Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Januar - März 2007

Jahresbericht 2006 der Bundesnetzagentur: Wettbewerber befördern 1,6 Milliarden Briefsendungen

27.02.2007
Logo BNetzANach dem Jahresbericht 2006 der Bundesnetzagentur, den der Präsident der Behörde, Matthias Kurth, im Februar 2007 der Öffentlichkeit vorstellte, sind im Briefmarkt die Sendungsmengen im lizenzierten Bereich (Beförderung von Briefsendungen bis 1.000 Gramm) 2006 annähernd konstant geblieben. Im Jahr 2005 haben die Wettbewerber der Deutschen Post erstmals mehr als 1 Milliarde Briefsendungen befördert. 2006 waren es bereits 1,6 Milliarden Sendungen. Damit haben die privaten Briefdienstleister einen Marktanteil von 9,3 Prozent erreicht.

Sendungsmengen und Wettbewerberanteile 1998-2006

alle Grafiken: Quelle: Jahresbericht 2006 der Bundesnetzagentur
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Briefumsätze Lizenznehmer - ohne Deutsche Post - 2003 - 2006

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DHL setzt auf umweltfreundliche Erdgasfahrzeuge in der Express-Zustellung

08.01.2007
Logo DHL ExpressDHL Express nahm am 8. Januar 2007 21 besonders schadstoffarme und leise Lieferfahrzeuge in Betrieb, die im Rahmen eines Projekts für einen umweltfreundlichen Verteilerverkehr vom Bundesumweltministerium gefördert wurden. Die VW Caddys mit Erdgasantrieb erfüllen anspruchsvollste europäische Umweltstandards. „DHL Express setzt damit noch stärker als bisher auf die saubere Erdgastechnik, um die verkehrsbedingten Belastungen mit Feinstaub und Stickoxiden in den Städten zu reduzieren”, sagte Dr. Monika Wulf-Mathies, Leiterin des Zentralbereichs Politik und Nachhaltigkeit der Deutschen Post World Net. Für die Paketzustellung sind bundesweit bereits 170 Fahrzeuge mit Erdgasantrieb im Einsatz.

DHL baut Logistikzentrum in Unna

11.01.2007
Logo DHL Express SupplyChainDHL Exel Supply Chain kündigte am 11. Januar 2007 den Bau eines neuen 60.000 qm großen Logistikzentrums in Unna an. Ab Herbst 2007 will der Kontraktlogistik-Spezialist der Deutschen Post World Net hier einen sogenannten Logistik-Campus speziell für Kunden der Konsumgüterbranche betreiben und dafür 350 neue Arbeitsplätze schaffen.

Neu ist das „Logistik-Campus”-Konzept, das DHL in Unna erstmals in Deutschland verwirklicht: Große Lagerkapazitäten und eine hohe Standardisierung von Lagerstrukturen, IT-Lösungen und logistischen Dienstleistungen werden mit der branchenspezifischen Ausrichtung des Standorts kombiniert.

Das Grundstück, auf dem DHL sein Logistikzentrum baut, war - wie der DVZ-Brief am 12.Januar 2007 meldete - ursprünglich offenbar für den Newcomer Red Parcel Post reserviert, bei dem der ehemalige Post-Vorstand Dieter Seegers-Krückeberg Aufbauarbeit leistet. Doch da Red Parcel nicht in Gang kommen will, musste der Hamburger Investor Garbe umdisponieren.

5 Jahre Packstation von DHL

12.01.2007
Logo Deutsche Post World NetIm Januar 2002 hat DHL in Dortmund und Mainz die ersten 24 Packstationen aufgestellt. 5 Jahre danach sind bundesweit über 700 Packstationen in mehr als 120 Städten und Gemeinden im Einsatz. Weit über 500.000 Kunden haben sich bisher registriert und können an den Automaten rund um die Uhr ihre Paket abholen und einliefern. 2007 will DHL mehr als 25 weitere Städte an das Packstationsnetz anschließen, darunter Dresden, Gießen, Hamm und Osnabrück.

„Vor 5 Jahren war die Packstation ein Experiment, heute ist sie für viele Menschen zur Selbstverständlichkeit geworden wie der Geldautomat”, sagte Steffen Frankenberg, Leiter Packstation bei DHL. „Wir erweitern unsere Rund-um-die-Uhr-Services ständig. Seit November 2006 bieten wir eine neue Online-Frankierlösung über das Internet an. Paketmarken lassen sich so zu jeder Tages- und Nachtzeit bequem zu Hause am PC erstellen und ausdrucken. Außerdem testen wir seit Ende 2006 im Raum Frankfurt am Main 40 Briefkästen für Pakete, die sogenannten Paketboxen.”

Post sucht neuen Job für Claude Beglé

13.01.2007
Logo Deutsche Post World NetClaude Beglé, Mitte 2005 von der französischen La Poste Gruppe zur Deutschen Post World Net gewechselt, gab im Januar 2007 seinen Posten als Bereichsvorstand Express Deutschland wieder ab und wurde durch Uwe Brinks ersetzt. Nach einer Übergangszeit werde der Schweizer Beglé „eine andere führende Position im Konzern übernehmen”, schrieb Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel in einem Brief an die Mitarbeiter. Beglé gilt in Fachkreisen als einer der besten Kenner der Branche und hat für La Poste die Tochterfirma DPD erfolgreich zur Nummer zwei in Europa ausgebaut. Der Managementstil des 57-Jährigen gilt jedoch als eigenwillig. Sitzungen um Mitternacht soll es gegeben haben, die nicht bei jedem seiner Managerkollegen positiv aufgenommen wurden.

Deutsche Post nur noch zu einem Drittel in Staatsbesitz

09.01.2007
Logo Deutsche Post World NetMehr und mehr wird die Deutsche Post zu einem privaten Unternehmen. Anfang Januar 2007 verringerte die staatliche Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), die im Auftrag des Bundes den Aktienanteil des Bundes hält, ihre Beteiligung an der Post auf 30,6 Prozent. Der Streubesitz der Post-Aktien stieg von 64,7 Prozent auf 69,4 Prozent. Der überwiegende Teil liegt bei institutionellen Anlegern. Eine Postsprecherin begrüßte den „weiteren Privatisierungsschritt”.

Es ist das erklärte Ziel der Bundesregierung, sämtliche Post-Aktien zu verkaufen. Spekuliert wird deshalb in Finanzkreisen, dass internationale Finanzinvestoren wie Blackstone bei der Post einsteigen könnten.

Gewerkschaften von DHL-Drehkreuzen wollen weltweit kooperieren

11.01.2007
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di will ein globales Netzwerk für Mitarbeiter des Logistikkonzerns DHL aufbauen. Dies erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Rolf Büttner. Auf einer dreitägigen Konferenz in Schkeuditz bei Leipzig berieten 45 Gewerkschaftler aus den USA, Deutschland und China über Möglichkeiten der Kooperation. Einem global agierenden Management wolle man ein global gewerkschaftliches Netzwerk entgegensetzen. „Damit schlagen wir ein neues Kapitel in der Gewerkschaftsgeschichte auf”, sagte Büttner. Ziel der Veranstaltung sei es, erstmals Piloten, Flugzeugmechaniker sowie Mitarbeiter in Sortierzentren, Verwaltung und Auslieferung der zentralen DHL-Luftdrehkreuze zusammenzubringen. DHL betreibt Luftdrehkreuze in Wilmington/Ohio, USA und in Hongkong. Das dritte Drehkreuz ist in Schkeuditz im Bau. Zum Abschluss der Konferenz verabschiedeten die Teilnehmer eine Charta, in der Mindeststandards festgelegt sind, die national umgesetzt werden sollen. Dazu gehören u.a. Mitbestimmungsrecht, Arbeits- und Einkommensbedingungen und Tarifverträge.

Es gehe nicht um die Gründung einer internationalen Gewerkschaft, betonte Büttner. Konkrete Verhandlungen würden von den Gewerkschaften in den jeweiligen Ländern geführt. „Wir wollen vielmehr Möglichkeiten gegenseitiger Unterstützung im Fall von Kampfmaßnahmen ausloten.” Zudem wolle man auch ein politisches Signal setzen. „Die Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft sieht nämlich nicht überall in der Welt so gut aus wie in Deutschland”, mahnte Büttner. Mehr als zufrieden sei die Arbeitnehmervertretung mit ihren Erfolgen am Leipziger DHL-Standort. Schon vor über einem Jahr konnte mit DHL ein Tarifvertrag abgeschlossen werden, in dem die Löhne und Gehälter für die Mitarbeiter des Drehkreuzes am Flughafen Leipzig/Halle etwa 30 Prozent über dem sächsischen Tarifniveau des Speditions- und Logistikgewerbes lägen.

Bisher sind die Kampagnen nur für die Logistikbranche geplant. Ähnliche Netzwerke strebt ver.di auch mit Blick auf andere international agierende Unternehmen wie TNT, FedEx und UPS an.

Deutsche Post World Net steigert Gesamtinvestitionen im Großraum China auf 1 Milliarde US-Dollar

18.01.2007
Logo Deutsche Post World NetDie Post-Tochter DHL kündigte am 18. Januar 2007 weitere Investitionen in Höhe von 35 Millionen US-Dollar in Hongkong an. Damit soll das anhaltende Wachstum der Handelsaktivitäten in dieser Region genutzt werden. Zum Investitionsprogramm gehören die Eröffnung eines neuen Logistikzentrums in South Kowleen.

Scott Price, Chief Executive Officer Asia Pacific, DHL Express erklärte: „DHL Express Hongkong hat auch 2006 ein 2-stelliges Wachstum verzeichnet und eindeutig von dem robusten Wachstum in China und der Dynamik der übrigen Volkswirtschaften in der Region profitiert.

Das aktuelle Engagement erhöht die Investitionen von DHL in Hongkong auf 645 Millionen US-Dollar. Insgesamt steigert der Konzern Deutsche Post World Net seine Investitionen im Großraum China auf mittlerweile 1 Milliarde US-Dollar.

DHL startet Luftfrachtdienst in China

26.01.2007
Logo DHLDHL bietet seit Ende Januar 2007 einen inländischen Luftfrachtdienst in China an, der 17 chinesische Städte verbindet. Erstmalig vergab damit die CATA (China Air Transportation Association) eine inländische Lizenz an einen internationalen Logistiker.

DHL verfügt nun über 17 separate inländische Luftfrachtlizenzen, die 16 bisherigen Lizenzen in Zusammenarbeit mit Fluggesellschaften wie Air China Cargo, China Cargo Airlines und Shanghai Airlines. Branchenkenner rechnen in den kommenden 2 Jahrzehnten mit einem jährlichen Wachstum des innerchinesischen Luftfrachtmarktes um 11 Prozent.

Gewerkschaften kündigen Widerstand gegen Lohndumping bei den Brief-Konkurrenten der Post an / Bundesnetzagentur untersucht Arbeitsbedingungen auf dem Briefmarkt

Januar/Februar 2007
Ein knappes Jahr vor der vollständigen Liberalisierung des deutschen Briefmarktes hat der Wettbewerb zwischen den 950 privaten Konkurrenten der Deutschen Post immer härtere Konsequenzen für die Beschäftigten der Briefdienstleister. Der gnadenlose Verdrängungswettbewerb zwischen den Anbietern finde auf der Basis von Lohndumping und unsicheren Beschäftigungsverhältnissen statt, sagte der stellvertretender Vorsitzende der Gewerkschaft ver.di, Rolf Büttner, im Januar 2007 der Presse. Dabei handele es sich nicht nur um ein paar „schwarze Schafe”. Die gesamte Branche werde zunehmend von ungeschützten Arbeitsverhältnissen und Billigjobs geprägt. Mit der Privatisierung des Briefmarktes gehe eine schnelle „Prekarisierung” des Personals der Briefdienstleister einher.

Nach den neuesten Untersuchungen der Bundesnetzagentur sind bei den derzeit aktiven Brief-Konkurrenten der Deutschen Post etwa 34.000 Mitarbeiter beschäftigt. Fast 63 Prozent hätten einen Minijob, nur 38 Prozent seien sozialversichert.

Die Gewerkschaft stützt ihre Vorwürfe auf eine Untersuchung der Stuttgarter Kommunikations-Beratungsgesellschaft Input Consulting GmbH zu den Beschäftigungsbedingungen bei den neuen deutschen Briefdienstleistern, darunter PIN Group, Jurex und die deutsche Tochter des niederländischen Konzerns TNT. Laut Untersuchung sind sozialversicherungspflichtige und langfristig angelegte Arbeitsverhältnisse atypische Beschäftigungsmuster. Bei einem Minijob-Anteil von knapp 63 Prozent und befristeten Arbeitsverträgen stützen sich die Post-Konkurrenten zu fast 2 Drittel auf geringfügig Beschäftigte. Der durchschnittliche Stundenlohn betrage in Westdeutschland 7 Euro und in Ostdeutschland 5,90 Euro, sagte Mitautor Michael Schwemmle. Bei einer 38,5-Stundenwoche erreicht ein privater Briefzusteller im Westen monatlich brutto 1169 Euro, im Osten 985 Euro. Diese Löhne - so die Autoren der Untersuchung - lägen im Osten 50 Prozent, im Westen 40 Prozent unter den Einstiegsgehältern der Deutschen Post. Die Durchschnittslöhne blieben unter der Niedriglohnschwelle, sagte Schwemmle. Trotz Vollbeschäftigung seien viele private Briefzusteller hilfebedürftig und hätten Anspruch auf ergänzendes Arbeitslosengeld. „Wohl in keinem andern Markt sind vergleichbar große Lohnkostenunterschiede zwischen einem dominanten Anbieter und seinen Konkurrenten wie im Briefmarkt festzustellen”, so die Stuttgarter Studie.

Büttner nannte als Negativbeispiel Allgäu Mail in Kempten. Die Zusteller dieses Briefdienstleisters erhielten einen täglichen Grundlohn von 4 Euro sowie 12 Cent pro ausgelieferter Sendung. Das entspreche 750 Euro im Monat. Die Gewerkschaft kündigte Widerstand gegen diese Missstände an und will erreichen, dass der Briefmarkt nur weiter liberalisiert wird, wenn gleichzeitig soziale Mindeststandards garantiert sind. Die Vergabe von Brieflizenzen solle von der Einhaltung branchenüblicher Arbeitsbedingungen abhängig werden. Bei Verstößen solle die Bundesnetzagentur die Lizenz entziehen. Von März 2007 an will ver.di bundesweit Betriebsversammlungen zum Thema „Liberalisierung und Prekarisierung” in Postfirmen organisieren.

Ende Januar 2007 verhandelte die PIN AG als erster privater Briefdienst mit ver.di über einen bundesweit gültigen Tarifvertrag für ihre 7.000 Beschäftigten. Auch TNT Deutschland will mit ver.di einen Tarifvertrag aushandeln. Für TNT sind derzeit 30.000 Zusteller im Einsatz.

In der Auseinandersetzung über den Vorwurf des Billiglohnwettbewerbs auf dem Briefmarkt wurde Ende Februar 2007 die Bundesnetzagentur aktiv und leitete eine flächendeckende Untersuchung der Arbeitsbedingungen bei den Konkurrenten der Deutschen Post ein. In ihrem Auskunftsersuchen verlangt sie detaillierte Informationen u.a. über Bezahlung, Arbeitszeiten, Urlaubsanspruch. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete, löste der Fragenkatalog in der Branche große Aufregung aus, weil sich die Behörde zuvor nie für die Höhe der Löhne interessiert habe. Die Deutsche Post, deren Personalvorstand Walter Scheurle wie ver.di das Lohndumping kritisierte, musste sich selbst kritische Fragen der Bundesnetzagentur nach den Lohn- und Arbeitsbedingungen ihrer Düsseldorfer Tochter First Mail gefallen lassen, deren Beschäftigte außerhalb des bei der Deutschen Post geltenden Tarifvertrags zu Bedingungen arbeiten sollen, die sich - wie Kritiker behaupten - kaum von denen der Konkurrenz unterscheiden.

UPS: Starkes Auslandsgeschäft im 4. Quartal 2006

31.01.2007
Logo UPSEin starkes Auslandsgeschäft hat den Gewinn von UPS im 4. Quartal 2006 gesteigert. Gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal hat sich der Konzernumsatz um 6 Prozent auf 12,6 Milliarden und der Nettogewinn um 8 Prozent auf 1,1 Milliarden US-Dollar erhöht. Während UPS das US-Inlandsgeschäft im Paketdienst nur um 4 Prozent auf 8,1 Milliarden US-Dollar ausbauen konnte, zogen die Umsätze im Ausland um 10 Prozent auf 2,4 Milliarden US-Dollar an. Mit 1,3 Milliarden US-Dollar operativem Gewinn in den USA erwirtschaftete UPS 60 Millionen US-Dollar mehr als im Jahr zuvor. Wegen eines verhaltenen Ausblicks des Konzerns auf das laufende Jahr 2007 sank der Aktienkurs um 4 Prozent.

SPD will Briefmonopol verlängern

Februar 2007
Die SPD macht sich für eine Verlängerung des zum Jahresende 2007 auslaufenden Briefmonopols zugunsten der Deutschen Post stark. Bundesarbeitsminister und Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) warnten, dass die Rahmenbedingungen für eine vollständige und faire Öffnung des Postmarktes, auch auf europäischer Ebene, nicht gegeben seien. Müntefering befürchtet, künftige und schon aktive Briefdienstleister könnten die Deutsche Post mit Dumpinglöhnen attackieren. Steinbrück moniert, dass beim Auslaufen der Exklusivlizenz der Deutschen Post (Briefsendungen bis 50 Gramm) zwar ausländische Postunternehmen in der Bundesrepublik tätig werden können, die Herkunftsländer aber ihre heimischen Märkte weiter gegen Konkurrenz etwa aus Deutschland abschotten. Besonders die EU-Mitglieder Frankreich, Italien und Griechenland machen bisher keine Anstalten, die bestehenden Monopole entgegen den Plänen der EU-Kommission bis 2009 aufzuheben. Andere EU-Staaten wie Großbritannien lassen zwar ausländische Anbieter ins Land, aber nur unter zahllosen Auflagen.

Zu den strikten Befürwortern einer raschen Postmarktöffnung zählt bislang Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU). Die Linkspartei stellte Mitte Januar 2007 im Bundestag einen Antrag, die Exklusivlizenz der Deutschen Post erneut zu verlängern. Durch die vollständige Öffnung des Postmarktes werde die flächendeckende Grundversorgung gefährdet, hieß es in der Begründung.

Die FDP vermutete hinter den Äußerungen Panikmache. „Diese Einlassungen dienen offensichtlich der Vorbereitung politischer Initiativen zur nochmaligen Verlängerung der Monopol-Lizenz”, schrieb die FDP in ihrem Bundestagsantrag. Sie stützt sich auf den Bericht der Monopolkommission. Danach sind die Umsatzrenditen der Deutschen Post im Briefbereich mit 16,4 Prozent besonders hoch. Das Eigenkapital habe sich seit 1997 mehr als versiebenfacht. Die Finanzierung von Aktivitäten auf ausländischen Märkten aus Monopolgewinnen stelle aber eine massive Wettbewerbsverzerrung dar.

Für eine Verlängerung des Briefmonopols ist auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Bei einer Liberalisierung der Briefmärkte in der EU müssten gleiche Spielregeln für alle herrschen. Da dies nicht in Sicht sei, müssten in Deutschland die Chancen und Beeinträchtigungen einer vorzeitigen Öffnung zum Jahresende 2007 noch einmal überprüft werden.

DHL erweitert Logistikkapazitäten in Dubai

18.02.2007
Logo Deutsche Post World NetIn Dubai stellte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post World Net, Dr. Klaus Zumwinkel, am 18. Februar 2007 in einer Pressekonferenz die Expansionspläne seines Konzerns im Mittleren Osten vor. Innerhalb der nächsten Jahre will die Posttochter DHL ihre derzeitigen Logistikkapazitäten in Dubai von 85.000 qm um über 300.000 qm erweitern. Das Multi-Millionen US-Dollar-Investment im sogenannten Dubai World Central ist Bestandteil der Wachstumsstrategie von DHL im Mittleren Osten und soll die Marktführerschaft von DHL in einer Wirtschaftsregion sichern, die sich weltweit mit am schnellsten entwickelt. Von den geplanten Infrastrukturmaßnahmen profitieren die Kunden aller 3 DHL Unternehmensbereiche DHL Express, DHL Global Forwarding und DHL Exel Supply Chain, so Zumwinkel.

Dubai World Central ist weltweit eines der ehrgeizigsten Logistikprojekte. Auf einer Fläche von 140 qkm soll die erste voll integrierte Logistikplattform und der größte Flughafen der Welt entstehen. DHL Global Forwarding verfügt bereits über eine Fläche von 85.000 qm in der angrenzenden Jebel Ali Freihandelszone. DHL Logistics, bestehend aus den beiden Bereichen DHL Global Forwarding und DHL Exel Supply Chain hat nun 2 Optionen für weitere 280.000 qm unterschrieben: 30.000 qm im neuen Cargo Village Jebel Ali Airport mit einer Erweiterungsmöglichkeit um 15.000 qm sowie 155.000 qm in der Dubai Logistics City mit Option auf zusätzliche 78.000 qm.

Auf dem Flughafengelände des neuen Dubai World Central International Airport, dessen Kapazitäten nach seiner Fertigstellung denen von Chicagos Flughafen O'Hare und Londons Flughafen Heathrow zusammengenommen entspricht, wird DHL Express auf einer Fläche von 50.000 qm eines seiner modernsten Expressterminals errichten.

Post-Tower in Bonn: DHL-Logo ersetzt Posthorn

15.02.2007
Eines der beiden Posthorn-Logos am Post-Tower der Konzernzentrale in Bonn - das Posthorn an der Nordseite des Turms - hat die Post im Februar 2007 durch ein gelb-rotes DHL-Logo ersetzt, 16,5 x 10,6 Meter groß und 4.000 kg schwer. Dazu Schorsch Kerschbaumer, Leiter der Konzernentwicklung bei der Post: „Im Konzern Deutsche Post World Net ist ‚Deutsche Post’ die bekannteste Marke in Deutschland. Die Unternehmensbereiche EXPRESS und LOGISTIK, die unter der Marke DHL auftreten, werden jedoch immer bedeutender. Inzwischen erwirtschaftet DHL fast 60 Prozent des Konzernumsatzes.” Im vergangenen Jahr ist zudem der DHL-Vorstandsbereich mit dem Australier John Mullen von Brüssel nach Bonn verlegt worden. Im Laufe des Jahres ziehen 250 Top-Manager des Konzerns mit ihren Familien - größtenteils aus USA und Asien - mit ihren Familien an den Rhein. Deshalb solle nun die zunehmende Bedeutung von DHL auch am Sitz der Konzernzentrale mit dem DHL-Logo demonstriert werden.

Post-Konkurrent PIN mit großen Zielen

19.02.2007
Logo PIN MailDie PIN Group, einer der beiden Hauptkonkurrenten der Deutschen Post, hat ihre Mittelfristziele deutlich erhöht. Wenn es nach dem Vorstandsvorsitzenden der PIN AG, Günter Thiel, geht, soll die erste Umsatzmilliarde bereits 2009 und damit ein Jahr früher als bisher geplant erreicht werden.

Nach 200 Millionen Euro Umsatz und 400 Millionen Briefsendungen im Jahr 2006 strebt das in Luxemburg ansässige Unternehmen 2007 Erlöse von 350 Millionen Euro an und will 1 Milliarde Briefe befördern. Die Deutsche Post setzte allein in den ersten 9 Monaten 2006 im gesamten Briefbereich 9,6 Milliarden Euro um.

Noch schreibt PIN rote Zahlen. 2007 werde der Verlust nur noch im einstelligen Millionenbereich erwartet, sagte Thiel. 2008 solle ein Gewinn anfallen und den Gesellschaftern eine Dividende gezahlt werden. Einen Verdrängungswettbewerb mit dem Hauptkonkurrenten TNT, der ebenfalls wie PIN die Nummer eins im Lager der neuen Briefdienstleister werden will, befürchtet Thiel nicht: „Wir konzentrieren uns beide auf die Post, wo es für uns viel zu holen gibt.”

Zumwinkel: Samstag-Zustellung bleibt

09.03.2007
Logo Deutsche Post World NetPost-Vorstandschef Klaus Zumwinkel nahm am 9. März 2007 zu Pressemeldungen Stellung, die Post plane angeblich, die Briefzustellung an Samstagen einzustellen: „Es ist absolut klar, dass sich an der Samstag-Zustellung der Deutschen Post nichts ändern wird.”

Er selbst hatte kurz zuvor für die Irritationen gesorgt. In Berlin hatte er in einem Pressegespräch auf die Regeln der EU verwiesen. Danach wäre es möglich, die Zustellung auf 5 Tage in der Woche zu begrenzen. Eine Briefzustellung an Samstagen sei mancherorts „witzlos”, weil zahlreiche gewerbliche Postkunden an diesem Tag gar nicht arbeiteten, meinte er, fügte aber als Gegenargument hinzu, dass die 6-Tage-Zustellung gegenüber den privaten Konkurrenten ein Wettbewerbsvorteil sei.

Viele EU-Staaten stellen schon jetzt nur montags bis freitags Sendungen zu, u.a. Belgien, Finnland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Österreich, Polen, Schweden und Tschechien.

Die Äußerungen Zumwinkels kommentierte die Bundesnetzagentur kritisch: „In Deutschland gilt die Postuniversaldienstleistungsverordnung. Die schreibt eine Zustellung an sämtlichen Werktagen vor.”

Hermes verspricht günstiges Briefporto

15.03.2007
Logo Hermes Logistik GruppeDie Hermes Logistik Gruppe (Otto-Versand) und TNT Deutschland wollen gemeinsam ab Januar 2008, „wenn das Briefmonopol gefallen ist”, bundesweit den Briefversand für Geschäfts- und Privatkunden anbieten. Die Portopreise sollen dabei deutlich unter denen der Deutschen Post liegen. Zunächst will Hermes an ihren 13.000 eigenen Paket Shops Briefkästen in den Firmenfarben Blau und Orange anbringen, später sind weitere Standorte möglich. „Das Briefporto wird um 20 Prozent günstiger als bei der Post sein”, sagte Hanjo Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hermes Logistik Gruppe Mitte März 2007. Allerdings werden die Briefe auch doppelt so lange unterwegs sein wie bei der Post. Die Sendungen sollen innerhalb von 48 Stunden den Empfänger erreichen, bei der Post sind es in der Regel 24 Stunden. Umfragen hätten ergeben, dass eine Briefzustellung in 2 Tagen den Kunden vollkommen genüge, wenn der Preis attraktiv sei, begründete Schneider seine Strategie. In den Aufbau des Briefnetzes investieren Hermes und TNT 100 Millionen Euro. Die neuerliche Diskussion um die Verlängerung der Exklusivlizenz schade dem Standort Deutschland, kritisierte Schneider die Politik.

Laut Schneider hat Hermes im vergangenen Jahr 2006 kräftig zugelegt. Die Zahl der Sendungen sei um 10 Prozent auf 235 Millionen Paketsendungen gestiegen.

Hermes greift Österreichs Post an

15.03.2007
Logo HermesAb Juli 2007 will Hermes, der Paketdienst des Otto-Versands Hamburg, auch der Österreichischen Post Konkurrenz machen und mit der Gründung eines eigenen Unternehmens in den österreichischen Paketmarkt einsteigen. Dies sagte Hermes-Chef Hanjo Schneider am 14. März 2007 der Presse. „Im Laufe des ersten Geschäftsjahres rechnen wir mit einem Marktanteil von 20 Prozent.” Bis zum Markteintritt will Hermes mit 5 Verteilzentren in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck, 35 Niederlassungen und 1.000 Paketshops in Österreich einsatzbereit sein.

Mit den Otto-Paketen verliert die Österreichische Post einen ihrer größten Kunden. Bisher beförderte sie jedes Jahr 8 Millionen Pakete für den Versandhändler.

Deutsche Post testet Mini-Verkaufsstellen

15.03.2007
Logo Deutsche Post World NetAb April 2007 will die Deutsche Post das Pilotprojekt „Mini-Verkaufsstellen” testen. In Dortmund sind 41, in Bonn 30 dieser Verkaufsstellen geplant. Die Stützpunkte werden in Lotto-Annahmestellen, Tabakläden, Blumengeschäften oder Reisebüros zusätzlich zu den bestehenden Filialen eingerichtet. In den Mini-Verkaufsstellen gibt es Brief- und Paketmarken. Der Kunde kann aber auch Einschreiben, Päckchen und Pakete einliefern.

Wulf von Schimmelmann scheidet vorzeitig aus seinem Vertrag / Nachfolger ist Wolfgang Klein

März 2007
Logo Deutsche Post World NetProf. Dr. Wulf von Schimmelmann, macht von seinem vertraglichen Recht Gebrauch und wird seine Mandate als Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Postbank AG und als Vorstandsmitglied der Deutschen Post AG zum 30. Juni 2007 niederlegen. Die Präsidien von Postbank und Deutscher Post nahmen am 12. März 2007 den Rücktritt mit Bedauern zur Kenntnis und würdigten die herausragende Leistung von Schimmelmanns bei der Entwicklung der Postbank zur führenden Retailbank in Deutschland und zu einem erfolgreichen DAX-Unternehmen.

Am 16. März 2007 bestellte der Aufsichtsrat der Postbank Dr. Wolfgang Klein zum 1. Juli 2007 zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Postbank AG. Dazu Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Klaus Zumwinkel: „Wir sind sicher, dass wir mit Wolfgang Klein den richtigen Mann für die Spitzenposition bei der Postbank gefunden haben.” Bereits einen Tag zuvor hatte der Aufsichtsrat der Deutschen Post AG Klein zum Mitglied des Post-Vorstands berufen. Auch in diesem Amt folgt Klein dem scheidenden Wulf von Schimmelmann.

Klein (43) verantwortet seit 2001 bei der Postbank im Vorstandsressort Privatkunden das Produktmarketing. Vor seinem Eintritt bei der Postbank war Klein Geschäftsführendes Mitglied im Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Davor war er Generalbevollmächtigter der Direktbanktochter der Dresdner Bank.

Deutsche Post World Net mit gutem Jahresabschluss 2006, aber verhaltenem Ausblick auf 2007

20.03.2007
Logo Deutsche Post World NetDie Deutsche Post World Net hat eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2006 gezogen und eine Dividendenerhöhung auf 75 Cent in Aussicht gestellt. Für 2007 kündigte der Konzern eine leichte Steigerung des Umsatzes sowie des operativen Gewinns an. „Die Strategie der Internationalisierung geht auf”, sagte Konzernchef Klaus Zumwinkel bei der Bilanzpressekonferenz am 20. März 2007 in Bonn. „Schon heute erwirtschaften wir 60 Prozent unserer Umsätze im Ausland und mehr als die Hälfte des operativen Gewinns mit Dienstleistungen außerhalb des Unternehmensbereiches BRIEF”.

Um die Zukunft der Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern, müssen die weiteren Liberalisierungsschritte beim Brief vernünftig und verantwortungsbewusst vollzogen werden, mahnte Zumwinkel. „Wir sind besorgt angesichts der politischen Rahmenbedingungen bei der vollständigen Öffnung des deutschen Briefmarktes.” Die aktuelle Situation, in der die Liberalisierung im europäischen Gleichklang nicht geregelt ist und die Konkurrenten ungehindert Lohndumping betreiben können, verhindert einen fairen Wettbewerb. „Die Deutsche Post wird weiterhin den Universaldienst in Deutschland flächendeckend gewährleisten”, so Zumwinkel.

Finanzkennzahlen

2006 stieg das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit auf EBIT-Basis um 2,9 Prozent von 3,76 Milliarden Euro auf 3,87 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz wuchs um 35,8 Prozent auf 60,55 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn ging um 14,3 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro zurück. Dies sei - so Zumwinkel - hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Deutsche Post World Net im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Anteil an der Postbank auf 50 Prozent plus eine Aktie verringert hat.

Umsätze nach Unternehmensbereichen und Regionen

Unternehmensbereich BRIEF
Der Umsatz im Inlandsgeschäft ist 2006 erwartungsgemäß gesunken und zwar im Geschäftsfeld Brief Kommunikation von 6,44 Milliarden Euro 2005 um 4,6 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro, im Geschäftsfeld Direkt Marketing von 2,82 Milliarden Euro in 2005 um 1,9 Prozent auf 2,77 Milliarden Euro. Diese Umsatzrückgänge konnte der Konzern jedoch durch Wachstum im internationalen Briefgeschäft mehr als ausgleichen. Der Gesamtumsatz im Unternehmensbereich BRIEF konnte um 3,2 Prozent von 12,9 Milliarden Euro auf 13,3 Milliarden Euro gesteigert werden. Das EBIT stieg von 2,03 Milliarden Euro auf 2,05 Milliarden Euro.

Unternehmensbereich EXPRESS
Der Umsatz im Unternehmensbereich EXPRESS ist um 2,2 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro gewachsen. In USA konnte der Postkonzern laut Zumwinkel in der 2. Jahreshälfte die Trendwende einleiten. Insgesamt hat EXPRESS im Geschäftsjahr 2006 ein EBIT von 325 Millionen Euro erwirtschaftet. 2005 musste EXPRESS noch einen Verlust von 23 Millionen Euro hinnehmen.

Unternehmensbereich LOGISTIK
Noch stärker als erwartet konnte der Bereich LOGISTIK seinen Umsatz steigern. Mit einem Anstieg auf 22,74 Milliarden Euro hat sich der Umsatz mehr als verdoppelt. Dazu hat vor allem der Erwerb von Exel beigetragen. Das EBIT wuchs von 346 Millionen Euro auf 762 Millionen Euro.

Unternehmensbereich FINANZ DIENSTLEISTUNGEN
Das EBIT des Bereichs FINANZ DIENSTLEISTUNGEN; der im Wesentlichen aus der Postbank besteht, ist 2006 auf 1 Milliarde Euro gestiegen (Vorjahr 863 Millionen Euro).

Für 2007 erwartet Zumwinkel einen „insgesamt positiven Geschäftsverlauf” mit einem leicht steigenden Umsatz.

Zum 31. Dezember 2006 waren im Konzern weltweit 520.112 Mitarbeiter (2005: 502.545) tätig, auf Vollzeitkräfte umgerechnet 463.350 (2005: 455.115). Die Zahl der Beamten sank von 64.491 Ende 2005 auf 62.560 Ende 2006.

Postbeschäftigte Ende 2006

Die zurückhaltenden Geschäftserwartungen, die Zumwinkel für 2007 präsentierte, wurden von der Börse negativ aufgenommen. Nach der Bilanzpressekonferenz sank der Kurs der Postaktie um 5 Prozent auf 22,11 Euro.

Hier finden Sie den Geschäftsbericht 2006 der Deutschen Post World Net.

Bund verringert seinen Aktienanteil an der Deutschen Post AG / Anteil ausländischer Investoren wächst

Januar 2007
Aktionärsstruktur 2006

Grafiken: Quelle: Geschäftsbericht 2006 der Deutschen Post AG

Investoren nach Regionen

Der Bund verringerte 2006 seinen Anteil an der Deutschen Post AG weiter. Die KfW Bankengruppe, bei der der Bund seine Postaktien „geparkt” hat, veräußerte im Juli 2006 73,1 Millionen Deutsche Post Aktien aus ihrem Bestand an institutionelle Anleger. Das sind rund 6 Prozent des Grundkapitals. Zum 31. Dezember 2006 hielt die KfW noch 411 Millionen Deutsche Post Aktien.

Damit befanden sich 65,9 Prozent im Streubesitz. Der Bund bzw. die KfW hielt 34,1 Prozent. Diese Daten veröffentlichte die Deutsche Post World Net in ihrem Geschäftsbericht 2006.

Im Januar 2007 wurde zudem die von der KfW im Dezember 2003 begebene Umtauschanleihe auf Aktien der Deutschen Post AG fällig. Investoren konnten bis zum 21. Dezember 2006 von ihrem Recht Gebrauch machen, die Anleihe in Postaktien zu tauschen. Mit dem Umtausch wurden 55,8 Millionen Aktien aus dem Bestand der KfW am Markt platziert. Die KfW hielt dadurch im Januar 2007 nur noch 368,3 Millionen Aktien des Post-Konzerns. Das sind 30,6 Prozent des Grundkapitals.

Die Aktionärsstruktur hat sich 2006 deutlich gewandelt. Nicht nur der Anteil des Bundes am Grundkapital der Deutschen Post AG ist weiter vermindert worden. Auch der regionale Zuschnitt hat sich verändert. So ist der Anteil angelsächsischer Investoren prozentual wie absolut deutlich gestiegen. Ende 2006 hielten institutionelle Investoren aus Großbritannien und den USA 57 Prozent des Streubesitzes.

Hellmich Alleineigner von Red Parcel

16.03.2007
Walter Hellmich ist seit Mitte März 2007 alleiniger Anteilseigner von Red Parcel Post. Der Duisburger Bauunternehmer und Präsident des Fußballclubs MSV Duisburg war im Herbst 2006 als Mehrheitsgesellschafter bei der Red Parcel eingestiegen. Bei der Gründung des Paketdienstes, der bisher nicht über die Planungsphase hinausgekommen ist, hatten sich bekannte Namen aus der Logistikbranche besonders engagiert, so der Vizepräsident des Deutschen Speditions- und Logistik-Verbandes, Manfred F. Boes, und Dieter Seegers-Krückeberg, der ehemalige Paket-Vorstand der Deutschen Post World Net. Seegers-Krückeberg gilt als Hauptinitiator des Vorhabens. Offiziell fungiert er als Aufsichtsratschef. Mehrmals hatte Red Parcel Starttermine verschoben, immer in der Fachpresse begleitet von Gerüchten über Finanzierungsprobleme. Seegers-Krückeberg verkaufte nun als letzter der ursprünglichen Gesellschafter den von seiner Ehefrau gehaltenen 20-Prozent-Anteil an Hellmich. Hellmich will die Red-Parcel-Zentrale von Hamburg nach Magdeburg verlegen. Dort hatte sich das Unternehmen im Herbst 2005 ein Grundstück für den Bau eines Logistikzentrums gesichert.

Konjunktur drückt FedEx-Gewinn

22.03.2007
FedExDer amerikanische Expressdienstleister FedEx erreicht seine Gewinnziele im kommenden Geschäftsjahr, das im Juni 2007 beginnt, voraussichtlich nicht. Bei der Vorstellung der Ergebnisse des 3. Geschäftsquartals (Dezember bis Februar 2007) am 21. März 2007 machte Finanzchef Alan Graf dafür die Entwicklung der US-Konjunktur verantwortlich.

FedEx und der Hauptrivale UPS gelten als Gradmesser für die Entwicklung der Gesamtwirtschaft in den USA, da ihr Geschäft - der Transport von Paketen und Fracht - die Intensität der wirtschaftlichen Aktivitäten unmittelbar spiegelt.

Zu den Konjunkturproblemen kommt der steigende Wettbewerbsdruck in den USA, wo FedEx drei Viertel seines Umsatzes erzielt. Konkurrent UPS erwirtschaftet höhere Margen. Der 3. Konkurrent, die Deutsche Post-Tochter DHL, ist dabei, die Trendwende zum Positiven zu schaffen.

Der Nettogewinn von FedEx sank im 3. Quartal um 2 Prozent auf 420 Millionen US-Dollar. Im operativen Geschäft fiel der Gewinn merkbar um 10 Prozent auf 641 Millionen US-Dollar.

DHL mit neuer Flugroute zwischen USA und Asien

28.03.2007
Logo DHLDHL hat Ende März 2007 in Südkalifornien einen neuen Umschlagplatz für internationale Luftfrachtsendungen eröffnet und damit das seit 2005 bestehende Verteilzentrum erweitert. Damit trägt DHL den steigenden Handelsbeziehungen zwischen der US-Westküste und Asien Rechnung. 3 Millionen US-Dollar hat die Deutsche Post-Tochter in ihr neues Umschlagzentrum, das West Coast Distribution Facility, in Riverside investiert. Nun kann DHL hier auch internationale Transporte abfertigen und die Sendungen schneller im Westen der USA zustellen.

Von Riverside aus unterhält DHL bisher täglich 7 Inlandsflüge. Mit der Hongkong-Verbindung kommt nun die erste internationale Flugroute hinzu. Briefe und Pakete aus Asien werden direkt in das DHL-Verteilnetz für die amerikanische Westküste eingespeist.

Künftig 1.000 Paketboxen in ganz Deutschland

29.03.2007
Logo Deutsche Post World NetDHL wird sein Serviceangebot für Privatkunden deutlich erweitern. Ab September 2007 will die Posttochter 1.000 Paketboxen aufstellen. Dies gab das Unternehmen Ende März 2007 bekannt. Seit Herbst 2006 testet DHL im Großraum Frankfurt am Main die „Briefkästen für frankierte Päckchen und Pakete”. Aufgrund der guten Kundenresonanz will die Deutsche Post World Net bis Mitte 2008 Paketboxen deutschlandweit installieren.

Auch die Zahl der Packstationen wird DHL bis Ende 2007 auf 1.000 Systeme erhöhen. An diesen Automaten kann der Kunde Pakete nicht nur aufgeben, sondern auch abholen sowie Paketmarken zur Frankierung aus dem Automaten ziehen.

Post eröffnet das Zukunftslabor DHL Innovation Center in Troisdorf

27.03.2007
Logo Deutsche Post World NetIn Troisdorf bei Bonn eröffnete die Deutsche Post World Net am 27. März 2007 das DHL Innovation Center. Ziel und Aufgabe der neuen Einrichtung ist es, aus logistischen Zukunftstrends heraus neue marktfähige Produkte mit hohem Innovationsgrad zu entwickeln. Dazu konzentriert das Zukunftslabor alle Stellen, die bisher im technischen Innovationsmanagement des Postkonzerns gearbeitet haben, unter einem Dach. In seiner Eröffnungsrede sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Zumwinkel: „Heute sind wir der größte Logistiker der Welt. Größe allein ist aber kein Kriterium für den Erfolg. Was zählt, ist die Zufriedenheit unserer Kunden. Deshalb werden wir die Kunden mit immer neuen und zukunftsgerichteten Produktangeboten überraschen.”

Die im Innovation Center laufenden Projekte realisiert DHL gemeinsam mit Partnern. Zu den Innovationspartnern zählen IBM, Intel und SAP. Zudem pflegt das Center Forschungspartnerschaften mit den Logistikinstituten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston und Saragossa und den deutschen Fraunhofer-Instituten.

Privatbrief soll teurer werden

27.03.2007
Postkunden müssen bei einem Ende des Briefmonopols und im Fall der Einführung einer Mehrwertsteuer auf das Briefporto der Deutschen Post mit einem deutlich höheren Porto rechnen. Dies sagte Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel am 27. März 2007 bei der Eröffnung des DHL Innovation Center in Troisdorf bei Bonn. „Sollte die Mehrwertsteuer für das Briefporto kommen, würden die Briefe für 40 Millionen Haushalte ab 1. Januar 2008 aus dem Stand um 16 bis 19 Prozent teuerer. Eine Mehrwertsteuer auf den Privatbrief finde ich als absoluten Unsinn”, kritisierte Zumwinkel.

TNT streicht 7.000 Stellen

31.03.2007
Logo TNTDer niederländische Postkonzern TNT will die Kosten in seinem Heimatmarkt um 300 Millionen Euro senken. Das Unternehmen plant daher - wie TNT-Vorstand Harry Koostra Ende März 2007 der Presse sagte -, bis zu 7.000 Stellen - 12 Prozent der zurzeit vorhandenen Arbeitsplätze - abzubauen und die Löhne für die nächsten Jahre auf dem gegenwärtigen Niveau einzufrieren. Mit diesen Sparmaßnahmen will sich TNT - Europas zweitgrößter Expresszusteller - auf den Wegfall des Briefmonopols in den Niederlanden vorbereiten. In den Niederlanden soll - wie in Deutschland - das Monopol für Briefsendungen unter 50 Gramm zum 1. Januar 2008 fallen.

Die Briefsparte von TNT kämpft auf dem Heimatmarkt mit sinkenden Umsätzen. Seit 2000 ist die Sendungsmenge um jährlich 2,2 Prozent zurückgegangen. Zudem nehmen Konkurrenten wie Sandd und die Deutsche Post-Tochter Selekt Mail dem TNT-Konzern Marktanteile weg. Koostra erwartet für die nächsten Jahre einen Rückgang im niederländischen Briefgeschäft von bis zu 30 Prozent.

Andererseits ist TNT in Deutschland einer der Hauptkonkurrenten der Deutschen Post im Briefgeschäft.

PIN AG übernimmt Briefnetz Süd

März 2007
Logo PIN AGDie PIN Group expandiert weiter. Ende März 2007 gab Günter Thiel, der Vorstandschef der PIN Group, bekannt, PIN übernehme die Firma Briefnetz Süd. Das Briefnetz Süd war 2005 von 3 süddeutschen Briefdienstleistern gegründet worden: der Logistic Mail Factory, einer Tochter der Augsburger Allgemeinen Zeitung, der City Mail, Tochterunternehmen der Regensburger Mittelbayerischen Zeitung, und der Main-Post Logistik, Tochter der in Würzburg erscheinenden Tageszeitung Main-Post.

Schon im Sommer 2006 kamen weitere Gesellschafter dazu: Courissima aus Bayreuth, die beiden Nürnberger Briefdienstleister PZD Nordbayern (Nürnberger Nachrichten) und N24 (Telefonbuchverlag Müller) sowie IDOMail, Straubing. Inzwischen gehören 12 private Zustellerunternehmen bayerischer Zeitungs- und Anzeigenblattverlage dem Verbund an. Nach eigenen Angaben haben sie bereits ein flächendeckendes Briefzustellnetz in Süddeutschland geschaffen, das täglich 800.000 Briefsendungen befördert.

Thiel kündigte für das laufende Jahr den Aufbau weiterer Niederlassungen im Bundesgebiet an. Die PIN Group will 2007 mehr als 1 Milliarde Sendungen bundesweit zustellen und damit einen Umsatz von 350 Millionen Euro erzielen (2005: 200 Millionen Euro). Für 2010 plant Thiel einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro.