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Post und Telekommunikation

Postbank

Postbank im Jahr 1989 bei Beginn der Postreform

aus dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost: Weiterentwicklung der Postbankdienste

Dezember 1989
Neue Marketing- und Vertriebsstrategie
Die Postbankdienste begannen 1988 mit der schrittweisen Realisierung eines Marketing- und Vertriebskonzepts. Dabei stand zunächst der Ausbau der Beratungskapazität im Vordergrund, da auf diesem Gebiet ein erheblicher Nachholbedarf gegenüber den konkurrierenden Geldinstituten auszugleichen war.

Das im Jahre 1989 weiter ausgebaute und umgesetzte Gesamtkonzept baut auf folgenden Eckpfeilern auf:

Die Stärkung der Marketing- und Vertriebsfunktionen in den Postbankdiensten zeigt sich durch die Einrichtung eines eigenständigen Vorstandsbereiches innerhalb der Generaldirektion POSTBANK, der u. a. folgende Organisationseinheiten umfasst: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marketingplanung, Produktmanagement Privatkunden, Produktmanagement Geschäftskunden, Werbung, Vertriebsplanung, Vertriebssteuerung Privatkunden, Vertriebssteuerung Geschäftskunden.

Wesentliche Aufgaben der nahen Zukunft werden die Weiterentwicklung einer postbankspezifischen Marketingplanung und die Umsetzung der Ergebnisse aus laufenden Marketingprojekten (mit deutlichem Schwerpunkt im Privatkundensegment) sein, z. B. eine bedarfsorientierte Erweiterung der Produktpalette im Postsparkassendienst im Rahmen der gesetzlichen Grenzen. Daneben gilt als vorrangiges Ziel die Verwirklichung einer straffen Vertriebsorganisation für das Unternehmen Deutsche Bundespost POSTBANK in enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Deutsche Bundespost POSTDIENST.

Ausbau der Selbstbedienungseinrichtungen
Im Jahre 1989 wurden die Selbstbedienungseinrichtungen in den Postbankdiensten systematisch ausgebaut, um einerseits den Privatkunden verbesserte Informations- und Nutzungsmöglichkeiten zu bieten, andererseits eine rationelle Betriebsabwicklung zu fördern.

Btx-Seite

Btx-Seite, ca. 1989
Foto Deutsche Postbank AG

Im Rahmen eines längerfristigen Selbstbedienungskonzepts wurden gezielte Maßnahmen ergriffen, um vorrangig die Nutzung des Leistungsangebots Btx-Postgiro und die Bargeldabhebung an Geldausgabeautomaten der Deutschen Bundespost zu intensivieren. Ende 1989 nutzten bereits mehr als 60.000 Btx-Postgiro-Teilnehmer die Vorzüge des „home-banking”. Die Zahl der Geldausgabeautomaten betrug am Jahresende rd. 180; sie wird schrittweise auf mehrere Hundert Automaten erhöht werden.

Daneben konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Weiter- und Neuentwicklung von Kartensystemen (die insbesondere als Zugangsmedien zu Selbstbedienungseinrichtungen dienen) für die Postbankdienste. In Berlin wurde im Rahmen eines Betriebsversuchs erstmals eine „institutseigene” Karte - die Postgirokarte - an etwa 30.000 Kunden ausgegeben.

Aktivitäten des Postgirobetriebs
lm Berichtsjahr lagen die Schwerpunkte der betrieblichen Aktivitäten auf dem weiteren Ausbau des beleglosen Zahlungsverkehrs, der Leistungserweiterung der Kontenführung und der Zusammenführung der Datenbestandsverwaltung in einer Datenbank.

Der Anteil der beleglosen Zahlungsverkehrsabwicklung liegt inzwischen bei rd. 55 Prozent und wird durch eine Reihe von Maßnahmen, die die Datenerfassung soweit wie möglich an den Ursprung verlagern, Zug um Zug weiter gesteigert. Zu diesen Maßnahmen zählen insbesondere

Grundsteinlegung PSA München

Grundsteinlegung Postsparkassenamt München 16. Oktober 1989 / li. Otto Kronthaler, Präsident der Oberpostdirektion München, Christian Schwarz-Schilling, Bundesminister für Post und Telekommunikation
Foto BMPT / Quelle: aus dem Ausstellungskatalog des Deutschen Postmuseums Frankfurt 1992 „Das Milliardending -Zur Geschichte des Postsparens”

Den Ausstellungskatalog „Das Milliardending - Zur Geschichte des Postsparens” finden Sie hier.

aus dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost:
Bericht des Aufsichtsrats der Deutschen Bundespost POSTBANK

Dezember 1989

Dr. Hans Friderichs

Dr. Hans Friderichs
Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Bundespost POSTBANK ab 1. Januar 1990

Konstituierung
Die konstituierende Sitzung des aus 15 Mitgliedern bestehenden Aufsichtsrats des Unternehmens Deutsche Bundespost POSTBANK fand am 13. September 1989 statt. Im Mittelpunkt stand die Wahl des Vorsitzenden des Aufsichtsrats und seines Stellvertreters. Es wurden bestellt als Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hans Friderichs, Bundesminister a. D., und als sein Stellvertreter Albert Stegmüller, Hauptvorstand der Deutschen Postgewerkschaft.

Die Reihenfolge für das Ausscheiden der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder wurde gemäß § 19 Abs. 5 PostVerfG durch Losentscheid wie folgt festgestellt:

nach 1 Jahr Bernhard Molitor
Dr. Jürgen Zech
Margit Kröger
nach 2 Jahren Dr. Hans Friderichs
Dr. Thea Brünner
Bernd Lindenau
nach 3 Jahren Franz Kroppenstedt
Dr. Manfred Schüler
Hans Adams
nach 4 Jahren Dr. Horst Köhler
Constantin Freiherr Heereman von Zuydtwyck
Uwe Lüthje
nach 5 Jahren Prof. Dr. Hans E. Büschgen
Dr. Dieter Soltmann
Albert Stegmüller
Dr. Günter Schneider

Dr. Günter Schneider
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bundespost POSTBANK
Fotos: Quelle Geschäftsbericht 1989 Deutsche Bundespost

Bundesminister Dr. Schwarz-Schilling schlug nach § 13 Poststrukturgesetz als Vorsitzenden des Vorstands der Deutschen Bundespost POSTBANK Dr. Günter Schneider vor. Entsprechend dem Ministervorschlag bestellte Bundespräsident Richard von Weizsäcker gemäß § 13 Poststrukturgesetz auf Beschluss der Bundesregierung Schneider zum 1. Januar 1990 zum Vorstandsvorsitzenden.

Tätigkeit
Anlässlich der 2. Sitzung des Aufsichtsrats am 26. Oktober 1989 wurde als weiteres Vorstandsmitglied für den Bereich V3 (Finanzwirtschaft Deutsche Bundespost, Personal, Finanzen und Betriebswirtschaft) Ministerialdirektor Dr. Bernhard Zurhorst im Benehmen mit dem designierten Vorstandsvorsitzenden vorgeschlagen. Auch hier erfolgte die Bestellung zum 1. Januar 1990.

Bei der 3. Sitzung am 6. Dezember 1989 wurde Dr. Rudolf Bauer als Vorstandsmitglied für den Bereich V2 (Betrieb, Organisation) vom Bundesminister für Post und Telekommunikation im Benehmen mit dem designierten Vorstandsvorsitzenden vorgeschlagen. Die Bestellung erfolgte zum 1. Februar 1990.

Nachdem der Aufsichtsrat nach eingehender Beratung sein Einvernehmen zur Berufung der vorgeschlagenen Vorstandsmitglieder erteilt hatte, setzt sich der Vorstand danach wie folgt zusammen:

Vorstandsbereich Vorstandsmitglied vorherige Tätigkeit
Vorstandsvorsitzender und
V1: Zentrale Aufgaben, Marketing, Vertrieb
Dr. Günter Schneider Sprecher der Geschäftsleitung KKB Bank AG Düsseldorf
V2: Betrieb, Organisation Dr. Rudolf Bauer Hauptabteilungsleiter bei der Commerzbank AG Frankfurt
V3: Finanzwirtschaft DBP, Personal, Finanzen, Betriebswirtschaft Dr. Bernhard Zurhorst Abteilungsleiter im Bundesministerium für Post und Telekommunikation

Der gemäß § 62 Abs.2 PostVerfG nochmals vom Bundesminister für Post und Telekommunikation aufgestellte Wirtschaftsplan 1990 der POSTBANK wurde von den Mitgliedern des Aufsichtsrats festgestellt. lm Rahmen dieser Sitzung wurde auch die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat erörtert und die Vorlage eines überarbeiteten Entwurfs vorgesehen.

Mitglieder des Aufsichtsrats der Deutschen Bundespost POSTBANK

Vorsitzender
Dr. Friderichs, Hans

Stellvertretender Vorsitzender
Stegmüller, Albert

Vertreter des Bundes

Prof. Dr. Büschgen, Hans E., Leiter des Instituts für Bankwirtschaft und Bankrecht, Abteilung Bankwirtschaft, Universität Köln

Dr. Friderichs, Hans, Bundesminister a. D.

Dr. Köhler, Horst, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Finanzen

Kroppenstedt, Franz, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern

Dr. Molitor, Bernhard, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Wirtschaft

Vertreter der Anwender und Kunden

Dr. Brünner, Thea, Geschäftsführerin Verbraucherzentrale Berlin e.V.

Freiherr Heereman von Zuydtwyck, Constantin, Präsident des Deutschen Bauernverbandes

Dr. Schüler, Manfred, Staatssekretär a. D., Mitglied des Vorstandes Kreditanstalt für Wiederaufbau

Dr. Ing. Soltmann, Dieter, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes e. V.

Dr. Zech, Jürgen, Vorstandsvorsitzender Kölnische Rückversicherungsgesellschaft AG

Vertreter des Personals des Unternehmens

Adams, Hans, Personalratsvorsitzender beim Postgiroamt Frankfurt

Kröger, Margit, Mitglied des Personalrats beim Postsparkassenamt Hamburg

Lindenau, Bernd, Bezirksvorsitzender der Deutschen Postgewerkschaft Berlin

Lüthje, Uwe, Mitglied des Bezirksvorstandes des Deutschen Postverbandes Hamburg Stegmüller, Albert, Hauptvorstand der Deutschen Postgewerkschaft

aus dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost: Entwicklung der Postbankdienste 1989

Dezember 1989
Verkehrsentwicklung
Der gewogene Verkehrsindex für die Nachfrageentwicklung der Postbankdienste erreichte im Berichtsjahr eine Zuwachsrate von 0,5 Prozent. Dahinter stehen deutliche Steigerungsraten im Postsparkassendienst mit 2,3 Prozent, im Postgirodienst mit 3,1 Prozent und bei den „Verschiedenen Gelddiensttätigkeiten” mit 5,6 Prozent (Einlösen und Verkaufen von Schecks/Reiseschecks). Die Dienstleistungen im halbbaren Zahlungsverkehr konnten zugunsten des unbaren Zahlungsverkehrs weiter abgebaut werden, und zwar um 5,5 Prozent beim Zahlkartendienst, um 16,4 Prozent beim Postanweisungsdienst und um 0,9 Prozent beim Zahlungsanweisungsdienst.

Ausbau der Beratungskapazität der Postbankdienste
Die Beratungskapazität im Privat- und Geschäftskundensegment der Postbankdienste wurde 1989 wiederum zügig aufgestockt, und zwar um rd. 85 Mitarbeiter für die Privatkundenberatung und mehr als 20 Mitarbeiter für die Geschäftskundenberatung. Das Personal wurde intensiv in Zusammenarbeit mit der Akademie für Führungskräfte der Deutschen Bundespost aus- und fortgebildet.

Wie die Postbankberater für Privatkunden, so werden künftig auch die Postbankberater für Geschäftskunden vorwiegend von den Postämtern aus operieren, um eine weitestgehende Kundennähe zu gewährleisten.

Zum Ende des Berichtsjahres waren für die Privatkunden insgesamt rd. 180 spezialisierte Postbankberater tätig, für die Geschäftskunden rd. 90 Mitarbeiter, davon 30 „dezentral” bei ausgewählten Postämtern.

Auch 1990 soll die Beratungskapazität im Rahmen einer straffen Vertriebsorganisation - in enger Kooperation mit den Postdiensten - erhöht werden, verbunden mit einer verstärkten Präsenz der Postbankdienste in der Fläche.

Postgirodienst
Auch 1989 hat sich die positive Entwicklung im Postgirodienst beim Kontenbestand fortgesetzt. Am Ende des Berichtsjahres wurden bei den Postgiroämtern 4.687.512 Postgirokonten geführt. Das entspricht einem Zuwachs von 77.661 Konten oder 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Postgirokonten

Btx-Postgiro, das home-banking-Angebot der Deutschen Bundespost, wurde bereits 1988 mit einem zusätzlichen umfangreichen Leistungsspektrum auf der Hannover-Messe CeBIT präsentiert und im November bundesweit eingeführt. Seitdem wird Btx-Postgiro in der Fachpresse und vom Kunden übereinstimmend als beispielhaft und äußerst komfortabel bewertet. Neben den bestehenden Grundfunktionen kann man jetzt Sammelaufträge mit Überweisungen, Lastschriften und Zahlungsanweisungen zur Verrechnung per Btx einreichen, Überweisungen mit festgelegtem Ausführungszeitpunkt oder auf Abruf einrichten, Kontoauszugsdaten abfragen und Weiteres mehr. Insgesamt haben sich hierdurch die Teilnehmer- und Umsatzzahlen positiv entwickelt.

Das Medium Bildschirmtext wird darüber hinaus nunmehr nach einer Erprobungsphase für die dialogorientierte Datenkommunikation zwischen Postämtern und Postgiroämtern eingesetzt. Im Laufe des Jahres 1989 wurden hierzu ca. 2.500 Btx-Geräte an Postschaltern installiert, die zunächst im Barauszahlungsverfahren der Deutschen Bundespost POSTBANK genutzt werden. Es ist vorgesehen, bis Ende 1990 über 12.000 Schalter mit Btx auszustatten und ab 1991 weitere Geschäftsvorfälle, wie z.B. Bareinzahlungen, im Direktdialog abzuwickeln. Das Netz der Geldautomaten wurde inzwischen auf über 180 Automaten ausgedehnt.

Nach wie vor beteiligt sich die POSTBANK gemeinsam mit dem Kreditgewerbe an der Erprobung des electronic-cash. Hier galt es im Geschäftsjahr 1989, die strukturellen und vertraglichen Voraussetzungen dieses Leistungsangebots zusammen mit der Kreditwirtschaft neu zu definieren.

Höchste Priorität hatten 1989 erneut die Bemühungen zur Reduzierung der beleghaft zu verarbeitenden Aufträge. Hierbei ging es um die Weiterentwicklung des elektronischen Zahlungsverkehrs durch Einsatz von Belegerfassungssystemen, um insbesondere die Zahlungsvorfälle aus dem Individualzahlungsverkehr maschinell weiterverarbeiten zu können. In einem GATT-weiten Wettbewerb wurde Ende 1989 der künftige Lieferant der System-Komponenten ermittelt. Das Gesamtsystem wird bereits 1990 den erforderlichen Leistungstests unterzogen. sodass ab November 1990 mit der sukzessiven Implementierung begonnen werden kann. Insgesamt bedeutet dies ein Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von rd. 100 Millionen DM.

Neben der Einführung der Schriftenlesetechnik verfolgt der Postgirodienst konsequent das Ziel, die Datenerfassung bereits auf den Auftraggeber vorzuverlagern, um das Ausfüllen und die Lagerhaltung von Zahlungsverkehrsvordrucken weitestgehend überflüssig zu machen. Dem dient die Beteiligung der POSTBANK an einem netzübergreifenden Datenübertragungsverfahren für den Einsatz zwischen Kunden und Geldinstituten. Dem Kunden wird dadurch die Möglichkeit eröffnet, mit allen seinen Geldinstituten per Datenleitung zu korrespondieren.

neue Postgirokarte

Einführung einer Postgirokarte Eine „institutseigene” Postgirokarte wird seit April 1989, zunächst im Rahmen eines Betriebsversuchs, in Berlin getestet. Ende des Jahres waren rd. 30.000 Karten ausgegeben. Die mit Magnetstreifen und Unterschriftsfeld versehene Postgirokarte dient dazu, Auszahlungen vom Postgirokonto komfortabler und sicherer zu gestalten. Im ersten Schritt ermöglicht die Postgirokarte Barauszahlungen an Geldausgabeautomaten der Deutschen Bundespost und an Postschaltern, zunächst begrenzt auf das Berliner Testgebiet. In einem nächsten Schritt sind „freizügige” Barauszahlungen bei Postämtern und Amtsstellen - den „Filialen” der Deutschen Bundespost POSTBANK - im gesamten Bundesgebiet vorgesehen, sobald durch einen flächendeckenden Btx-Zugang zu der jeweiligen kontoführenden „regionalen Postbank” die erforderlichen technischen Voraussetzungen geschaffen sind.

Auslandszahlungsverkehr
Im Zahlungsverkehr mit dem Ausland nimmt die Deutsche Bundespost POSTBANK Zahlungsaufträge für alle Länder der Erde entgegen. Dabei können Zahlungsaufträge zu Überweisungen an Empfänger im Ausland beleggebunden und im Rahmen der Postgiro-Datendienste auch beleglos als Sammelaufträge DV erteilt werden. Bei Sammelaufträgen DV sind die einzelnen Zahlungsvorfälle auf einem Datenträger (Diskette, Magnetbandkassette. Magnetband) aufgezeichnet einzuliefern. Sofern mit dem Postgirodienst des jeweiligen Landes ein elektronischer Zahlungsverkehr besteht, werden die Aufträge bis zur Gutbuchung auf dem Empfängerkonto beleglos weitergeleitet.

Reisescheckdienst
Der Reisescheckdienst, der im Jahre 1978 mit einem Emittenten (heute sind es 5) wieder eingeführt wurde, erfreut sich steigender Beliebtheit. Die Zahl der eingelösten und verkauften Reiseschecks ist gegenüber dem Vorjahr erfreulicherweise gestiegen. Alle Postgiroämter und etwa 1.200 Postämter verkaufen Reiseschecks unmittelbar. Dabei sind Standardwährungen (DM, französische Francs, italienische Lire, spanische Peseten, US-Dollar) immer vorrätig.

Beim Postgiroamt Saarbrücken können Reiseschecks in 15 Währungen telefonisch rund um die Uhr bestellt werden. Bestell-Postkarten sind bei allen Ämtern erhältlich. Außerdem können Reiseschecks auch über das öffentliche Btx-Programm der Deutschen Bundespost bestellt werden.

Sortendienst
Der seit 1978 eingeführte Sortendienst hat ebenfalls Zuwachsraten zu verzeichnen. Der An- und Verkauf ausländischer Banknoten wird bei etwa 2.200 Postämtern und Poststellen wahrgenommen.

Postsparkonten

Postsparkassendienst
Im Berichtsjahr stieg die Zahl der Konten um 425.855 auf über 22,4 Millionen. Das entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 1,9 Prozent. Im Gegensatz zur Entwicklung der Konten war der Zuwachs der Spareinlagen nicht befriedigend. So verlor das Sparkonto als Geldanlagemöglichkeit allgemein weiter an Attraktivität. Die Umschichtung von Spareinlagen in andere Bereiche des Einlagengeschäfts, insbesondere in Sparbriefe, Termingelder und festverzinsliche Wertpapiere setzte sich im vergangenen Jahr bei allen Institutsgruppen in verstärktem Maße fort. Während die übrigen Geldinstitute ihre Auszahlungsüberschüsse im Spareinlagengeschäft durch z.T. erhebliche Guthabenzuwächse in den genannten anderen Geldanlageformen kompensieren konnten, war dies der Deutschen Bundespost nicht möglich, da ihr Einlagengeschäft bisher auf Spareinlagen i. S. des § 21 KWG beschränkt ist. So kam es 1989 zu einem erheblich geringeren Guthabenzuwachs als in den Vorjahren; er betrug mit Zinsgutschriften 328,6 Millionen DM und ist allein auf Zuflüsse in die Anlageformen mit Sondersparformcharakter „Sparen mit wachsendem Zins” und „Sparen mit festem Zins” zurückzuführen.

Damit verfügte die Postsparkasse Ende 1989 über 40,9 Milliarden DM Spareinlagen, das sind 0,8 Prozent mehr als 1988.

Die Postsparkasse bietet die gängigen Sparformen einschließlich des vermögenswirksamen Sparens und einige Sondersparformen an. Beim „Sparen mit wachsendem Zins” wird zusätzlich zu dem Zinssatz für Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist ein Bonus gewährt. Der Bonus wächst 5 Jahre lang von Jahr zu Jahr, wenn das Guthaben auf dem Konto verbleibt; er wird nur für eine einmalige Einlage gewährt, die mindestens 2.000 DM betragen muss. Weitere Einlagen sind nicht bonusberechtigt. Diese Sparform verbindet die Vorteile des längerfristigen Sparens (höhere Verzinsung) mit den Vorteilen des Sparens mit gesetzlicher Kündigungsfrist (schnelle Verfügbarkeit). Auf rd. 600.000 Konten waren am Ende des Berichtsjahres 5,4 Milliarden DM eingezahlt.

Beim „Ratensparen mit Prämie” zahlt der Sparer 6 Jahre lang laufend monatlich der Höhe nach gleichbleibende Raten ein. Daran schließen sich eine 6-monatige Kündigungssperrfrist und eine ebenso lange Kündigungsfrist an. Die Spareinlagen werden nach dem für Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist jeweils geltenden Zinssatz verzinst. Nach Ablauf des 7. Sparjahres erhält der Sparer eine Prämie von 14 Prozent für die geleisteten und auf dem Konto belassenen Sparraten.

Beim „Sparen mit festem Zins”, das zum 1. Dezember 1987 eingeführt wurde, handelt es sich um Spareinlagen, über die nach Ablauf einer längeren Kündigungssperrfrist im Rahmen der Bestimmungen für Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist verfügt werden kann. Für den Zeitraum der Kündigungssperrfrist und der sich daran anschließenden gesetzlichen Kündigungsfrist wird ein deutlich über dem für Spareinlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist liegender fester Zins gewährt. Die hohe Kundenakzeptanz dieser Sparform hat sich auch im Berichtsjahr fortgesetzt: Auf rd. 260.000 Konten waren am Jahresende 1989 rd. 2,7 Milliarden DM eingezahlt.

Ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil des Postsparkassendienstes ist - neben dem dichten Zahlstellennetz in Form der Postämter und Poststellen und neben den kundenfreundlichen Öffnungszeiten - der Auslandssparverkehr. Postsparer können nicht nur im Bereich der Deutschen Bundespost, sondern auch in 18 anderen europäischen Ländern über ihr Postsparguthaben verfügen. In Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Island, Jugoslawien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, der Schweiz und in Liechtenstein, in Spanien sowie in Ungarn kann der Postsparer Geld in der jeweiligen Landeswährung von seinem Postsparbuch abheben. Für Rückzahlungen in Italien sind besondere Rückzahlungskarten erforderlich, die vor Reiseantritt bei einem Postamt bestellt werden müssen. In Frankreich sind Abhebungen bei rd. 2.000 Postämtern, in Großbritannien bei 85 Postämtern, in Norwegen bei über 1.200 Postämtern und in Schweden bei rd.200 Postämtern möglich. In Finnland leisten alle Zweigstellen der finnischen Postbank und über 500 Postämter Rückzahlungen. In den übrigen genannten Ländern können Postsparer bei allen Postämtern mit Gelddiensten Geld abheben.

Auch im Jahre 1989 machten finnische, norwegische und österreichische Postsparer von der Möglichkeit Gebrauch, im Bereich der Deutschen Bundespost über ihr Postsparguthaben zu verfügen. Im Jahre 1989 sind bei 100 Postämtern der Deutschen Bundespost insgesamt 140 Schalter mit einem speziell auf die Bedürfnisse des Postsparkassendienstes zugeschnittenen Schaltersystem ausgerüstet worden. Dieses System ermöglicht die Online-Verarbeitung aller Schaltervorgänge des Postsparkassendienstes.

Abbildungen: Soweit nicht anderes vermerkt, sind die Fotos und Grafiken dem Geschäftsbericht 1989 der Deutschen Bundespost entnommen.

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Weitere Geschäftsberichte finden Sie im Register „Dokumentenarchiv - Geschäftsbericht, Jahresberichte, Studien usw.”