13.05.2009
Die Deutsche Postbank AG konzentriert ihre Callcenter für Privatkunden in einer eigenen Tochter-Gesellschaft. Zum 1. Oktober 2009 führt sie ihre 5 Callcenter in der easytrade services GmbH zusammen, die bislang das Callcenter für Wertpapierbrokerage betreibt. Entsprechende Vereinbarungen mit dem Konzernbetriebsrat und ver.di sind bereits getroffen worden. „Durch die Bündelung schaffen wir die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Positionierung unserer Callcenter-Aktivitäten im Wettbewerb und erhöhen die Effizienz und Reaktionsfähigkeit dieses direkten Kanals zu unseren Kunden”, sagte Ralf Stemmer, Vorstand Ressourcen der Postbank.
Die Beschäftigten des Bereichs Callcenter/Direktkanäle der Postbank und der BHW Direkt werden mit ihren Tätigkeiten im Rahmen eines Betriebsübergangs in die easytrade services GmbH übergeleitet. Die neue Gesellschaft wird rund 870 Beschäftigte haben.
Über die Rahmenbedingungen für die Überleitung hat die Postbank mit dem Konzernbetriebsrat der Postbank und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am 11. Mai Einigung erzielt. Für Beschäftigte, die aus der Postbank oder der BHW Direkt in die easytrade services GmbH wechseln, finden alle ihre jeweiligen tarifvertraglichen Regelungen weiterhin Anwendung, auch der Verzicht auf betriebsbedingte Beendigungskündigungen. Für die Beschäftigten der easytrade services GmbH wird ebenfalls bis zum 31.12.2012 auf betriebsbedingte Beendigungskündigungen verzichtet. Zusätzlich erhalten alle Mitarbeiter ein Rückkehrrecht in ihre bisherige Gesellschaft. Damit sind die Arbeitsplätze am bisherigen Arbeitsort gesichert.
29.05.2009
Dr. Wolfgang Klein, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank bis 30.06.2009
Foto: Deutsche Postbank
„Nach 9 Jahren erfolgreicher Tätigkeit für die Postbank Gruppe haben der Aufsichtsrat und Dr. Wolfgang Klein entschieden, dass das Mandat Kleins als Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Postbank AG aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Geschäftspolitik im besten gegenseitigen Einvernehmen zum 30. Juni 2009 endet.” Dies gab die Postbank am 29. Mai 2009 in einer Pressemitteilung bekannt.
Der Aufsichtsrat hat Stefan Jütte zum Nachfolger Kleins berufen. Die Bestellung Jüttes läuft bis zum 30. Juni 2012. Er gehört dem Vorstand der Postbank bereits seit dem Jahr 2000 an. Jütte war zuvor Vorstandssprecher der DSL Bank, die mit der Postbank verschmolzen wurde. Jütte steht auch für das Firmenkundengeschäft der Postbank und damit für einen der größten Ergebnisträger des Instituts.
Stefan Jütte, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Postbank seit 1. Juli 2009
Foto: Deutsche Postbank
Auch Dirk Berensmann verlässt die Postbank. Das als COO für das Ressort IT/Operations zuständige Vorstandsmitglied Berensmann und der Aufsichtsrat der Postbank haben sich über eine Beendigung der Aufgaben „im besten gegenseitigen Einvernehmen” mit Ablauf des 29. Mai 2009 verständigt. Sein Nachfolger wird zum 30. Mai 2009 Dr. Mario Daberkow, der zuletzt als Generalbevollmächtigter für das Transaction Banking der Postbank zuständig war. Daberkow arbeitet seit 2002 für die Postbank.
Für Branchenkenner kam der Rücktritt Kleins völlig überraschend. Auch die Deutsche Bank, die derzeit die Sperrminorität von 25 Prozent an der Postbank hält, zeigte sich überrascht. „Dieser Schritt kommt für uns völlig überraschend”, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank. Brancheninsider sehen Klein aber als Opfer der geplanten Vollübernahme der Postbank durch die Deutsche Bank, wie die Süddeutsche Zeitung am 30. Mai 2009 schrieb.
02.06.2009
Die Postbank Gruppe wird die Abwicklung des Zahlungsverkehrs der HSH Nordbank übernehmen. Darauf haben sich die beiden Institute geeinigt. Die Postbank Gruppe baut dadurch ihre Marktführerschaft im Zahlungsverkehr weiter aus und sichert sich eine gute Ausgangsposition für die weitere Expansion nach der Vereinheitlichung des europäischen Zahlungsverkehrsmarkts. Die HSH Nordbank wird von operativen Kostenvorteilen und vom hohen technologischen Standard der Postbank Gruppe profitieren.
Durch die Übernahme steigt das Transaktionsvolumen der Postbank um weitere 430 Millionen Transaktionen pro Jahr auf jährlich rund 8 Milliarden. Dr. Mario Daberkow, Vorstand IT/Operations der Postbank und verantwortlich für das Transaction Banking: „Durch die systematische Industrialisierung unseres Abwicklungsgeschäftes haben wir ein Kostenniveau erreicht, das noch vor wenigen Jahren branchenweit kaum vorstellbar war. Ich freue mich, dass von diesem Vorteil jetzt erstmals auch ein Institut aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich Gebrauch macht.”
Die Auslagerung des Zahlungsverkehrs an die Postbank Gruppe ist Teil der strategischen Neuausrichtung der HSH Nordbank und der Konzentration auf ihre Kernkompetenzen. „Die Postbank Gruppe bedient seit Langem den Zahlungsverkehr für wesentliche deutsche Geschäftsbanken. Wir haben somit einen spezialisierten Dienstleister gefunden, der unseren Zahlungsverkehr in der von unseren Kunden gewohnten Qualität mit höchster Zuverlässigkeit abwickeln wird”, so Dr. Christian Tonnesen, Leiter Transaction Services der HSH Nordbank.
Die Zahlungsverkehr-Mitarbeiter der HSH Nordbank werden von der BCB übernommen. Für die Kunden der HSH Nord-bank ändert sich nichts. Sie bleiben Kunden ihrer Bank und behalten ihre gewohnten Ansprechpartner.
01.07.2009
Bis zu 1.300 Shell Tankstellen bis Mitte 2010 umgerüstet / Bargeldabhebung und Kassenfunktion vereint
Kunden der Postbank können ab 1. Juli 2009 an Shell Tankstellen nicht nur ihre Tankrechnung begleichen, sondern gleichzeitig auch Bargeld abheben. Aktuell sind die ersten Tankstellen in Hamburg auf die neue Technologie umgestellt. Shell führt diesen in Deutschland einmaligen Service an bis zu 1.300 Shell Tankstellen bis Mitte 2010 ein.
An der Einführung dieses Verfahrens sind die Shell Deutschland Oil GmbH, die Postbank als Bankpartner sowie Wincor Nixdorf als Technologiepartner beteiligt.
Modernste Technik vereint Bargeldabhebung, Kassenfunktionen und Sicherheit
An den von Wincor Nixdorf entwickelten ICM-Systemen (Integrated Cash Management System) können Kunden mit ihrer Giro- oder Sparcard in Verbindung mit der persönlichen Geheimzahl Geld von ihrem Konto abheben. Dieser Service steht in der Startphase zunächst den etwa 7,5 Millionen Postbank Girokonto- und Sparcard-Inhabern zur Verfügung. Voraussichtlich noch in diesem Jahr sollen auch Kunden anderer Banken diese Dienstleistung nutzen können.
Die integrierte Bezahlfunktion beruht auf einer Software und Modulen von Wincor Nixdorf, in denen das Bargeld gezählt, auf Echtheit überprüft und sicher abgelegt wird. Diese geben das Wechselgeld automatisch raus - der Kassierer kann sich ganz auf den Kunden konzentrieren. Die Software autorisiert die Bargeldabhebungen und liefert Informationen beispielsweise über die aktuellen Bargeldbestände, damit zu jeder Zeit ausreichend Bargeld verfügbar ist.
Flächendeckendes Angebot für Giro- und Sparcard-Kunden / Höhere Sicherheit an Tankstellen
„Für die Postbank ist dieses Angebot ein weiterer Meilenstein zur Optimierung der Bargeldversorgung für unsere Kunden”, so Dr. Michael Meyer, Retailvorstand der Postbank. „Durch die Kooperation können wir noch vorhandene 'weiße Flecken' ausfüllen. Neben 7.000 Geldautomaten im CashGroup-Verbund sowie mehreren tausend Filialen der Postbank und der Deutschen Post können wir unseren Kunden zahlreiche weitere Bargeldquellen anbieten. Mit diesem in Deutschland einmaligen Service nimmt die Postbank zusammen mit ihren Kooperationspartnern Shell und Wincor Nixdorf eine Vorreiterrolle in Deutschland ein”, so Meyer weiter. „Für die Zukunft fühlen wir uns mit diesem heutigen Schritt bestens gerüstet, da sich die Bargeldbeschaffung in Deutschland in den kommenden Jahren grundlegend ändern wird.”
Neben dem zusätzlichen Service für Kunden erhöht sich an den Shell Tankstellen zugleich die Sicherheit. „Das neue System bietet ein Höchstmaß an Schutz für unsere Tankstellen-Pächter und deren Mitarbeiter gegen Raubüberfälle”, so Michael Dopheide, Chef des Shell Tankstellengeschäftes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bargeld ist an Shell Tankstellen künftig nicht mehr zugänglich, sondern nur noch in verschlossenen Tresoren eingelagert.
In diesem beispielhaften Projekt konnte Wincor Nixdorf Technologien aus seinen beiden Kompetenzgebieten zu einer maßgeschneiderten Lösung für eine Retailbank und ein Tankstellenunternehmen kombinieren. „Gemeinsam mit den renommierten Partnern Shell und Postbank haben wir einen kosteneffizienten Prozess entwickelt, der mehr Sicherheit und ein neues Angebot für Verbraucher ermöglicht”, so Eckard Heidloff, Vorstandsvorsitzender der Wincor Nixdorf AG.
Hintergrundinformationen:
Die Gesamtlösung von Wincor Nixdorf besteht aus Hardware-, Software und Dienstleistungskomponenten, die speziell auf die Anforderungen der Prozesse des deutschen Shell Tankstellengeschäfts und der Postbank weiterentwickelt wurden.
Sie besteht aus „bedienten Geldautomaten”, die vom Kassierpersonal der Stationen bedient werden. Die Systeme prüfen Noten auf ihre Echtheit, legen sie in einem Tresor sicher ab und stellen das Wechselgeld nach einer Zwischenspeicherung für die Auszahlung bereit. Dieser geräteinterne Bargeldkreislauf wird als Cash-Recycling bezeichnet.
Münzgeld kann wahlweise durch die Kassierkraft oder vom Kunden in ein Münzrecycling-System eingegeben werden. Jede zugeführte Münze durchläuft ein Falschgeldprüfverfahren. Nicht erkannte Münzen und Falschgeld werden sofort wieder ausgegeben. Wechselgeldfehler oder Manipulationen durch das Personal sind durch den geschlossenen Geldkreislauf nicht möglich. Die Systeme zur Ein- und Ausgabe des Bargeldes tragen die Produktbezeichnung iCash und werden aus der Kassenanwendung heraus gesteuert.
Neben der Installation der Systeme und der Bereitstellung der notwendigen Software wird Wincor Nixdorf den Betrieb mit einem umfassenden Dienstleistungspaket begleiten. Bestandteil des Dienstleistungsvertrages ist die Verarbeitung und Weiterleitung der Daten für den Zahlungsverkehr aus dem Tankstellengeschäft und der Daten für die Abwicklung der Auszahlungen. Hierzu werden Daten aus allen angeschlossenen Shell Stationen über ein Rechenzentrum bei Wincor Nixdorf gebündelt und an das Rechenzentrum der Postbank übergeben. Außerdem generiert Wincor Nixdorf in den Service-Stationen Informationen über Bargeldbestände und Bargeldbewegungen und übergibt diese mehrmals täglich an die Postbank. Diese Daten werden für eine optimale Steuerung der Werttransporteure genutzt.
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