke Basis in den USA, und Danzas wird zum weltweit führenden Anbieter von Luftfracht-Dienstleistungen. Peter Wagner, Vorstandsmitglied der Deutschen Post, wird Chairman des zusammengeführten Unternehmens Danzas-AEI.

Seegers-Krückeberg wieder im KEP-Bereich tätig

November 1999
Dieter Seegers-Krückeberg, bis Januar 1997 Frachtpost-Vorstand der Deutschen Post AG, ist wieder im KEP-Bereich als Berater der französischen La Poste aktiv.

Grünes Licht für Neubau der Zentrale

Oktober 1999
Logo Deutsche PostDer Bonner Stadtrat hat Ende September 1999 den Bau des Hochhauses der Post-Zentrale nach den Plänen des Architekten Helmut Jahn aus Chicago genehmigt. Der Neubau wird im ehemaligen Bonner Regierungsviertel in unmittelbarer Nähe des Schürmann-Baues entstehen. Baubeginn ist im Jahr 2000. Ende 2001 können dann die 1.800 Beschäftigten der Zentrale in den Neubau einziehen.

Post-Universaldienstleistungsverordnung verabschiedet

November 1999
Der Deutsche Bundestag hat die Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) Anfang November 1999 verabschiedet. Zuvor hatte bereits der Bundesrat der Verordnung zugestimmt. Laut Postgesetz ist die Deutsche Post als Universaldienstanbieter verpflichtet, wichtige postalische Dienstleistungen flächendeckend und zu erschwinglichen Preisen zu erbringen. Die PUDLV legt den Umfang dieses Mindestangebotes fest. Zu den Pflichtleistungen (Grundversorgung) gehört die Beförderung von Briefsendungen bis 2.000 Gramm, von Paketen bis 20 kg und von Zeitungen und Zeitschriften.

Weiterhin regelt die PUDLV, dass bis zum 31. Dezember 2002 mindestens 12.000 stationäre Vertriebspunkte vorhanden sein müssen. 5.000 davon sind mit unternehmenseigenem Personal zu betreiben. Bei den übrigen Standorten darf es sich um Partner-Filialen wie z.B. Agenturen in Schreibwaren- und Lebensmittelläden handeln. In Gemeinden mit mindestens 4.000 Einwohnern muss eine stationäre Post-Einrichtung vorhanden sein. Ebenso bleibt die alte Regelung erhalten, dass jeder Kunde in zusammenhängend bebauten Gebieten eine stationäre Vertriebsstelle (Filiale) im Umkreis von 2.000 m und den nächsten Briefkasten im Umkreis von 1.000 m erreichen können soll.

UPS: Börsengang gelungen

Logo UPS

November 1999
Glänzende Börsenpremiere für die UPS-Aktie: 110 Millionen Aktien, 10 Prozent aller Anteilsscheine, hatte das Unternehmen Mitte November 1999 angeboten und erhielt dafür mehr als 10 Milliarden DM. Damit war die UPS-Aktieneinführung die größte Erstemission in der Geschichte der USA.

 

Größter Briefkasten der Welt: Deutsche Post eröffnet ersten EXPO-Pavillon

Dezember 1999
Logo Deutsche PostDer erste Pavillon der EXPO 2000 in Hannover steht: Es ist der Pavillon der Deutschen Post, die POSTBOX oder der größte Briefkasten der Welt. Das Gebäude ist als Treffpunkt und Ausstellungszentrum konzipiert. Anfang Dezember 1999 wurde es eröffnet.

Die POSTBOX bietet bereits vor der Eröffnung der EXPO 2000 eine Vorschau auf die Weltausstellung. Auf 5 Etagen gibt es Ausstellungen, Veranstaltungs- und VIP-Räume, ein Café sowie einen Service Point der Deutschen Post. Von der Ausstellungsplattform genießt man den Blick über das gesamte EXPO-Gelände.

Als Welt Partner der EXPO 2000 ist die Deutsche Post exklusiver Dienstleister für nationale und internationale Brief-, Paket- und Express-Sendungen.

Deutliche Gewinnsteigerung für 1999 erwartet

Dezember 1999
Logo Deutsche PostDie Deutsche Post rechnet mit einem deutlichen Gewinn-Plus verglichen mit dem Vorjahr, sagte ein Postsprecher im Dezember 1999. Den Bericht der britischen „Financial Times” zur Gewinnentwicklung wollte er aber nicht bestätigen.

„Financial Times” berichtete, das Führungsmanagement der Deutschen Post gehe nach neuesten Schätzungen von einem Gewinn vor Steuern von 2,2 Milliarden DM aus. Dies wäre eine Steigerung gegenüber 1998 um 72 Prozent (1,276 Milliarden DM).

Die neuen Zahlen zeigen - so die britische Zeitung -, dass die Deutsche Post für die Börseneinführung sehr gut gerüstet sei. Bis zu 49 Prozent des Bundesunternehmens sollen in einem ersten Schritt Privataktionären angeboten werden. Mindestens 51 Prozent sollen im Bundesbesitz bleiben.

Filialen und Postbank rücken zusammen

Dezember 1999
Logo Deutsche PostDie Kooperation von Filialen und Postbank wurde organisatorisch und personell verbessert: beide sind dem Vorstandsbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN (Vorstand: Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann) zugeordnet, bilden dort aber eigene Einheiten. Die Neuordnung schafft bei Führungskräften z.T. übergreifende Zuständigkeiten. So ist der Geschäftsbereichsleiter Lothar Rogg Sprecher für die Geschäftsbereiche Filialen der Deutschen Post, zugleich fungiert er als Generalbevollmächtigter der Postbank, dort zuständig für den stationären Vertrieb im Bereich Privatkunden.

Wulf von Schimmelmann bleibt wie bisher Vorstand FINANZ DIENSTLEISTUNGEN der Deutschen Post AG und in Personalunion Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank AG.

„Digitale Signatur” als Ersatz für die Unterschrift

Dezember 1999
Logo Deutsche PostDie Deutsche Post bietet nach dem Internet-Einstieg mit „eVita.de” und E-Commerce seit Dezember 1999 die „Digitale Signatur” an. Sie dient im Rechtsverkehr als Ersatz für die Unterschrift. Mit dem Verfahren ist es möglich, alle Formen von rechtsverbindlichen Erklärungen auch auf elektronischem Wege abzugeben. Für die neue Serviceleistung hat die Deutsche Post in Darmstadt ein „Trustcenter” eingerichtet, das die Kunden registriert, elektronische Verschlüsselungen generiert und Zertifikate vergibt. Das Trustcenter erfüllt die Anforderungen des deutschen Signaturgesetzes und wird durch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zertifiziert.

Kern der neuen Dienstleistung ist es sicherzustellen, dass eine verschlüsselte elektronische Nachricht tatsächlich von einem bestimmten Absender stammt und ausschließlich vom Adressaten gelesen werden kann. Hierzu vergibt das Trustcenter Zertifikate an Kunden nach folgendem Verfahren: Der Kunde lässt sich beim Trustcenter registrieren. Hierzu erfasst die Deutsche Post die Ausweisdaten des Kunden in der Postfiliale. Das Trustcenter übermittelt dem Kunden dann ein Zertifikat mit einem elektronischen Schlüssel sowie eine PIN-gesicherte Chip-Karte. Diese Chip-Karte nutzt der Kunde, wenn er rechtsverbindliche Erklärungen auf elektronischem Wege abgeben möchte. Für den PC des Kunden ist dabei ein Chipkarten-Lesegerät erforderlich. Das Gerät wird die Deutsche Post bis zur CeBIT 2000 zusammen mit der notwendigen Software als Starterpaket anbieten.

Ein Anwendungsbeispiel aus der Praxis: Ein Internet-Anwender bestellt Waren bei einem virtuellen Versandhaus (Internet-Anbieter). Verwendet er die Digitale Signatur kann er sich dadurch beim Versandhaus eindeutig identifizieren. Außerdem kann der Kunde sicher sein, dass nur das Versandhaus und kein unberechtigter Dritter seine Bestellung entschlüsseln kann.

Deutsche Post steigt bei Formel 1 ein

14.12.1999
Logo Deutsche PostAm 14. Dezember 1999 gab die Deutsche Post ihren Werbeeinstieg in die Formel 1 bekannt. Partner ist das Jordan-Team mit Heinz-Harald Frentzen. Ab der nächsten Formel 1-Saison wird der Schriftzug der Deutschen Post großflächig auf den gelben Jordan-Rennern sowie auf Team-Kleidung, Renn-Overalls und Lkws zu finden sein.

Sowohl Post-Chef Dr. Klaus Zumwinkel als auch Jordan-Teamchef Eddie Jordan sehen die Werbe-Partnerschaft als eine optimale Kombination. „Die Formel 1 ist für uns die ideale Kommunikationsplattform. Durch die Formel 1 zeigen wir im Jahr des Börsengangs Millionen Kunden und potenziellen Anlegern: Die Deutsche Post ist weltweit der schnelle und kompetente Partner des Vertrauens für Logistiklösungen”, so Zumwinkel.

UPS verklagt EXPO-Gesellschaft

Dezember 1999
Logo UPSUPS verklagte im Dezember 1999 die EXPO-Gesellschaft in Hannover, weil diese nach Ansicht von UPS gegen das Kartellrecht verstoße. UPS fühlt sich durch den Exklusivvertrag zwischen EXPO-Gesellschaft und Deutscher Post „unrechtmäßig behindert”.

Die Deutsche Post bezahlt nach dem Vertrag als EXPO-Weltpartner 30 Millionen DM. Im Gegenzug erhält sie das Exklusivrecht für den Brief-, Express- und Paketdienst auf dem EXPO-Gelände. Konkurrenten dürfen - wie alle anderen Lieferanten - nur zwischen 24 Uhr und 8 Uhr auf das Ausstellungsgelände. Dazu UPS: „In dieser Zeit sind die meisten Empfänger nicht anzutreffen. Wir sind faktisch ausgeschlossen.”

Dazu die Sprecherin der EXPO-Gesellschaft: „Eine Weltausstellung ist kein üblicherweise zugänglicher Markt.” Der Vertrag mit der Post sei durch die Richtlinien, die für Weltausstellungen international gelten, gedeckt. Zudem werde UPS von der australischen Post verklagt. Dort habe UPS bei Olympia 2000 in Sydney genau die Sonderrechte, „die sie hier kippen wollen”.

EU verhängt Geldstrafe gegen Deutsche Post

Dezember 1999
Die EU-Kommission hat gegen die Deutsche Post 2 Geldstrafen in Höhe von jeweils 50.000 Euro verhängt. Die Kommission reagierte damit auf die ihrer Ansicht nach unvollständige, ungenaue und tendenziöse Informationspolitik der Deutschen Post bei der vollständigen Übernahme des deutschen Kurierdienstes trans-o-flex. „Die Deutsche Post konnte mit Hilfe einer dritten Partei, die die Mehrheit erwarb, bereits seit 1997 die Kontrolle über trans-o-flex ausüben”, stellte die Kommission fest. „Die Untersuchung ergab, dass die Deutsche Post ungenaue Informationen übermittelte, um die Kommission über ihren Einfluss zu täuschen”, hieß es weiter.

Zumwinkel für weitere 5 Jahre Vorstandsvorsitzender / Weitere Veränderungen im Vorstand

16.12.1999
Logo Deutsche PostDer Aufsichtsrat der Deutschen Post hat am 16. Dezember 1999 die personellen Weichen für die Zukunft des Unternehmens gestellt. Dr. Klaus Zumwinkel, Post-Chef seit 1990, wurde für weitere 5 Jahre als Vorstandsvorsitzender bestellt. Ebenso wurden der Finanzvorstand, Dr. Edgar Ernst, und der Vorstand BRIEF KOMMUNIKATION, Dr. Hans-Dieter Petram, für weitere 5 Jahre wiederbestellt. Petram wird ab 1. April 2000 den gesamten Unternehmensbereich (UB) BRIEF KOMMUNIKATION leiten. Damit wird die Verantwortung, die bislang auf 2 Vorstandsressorts verteilt war, gebündelt.

Der Vorstand Personal und Arbeitsdirektor der Deutschen Post, Horst Kissel, wird am 31. März 2000 in den Ruhestand gehen. Zu seinem Nachfolger hat der Aufsichtsrat Walter Scheurle bestellt. Scheurle ist Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der Deutschen Postgewerkschaft.

Vorstandsmitglied Wolfhard Bender wird zum 31. März 2000 „in bestem gegenseitigen Einvernehmen” als Vorstand der Deutschen Post ausscheiden. Bender wird weiterhin als Berater im Konzernbereich der Deutschen Post tätig sein.

Der Vorstand ist damit für die nächsten Jahre wie folgt besetzt:

Bund verkauft Aktienpaket der Deutschen Post

21.12.1999
Der Bund hat am 21. Dezember 1999 für 7 Milliarden DM ein Aktienpaket an der Deutschen Post AG von knapp unter 50 Prozent an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verkauft. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am 23. Dezember 1999 in Berlin. Der Erlös, der den Erwartungen entspreche, sei bereits im Bundeshaushalt verplant. Der Verkauf stehe im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang der Deutschen Post AG im Herbst 2000. Es sei beabsichtigt, dass die KfW dann einen Teil des Aktienpakets wieder veräußere. Die Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost werde aber in jedem Fall mindestens 50 Prozent plus eine Aktie behalten. Der beim Börsengang erwartete Mehrerlös werde ebenfalls in die Bundeskasse fließen. Man habe sich für dieselbe „Platzhalterlösung” entschieden wie schon bei der Privatisierung der Lufthansa und der Deutschen Telekom. Die KfW ist im Besitz des Bundes.

Eberhard Gienger heuert bei der Post an

Dezember 1999
Logo Deutsche PostEberhard Gienger, bekannt als Turner, Reck-Weltmeister und Fallschirmspringer, übernimmt am 1. Januar 2000 die Leitung des neuen Projekst 0203 „Sport Events” in der Post-Zentrale. Er war bisher als Geschäftsführer einer eigenen Firma in der Sport-Promotion tätig.

Ab 2002 Euro-Briefmarken

Dezember 1999
Mit der Einführung des Euro als Zahlungsmittel ab 1. Januar 2002 wird es bei den Filialen der Deutschen Post auch Euro-Briefmarken geben.

Das Bundesfinanzministerium, das für die Herausgabe von Briefmarken/Postwertzeichen verantwortlich ist, entschied sich entgegen ursprünglicher Ankündigungen, schon vor dem Stichtag 1. Januar 2002 einige Briefmarken mit einer Doppelauszeichnung in Pfennig und Euro, der sogenannten Doppelnominale, herauszugeben. Eine erste Marke mit der Doppelnominale wird am 12. Mai 2000 erscheinen. Es ist die EUROPA-Marke 2000 mit den Nennwerten 110 Pfennig/0,56 Euro. Sie erscheint motivgleich in zahlreichen europäischen Staaten. Geplant ist weiterhin, ab Herbst 2000 die gebräuchlichsten Werte der Dauerserienmarken sowie ab 2001 alle Sondermarken mit Doppelnominale herauszugeben. Hintergrund: Steht auch der Euro-Nennwert auf den Marken, bleiben diese Marken unbefristet frankaturgültig.

Am 1. Januar 2002 werden die bis dahin gültigen Ausgaben der DM-Briefmarken nicht sofort ungültig. Sie bleiben danach noch bis 30. Juni 2002 zur Freimachung gültig. Formal muss dies allerdings erst noch der Bundesfinanzminister verkünden.

Während der 6-monatigen Aufbrauchfrist gelten Briefmarken in Mark und Pfennig sowie in Euro und Cent parallel. Bis 30. Juni 2002 wird es also möglich sein, einen Brief mit DM- und Euro-Briefmarken zugleich zu frankieren (Mischfrankatur).

Wer auch nach dem 30. Juni 2002 „alte” postfrische (deutsche) Briefmarken noch nicht aufgebraucht hat, soll sie voraussichtlich noch bis 31. Dezember 2002 bei den Filialen der Deutschen Post gegen Euro-Briefmarken umtauschen können. Dies gilt für alle Marken, die seit 1. Januar 1969 herausgegeben wurden (ohne die Ausgaben „Deutsche Bundespost Berlin” und die Marken der Deutschen Post der DDR).

Im Übrigen ist sichergestellt, dass trotz der Währungsunion die Herausgabe von Briefmarken weiterhin eine nationale Angelegenheit bleibt. Deutsche Briefmarken werden auch mit Euro-Währung den Ländernamen „Deutschland” tragen und deutsche Themen würdigen.

Ähnliches gilt für die Euro-Kursmünzen. Sie werden mit Bundesadler, Brandenburger Tor und Eichenlaub auf der Bildseite nationale Symbole präsentieren. Euro-Gedenkmünzen werden auf der Bildseite - wie die Briefmarken - nationale Themen zeigen. DM-Münzen sind nach Mitteilung des Bundesministeriums der Finanzen unbegrenzt umtauschbar.

Altersvorsorge

Dezember 1999
Logo Deutsche PostDer Vorstand der Deutschen Post Gruppe haben beschlossen, für alle Mitarbeiter im Konzern (also auch für die Beschäftigten der Töchter, z.B. Postbank) eine attraktive Altersvorsorge anzubieten. So bieten die PB (Postbank) Versicherung als Konsortialführer und die Deutsche Post Assekuranz Vermittlungs GmbH für alle Angestellten und Arbeiter eine neue Altersversorgung an: „PB Rente direkt”. Beamte erhalten zudem mit der „PB Rente plus” ein Angebot, das auf ihre individuelle Vorsorgesituation zugeschnitten ist.

„PB Rente direkt” bietet alle Vorteile einer Direktversicherung durch Gehaltsumwandlung, z.B. Steuervorteile. Der Mitarbeiter vereinbart mit seinem Arbeitgeber, einen Teil seines Gehaltes direkt, also vor Gehaltsauszahlung, in eine Rentenversicherung umzuwandeln. Der Arbeitgeber schließt diese Versicherung ab und führt die Beiträge (bis höchstens 3.408 DM/Jahr) für den Mitarbeiter ab. Die Beiträge unterliegen nicht dem persönlichen Steuersatz (zurzeit bis 53 Prozent), sondern werden mit 20 Prozent pauschal versteuert. Mit 65 Jahren hat der Mitarbeiter die Wahl zwischen einer monatlichen Zusatzrente oder einer einmaligen Kapitalabfindung.

Für Beamte, die derzeit nur privat für das Alter vorsorgen können, bietet der Post-Konzern mit „PB Rente plus” eine Zusatzversorgung zu attraktiven Mitarbeiterbedingungen. Beispiel: Für einen Monatsbeitrag von 200 Mark erhält ein jetzt 35-Jähriger mit 65 Jahren eine monatliche Rente von 1 411 DM oder eine Kapitalabfindung von 261.152 Mark steuerfrei.

Streit um den Namen Euro EXPRESS

Dezember 1999
Die Spedition Gebr. Weiss in Lauterach/Vorarlberg hat Ende 1999 die Deutsche Post-Tochter Euro EXPRESS GmbH (früher: IPP) wegen unlauteren Wettbewerbs (Verwechslungsgefahr) und Verletzung des Namensrechts verklagt. Grund: Der Name EuroExpress ist nach Angaben der Spedition bereits vergeben. Der Verein EuroExpress, ein Netzwerk von 12 europäischen Schnell-Lieferdiensten und Spediteuren, führt bereits seit 1982 diesen Namen und bewirbt damit auch seine Paketdienstleistungen. In Österreich ist die Spedition Gebr. Weiss EuroExpress-Partner.

Der Weiss-Anwalt Friedrich Knöbl will notfalls alle Instanzen bis zum Obersten Gerichtshof durchfechten.