13.04.2010
Startschuss im fränkischen Kürnach bei Würzburg: Am 13. April 2010 begann mit dem symbolischen ersten Spatenstich der Bau des deutlich größeren Ersatzdepots für den bisherigen Kürnacher GLS-Standort. Das Depot wird nach ökologisch optimierten Gesichtspunkten gebaut. Die Investitionssumme beträgt rund 5 Millionen Euro.
Das neue Verteilzentrum ersetzt das alte Depot 88. „Die Kapazitäten am alten Standort haben schlicht nicht mehr ausgereicht”, erklärte Klaus Conrad, Managing Director der GLS Germany. „Da die Infrastruktur vor Ort aber optimal ist, haben wir beschlossen, nur 300 Meter entfernt neu zu bauen.” Die Halle hat eine Grundfläche von rund 2.500 Quadratmetern, 81 Tore sorgen für eine zügige Be- und Entladung. Eine Zweistrang-Fördertechnik, moderne Scanner-Systeme und eine lückenlose Video-Überwachung sichern die zügige und sichere Paketabwicklung. „Das Depot ist für einen täglichen Umschlag von durchschnittlich 18.000 Paketen konzipiert” so Klaus Conrad. Bei steigendem Sendungsaufkommen lässt sich die Kapazität erhöhen: Eine 2. Ausbaustufe für das Gebäude und die Sortieranlage wurde beim Neubau bereits eingeplant.
Neuer, größer, grüner
Beim Bau stehen recycelbare Materialen und die Nutzung regenerativer Energien im Mittelpunkt: Kürnach ist bereits der 3. GLS-Standort in Deutschland, bei dem eine nachhaltige Bauweise und ein ressourcenschonender Betrieb berücksichtigt werden. Zu den Maßnahmen zählen eine Wärmepumpenheizung als primäre Heizquelle, eine Vorrichtung zur Nutzung von Regenwasser und die Verwendung von überwiegend vollständig recycelbaren Stahl- und Sandwichpaneelen. „Der Bau unseres 1. grünen Depots in Vaihingen-Enz galt als Testlauf”, resümiert Conrad. „Aber alle Maßnahmen haben sich im täglichen Betrieb bewährt. Sie schonen die Umwelt und sind auch wirtschaftlich vernünftig.”
Günstige Verkehrsanbindung
Alle Mitarbeiter wechseln zum neuen Standort. Rund 105 Mitarbeiter und Zustellfahrer sind für das Depot im Einsatz. Sie profitieren vom verkehrsgünstigen Standort: „Die direkte Anbindung an die Autobahn 7 und mehrere Bundesstraßen erleichtern die Zustellung von Bad Kissingen bis Marktbreit und von Remlingen bis Prichsenstadt”, so Conrad.
01.04.2010
Der US Postal Service will die Zustellung an Samstagen abschaffen. Wie US-Medien übereinstimmend berichteten, habe diese Entscheidung der Vorstand des staatlichen Postdienstes getroffen. Sie werde nun der Regulierungsbehörde vorgelegt. Am Ende muss der amerikanische Kongress dem Schritt zustimmen. Bisher ist die Zustellung an 6 Tagen in der Woche gesetzlich festgeschrieben.
Die US-Post hat 2009 einen Nettoverlust von 3,8 Milliarden US-Dollar ausgewiesen. Bis 2020 wird ein Defizit von 238 Milliarden Dollar prognostiziert. Bei einer 5-Tage-Zustellung sollen jährlich 5 Milliarden Dollar gespart werden. Nach dem Ergebnis von Kundenbefragungen befürworten 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung den Plan.
09.04.2010
Der niederländische Logistikkonzern TNT gibt offensichtlich dem Druck der Aktionäre nach und bereitet die eigene Zerschlagung vor. Auf der Hauptversammlung am 8. April 2010 kündigte TNT-Chef Peter Bakker die Abspaltung der Briefsparte an. Bakker sieht als Option für die Zukunft des Briefgeschäfts „Partnerschaften oder einen Börsengang”. Die TNT-Aktie reagierte darauf mit einem Kursplus von bis zu 7,5 Prozent.
Bisher hat sich ein reiner Briefdienst in Europa angesichts des insgesamt schrumpfenden Briefmarktes noch nie an die Börse gewagt. Die Börsengänge der Deutschen Post im Jahr 2000 und der Österreichischen Post 2006 basierten auf einer Expansion im Paket- und Logistikgeschäft zur Kompensation des wenig zukunftsträchtigen Briefgeschäfts.
Bakker löste mit seiner Ankündigung auch Spekulationen um die Übernahme des Paketgeschäfts TNT Express durch einen der US-Konkurrenten UPS oder FedEx aus. TNT besteht nur aus den beiden Geschäftsfeldern Brief und Express.
Vor allem amerikanische und britische Fonds, die rund 70 Prozent der TNT-Anteile halten, hatten von Bakker eine Abtrennung der Briefsparte gefordert. Den Druck auf die Konzernspitze erhöhte vor allem der Einstieg der aggressiven Hegdefonds Jana Partners und Alberta Investment im Herbst 2009. Bakker sagte, er sei offen für Gespräche mit Interessenten der Expresssparte.
Frank Appel, der Chef der Deutschen Post, hatte im Herbst 2009 angekündigt, er wolle im niederländischen Briefmarkt expandieren. Die Deutsche Post ist dort mit dem Billiganbieter Selekt präsent. Beobachter erwarten allerdings, dass sich für TNT Post eher Finanzinvestoren oder Infrastrukturfonds interessieren. Der TNT-Konzern hatte 2009 Schulden von rund 1,1 Milliarden Euro bei einem Nettogewinn von 289 Millionen Euro und einem Umsatz von 4,2 Milliarden Euro. 72 Prozent des operativen Gewinns von 648 Millionen Euro kommen zwar immer noch aus dem Briefgeschäft. Dennoch schätzen Analysten den Wert der Briefsparte nur auf 4 Milliarden Euro, dagegen den Wert der Paket-/Express-Sparte auf 6,25 Milliarden Euro. Bakker hat die Briefsparte schon für Investoren vorbereitet und mit den Gewerkschaften einen drakonischen Sozialplan vereinbart. Keine Rede mehr ist von einer internationalen Expansion im Briefgeschäft. Noch Anfang 2009 wollte TNT bei der britischen Post einsteigen.
Bakker machte bei der Hauptversammlung deutlich, er prüfe auch den Verkauf von TNT Deutschland. In einem weiteren Punkt musste sich der TNT-Vorstand dem Willen der Anleger beugen. Die Aktionäre entschieden gegen den Willen des TNT-Managements, dass sie künftig selbst die Vorstände bestimmen und nicht mehr der Aufsichtsrat.
22.04.2010
Prof. Dr. Edgar Ernst
Foto: Deutsche Post AG
Die Österreichische Post verstärkte ihren Aufsichtsrat mit internationalem Know-how. Bei der Hauptversammlung am 22. April 2010 bestellte die Aktionärsversammlung 4 neue Aufsichtsratsmitglieder auf 5 Jahre, darunter Prof. Dr. Edgar Ernst und Chris E. Muntwyler. Ernst war bis Mitte 2007 Finanzvorstand der Deutschen Post AG. Vom deutschen Postkonzern kommt auch Chris E. Muntwyler. Der 58-jährige Züricher war seit 1999 DHL-Manager, von 2005 bis 2008 war er für DHL in London verantwortlich.
Die von der Österreichische Industrieholding AG (ÖIAG, Anteil an der Österreichischen Post: knapp 53 Prozent) geplante Erhöhung der Aufsichtsratsvergütung um bis zu 87 Prozent auf 49.000 Euro wurde nach Gewerkschaftsprotesten und einem geharnischten Brief von Finanzminister Josef Pröll abgeblasen.
14.04.2010
Der US-Paketdienst United Parcel Service - UPS - hat im 1. Quartal 2010 dank der wirtschaftlichen Erholung mehr verdient als erwartet. Der bereinigte Gewinn je Aktie erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 37 Prozent auf 71 Cent, teilte UPS am 14. April 2010 mit.
Für das laufende Jahr hob UPS seine Prognose an und stellt einen Gewinnsprung für 2010 von bis zu 43 Prozent in Aussicht.
16.04.2010
Die Gewerkschaft Neue Brief- und Zustelldienste - GNBZ - ist gar keine Gewerkschaft. Der Verband mit seinen rund 1.300 Mitgliedern habe eine Beschwerde gegen einen Beschluss des Landesarbeitsgerichts Köln zusammen mit dem Arbeitgeberverband Neue Brief- und Zustelldienste (AGV-NBZ) zurückgezogen, teilte das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt am 16. April 2010 mit. „Damit steht rechtskräftig fest, dass die GNBZ keine tariffähige Gewerkschaft ist”, so das höchste Arbeitsgericht. Dies bedeute, dass die GNBZ keine Tarifverträge abschließen dürfe, erläuterte eine BAG-Sprecherin.
Die GNBZ war als Konkurrenz zur Gewerkschaft ver.di 2007 gegründet worden. Mit dem Arbeitgeberverband Neue Brief- und Zustelldienste, in dem Wettbewerber der Deutschen Post organisiert sind, vereinbarte sie kurz nach der Gründung einen „Tarifvertrag”, der einen Mindestlohn von 6,50 Euro in Ost- und 7,50 Euro in Westdeutschland vorsah.
Weil die GNBZ keine Gewerkschaft sei, würden diese Untergrenzen nun nicht mehr automatisch in den NBZ-Betrieben gelten, so die Gerichtssprecherin. ver.di setzt weiter auf einen tariflichen Branchenmindestlohn. Schon Ende März forderte die Gewerkschaft den Arbeitgeberverband NBZ zu Tarifverhandlungen auf. Bislang habe aber der Verband nicht reagiert, erklärte ver.di-Vizechefin Andrea Kocsis. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes NBZ, Florian Gerster, Ex-Chef der Bundesagentur für Arbeit, habe jetzt die Gelegenheit, „sich erstmalig als seriöser Tarifpartner zu beweisen”, indem er mit ver.di verhandle, betonte Kocsis.
Gerster hatte 2007 als Arbeitgeber-Vertreter die Gründung einer neuen Post-Gewerkschaft angekündigt. Mit Beschluss vom 20. Mai 2009 (Az: 9 TaBV 105/08) urteilte das Landesarbeitsgericht Köln, die GNBZ sei keine tariffähige Gewerkschaft. Nach ihrer Satzung fehle der GNBZ bereits der Auftrag, die Interessen ihrer Mitglieder als Arbeitnehmer wahrzunehmen und Tarifverträge abzuschließen. Stattdessen erlaube sie sogar die Einflussnahme von Arbeitgebern als „Ehren- oder Fördermitglieder”. Der Verband sei nicht unabhängig von den Arbeitgebern. So habe die Pseudo-Gewerkschaft „ganz erhebliche finanzielle Unterstützung” erhalten. Sie habe auch nicht die Feststellung des Arbeitsgerichts Köln widerlegt, wonach ihr 2008 133.500 Euro von Arbeitgeberseite zugeflossen seien, während sie nur über Mitgliedsbeiträge von 15.000 Euro verfüge. Schließlich verfüge die Organisation auch nicht über die für eine Gewerkschaft erforderliche Schlagkraft.
19.04.2010
Der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull hat europäische Unternehmen Hunderte Millionen Euro gekostet. Der gesamte Flugverkehr in Europa war wegen der riesigen Vulkanaschewolken in großer Höhe tagelang eingestellt. Fluggesellschaften mussten Tickets erstatten, Reiseveranstalter ihre Gäste per Bus aus Spanien und anderen Urlaubsregionen zurückholen. Betroffen waren natürlich auch die Logistikunternehmen wie DHL. Der Flughafen Leipzig/Halle war ab 16. April total gesperrt. Betroffen waren vor allem internationale Sendungen, während nationale Sendungen mit geringer Verzögerung großenteils über den Landweg befördert wurden. Ein Teil der internationalen Sendungen wurden für einige Tage auf dem Landweg nach Norditalien transportiert und von Bergamo aus per Luftfracht in die Zielländer geflogen. Eine DHL-Maschine aus den Vereinigten Staaten nach Leipzig mit Eilsendungen für Deutschland und Frankreich wurde zu einem spanischen Flughafen umgeleitet. Von dort wurden die Sendungen per Lkw Richtung Deutschland befördert. Erst am 21. April wurde der deutsche Luftraum wieder vollständig freigegeben.
Der Ausbruch, gesehen von Thórolfsfelli aus am 11. Mai 2010, 0.21 Uhr
Foto: David Karna / frei nach Creative Commons-Lizenz / Quelle: Wikipedia
Der interkontinentale Luftexpress-Betrieb nach Asien, in die USA sowie in den Nahen Osten und Afrika wurde bereits stufenweise einige Tage zuvor teilweise wieder aufgenommen. Auch in fast allen anderen europäischen Ländern kehrte DHL Express wieder zum Normalbetrieb zurück.
17.04.2010
Mit hohen Zusatzrabatten versucht die Deutsche Post, ihre Großkunden zu halten, wenn am 1. Juli 2010 auf Geschäftspost auch bei der Deutschen Post Mehrwertsteuer fällig wird. Dafür nimmt sie Gewinneinbußen in 3-stelliger Millionenhöhe in Kauf. Mit den Zusatzrabatten will der Konzern Preisanhebungen vermeiden und Großkunden auch in Zukunft an das Unternehmen binden. „Die Sicherung von Mengen und Umsatz hat Vorrang. Dafür verzichten wir auf einen jährlichen Ergebnisbeitrag in niedriger 3-stelliger Millionenhöhe”, sagte Briefvorstand Jürgen Gerdes. Seine Abwehrstrategie soll der Konkurrenz den Wind aus den Segeln nehmen. Wettbewerber wie TNT Post und die PIN-Unternehmen hatten auf Preiserhöhungen des Marktführers spekuliert, die es ihnen erleichtern würden, der Post Großkunden abzujagen.
Durch die Zusatzrabatte um 12 Prozentpunkte können Unternehmen, die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, mit einer kräftigen Senkung der Briefpreise rechnen. Weitgehend konstant hält die Deutsche Post die Preise für Behörden, Banken und Versicherungen, Spendenorganisationen, Kirchen und gemeinnützige Einrichtungen, die gezahlte Mehrwertsteuern nicht gegenüber dem Fiskus geltend machen können.
Für die Deutsche Post stehen riesige Umsätze auf dem Spiel. Etwa 85 Prozent ihrer Einnahmen aus der Briefkommunikation von insgesamt rund 5,8 Milliarden Euro (2009) kommen von den Geschäftskunden. Davon wiederum machen die nicht zum Vorsteuerabzug berechtigten Kunden laut Gerdes etwa die Hälfte aus. „Die neue Preisstruktur entspricht allen gesetzlichen Vorgaben. Sie ist diskriminierungsfrei und kostendeckend”, betonte Gerdes. Die Bundesnetzagentur habe er bereits über die neuen Rabattstaffeln informiert. Zwar benötigt die Deutsche Post dafür nicht eine Vorabgenehmigung der Regulierungsbehörde, sie unterliegt aber einer nachträglichen Missbrauchskontrolle, die Dumpingpraktiken unterbinden soll.
Verteuern werden sich für die Geschäftskunden der Pressevertrieb und adressierte Werbesendungen (Infopost). Hier zahlen die Kunden die volle Mehrwertsteuer.
Für Privatkunden ändert sich ab 1. Juli wenig. Mehrwertsteuerpflichtig werden lediglich Nachnahmesendungen, Pakete über 10 kg Gewicht und Expresssendungen.
Einen Teil der Rabattkosten - laut Gerdes etwa 1 Drittel - kann die Deutsche Post steuerlich auffangen. Denn das Gegenstück zur Mehrwertsteuerpflicht ist eine erweiterte eigene Vorsteuerabzugsberechtigung für die Kosten in der Briefsparte. 2 Drittel des Aufwandes gehen zu Lasten des Betriebsgewinns (EBIT). 2009 war das EBIT des Unternehmensbereiches BRIEF schon um rund 1 Drittel auf 1,383 Milliarden Euro gesunken. Für 2010 erwartet Gerdes einen weiteren Rückgang auf 1 bis 1,2 Milliarden Euro.
Von den Zusatzrabatten für die Einlieferung großer Briefmengen profitieren auch Wettbewerber. Mangels eines eigenen flächendeckenden Zustellnetzes liefern viele Konkurrenten Sendungen, die über ihren regionalen Zustellbereich hinausgehen, bei der Deutschen Post zur Weiterleitung ein. Zum Beispiel steigt der Teilleistungsrabatt für Mengen ab 250 Stück, die ein Wettbewerber in ein Briefzentrum im Zielbereich (BZE) einliefert, von bisher 26 Prozent auf 38 Prozent des Grundporto-Satzes.
Auf längere Sicht hält Gerdes Preisanhebungen für unvermeidlich. Seit 13 Jahren habe die Post die Briefpreise nicht mehr erhöht, während Löhne und andere Kosten stetig stiegen.
„Nach einer ersten noch vorläufigen Bewertung sind keine offensichtlichen Missbrauchselemente zu erkennen”, meinte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, zu der Rabattaktion der Deutschen Post. „Die Bundesnetzagentur könnte nur dann einschreiten, wenn es Beweise dafür gäbe, dass die neue Rabattstaffel zu einem Preisdumping führt.”
30.06.2010
Für einige Postdienstleistungen entfällt am 1. Juli 2010 die Umsatzsteuer-/Mehrwertsteuerbefreiung.
Brief
Die meisten Produkte bleiben auch weiterhin umsatzsteuerfrei. Zum Beispiel:
Einige Produkte unterliegen ab 1. Juli 2010 der Umsatzsteuerpflicht. Zum Beispiel:
Die Art der Frankierung, also ob z. B. Postwertzeichen, INTERNETMARKE, PLUSBRIEF oder Frankiermaschinen genutzt werden, hat keinerlei Einfluss auf die Umsatzsteuerpflicht der genutzten Produkte oder Leistungen.
Internationale Briefsendungen
Ab dem 1. Juli 2010 unterliegen die nachstehenden Produkte der gesetzlichen Umsatzsteuer, sofern die Zustellung innerhalb der Europäischen Union (EU) erfolgt. Werden diese Produkte dagegen an Ziele außerhalb der EU verschickt, so sind sie umsatzsteuerfrei.
Umsatzsteuerpflichtige Produkte
DHL Paket und Express
Produkte und Services von DHL Paket für Kunden ohne DHL Geschäftskundenvertrag (z.B. Filialkunden oder Nutzer der DHL Online Frankierung) sind auch nach dem 1. Juli 2010 überwiegend umsatzsteuerfrei. Umsatzsteuerpflichtig werden zum 1. Juli 2010 nur Paketsendungen mit einem Gewicht über 10 kg im Versand innerhalb Deutschlands und der EU. Darüber hinaus wurden die Services Nachnahme, Paket Unfrei sowie das Nachsendeentgelt innerhalb Deutschlands und der EU umsatzsteuerpflichtig. Nationale Expressprodukte und -services, die bis 30. Juni 2010 umsatzsteuerbefreit waren, werden ebenfalls steuerpflichtig.
Der Versand an Ziele außerhalb der EU ist auch nach dem 1. Juli 2010 grundsätzlich umsatzsteuerfrei.
Nahezu alle Produkte und Services für DHL Vertragskunden unterliegen seit Jahren der Umsatzsteuerpflicht, sodass sich durch die neue Umsatzsteuer-Gesetzgebung zum 1. Juli 2010 diesbezüglich keine wesentlichen Änderungen ergeben.
Die wichtigsten Änderungen für DHL im Überblick:
Folgende bisher umsatzsteuerfreie Produkte und Services werden im Versand innerhalb Deutschlands zum 1. Juli 2010 umsatzsteuerpflichtig:
Die Umsatzsteuerpflicht der Services Sperrgut und Transportversicherung richtet sich ab dem 1. Juli 2010 nach dem Produkt; d.h. die Services sind umsatzsteuerfrei für Pakete bis 10 kg und umsatzsteuerpflichtig für Pakete über 10 kg.
Der Service Rückschein ist ab 1. Juli 2010 unabhängig vom Paketgewicht umsatzsteuerfrei.
Folgende Produktanpassungen werden zum 1. Juli 2010 durchgeführt:
Folgende bisher umsatzsteuerfreie Produkte und Services werden im Versand in die Länder der Europäischen Union zum 1. Juli 2010 umsatzsteuerpflichtig:
Die Umsatzsteuerpflicht des Services Sperrgut sowie des Rücksendeentgeltes für Auslandspakete (Vorausverfügung) richtet sich ab dem 1. Juli 2010 nach dem Produkt; d.h. die Services sind umsatzsteuerfrei für Pakete bis 10 kg und umsatzsteuerpflichtig für Pakete über 10 kg innerhalb der EU.
Der Service Premium bis 31,5 kg und das Wertpaket International bis 31,5 kg innerhalb der EU sind ab dem 1. Juli 2010 umsatzsteuerfrei.
Der Versand an Ziele außerhalb der EU ist auch nach dem 1. Juli 2010 grundsätzlich umsatzsteuerfrei.
Folgende bisher umsatzsteuerfreien Filialprodukte und Services werden im Versand ab 1. Juli 2010 umsatzsteuerpflichtig - gleiches gilt für onlinefrankierte Sendungen:
Entgelte ab dem 1. Juli 2010
Aufgrund der Einführung der Umsatzsteuer zum 1. Juli 2010 haben sich einzelne Preisänderungen ergeben. Eine Preisübersicht finden Sie hier.
17.06.2010
Die von der Deutschen Post geplanten Zusatzrabatte für Großkunden wecken den Widerstand der Konkurrenten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 17. Juni meldete, hat eine Gruppe von rund 30 verlagsgebundenen Briefdienstleistern die Bundesnetzagentur eingeschaltet, um die zum 1. Juli angekündigten Preissenkungen der Deutschen Post doch noch zu verhindern. Am 1. Juli 2010 verliert die Deutsche Post die Mehrwertsteuerbefreiung bei Geschäftspost. Mit ihrer gemeinsamen „Missbrauchsanzeige” wollen die Konkurrenten die Aufsichtsbehörde zwingen, die Rabatte auf mögliche Dumpingpraktiken zu überprüfen. Mit dem Preisnachlass von 12 Prozent will die Deutsche Post ihren Geschäftskunden die Mehrwertsteuer ersparen und so die Abwanderung zu Konkurrenz verhindern.
Die Wettbewerber, unter ihnen Citipost Hannover, die MainPostLogistik und mailworXs in Würzburg und die Schleswig-Holstein Brief GmbH, stützen sich auf das Rechtsgutachten des Regulierungsexperten Ludwig Gramlich von der Technischen Universität Chemnitz. Nach dem Gutachten Gramlichs muss die Deutsche Post als immer noch marktbeherrschendes Unternehmen für solche Preisnachlässe zunächst die Genehmigung der Aufsichtsbehörde einholen. Sollten die Gerichte im Nachhinein eine Genehmigungspflicht bejahen, seien rückwirkend die alten Tarife anzuwenden und die gewährten Rabatte zurückzufordern. Die Deutsche Post und die Bundesnetzagentur sind der Ansicht, dass eine nachträgliche Entgeltkontrolle genüge und die Rabatte in Kraft treten könnten.
20.04.2010
Eine bisher unbekannte militante Gruppe „Friedfertige PhilatelistInnen und antimilitaristische AktivistInnen” bekannte sich am 20. April 2010 zu einem Brandanschlag auf Fahrzeuge der DHL im westfälischen Drensteinfurt. In dem als „offenen Brief” bezeichneten Schreiben, das in der Redaktion der Westfälischen Nachrichten in Münster einging, begründete die Gruppe ihre „Kampagne ‚comprehensive resistance’” (umfassender Widerstand) mit dem „Engagement des Post-Konzerns als militaristischer Dienstleister”.
Der „unmittelbare Anlass für die Kampagne war die Bewerbung der Deutschen Post DHL um einen Großauftrag der Bundeswehr, die Privatisierung ihrer Basislogistik”, hieß es in dem Bekennerschreiben. Neben dem Landeskriminalamt hat sich auch der Staatsschutz eingeschaltet. Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer erklärte vor der Presse, dem Schreiben liege „eine wenn auch wirre Art von Ideologie” zugrunde. Er sah sich nach der Lektüre des Schreibens in seiner Vermutung bestätigt, dass sich „die Urheber der Tat im linksextremen Milieu bewegen”. Die Ermittler wollen den Brief mit ähnlichen Schreiben aus Berlin, Hamburg und Lüneburg vergleichen. Dort hatten in den letzten Jahren Unbekannte mehrfach DHL-Fahrzeuge angezündet. „Die Absender hatten der Deutschen Post vorgeworfen, in den Afghanistan-Krieg verwickelt zu sein”, sagte Schweer. DHL transportiert für die Bundeswehr neben der Feldpost auch Kriegsgerät nach Afghanistan.
Die „Friedfertige PhilatelistInnen und antimilitaristische AktivistInnen” erklärten in ihrem 3-seitigen Schreiben, sie wollten mit der Aktion die „Verbindung zwischen zivilen Unternehmen und der Bundeswehr einer breiten Öffentlichkeit sichtbar machen” und dem „Gewinn mit dem Krieg einen möglichst unkalkulierbaren Imageschaden gegenüberstellen”. Das „Abwracken eines Fuhrparks der Deutschen Post/DHL” in Drensteinfurt zeige, dass die Urheber nicht bereit seien, „die Konzernführung aus der Verantwortung” zu entlassen. Bei dem Brandanschlag auf das DHL-Paketzentrum in Drensteinfurt am Sonntag, 18. April 2010, waren 8 Transportfahrzeuge in Flammen aufgegangen, 4 weitere wurden beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 500.000 Euro.
23.04.2010
Die Deutsche Post wird ihr flächendeckendes Netz in der Bundesrepublik noch 2010 deutlich ausbauen und mit Tausenden zusätzlicher Kontaktpunkte für den privaten Kunden noch besser erreichbar sein. Das kündigte Jürgen Gerdes, der für das Brief- und Paketgeschäft sowie die Filialen verantwortliche Konzernvorstand der Deutschen Post DHL, in Berlin an. Zu den bundesweit 17.000 Verkaufsstellen kommen weitere rund 4.000 hinzu. Außerdem wird das Netz der derzeit 108.000 Briefkästen um ca. 2.000 aufgestockt. Zu den derzeit 2.500 Packstationen kommen weitere 150 dazu.
Durch eine weiter verbesserte Erreichbarkeit für die Bürger will Gerdes die positiven Ergebnisse der jüngsten Kundenerhebung noch steigern: Ende 2009 hatten fast 90 Prozent von in ganz Deutschland Befragten geantwortet, sie seien zufrieden oder vollkommen zufrieden mit den Dienstleistungen der Deutschen Post. Dennoch äußerten viele Verbraucher den Wunsch, dem schwarzen Posthorn auf gelbem Grund noch häufiger in der Fläche zu begegnen. Briefchef Gerdes: „Wenn wir unseren Kunden mit dieser Service-Offensive nun noch mehr entgegenkommen, unterstreicht das in Zeiten harten Wettbewerbs gleichzeitig unseren Anspruch, ohne Wenn und Aber die Post für Deutschland zu sein. Nichts ist wichtiger als Kundenwünsche, die man profitabel erfüllen kann.”
In den kommenden Wochen wird die Post bundesweit auf potentielle Partner im Einzelhandel zugehen, um in Geschäften aller Art 4.000 zusätzliche Verkaufsstellen für Brief-, Paket- und Einschreibmarken, d.h. für die am häufigsten nachgefragten Privatkundenprodukte, einzurichten. „Diese Kooperation mit Einzelhändlern hat sich in den vergangenen Jahren wegen der Nähe zu den Verbrauchern und den handelsüblichen Öffnungszeiten hervorragend bewährt. Auch die Standorte der Briefkästen und der Packstationen werden sich an regionalen Nachfrageschwerpunkten orientieren”, versprach Gerdes.
28.04.2010
Am 28. April startete die neue Kampagne von DHL in 21 Ländern und 16 Sprachen mit mehr als 1.500 Schaltungen in über 250 Titeln. Der globale Werbeauftritt basiert auf dem Anspruch „Das Logistikunternehmen für die Welt zu werden” und richtet sich in erster Linie an die Entscheider in Unternehmen. Das mehrstufige Konzept umfasst Fernsehspots in internationalen TV-Sendern, Anzeigen in nationalen und internationalen Leitmedien sowie Produktkampagnen in klassischen und digitalen Medien, unterstützt durch Flyer, Mailings, Banner und taktische Anzeigen vor Ort.
Im Rahmen ihrer Konzernstrategie hatte die Deutsche Post DHL angekündigt, den Logistikbereich konsequent an den Kundenversprechen „vereinfachende Services” und „nachhaltige Lösungen” auszurichten. Nun deckt ein integriertes Werbekonzept erstmalig alle DHL Geschäftsbereiche sowie deren Produkt- und Geschäftsfelder ab und der neue Claim „Excellence. Simply Delivered.” bringt das Kundenversprechen auf den Punkt.
Christof Ehrhart, Direktor Konzernkommunikation Deutsche Post DHL, dazu: „Dieser umfassende Ansatz gewährleistet einen einheitlichen Markenauftritt und sorgt zugleich für die wechselseitige Verstärkung der einzelnen Werbemaßnahmen auf internationaler Ebene. Gleichzeitig haben wir darauf geachtet, die bestmögliche Nutzung globaler Ressourcen für das lokale Geschäft zu gewährleisten.”
Umgesetzt wird das neue Konzept auf 3 Kommunikationsebenen. Auf der obersten Ebene soll der Anspruch von DHL als Vordenker in der Logistikbranche manifestiert werden. Gleichzeitig werden die bereichsübergreifenden Markenwerte aufgeladen: persönlicher Einsatz, proaktive Lösungen, lokale Stärke weltweit. Auf der nächsten Ebene werden die Markenstärken und Lösungen der einzelnen DHL-Geschäftsbereiche mit ihren Schwerpunkten in den Schlüsselbranchen Life Science, Energie und Hightech thematisiert - verpackt als „Geschichten” aus dem Berufsalltag von DHL Mitarbeitern und optisch hervorgehoben durch eine dynamische Bildsprache. Mit den Produktkampagnen auf der 3. Stufe sollen letztendlich die diversen Zielgruppen angesprochen und weiterführende Marketingaktivitäten sowie der direkte Verkaufsprozess unterstützt werden.
„Dieser mehrstufige, integrierte Kampagnenansatz bildet den Markenkern von DHL noch deutlicher ab und schärft das Leistungsprofil,” erklärt Wolfgang Giehl, Leiter Corporate Brand Marketing bei Deutsche Post DHL. „Wichtig war uns aber auch, mit einer zukunftsorientierten Agenturkonstellation zentrale und lokale Maßnahmen Online in 24 Stunden Modus zu koordinieren. Damit werden wir Effizienz und Durchsetzung unserer Kampagnen wesentlich steigern.”
Mit der neuen Kampagne etabliert DHL weltweit eine komplett neue Agentur-Infrastruktur. Ziel ist es, die analogen und digitalen Medien optimal zu verbinden. In einem weltweiten Auswahlprozess erhielt die Werbeagentur 180 Amsterdam und ihre Digital-Tochter Riot den Zuschlag als Strategie- und Kreativpartner. Für die globale Adaption ist Proximity verantwortlich, eine international
führende Digital-Agentur. Sie stellt neben ihrem Netzwerk auch eine neue Web-to-print-Plattform zur Verfügung: den DHL AdIntegrator. Damit können in Zukunft alle Motive und Werbemittel auf der Ebene der Geschäftsbereiche und Produkte online übersetzt und an die lokalen Formate in den jeweiligen Ländern und Regionen angepasst werden. In das Agentur-Netzwerk eingebunden ist das konzerneigene Unternehmen Williams Lea, zuständig für Print- und Mailing-Services.27.04.2010
Die Aktionäre von Deutscher Post und Deutscher Telekom können wie die Aktionäre von etwa einem Dutzend börsennotierter Unternehmen die diesjährige Dividende wieder steuerfrei einstreichen, sofern sie ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Basis für die Steuerfreiheit der Dividende ist ein steuerlicher Vorgang. „Unsere Steuerbilanz weist - basierend auf unserer Eröffnungsbilanz - keinen Gewinn aus. Dadurch können wir die Dividende steuerfrei ausschütten”, sagte Sebastian Steffen von der Deutschen Post. „Dies gilt seit 1995 und damit seit der Gründung der 3 Bundespost-Nachfolgeunternehmen als Aktiengesellschaften.” Die Dividende wird aus dem steuerlichen Einlagekonto nach § 27 des Körperschaftssteuergesetzes gezahlt, erläuterte Marc Tüngler, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dort werden u.a. offene und versteckte Sach- und Bareinlagen und andere Zahlungen gebucht, die nicht in das Nennkapital der Gesellschaft geflossen sind. Von diesem Konto - und damit nicht aus dem erwirtschafteten Gewinn - zahlen die Unternehmen die Dividende an die Aktionäre. „Sie ist damit aus steuerlicher Sicht eine Kapitalrückzahlung und unterliegt nicht der Abgeltungssteuer”, so Tüngler.
Post und Telekom wollen auch in den nächsten Jahren steuerfreie Dividende ausschütten, die Telekom mindestens bis zum Ausschüttungstermin 2013. Manuel Bauer, Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SDK), bezweifelt, ob das gerade bei der Telekom richtig ist. Auf Dauer gehe das an die Substanz. Irgendwann fehle das Geld für Investitionen.
27.04.2010
Der Paketdienst DPD baut in Deutschland seinen Marktanteil gegen Konkurrenten wie UPS, FedEx oder DHL aus. Dies erklärte das Unternehmen am 27. April vor der Presse. Der auf den Paketversand für Geschäftskunden spezialisierte Dienstleister mit Hauptsitz in Aschaffenburg konnte die transportierte Menge im 1. Quartal 2010 um 6,6 Prozent steigern. Damit habe sich DPD abermals an die Spitze der Kurier- und Paketdienste gesetzt und seine Marktführerschaft behauptet, sagte Geschäftsführer Arnold Schroven. Überdurchschnittlich stark hat DPD bei den internationalen Sendungen mit 13,7 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2009 zugelegt. „Mit einem Marktanteil von 31 Prozent sind wir in Deutschland inzwischen auch Marktführer im internationalen Paketgeschäft”, sagte Schroven.
Im Krisenjahr 2009 blieb der Volumenrückgang mit 3,5 Prozent im Rahmen. Der Gesamtmarkt war nach Angaben der Bundesnetzagentur um rund 7 Prozent geschrumpft. Für 2010 peilt DPD laut Schroven einen Zuwachs von 3,5 bis 4 Prozent an. Das wäre doppelt so viel, wie die Bundesvereinigung Logistik (BVL) für den Gesamtmarkt prognostiziert.
DPD gehört zu knapp 85 Prozent der französischen GeoPost, die wiederum eine 100-prozentige Tochter der französischen La Poste ist. Der Umsatz in Deutschland wird auf 1,3 Milliarden Euro geschätzt. Genaue Zahlen für einzelne Länder veröffentlicht die Muttergesellschaft nicht.
29. April 2010
Der Hamburger Bauer Verlag setzt erstmals Video-in-Print-Technologie ein. Ein Teil der Auflage der aktuellen Ausgabe der Fernsehzeitschrift „TV Movie” enthält ein flaches, 2,4 Zoll großes Videodisplay. Neben Programmtrailern von Sendern der Pro-Sieben-Sat1-Group sind darauf Spots von BMW Motorrad zu sehen.
Der kleine Bildschirm ist in das Cover der TV Movie integriert
Foto: One-to-One
Das Display findet sich auf einer Doppelseite innerhalb des „TV-Movie”-Covers und ist in die Abbildung des Rückspiegels eines BMW Motorrads eingebettet. Das Videofenster zeigt auf Knopfdruck Ausschnitte aus dem kommenden Fernsehprogramm von Pro Sieben, Sat 1 und Kabel eins sowie die erwähnten BMW Spots. Alle 4 Inhaltstypen sollen jeweils über einen eigenen Knopf abrufbar sein.
Das Display ist in 2.000 Exemplaren der Ausgabe 10/2010 enthalten. Sie ist zum regulären Preis am Kiosk erhältlich. Die Aktion wird mit einer TV-Kampagne unterstützt. Die Idee stammt gleichermaßen von der Bauer Media Group und der Mediaagentur Mediaplus. Die Kreation der Doppelseite stammt von der Kreativagentur Serviceplan Campaign. Die technische Umsetzung verantwortete der Hersteller Rox Asia.
„Das Besondere an unserer Sonderwerbeform ist, dass sie mit einem inhaltlichen Konzept und einem Nutzen für die Leser daherkommt - und eben nicht nur die technischen Möglichkeiten solcher flachen Displays zeigt”, sagt Christian Kaeßmann, Geschäftsleiter bei Mediaplus. Das ebenfalls in Hamburg beheimatete Verlagshaus Gruner+Jahr hatte im November 2009 schon einmal Video-in-Print-Technologie eingesetzt. Damals hatte der Universalversender Otto in der Zeitschrift „Gala” für seinen neuen Katalog geworben.
Bild wird 3D
Die Springer-Titel „BILD” und „BILD am Sonntag” setzen erstmals das 3D-Format im Printbereich um. Voraussichtlich Ende August 2010 soll die gesamte Auflage der „BILD” in einer 3D-Version erscheinen. Mit der zum 28. August anberaumten 3D-Gesamtausgabe inklusive der Regionalberichterstattung will die „BILD”-Zeitung Anzeigenkunden die Möglichkeit bieten, national geschaltete Anzeigen auch plastisch darzustellen. Spezielle 3-dimensionale Inhalte auf Bild.de sollen die Aktion abrunden und ein weiteres Anzeigenumfeld schaffen.
Das „BILD am Sonntag-Journal Multimedia” soll laut Angaben des Axel Springer Verlags am 26. September in 3D erscheinen. Der thematische Schwerpunkt des Hefts soll auf der 3D-Technik liegen und erklären, wie sie im TV, auf dem PC oder beim Handy zur Anwendung kommen kann. Beiden 3D-Publikationen soll die passende 3D-Brille kostenlos beiliegen.
Erster Versuch mit Video-in-Print in den USA bereits 2009
Bereits im August 2009 wurde die Video-in-Print-Technologie in den USA praktiziert. Pepsi Cola war das erste Produkt, das mit dem Video-in-Print-Player beworben wurde. Mit einer Video-in-Print-Technologie (VIP) von Americhip gingen der US-Fernsehsender CBS und Pepsi revolutionäre Wege im Marketing. Ausgewählte Exemplare des amerikanischen Magazins „Entertainment Weekly” der Regionen Los Angeles und New York erhielten in der Ausgabe vom 18. September einen papierdünnen Videoplayer.
26.04.2010
Der Briefdienstleister Xanto meldete am 22. April 2010 Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit an. Die Geschäfte sollen aber unverändert weiterlaufen. Dies sagte Christian Holland-Moritz, geschäftsführender Gesellschafter, der Presse.
Konkret haben Insolvenzantrag gestellt die Xanto Mail GmbH in Düsseldorf, die Xanto Logistics GmbH in München und die Xanto GmbH & Co. KG in München. „Die Insolvenz trifft das Unternehmen schwer”, so Holland-Moritz, „zumal Xanto erst 2009 die Sanierung des 2008 von der insolventen PIN-Gruppe übernommenen Unternehmens erfolgreich abgeschlossen hat.”
Als Grund für die drohende Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens nannte Firmengründer Holland-Moritz den Wegfall des Großkunden Vodafone, der rund 70 Prozent des Umsatzes geliefert und kurzfristig die Zusammenarbeit aufgekündigt habe und seine Briefsendungen - wie Holland-Moritz vermutet - künftig von der Deutschen Post befördern lässt. Von der Insolvenz betroffen sind 25 Mitarbeiter sowie 110 Zustellunternehmen und 30 Transportunternehmen. Denkbar sei, dass sich Xanto nun verstärkt auf den Versand von Katalogen und Werbesendungen konzentriert. Namhafte Kunden von Xanto sind u.a. die Schweizer Post, die französische Post und die österreichische Post.
28.04.2010
Viele private Briefdienstleister zahlen sittenwidrige Löhne, klagen die Gewerkschaften. Sie berufen sich auf einen Bericht der Bundesnetzagentur und fordern, den Mindestlohn wieder zu beleben. Eine neue Erhebung zu den Arbeitsbedingungen im Briefmarkt der Bundesnetzagentur, der noch nicht veröffentlicht ist, heizt die Debatte über den Post-Mindestlohn wieder an. Wie der Abschlussbericht zeigt, hat sich die Bezahlung bei den Wettbewerbern der Deutschen Post seit der ersten Untersuchung von 2007 nur unwesentlich verbessert. „Viele Löhne sind schlicht sittenwidrig”, sagte der Vorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV, Volker Geyer. Einen besonders niedrigen Stundenlohn ergab die Abfrage für Sachsen, wo die Post-Konkurrenten ihren Zustellern 2009 im Durchschnitt nur 6,23 Euro zahlten, obwohl damals noch der inzwischen vom Bundesverwaltungsgericht gekippte Mindestlohn galt. Kontrollen fanden kaum statt, so Geyer. Zusteller der Deutschen Post kamen 2009 auf durchschnittlich 12,69 Euro pro Stunde. Die privaten Briefdienste zahlten 2009 in Ostdeutschland im Durchschnitt 7,14 Euro, im Westen 8,64 Euro. „Der Wettbewerb läuft über Niedrigstlöhne und prekäre Arbeitsverhältnisse”, sagte Geyer.
Auch die Gewerkschaft ver.di wertet den Bericht als Beleg dafür, dass faire Arbeitsbedingungen einen gesetzlich verbindlichen Mindestlohn erfordern. „Die Zustände auf dem Postmarkt sind so skandalös wie eh und je”, sagte eine ver.di-Sprecherin. Geyer forderte die Bundesnetzagentur auf, „schwarzen Schafen” die Lizenz zu entziehen, wenn sie die im Postgesetz verankerte Sozialklausel ignorieren.
29.04.2010
Die Deutsche Post stellt sich auf einen Gewinneinbruch im Briefgeschäft ein, wie es ihn seit vielen Jahren nicht gegeben hat. Wie Postchef Frank Appel bei der Hauptversammlung am 28. April 2010 in Frankfurt erklärte, soll das Vorsteuerergebnis des Briefgeschäfts 2010 zwischen 1 und 1,15 Milliarden Euro betragen. Dies wäre gegenüber 2009 ein Einbruch um bis zu 30 Prozent. 2009 belief sich der Rückgang auf 14 Prozent. Ein Fondsmanager sprach auf der Hauptversammlung von einem „schleichenden Niedergang” der Briefsparte, der die Profitabilität des Gesamtkonzerns bedrohe.
Appel rechnet 2010 mit einem Rückgang des Briefvolumens. 2009 waren es 5 Prozent weniger. Grund dafür ist das Abwandern hin zu E-Mails und anderer elektronischer Kommunikation. Zu der als Gegenmaßnahme geplanten Einführung des Online-Briefes im Juli 2010 meinten Aktionärsvertreter, dies sei eine „Quadratur des Kreises”. Sie befürchten dadurch einen weiteres Rückgang des klassischen Briefgeschäfts und damit eine Schädigung des Konzerns.
Erklärtes Ziel der Konzernführung ist, dass die Unternehmensbereiche der Tochter DHL den Einbruch im Briefgeschäft ausgleichen oder sogar überkompensieren. Aus dem Expressversand, dem Straßen-, Luft- und Seetransport sowie der Logistik sollen 2010 rund 1 Milliarde Euro Gewinn fließen. Gegenüber 2009 wäre dies mehr als eine Verdoppelung. Damit soll DHL allein das angekündigte Gewinnwachstum des Gesamtkonzerns um mindestens 10 Prozent erreichen. Nach der Prognose will der Post-Konzern 2010 ein Konzernergebnis von 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro schaffen.
Kritik übten Aktionäre bei der Hauptversammlung auch an der Ausrichtung des Konzerns. „Die Post ist ein undurchsichtiges Konglomerat. Der Vorstand sollte nicht länger zusammenhalten, was nicht zusammen passt. An einer Aufspaltung der Bereiche Deutsche Post und DHL führt kein Weg vorbei”, sagte Michael Gierse, Fondsmanager bei Union Investment. Der Briefversand solle abgespalten und an die Börse gebracht werden. Nur über eine Trennung der Geschäftsbereiche könne die Tochtergesellschaft DHL die vorhandenen Wachstumschancen nutzen. „Getrennt sind die Teile mehr wert”, rief Gierse. Frank Appel ging nicht auf die Kritik und eine mögliche Trennung von Briefversand und DHL ein.
30.04.2010
Ob Einladung, förmlicher Dank oder persönliches Geschenk - individuelle Entwürfe gelingen jetzt ganz leicht: Mit wenigen Klicks lassen sich Bilder, Objekte und Texte einfügen, drehen, einfärben und mit Effekten versehen. Möglich ist nun auch die Verwendung mehrerer Bildebenen, das freie Einfügen und Positionieren auch von Texten sowie der Einsatz von Linien und Umrahmungen. Eine weitere Neuerung ist die Vergrößerung der Gestaltungsfläche bei Briefumschlägen zu gleich bleibenden Konditionen: Abgesehen von druck- und versandtechnisch notwendigen Freiflächen steht nun die gesamte Briefvorderseite inklusive Briefmarke für die individuelle Gestaltung zur Verfügung.
Die Gestaltung im Onlineshop funktioniert ähnlich wie bei gängigen Grafik-Programmen, man benötigt dafür aber keinerlei Vorkenntnisse. Mit der PDF-Vorschau können Entwürfe vor der Bestellung noch einmal kontrolliert und gegebenenfalls geändert werden. Die fertig gedruckten Briefe oder Karten werden frei Haus an die gewünschte Adresse geliefert - in der Regel bereits nach 6 Tagen. Durch die innovative Produkterweiterung ist der Plusbrief Individuell auch für Geschäftskunden nach wie vor interessant: Durch die Wahl der Bestellmenge zwischen 20 und 10.000 Stück eignet sich Plusbrief Individuell ideal für Mailings.
06.05./15.06.2010
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zeigte sich nach einem Gespräch mit dem Konzernvorstand BRIEF Deutsche Post DHL, Jürgen Gerdes, sehr erfreut darüber, dass die Deutsche Post in Fürth kräftig investieren und bis zu 700 Arbeitsplätze schaffen will. In Fürth entsteht das 15. und bislang größte Kundenservice-Center der Post. Es wird speziell für alle Fragen zum neuen Brief im Internet der Deutschen Post zuständig sein. „Die Entscheidung der Deutschen Post ihr größtes Kundenservice-Center am Standort Fürth zu errichten, zeigt die große Attraktivität des Wirtschaftsraums für Unternehmen auf Wachstumskurs”, sagt Seehofer. „Bis zu 450 neue Arbeitsplätze noch in diesem Jahr sind ein großartiges Signal für die Arbeitnehmer in Nürnberg-Fürth. Diese Jobperspektiven braucht die Region gerade jetzt”, dankte Seehofer der Post für das Vertrauen in den Standort.
Der Bayerische Ministerpräsident Seehofer (re.) begrüßte im Gespräch mit Postvorstand Jürgen Gerdes die Initiative der Deutschen Post DHL zur Schaffung von bis zu 700 Arbeitsplätzen.
Foto: Bayerische Staatskanzlei
Gerdes unterstrich nach dem Treffen mit Seehofer: „Speziell für die Nutzer des Briefes im Internet bauen wir nun das größte Callcenter der Deutschen Post. Wir wollen, dass bei unseren Kunden keine Fragen offen bleiben, wir wollen beim Brief im Internet genau wie bei der klassischen Zustellung mit Qualität und mit Service begeistern. Dazu zählt natürlich auch direkter und kompetenter Kundenservice über alle Kanäle.” Der Brief im Internet, für den das neue Callcenter zuständig sein wird, kommt im Juli 2010 auf den Markt. Er besitzt alle Eigenschaften des klassischen Papierbriefs, ist also - anders als zum Beispiel eine E-Mail - verbindlich, vertraulich und verlässlich.
Ein weiteres Callcenter für den Kundenservice E-Postbrief mit 280 Arbeitsplätzen richtet die Deutsche Post in Flensburg ein. Die Mitarbeiter beraten zukünftig Privat- und Geschäftskunden aus dem ganzen Bundesgebiet bei Fragen zu Handling und Registrierung. Peter Harry Carstensen, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, sagte zu der Entscheidung: „Ich bin der Deutschen Post dankbar für dieses wichtige Signal. Das Unternehmen engagiert sich damit im strukturschwachen Raum im Landesteil Schleswig. Die Landesregierung hat sich in den vergangenen Wochen intensiv darum bemüht, dass der Standort Flensburg zum Zuge kommt. Ich bin deshalb auch persönlich dankbar, dass rund 280 Menschen aus dem Grenzland einen neuen Arbeitsplatz finden werden.”
Jürgen Gerdes zeigte sich zufrieden über die gute Zusammenarbeit mit der schleswig-holsteinischen Landesregierung. „Dank der Unterstützung von Herrn Ministerpräsidenten Carstensen wird die Deutsche Post in Flensburg ein modernes und leistungsfähiges Callcenter für den E-Postbrief aufbauen und damit mehrere Hundert neue Arbeitsplätze schaffen. Darüber freue ich mich sehr. Ein entscheidender Eckpfeiler des neuen Produkts ist ein leistungsfähiger Kundensupport. Der E-Postbrief bekommt eine starke Infrastruktur. Mit sicherer und anwenderfreundlicher Informationstechnik genauso wie mit direktem und kompetentem Kundenservice über alle Kanäle.”
06.05.2010
Noch ist der E-Postbrief nicht auf dem Markt, plant die Deutsche Post bereits eine Preissenkung. Einen neuen Portoantrag hat sie bereits bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Dabei geht es um die physische Zustellung von Briefen, die digital verschickt und anschließend von der Post ausgedruckt und in den Briefkasten des Empfängers zugestellt werden. Für die reine Beförderungsleistung zwischen dem Briefzentrum und dem Empfänger hatte die Bundesnetzagentur der Deutschen Post ursprünglich 46 Cent genehmigt, 9 Cent weniger als für einen herkömmlichen Standardbrief.
Mit der Einführung der Mehrwertsteuerpflicht zum 1. Juli 2010 in Höhe von 19 Prozent droht den Geschäftskunden aber eine Verteuerung der „Hybridpost”. Um diese Verteuerung aufzufangen, will die Post das Porto für den Hybridbrief auf 39 Cent senken. Fest steht noch nicht, was der Absender zusätzlich für Ausdruck und Kuvertierung zahlen muss.
Was ein „echter” E-Postbrief kosten wird, will die Deutsche Post erst bei Markteinführung im Juli bekannt geben.
05.05.2010
Briefpost und Päckchen vom südlichen Afrika in alle Welt und umgekehrt sollen jetzt noch schneller, sicherer und kostengünstiger transportiert werden. Diese Erwartung wird an das neue Internationale Briefverteilzentrum (International Mail Processing Centre, IMPC) für Afrika gestellt, das - im Februar 2010 in Betrieb genommen - im Mai der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das Briefverteilzentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt von DHL Express Namibia, DHL Global Mail und dem namibischen Staatsunternehmen NamPost.
14.05.2010
Die Allianz Gruppe ist einer der größten Finanzdienstleister der Welt. Allein in Deutschland hat sie einen Kundenstamm von mehr als 19 Millionen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in der Kundeninteraktion ist dabei die zeitnahe Kommunikation. Deshalb kommt die Allianz den Kundenwünschen nach sicherer digitaler schriftlicher Kommunikation in Echtzeit nach und wird in Zukunft den E-Postbrief nutzen.
Allianz Deutschland CIO Ralf Schneider: „Im Zeitalter der Digitalisierung verändert sich die Kundenkommunikation rasant. Kunden erwarten zunehmend sofortige Reaktionen. Die elektronische Interaktion mit dem E-Postbrief bietet uns dabei erstmals die Möglichkeit für sicheren und verbindlichen schriftlichen Kundenkontakt über das Internet.”
Die Rennsportabteilung von Mercedes-Benz ist sowohl in der Formel 1 wie auch in der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) vertreten. Künftig wird Mercedes-Benz Motorsport beispielsweise hochvertrauliche Technik-Briefings und Planungsdaten per E-Postbrief versenden. Motorsportchef Norbert Haug: „Ich freue mich ganz besonders über diese Kooperation und darf das stellvertretend für unser ganzes Haus sagen. Die Deutsche Post ist ein deutsches Vorzeigeunternehmen, das erstklassig zu uns passt. Mit dem Bekenntnis zum Wettbewerb in der höchsten automobilsportlichen Spielklasse drückt die Post genauso wie wir ihren Willen zur Dynamik und zu weiterem Wachstum auch durch schnelles Lernen aus. Ich bin sicher, dass neben der Sponsor-Partnerschaft die geschäftlichen Beziehungen unserer Häuser weiter entwickelt werden und dabei sprichwörtlich die Post abgehen wird, wenn wir konzentriert und zielorientiert arbeiten.” Die Deutsche Post wird den hohen Stellenwert des Motorsports in Deutschland und die Popularität der Mercedes-Benz-Boliden als aufmerksamkeitsstarke Plattform für ihr E-Postbrief-Marketing nutzen.
Das gilt ebenso für das Thema Fußball: Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird künftig E-Postbrief-Partner - mit knapp 26.000 Mitglieds-Fußballvereinen und mehr als 6 1/2 Millionen Mitgliedern der größte Einzelsportverband der Welt. DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach: „In unserer Mitgliederkommunikation sehen wir mithilfe des E-Postbriefs beste Chancen, Abläufe zu vereinfachen und noch schneller zu werden, ohne an Vertraulichkeit einzubüßen. Außerdem prüfen wir weitere Einsatzmöglichkeiten, etwa mit Blick auf verbindliche Ticketbestellungen.”
Mit dem E-Postbrief können in Zukunft Privatpersonen, Unternehmen und Behörden auch in der elektronischen Welt verbindlich, vertraulich und verlässlich miteinander kommunizieren. Alle Nutzer müssen sich eindeutig identifizieren. Absender und Empfänger wissen daher zweifelsfrei, mit wem sie kommunizieren. Und dank modernster Verschlüsselungstechnologien kann der Schriftwechsel nicht von Dritten eingesehen oder verändert werden. Wie in der physischen Welt bietet die Deutsche Post die gesamte Übermittlung und die verlässliche Zustellung der Nachrichten aus einer Hand an. Auch Kunden, die noch nicht an das elektronische Portal der Post angeschlossen sind, erreicht der E-Postbrief mit seiner hybriden Variante: Die Post druckt dann das elektronisch erstellte Schreiben aus, und der Postbote stellt es zu.
07.05.2010
Ein Großteil des französischen Briefverkehrs wird künftig nicht mehr durch die Staatspost La Poste selbst durchgeführt, sondern durch die 100-prozentige Tochter Neolog. Die Post will damit Kosten einsparen. Die erst 2007 gegründete Firma Neolog stützt sich landesweit auf derzeit 9 Terminals und einen Hub mit 12.000 qm in Tours.
27.05.2010
Der drittgrößte Paketdienst in Europa, General Logistics System (GLS), der zur britischen Royal Mail gehört, geht nicht davon aus, dass die Wirtschaftskrise schon überstanden ist. „Wir stellen uns auf ein Abflachen der Konjunktur ein. Die ersten beiden Monate 2010 waren bei uns schlecht, März und April dagegen besser. Aber wir rechnen nicht damit, dass dies so bleibt”, sagte Rico Back, Vorstandschef der GLS.
GLS transportiert in Deutschland an jedem Werktag rund 650.000 Pakete, zu mehr als 90 Prozent zwischen Firmenkunden. Wie andere Paketdienste hat GLS im vergangenen Jahr unter einem schrumpfenden Markt gelitten und als Reaktion darauf die Preise gesenkt. Dies schlug sich in den Geschäftszahlen nieder. Im Geschäftsjahr April 2009 bis März 2010 sank der Umsatz um 6 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro. Die Paketmenge blieb dagegen mit rund 345 Millionen Sendungen nahezu gleich. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) fiel von 156 Millionen Euro im Vorjahr auf 132 Millionen Euro. Die Profitabilität liegt nun bei 7,9 Prozent (Vorjahr 8,7).
Im Geschäftsjahr 2010/11 plant GLS Investitionen in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro. Die Gelder fließen vor allem in den Kauf von Grundstücken, in Gebäude und Förderanlagen sowie in die europaweite Harmonisierung und Weiterentwicklung der Informationstechnologie. „Moderne IT-Lösungen tragen entscheidend dazu bei, die Kommunikation mit Versendern und Empfängern zu erleichtern”, so Back. „Wir werden des Weiteren unsere Prozesse weiter optimieren, bei der Qualität jedoch keine Kompromisse eingehen.”
Verhalten optimistischer Ausblick
Im neuen Geschäftsjahr rechnet GLS mit einer nur leichten Erholung der Wirtschaft und damit des KEP-Marktes. „Die Krise ist noch nicht überwunden. Die Märkte werden sich verändern und zum Teil konsolidieren, weitere Insolvenzen und Übernahmen quer durch alle Branchen kommen auf uns zu”, sagt Rico Back. „Angesichts der nach wie vor unsicheren Konjunktur gehen wir 2010/11 von einer stagnierenden Geschäftsentwicklung aus. Dennoch wird die GLS-Gruppe ihr Europanetz weiter stärken, um unsere hohe Qualität zu sichern und uns auf den wirtschaftlichen Aufschwung vorzubereiten.”
14.05.2010
Die Deutsche Post muss Briefkästen der Konkurrenz auch in unmittelbarer Nähe von Postfilialen dulden. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) am 12. Mai 2010 in Karlsruhe entschieden. Eine Klage der Deutschen Post gegen den Betreiber des Briefzustelldienstes Brief24 in Nürnberg hatte damit keinen Erfolg. Es bestehe ein legitimes Interesse der Wettbewerber daran, ihre Briefkästen in der Nähe von Postfilialen aufzustellen, betonte der BGH. Damit werde Kunden, die die Leistungen der Post und von Brief24 in Anspruch nehmen, die Briefaufgabe erleichtert.
Brief24 hatte in Nürnberg 52 rot lackierte Briefkästen aufgestellt, auf denen in weißer Farbe „Brief24”, die Telefonnummer einer Service-Hotline und der Hinweis „Leerung Montag bis Freitag ab 18.30 Uhr” steht. 26 dieser Briefkästen befinden sich in direkter Nähe der Filialen oder Briefkästen der Deutschen Post. Die Deutsche Post meinte, die Kunden würden dadurch verunsichert und legten Briefe mit den Briefmarken der Post teilweise in die Briefkästen von Brief24, was zu einer deutlich längeren Brieflaufzeit führe. Das Oberlandesgericht Nürnberg hatte der Firma Brief24 verboten, 4 Briefkästen in dieser Weise aufzustellen. Der BGH hob diese OLG-Entscheidung auf (Az: I ZR 214/07).
18.05.2010
Der niederländische Logistiker TNT will nicht mehr an jedem Werktag Post zustellen müssen. „In Deutschland und in den Niederlanden zwingt der Staat die Post dazu, an 6 Tagen der Woche Briefe zuzustellen. Ich halte das für Unsinn. Das ist teuer und für die meisten Kunden nicht notwendig”, sagte der Konzernchef Peter Bakker der Presse. Nach einer Berechnung von TNT könnte eine Briefzustellung an 3 Werktagen völlig ausreichen, um die Versorgung sicherzustellen.
25.05.2010
Die Deutsche Post und die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben den Streit über die Arbeitsbedingungen bei der Konzerntochter First Mail beigelegt. Wie Die Welt am 25. Mai 2010 berichtete, haben beide Seiten nach Informationen aus der Gewerkschaft einen umfassenden Tarifvertrag für die Auszubildenden abgeschlossen. Das Thema ist deshalb brisant, weil die Post das Briefgeschäft mit der Düsseldorfer Billig-Tochter forcieren will. So wird die Zahl der Auszubildenden von derzeit 15 auf rund 1.000 erhöht. 2011 wird rund die Hälfte der gesamten Ausbildung des Postkonzerns zu Bedingungen der First Mail stattfinden. Die Löhne der First Mail-Mitarbeiter liegen um rund 12 Prozent unter denen im Konzern. Die Auszubildenden erhalten im 1. Lehrjahr bei First Mail 590 Euro im Monat. Die Arbeitszeit wurde - wie bei der Mutter Post - auf 38,5 Wochenstunden festgelegt. Dafür werden bei First Mail andere Regeln für die Samstagarbeit eingeführt. Ausgebildet werden die von First Mail eingestellten Azubis auch im Postkonzern selbst. So tragen sie an einigen Tagen die postgelbe Dienstkleidung, an anderen die blaue First Mail-Kleidung.
ver.di begründete ihr Interesse an einem Tarifvertrag mit First Mail: „Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir First Mail nicht verhindern können. Deshalb wollen wir die Arbeitsbedingungen, so weit es geht, im Sinn der Gewerkschaft gestalten.” Die Deutsche Post bestätigte die Informationen. „Wir weiten die Arbeit von First Mail aus, sie bleibt aber auf Nordrhein-Westfalen begrenzt”, sagte ein Konzernsprecher. Der „normalen” Post werde dies nicht schaden. „Wir kommen durch die Preise von First Mail an Aufträge in der Zustellung heran, die wir sonst gar nicht bekommen können”, so der Sprecher weiter.
First Mail hat Niederlassungen in Essen, Duisburg, Dortmund und Hagen eröffnet und beschäftigt rund 500 Zusteller. First Mail zahlt 9,80 Euro Stundenlohn. Dies ist exakt der frühere Post-Mindestlohn. Im Postkonzern selbst beginnen die Stundenlöhne bei über 11 Euro und reichen bis ca. 16 Euro.
07.06.2010
Die Deutsche Post DHL setzt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf die Ausbildung junger Menschen. Im Jahr 2010 bietet der Konzern mehr als 1.700 Ausbildungsplätze an, das sind 120 mehr als 2009. Im Jahr 2011 wird diese Zahl noch weiter erhöht. Der Schwerpunkt liegt in Deutschland und hier im Unternehmensbereich BRIEF, in dem 2010/2011 rund 2.600 junge Leute ihre Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen (FKEP) beginnen können.
Jürgen Gerdes, Briefvorstand der Deutschen Post DHL: „Wir schaffen eine attraktive und nachhaltige Perspektive für junge Menschen, die auf der Suche nach einer qualifizierten Ausbildung in einem zukunftsorientierten Unternehmen sind.” Walter Scheurle, Personalvorstand der Deutschen Post DHL, ergänzt: „Das ist in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit und Ausdruck unserer Verantwortung als Arbeitgeber gegenüber Mitarbeitern und Gesellschaft und Zukunftsvorsorge mit Blick auf den demografischen Wandel.”
Erstmals wird 2010 und 2011 bei FIRST MAIL, einer 100-prozentigen Tochter von Deutsche Post DHL, eine größere Anzahl an tarifvertraglich geregelten Ausbildungsplätzen angeboten. Das ist Teil des Ausbildungspaktes zwischen der Deutschen Post und ver.di. In diesem Jahr stehen bei FIRST MAIL 300 Ausbildungsplätze und für 2011 weitere 690 zur Verfügung. Die Ausbildung erfolgt dezentral in den Wirtschaftsräumen Lübeck/Schwerin, Berlin, Rhein-Ruhr, Düsseldorf, Gießen, Halle/Leipzig und Ludwigshafen/Karlsruhe sowohl in Betrieben der FIRST MAIL als auch bei der Deutschen Post. Insgesamt bildet der Konzern in 20 verschiedenen Berufen aus. Dazu gehören neben den Berufen KEP-Fachkraft und KEP-Kaufmann auch Berufsbilder im Logistik- und Servicebereich.
22.05.2010
Der Internetanbieter United Internet (GMX, 1&1) hat angekündigt, ab Sommer 2010 ebenfalls - wie die Deutsche Post - den halb elektronischen Hybridbrief anzubieten. Die Deutsche Post hat mit Gelassenheit auf diese Ankündigung reagiert. „Wir stellen Briefe an 6 Tagen in der Woche zuverlässig und schnell zu”, sagte ein Post-Sprecher. Es gebe keinen alternativen Briefdienst, der an diesen flächendeckenden Service herankomme.
01.06.2010
Die Deutsche Post reagiert mit betrieblichen Maßnahmen auf saisonbedingt deutlich niedrigere Sendungsmengen. Für einen Zeitraum von 3 Wochen im Juli und August werden Sortierschichten von den Briefzentren Suhl, Bautzen und Starnberg auf Nachbarbriefzentren verlagert. Das wird möglich sein, weil während der Urlaubszeit das Briefaufkommen traditionell insgesamt sinkt. Diese rein innerbetriebliche Maßnahme hat keinerlei Auswirkung auf die Laufzeit oder Zustellung von Briefen, versprach ein Post-Sprecher.
Das für Briefe gültige Leistungsversprechen E+1 (Auslieferung in aller Regel einen Tag nach Einlieferung) wird ohne Einschränkung bundesweit eingehalten. Gleiches gilt für das Leistungsversprechen E+4 für Infopost-Werbesendungen. Hier werden die Sendungsströme in Absprache mit den Werbekunden zwischen dem 31. Mai und dem 23. August so gesteuert, dass möglichst wenige dieser Werbesendungen an Montagen zugestellt werden. Postwurfsendungen, also unadressierte Werbepost, werden im angegebenen Zeitraum montags nicht zugestellt, sondern entweder am Samstag davor oder am Dienstag danach. So kann die Deutsche Post den Montag, der mit ca. 10 Prozent der wöchentlichen Sendungsmenge ohnehin der verkehrsschwächste Tag ist, von Kosten entlasten.
„Durch diese aktive Sendungsmengensteuerung wird es dem Unternehmen in den Sommermonaten gelingen, die Ausgaben für das Hochleistungsnetz insgesamt ohne negative Folgen für Kunden und Mitarbeiter zu reduzieren”, erklärte Jürgen Gerdes, Briefvorstand der Deutschen Post DHL. „Wir müssen weiterhin Kosten senken, um Umsatzrückgängen zu begegnen, vor allem in sendungsschwachen Wochen. Und wir schaffen das, ohne dass unsere hohe Qualität darunter leidet. Die Leistungsversprechen an unsere Kunden werden nicht angetastet.”
08.06.2010
Der E-Postbrief der Deutschen Post und die De-Mail von Telekom und United Internet dürften es schwer haben, die Herzen der Kunden im Sturm zu erobern. Nach einer Umfrage unter Anwendern überwiegt derzeit die Skepsis. Ob die neue Dienstleistung angenommen wird, hängt wohl hauptsächlich von der Preisgestaltung ab.
Der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation (DVPT) hat seine Mitglieder zum Einsatz der elektronischen Briefkommunikation befragt. Das Ergebnis aus allen Branchen und vielen öffentlichen Verwaltungen zeigt laut DVPT, dass bislang nur jedes 5. Unternehmen ernsthaft an die Einführung in den nächsten 12 Monaten denkt. 23 Prozent planen die Einführung generell nicht. Allerdings wären auch mehr als 71 Prozent aller Befragten zur Einführung bereit, wenn ihre Geschäftspartner mit ihnen über dieses Konvergenzprodukt korrespondieren wollen.
Während laut DVPT rund 1 Drittel der Unternehmen hohe Kosten für die Einführung im Betrieb und zur Integration in die bestehenden IT-Prozesse erwartet, erhoffen sich 51 Prozent Kostenersparnis durch Prozessoptimierung und Versand. 52 Prozent der Befragten halten einen Preis pro Sendung (digital ohne Medienbrüche vom Absender zum Empfänger) bis 20 Cent für angemessen. Nur 8 Prozent wären bereit, einen Preis von mehr als 40 Cent zu akzeptieren.
41 Prozent der befragten DVPT-Mitglieder halten die absolute Datensicherheit für die wichtigste Erfolgsvoraussetzung, wobei aber noch 67 Prozent angeben, in diesem Punkt weitere Informationen zu benötigen. Den größten Nutzen bei De-Mail sehen 31,6 Prozent der Befragten in der schnellen Zustellung. Rechtsverbindlichkeit ist für 28,9 Prozent der Mitglieder nützlich.
Der DVPT hat eigenen Angaben zufolge rund 1.000 Mitglieder. Der Verband wurde 1968 als Verband der Postbenutzer gegründet.
14.06.2010
Die Briefsparte der Deutschen Post steht offenbar vor großen Einsparungen. Die Wirtschaftswoche berichtete Mitte Juni 2010 unter Berufung auf Konzernkreise, der Postkonzern plane das größte Sparprogramm in der Geschichte der Sparte. Das Programm mit dem Namen „One” solle innerhalb eines Jahres 1 Milliarde Euro bringen, etwa 5-mal soviel wie bisher geplant. Das Projekt solle noch im Spätsommer starten und sei kürzlich den Führungskräften vorgestellt worden, berichtete das Magazin.
Größere Einnahmen erwartet sich BRIEF-Vorstand Jürgen Gerdes aus dem Verkauf der 350 Postfilialen, die der Konzern noch in Eigenregie betreibt. Die ehemalige Post-Tochter Postbank habe an 277 Filialen Interesse angemeldet. Sie könnte mehr als 100 Millionen Euro dafür zahlen, hieß es weiter. Die Post erwäge zudem, in ausgewählten Bezirken Pakete und Briefe gemeinsam zuzustellen, wie es in Teilen Hamburgs bereits praktiziert werde. Langfristig stehe auch das Netz der 82 Brief- und 33 Paketzentren auf dem Prüfstand. Einigen Zentren könnte die Schließung drohen. Auch bei der Briefzustellung könnte gespart werden. So könnte die E+1-Quote reduziert werden. Bisher werden 95 Prozent der Briefsendungen am Werktag nach der Einlieferung dem Empfänger zugestellt (E+1). Die gesetzliche Mindestanforderung liege aber bei nur 80 Prozent. Ein weiteres Ziel könnte die 5-Tage-Zustellung sein.
10.06.2010
Wohin mit alten Handys, kaputten Kameras oder leeren Druckerpatronen? Ab damit in den Briefkasten! Die Deutsche Post bietet diesen Service kostenlos an. Und so funktioniert's: Der Kunde steckt seine alten Elektrogeräte in einen Briefumschlag. Das Maxi-Maß beträgt 353 x 300 x 50 Millimeter. Die Sendung darf bis zu 1 kg schwer sein. Dann unter www.electroreturn.de einen vorfrankierten Versandaufkleber aus dem Internet herunterlagen, aufkleben und ab zur Post. Was nicht in den Briefkasten passt, kann der Kunde in jeder Postfiliale abgeben.
Zweckmäßig ist es, aus dem alten Handy die SIM-Karte zu entfernen und persönliche Daten zu löschen. Die Deutsche Post arbeitet mit einem Kooperationspartner zusammen, der die Geräte fachgerecht entsorgt.
16.06.2010
In den vergangenen 3 Jahren sank der Frauenanteil an Führungspositionen im Postkonzern von 38,3 auf 37,4 Prozent. Der Vorstandsvorsitzende des Konzern, Frank Appel, will dies ändern. Nicht aber wie bei der Deutschen Telekom mit einer Frauenquote. „Die Frauen werden ihren Siegeszug in den Unternehmen von ganz alleine antreten”, ist er sich sicher. Am 15. Juni kündigte Appel an, den Vorstand umzubauen. „Im Laufe der Zeit wird auch eine Frau dazugehören”, sagte er dem Handelsblatt. 2 Namen schickte Appel ins Rennen: Melanie Kreis, 39, Leiterin des konzernweiten Controlling der Deutschen Post DHL, und Petra Kiwitt, 40, Leiterin des DHL Innovationsmanagements.
Die EU-Kommission plant derzeit nicht, eine Frauenquote für die Führung von europäischen Unternehmen vorzuschlagen. Das sagte die Sprecherin der zuständigen Kommissarin Viviane Reding am 15. Juni in Brüssel. Reding hält es für besser, wenn die Unternehmen selbst aktiv werden. Sollte die Wirtschaft jedoch keinen Weg finden, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern, müsse die Kommission über andere Schritte nachdenken. Eine Quote bleibe aber „das allerletzte Mittel”, da sie ein starker Eingriff in die Freiheit der Unternehmen sei.
14.06.2010
Die Österreichische Post bietet künftig die sogenannte E-Postkarte an. Damit sollen Kunden die Möglichkeit erhalten, persönliche Motive auf Ansichtskarten zu platzieren. Den Druck und die Zustellung der Karte übernimmt dann die Post.
Mit dem Angebot der E-Postkarte will die Österreichische Post laut eigenen Aussagen die Technik von Smartphones mit dem „Charme einer gedruckten Ansichtskarte” verbinden. Um den Dienst zu nutzen, müssen sich Verbraucher die kostenlose E-Postkarten-Applikation aus dem App-Store oder via SMS auf das Mobiltelefon laden. Mit einem Foto, Text und der Angabe der Empfängeradresse soll die Postkarte dann per Knopfdruck an die Post gesendet werden können. Diese druckt das Bild dann im A6-Postkartenformat gemeinsam mit dem Wunschtext aus und stellt die Urlaubsgrüße zu.
Die E-Postkarte der Österreichischen Post soll alte und neue Kommunikationswege verbinden
Grafik: Österreichische Post
Auch vorgefertigte Motive, etwa für Glückwünsche oder zu besonderen Anlässen, stehen zur Verfügung. Eine Anbindung an das Adressbuch des Smartphones soll den Versand an mehrere Empfänger erleichtern. Zusätzlich können Verbraucher E-Postkarten auch ohne den Einsatz eines Mobiltelefons direkt auf der Website Post.at versenden. Die E-Postkarte kostet aus dem Inland und dem Ausland 1,99 Euro inklusive Druck und Zustellung.
Briefe schreiben mit Komfort und persönlicher Note
Schreibcenter-App einfach aufs Handy laden
Fotos Deutsche Post AG
Seit September 2008 bietet auch die Deutsche Post die individuell mit eigenen Fotos gestaltete Online-Postkarte an. Unter www.schreibcenter.de kann der Kunde nicht nur Postkarten sondern individuell gestaltete Briefe am Bildschirm schreiben, gestalten und mit eigenen Fotos ergänzen. Bei der richtigen Formulierung greift das Online-Tool allen Brieffreunden unter die Arme. Ob Glückwunschkarte, Liebesbrief oder Reklamation - der Service der Deutschen Post bietet zusätzlich eine große Palette an thematischen Vorlagen.
Auch im Word- oder pdf-Format vorbereitete Briefe können problemlos hochgeladen und in die Vorlage eingefügt werden. Natürlich berücksichtigt das SCHREIBCENTER auch die persönliche Note: Schriftart, Farbe, das Einfügen von Fotos - der neue Service erlaubt nahezu alle denkbaren Gestaltungsmöglichkeiten für Briefe und Postkarten. Ist der Brief oder die Postkarte fertig gestaltet, ergänzt der Schreiber nur noch Absender- und Empfängerangaben. Die Deutsche Post kümmert sich um Druck, Umschlag, Briefmarke und Versand.
Briefe und Postkarten lassen sich nicht nur von PC und Laptop aus im SCHREIBCENTER gestalten, sondern auch vom Handy aus. Besitzer moderner Smartphones können mit der Schreibcenter-App ihre Handy-Fotos von unterwegs - am Strand, neben dem Gipfelkreuz oder in der Eisdiele - hochladen und mit einem Text als Postkarte oder Brief verschicken.
Außer dem In- oder Auslandsporto berechnet die Deutsche Post die Produktionskosten, für eine Postkarte, beidseitig vollfarbig 1,45 Euro, für einen 1-seitigen Brief schwarz/weiß 1,34 Euro, vollfarbig 1,55 Euro. Bezahlt wird per Kreditkarte (VISA, MASTERCARD), PAYPAL, Click&Buy oder T-Pay. Darüber hinaus kann der Kunde mittels Mobiltelefon per SMS bezahlen. In diesem Fall wird der Betrag über die Mobilfunkrechnung abgerechnet.
Juni 2010
Französische Champagnerkellereien müssen beim Versand künftig ohne DHL auskommen. Die Deutsche Post hat - wie schon im Januar 2010 angekündigt - den größten Teil ihres Expressgeschäfts in Frankreich, darunter die imageträchtige Champagner-Sparte, an den Finanzinvestor Caravelle verkauft. Wie DHL France bekanntgab, wird der Vertrag am 30. Juni 2010 vollzogen. Caravelle bündelt die früheren DHL-Aktivitäten ab Juli 2010 in der Tochtergesellschaft Ducros Express, die von DHL rund 3.200 Mitarbeiter übernimmt. Mit der Marke Ducros Express lebt der frühere Firmenname wieder auf, der bis zur Übernahme durch DHL 1996 galt.
Foto: Ducros Express
Mit dem Verkauf zieht die Deutsche Post DHL die Konsequenzen aus dem intensiven Wettbewerb und den jahrelangen Verlusten im französischen Paketversand. Damit verzichtet der Postkonzern auf einen Jahresumsatz von zuletzt 320 Millionen Euro. Angaben zum Kaufpreis machten beide Seiten nicht. An Ducros geht nur der Versand von Paketen und Dokumenten, die an einem bestimmten Tag ankommen sollen, erklärte ein DHL-Sprecher. DHL bleibt nach Angaben des Sprechers in Frankreich mit höherwertigen „zeitkritischen” Produkten weiterhin vertreten. Das sind Sendungen, für die stundengenaue Zustellung garantiert wird. Auch der internationale Versand von und nach Frankreich werde in vollem Umfang fortgeführt.
Das DHL-Netz in Frankreich umfasst jetzt noch 40 Annahmestellen mit 1.500 Mitarbeitern, die täglich 26 Flüge abwickeln. Außerdem betreibt DHL Express in Frankreich Lagerhallen und ein großes Speditionsgeschäft. Insgesamt beschäftigen die DHL-Sparten dort noch rund 8.000 Mitarbeiter.
17.06.2010
Die gemeinsame Frachtfluggesellschaft von Deutscher Post DHL und Lufthansa, Aerologic, baut ihr Geschäft aus. Das Unternehmen nimmt nun auch Shanghai und Seoul in den Flugplan auf. Im Jahresverlauf soll der Flugplan weiter aufgestockt werden. Im Juli/August erwartet Aerologic seine 6. Boeing 777. Weitere 2 dieser Flugzeuge sollen gegen Jahresende ausgeliefert werden. Das Frachtaufkommen von derzeit 5.600 Tonnen pro Woche steige um etwa 60 Prozent, erklärte Geschäftsführer Jörg Eberhart in Leipzig.
Aerologic bedient derzeit wöchentlich 70 Verbindungen zu 12 Zielen in Europa, Asien und Amerika. Mit dem Ausbau der Aerologic-Flotte ist auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze verbunden, da für jedes Flugzeug 20 weitere Piloten benötigt werden. Derzeit seien neben 45 Bodenmitarbeitern 120 Piloten bei Aerologic beschäftigt, so Eberhart. Bis zum Jahresende sollen es 160 sein.
08.06.2010
Mit gut 8.000 Arbeitsplätzen war das DHL-Hub in Wilmington einst größter Arbeitgeber in der Region. 2005 hatte die Deutsche Post DHL 310 Millionen US-Dollar in den Ausbau des Luftdrehkreuzes investiert. Doch der Versuch, im US-Expressmarkt gegen die Konkurrenz von UPS und FedEx Fuß zu fassen, scheiterte spektakulär. Unter seinem neuen Vorstandsvorsitzenden Frank Appel zog der Postkonzern daraus die Konsequenzen und gab das Hub in Wilmington auf und verlagerte die Aktivitäten zurück auf den kleineren, zuvor schon genutzten DHL-Flughafen in Cincinnati.
16.06.2010
Der Madsack-Verlag in Hannover („Hannoversche Allgemeine”) verstärkt sich im Wettbewerb mit der Deutschen Post. Der Regionalzeit”ungsverlag kauft der Medien Union Ludwigshafen („Süddeutsche Zeitung”, „Stuttgarter Zeitung”) 6 Briefzustelldienste in Sachsen ab. Dies ergibt sich aus einer Anmeldung beim Bundeskartellamt.
Madsacks Zustellfirmen kooperieren eng mit der niederländischen TNT Post und den Briefdiensten der Holtzbrinck-Gruppe („Die Zeit”). Die Madsack-Gruppe sieht in der Briefzustellung ein „zukunftsträchtiges Geschäftsfeld”. So kaufte sie nach der Pleite der PIN-Group 2008 einen Teil der insolventen Firma in Niedersachsen auf. Dann gründete Madsack einen Briefdienst in Hessen. Über den Einstieg bei Regionalzeitungen beteiligte er sich 2009 auch an Zustellfirmen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Gleichzeitig übernahm der Verlag alle Anteile an der „Leipziger Volkszeitung” und damit deren Postdienste. Diese wiederum konkurrieren derzeit mit den Firmen der Medien Union. Branchenkenner schätzen, dass Madsacks Post-Aktivitäten inzwischen rund 50 Millionen Euro am Konzernumsatz von etwa 500 Millionen Euro ausmachen.
Der Verlag kauft nun den Zustelldienst City-Post Leipzig und 5 weitere kleinere Briefdienstleister in Sachsen. Die Medien Union betreibt nach dem Geschäft mit Madsack noch 14 Briefdienste in Sachsen.
19.06.2010
Den genauen Tag des E-Postbrief-Starts hält die Deutsche Post noch immer geheim. Fest steht aber: Kurz nach Ende der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika soll es Mitte Juli losgehen. „Dann haben die Bürger den Kopf wieder frei”, so ein Postmanager. Von da an können sich Interessierte in ihrer Postfiliale als Nutzer einer verbindlichen, vertraulichen und verlässlichen Schriftkommunikation über das Internet registrieren lassen. Dabei müssen Absender und Empfänger ihre Identität nachweisen, wenn sie eine rechtssichere Internet-Briefadresse beantragen. Die Überprüfung erfolgt über das Postident-Verfahren. Unklar ist aber immer noch der Preis. Die Branche spekuliert auf 19 bis 25 Cent.
Unklarheit gibt es auch noch bei E-Mail-Adressen. Die Konzernzentrale in Bonn plant die Form „mailto:max.mustermann@epost.de” oder eine ähnliche Fassung. Das Bundesinnenministerium will den rechtsverbindlichen Zugang zum World Wide Web auch in der Form vereinheitlichen.
Als Gütesiegel gegen den vor Missbrauch geschützten Austausch von elektronischen Briefen gelten im geplanten Bürgerportalgesetz vor allem die IT-Sicherheit und der Datenschutz. „Unser E-Postbrief genügt bereits heute allen gesetzlichen Vorschriften”, sagt BRIEF-Vorstand Jürgen Gerdes.
21.06.2010
Die Schweizerische Post baut ihr Konkurrenzprodukt zum E-Postbrief der Deutschen Post weiter aus. GHP/Swiss Post Solutions hat im Juni 2010 ihre Hybrid-Lösung Swiss Post Box um eine Anwendungsmöglichkeit ergänzt. Laut GHP soll dies vor allem für Geschäftskunden Vorteile bringen.
Bislang war es über die Swiss Post Box lediglich möglich, physische Briefe digitalisieren zu lassen und online zu empfangen. Nun ist auch der umgekehrte Weg möglich. Geschäftskunden können Dokumente jetzt direkt von ihrem Rechner versenden und als gedruckte Briefe zustellen lassen.
Laut Swiss Post Solutions können Kunden mit der neuen Business-Lösung für den Versand am Rechner entweder per individueller Schnittstelle oder per Softwaretool an das Briefportal angebunden werden. Die Dokumente sollen einfach als PDF-, odt- oder Word-Datei hochgeladen werden können. Die Briefe werden dann von GHP/Swiss Post Solutions gedruckt, verarbeitet, portooptimiert und versandt.
Unterstützt wird die Bamberger Firma vom Dienstleister Pawisda Systems, Weiterstadt. Die Swiss Post Box bietet GHP bereits seit Juni 2009 an.
22.06.2010
Die Österreichische Post rüstet für den zunehmenden elektronischen Briefverkehr auf und übernimmt den Internet-Dienstleister EBPP (Electronic Bill Presentment and Payment) vollständig. Bisher war Raiffeisen Informatik mit 60 Prozent Mehrheitseigentümer, die Post hielt 40 Prozent. Das Unternehmen ist einer der größten österreichischen Anbieter für elektronische Rechnungen. Zu den Kunden zählen u.a. die BankAustria, der Versicherungskonzern UNIQUA, der Handynetzbetreiber Hutchison3G und die Gemeinde Wien.
Mit der Übernahme der EBPP baut die Österreichische Post ihren elektronischen Briefversand aus. Konnten elektronische versandte Schriftstücke bisher nur elektronisch zugestellt werden, ist künftig alternativ auch die physische Zustellung möglich, sei es, weil eine elektronische Zustellung nicht möglich ist oder weil der Postkunde bestimmte Schriftstücke - etwa Behördenbriefe - nur physisch empfangen möchte.
22.06.2010
Die Deutsche Post übergibt ab 1. Juli 2010 bundesweit weitere 277 Filialen an die Postbank. Im Auftrag der Deutschen Post bietet die Postbank künftig Postdienstleistungen rund um Brief und Paket an. Neben dem kompletten Sortiment der Deutschen Post profitieren die Kunden auch nach der Übernahme von einem umfangreichen Angebot an Postbank-Leistungen. Mit dieser Kooperation setzt die Deutsche Post ihr erfolgreiches Modell „Partnerfilialen” fort, das der Konzern seit 1993 mehr und mehr ausgebaut hat, so der Konzern in einer Pressemitteilung.
„Diese neue Kooperation bietet Vorteile für alle Seiten. Unsere Kunden können postalische Angelegenheiten und Bankgeschäfte weiterhin bequem zusammen erledigen und profitieren von der bekannten Nähe und guten Erreichbarkeit. Sie können ihre gewohnte Filiale ohne Standortveränderung und mit dem gleichen Leistungsangebot weiter nutzen. Und beide Unternehmen können so ihren Kundenservice wirtschaftlich tragfähig anbieten, indem sie die Synergien unseres Partner-Modells nutzen”, erläuterte Jürgen Gerdes, Konzernvorstand BRIEF bei der Deutschen Post. „Mit dieser Lösung setzt die Deutsche Post weiter konsequent auf Kundennähe und nutzt die Kompetenz eines erfahrenen Kooperationspartners für den Vertrieb von Postdienstleistungen.” Bereits 2006 hatte die Postbank rund 850 der größten Postfilialen komplett übernommen und führt diese seitdem in Eigenregie als „Postbank Finanzcenter” in ganz Deutschland.
Auch Hans-Peter Schmid, im Postbankvorstand für die Filialen zuständig, freute sich über den Abschluss des Vertrags mit der Deutschen Post: „Mit nun mehr als 1.100 Filialen verfügen wir über eines der größten Filialnetze einer Bank in Deutschland. Während andere Banken Filialen schließen, sind wir nun noch näher an unseren Kunden. Für sie wird der Standort ihrer Filiale langfristig gesichert, die Ansprechpartner vor Ort und das Angebot an Finanzdienstleistungen bleiben erhalten.”
Schließlich bietet die Zusammenarbeit mit der Postbank auch den Postmitarbeitern eine Planungssicherheit, da sie unverändert Mitarbeiter der Deutschen Post bleiben und ihre bisherige Tätigkeit in der angestammten Filiale fortführen können. „Diese Lösung, die wir in Zusammenarbeit mit unseren Sozialpartnern erarbeitet haben, gewährleistet sowohl für unsere Kunden als auch für die beteiligten Unternehmen und unsere Mitarbeiter ein Höchstmaß an Kontinuität und Qualität”, fasst Gerdes die Vorteile zusammen.
Weitere Einzelheiten: siehe unter Chronik Postbank April - Juni 2010.
26.06.2010
TNT Post Regioservice GmbH, die Briefzustellorganisation der TNT Post in Deutschland, hat Ende Juni 2010 in Hamburg, Frankfurt und Stuttgart begonnen, Post nur noch jeden 2. Tag zuzustellen. Eine Sprecherin bestätigte dies am 25. Juni gegenüber der Deutschen Verkehrszeitung.
Es sei das Ziel, Briefsendungen bundesweit zu 98 Prozent garantiert innerhalb von 2 Tagen zuzustellen. Dazu werde TNT Post zunächst in Ballungsräumen auf die als AB-Zustellung bezeichnete Produktionsweise umstellen.
30.06.2010
DHL Express USA will bei den internationalen Transportvolumina prozentual 2-stellig wachsen. „Die Vereinigten Staaten sind absolut entscheidend für unser globales Netzwerk”, sagte Ian Clough, CEO der US-Sparte von DHL Express, in einem Interview mit Dow Jones Newswires. „Das US-Geschäft befindet sich stark auf Erholungskurs.” Bis Anfang 2011 strebe DHL Express eine Wachstumsrate bei den internationalen US-Transportvolumina in einer Bandbreite von 10 bis 15 Prozent an.
DHL Express hatte 2009 im Zuge einer Umstrukturierung das Versandgeschäft innerhalb der USA aufgegeben und Niederlassungen in den USA geschlossen. Auch die Mitarbeiterzahl in den USA wurde von vorher 20.000 auf 6.000 reduziert. DHL Express USA habe sich seit der Umstrukturierung auf seine Stärken als internationaler Versender konzentriert, so Clough. Allerdings könne er noch nicht sagen, wann das Geschäft wieder schwarze Zahlen schreiben werde.
30.06.2010
DHL hat mit der Straßen- und Transportbehörde (RTA) in Dubai einen Vertrag über die Installation von Packstationen an 2 Metrostationen in Dubai unterzeichnet. Weitere Standorte sollen folgen. Die erste Packstation, hergestellt von der österreichischen Firma Keba AG, soll Mitte Juli 2010 bereits in Betrieb gehen.
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