01.10.2008
Arcor sorgt für einen neuen Schub beim DSL-Wachstum. Seit 1. Oktober 2008 vermarktet das Unternehmen seine Breitband-Pakete nahezu bundesweit. Der Festnetzanbieter Arcor erreicht mehr als 90 Prozent aller privaten Haushalte und Gewerbebetriebe. Arcor ist nach eigenen Angaben nach der Deutschen Telekom der zweitgrößte Breitbandanbieter in Deutschland. Bis Ende 2008 konnte Arcor 2,77 Millionen Kunden für ihr DSL-Angebot gewinnen. Das ist ein Marktanteil von 13,7 Prozent.
Bisher verkaufte Arcor in den nicht selbst erschlossenen Gebieten DSL-Anschlüsse der Telekom unter eigenem Namen weiter. Die Kunden mussten ihren Telefonanschluss aber weiter bei der Telekom belassen. Jetzt kann Arcor sowohl Telefonie als auch schnelles Internet über den DSL-Zugang anbieten. Ein gesonderter Sprachanschluss wird damit überflüssig.
Möglich macht dies das neue Telekom-Vorleistungsprodukt Bitstream. Arcor greift darauf überall dort zurück, wo das Unternehmen keine eigenen Netze hat.
Arcor, eine 100-prozentige Vodafone-Tochter, ist mit einem Umsatz von 2,308 Milliarden Euro der stärkste Wettbewerber der Deutschen Telekom im deutschen Festnetzmarkt.
02.10.2008
Gute Karte für alle Fälle: Die Deutsche Telekom hat die klassische Telefonkarte um die Komfortfunktionen der CallingCard erweitert. Mit der Telefonkarte Comfort bietet die Deutsche Telekom ab sofort eine unkomplizierte Möglichkeit, bargeldlos zu telefonieren - egal, ob im In- oder Ausland, ob per Festnetztelefon, Kartentelefon oder Handy. Nutzer telefonieren mit der neuen Telefonkarte nicht nur innerhalb Deutschlands an den nahezu 50.000 öffentlichen Kartentelefonen und TeleStationen der Deutschen Telekom. Die Telefonkarte Comfort lässt sich auch weltweit in über 65 Ländern nutzen - ganz einfach und ohne lästiges Suchen nach dem passenden Kleingeld in der Landeswährung.
Die Telefonkarte Comfort steht für bargeldloses Telefonieren praktisch ohne Einschränkungen. Am Kartentelefon in Deutschland wird die Telefonkarte Comfort wie gewohnt genutzt. Für Anrufe von anderen Telefonen in Deutschland und im Ausland erfolgt die Einwahl über eine kostenfreie Zugangsrufnummer und Eingabe der 16-stelligen PIN. Die Zugangsnummern sind landesspezifisch, in Deutschland ist es die 0800 33 00222.
Für CallingCard-Verbindungen über die Telefonkarte Comfort gelten unterschiedliche Minutenpreise. So kostet eine Gesprächsminute innerhalb des deutschen Festnetzes 20 Cent. Für Verbindungen aus dem europäischen Ausland, aus den USA oder Kanada ins deutsche Festnetz fallen 50 Cent pro Minute an, für mobile Verbindungen sind es 75 Cent. Bei Einsatz der CallingCard-Funktion über ein Mobiltelefon im Ausland können neben den Minutenpreisen zusätzliche Roamingkosten entstehen. Vor jedem Gespräch erfolgt automatisch die Umrechnung des Restguthabens in die verbleibende Verbindungszeit.
Die Telefonkarte Comfort ist wahlweise mit einem Guthaben von 5 oder 10 Euro erhältlich. Die Deutsche Telekom vertreibt die Karte in den Telekom Shops. In Kürze können die Kunden die Telefonkarte Comfort auch im Handel kaufen, zum Beispiel an Kiosken, in Filialen der Deutschen Post AG und Tankstellen. Weitere Informationen im Internet unter www.telekom.de/telefonkarte.
04.10.2008
Ein Datendiebstahl aus dem Jahr 2006 beschäftigt die Deutsche Telekom und die Staatsanwaltschaft weiter. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel” ist ein Datenträger mit 17 Millionen Mobilfunk-Datensätzen in fremden Händen. Dabei handelt es sich um Prepaid- und Postpaid-Kunden. Die Daten umfassen Name und Anschrift, die Mobilfunknummer, teils das Geburtsdatum und in einigen Fällen auch die E-Mail-Adresse, aber keine Bankverbindungen oder Verbindungsdaten.
Die Deutsche Telekom hatte den Diebstahl im Frühjahr 2006 bei den zuständigen Staatsanwaltschaften angezeigt. Die Strafverfolgungsbehörden konnten damals Datenträger sicherstellen. Nach umfangreichen Recherchen u.a. im Internet ging der Konzern davon aus, dass die Daten nicht weitergegeben wurden. Offensichtlich hat aber „Der Spiegel” Zugang zu den Daten erhalten. „Dass dieser Fall uns erneut beschäftigt, trifft uns sehr. Wir gingen bisher davon aus, dass sämtliche Daten von der Staatsanwaltschaft sichergestellt wurden”, sagte Philipp Humm, Geschäftsführer T-Mobilie Deutschland.
Nach dem Datenklau 2006 verschärfte T-Mobile die Sicherheitsmaßnahmen. „Externe Experten bestätigen uns einen sehr hohen Sicherheitsstandard”, so Humm.
06.10.2008
Immer öfter entscheiden Gerichte bei den „neuartigen Rundfunkgeräten” gegen eine Rundfunkgebührenpflicht. Im aktuellen Rechtsstreit zwischen dem WDR und einem Münsteraner Studenten entschied das Verwaltungsgericht Münster, es dürften nicht allein schon deshalb Rundfunkgebühren verlangt werden, weil der Student einen internetfähigen Computer besitzt, mit dem man auch Hörfunkprogramme empfangen kann.
Der Student, der weder über ein Radio noch einen Fernseher verfügt, hatte erklärt, seinen PC mit Internetzugang nicht zum Rundfunkempfang zu nutzen. Als der WDR von ihm Rundfunkgebühren in Höhe von 16,56 Euro (für die Monate Januar bis März 2007) forderte, nachdem die bis Ende 2006 festgeschriebene Gebührenfreiheit für internetfähige PCs weggefallen war, verweigerte der Student die Zahlung mit der Begründung, es könne nicht bei fast universell nutzbaren elektronischen Geräten eine allgemeine Gebührenpflicht angenommen werden, nur weil mit ihnen theoretisch auch ein Rundfunkempfang möglich sei. Demgegenüber machte der WDR geltend, die Gebührenpflicht knüpfe allein an das Bereithalten eines Gerätes an, mit dem auch Hörfunk- oder Fernsehprogramme empfangen werden können.
Die 7. Kammer des Verwaltungsgerichts gab dem Kläger recht. Auch wenn nach dem Rundfunkgebührenstaatsvertrag die Geeignetheit eines Gerätes zum Empfang grundsätzlich ausreiche und es auf die konkrete Nutzung nicht ankomme, sei der Kläger nicht rundfunkgebührenpflichtig.
Während bei herkömmlichen Rundfunkempfangsgeräten der schlichte Besitz regelmäßig das Bereithalten zum Empfang schon deshalb vermuten lasse, weil eine andere Zweckverwendung in der Regel ausgeschlossen sei, verhalte es sich mit neuartigen multifunktionalen Geräten anders. Inzwischen könne neben internetfähigen PCs auch mit Notebooks, UMTS-Handys oder sogar mit internetfähigen Kühlschränken Rundfunk empfangen werden. Da aber bei derartigen Geräten ein Bereithalten zu vielen anderen Zwecken möglich sei, könne aus dem bloßen Besitz nicht automatisch auf ein Bereithalten zum Rundfunkempfang geschlossen werden. Internetfähige PCs in Behörden, Unternehmen und heimischen Arbeitszimmern würden in Deutschland für verschiedenste Zwecke, aber typischerweise nicht als Rundfunkempfangsgeräte genutzt.
Nach einer ARD/ZDF-Online-Studie aus 2007 nutzten nur 3,4 Prozent der „Onliner” und 2,1 Prozent der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren das Netzradio täglich. Dass der Kläger seinen PC tatsächlich zum Rundfunkempfang nutze, habe der Beklagte nicht nachgewiesen. Die Kammer verkenne nicht, so die Richter, dass der Nachweis der tatsächlichen Nutzung in der Praxis schwierig zu führen sei. Solange der Rundfunkgebührenstaatsvertrag aber an der gerätebezogenen Gebührenpflicht festhalte, ohne den neueren technischen Entwicklungen erkennbar Rechnung zu tragen, sei eine einschränkende Auslegung geboten, weil die Rundfunkgebühr andernfalls eine unzulässige Besitzabgabe für internetfähige PCs darstelle. Urteil 7 K 1473/07.
14./21.10.2008
Der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom stimmte am 14. Oktober 2008 dem Vorschlag des Vorstands zu, ein 7. Vorstandsressort einzurichten. Dazu werden die Aufgabenbereiche Datenschutz, Recht, Datensicherheit und Compliance in einer Verantwortung gebündelt.
„Der nicht nur in Deutschland immer nachdrücklicher diskutierte Datenschutz wird durch das neue Vorstandsressort bei der Deutschen Telekom erheblich gestärkt”, unterstrich Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Ulrich Lehner. „Der Aufsichtsrat bestärkt zudem René Obermann und Tim Höttges ausdrücklich bei ihren bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Kundensicherheit.”
Dr. Manfred Balz / Foto: Deutsche Telekom AG
Am 21. Oktober bestellte der Aufsichtsrat Dr. Manfred Balz zum Vorstand für den neu geschaffenen Vorstandssitz. Balz war bisher Chefjustiziar der Deutschen Telekom.
Balz (63) studierte Jura in Tübingen, München, St. Petersburg und Boston, Harvard University. Stationen seines Werdegangs waren das Max-Planck-Institut für Privatrecht, Hamburg (1969/1970), das Bundesjustizministerium (1974 - 1990), Chefsyndikus der Treuhandanstalt Berlin (1990 - 1993) und eine Partnerschaft bei der internationalen Anwaltssozietät Wilmer, Cutler & Pickering (1993 - 1997). Seit 1997 ist Balz bei der Deutschen Telekom.
13.10.2008
Die Bundestagsabgeordnete und frühere Bundesfamilienministerin Renate Schmidt wird zum 1. November 2008 Ombudsfrau bei Vodafone Deutschland und Arcor. „Der Schutz der Kundendaten, einwandfreie Geschäftsbeziehungen und die Einhaltung aller Vorschriften und Gesetze genießen bei Vodafone Deutschland und Arcor AG allerhöchste Priorität”, so die Pressemitteilung von Vodafone. „Dieses Bewusstsein soll mit der Berufung der Vertrauensperson weiter gestärkt werden.” Die Ombudsfrau soll auch die Anlaufstelle für Mitarbeiter sein, wenn sie mit rechtlich oder ethisch-moralisch fragwürdigen Dingen konfrontiert werden oder sogar Verstöße gegen Gesetze und interne Richtlinien vermuten.
„Der Schutz der Kundendaten, der sorgsame Umgang mit Informationen und transparente und saubere Geschäftsbeziehungen sind für unser Unternehmen der oberste Maßstab. Dafür steht der Name Vodafone und dafür stehe auch ich”, erklärte Friedrich Joussen, Vorsitzender der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland und Vorstandsvorsitzender der Arcor AG.
„Ich möchte Vertrauen bei den Mitarbeiten schaffen, indem sie in mir eine externe Anlaufstelle finden, wenn sie Probleme bemerken. Gerade der Datenschutz ist ein äußerst sensibles Gut für alle Menschen”, betonte Renate Schmidt. Sie will engen Kontakt zu den Mitarbeitern und Betriebsräten bei Vodafone und Arcor halten und will alle Niederlassungen im Laufe 2009 besuchen und bei Betriebsversammlungen einen persönlichen Kontakt zu Mitarbeitern und Betriebsräten aufbauen.
27.10.2008
Die D+S Europe AG übernimmt 5 Callcenter der Telekom-Tochter Vivento Customer Services (VCS). Zugleich hat sich D+S für einen Zeitraum von 5 Jahren umfangreiche Kundenservice-Aufträge von der Telekom gesichert.
Der Hamburger Callcenter-, E-Commerce- und Fulfillment-Dienstleister D+S kaufte zum 1. Dezember 2008 die Callcenter in Berlin, Gera, Göttingen, Leipzig und Rottweil. Damit wechseln 550 VCS-Mitarbeiter zur Teldas Service Center Management GmbH, einer 100-prozentigen Tochter von D+S.
06.11.2008
Die Deutsche Telekom hat sich im 3. Quartal 2008 in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet. Die Zuspitzung der Finanzmarktkrise hat sich auf die Entwicklung des operativen Geschäfts bislang nicht ausgewirkt. Dies erklärte der Vorstandsvorsitzende der Telekom, René Obermann, bei der Vorstellung der Ergebnisse des 3. Quartals 2008.
Der ausgewiesene Konzernüberschuss stieg im 3. Quartal gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal um 0,6 Milliarden Euro auf rund 0,9 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA des Konzerns ist mit 5,3 Milliarden Euro im 3. Quartal um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der ausgewiesene Umsatz verringerte sich im 3. Quartal um 1,5 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro.
Auf dem Heimatmarkt liegt der Marktanteil der DSL-Neukunden im 3. Quartal bei 49 Prozent. Die Mobilfunksegmente bleiben weiter Wachstumsmotor des Konzerns. Allein im 3. Quartal konnte die Telekom mehr als 1,2 Millionen Vertragskunden gewinnen. Die Mobilfunk-Gesellschaften in den USA sowie in Mittel- und Osteuropa erreichten sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA 2-stellige Wachstumsraten. T-Mobile USA betreute Ende September 2008 32,14 Millionen Kunden, einschließlich der übernommenen SunCom ist das ein Plus von 4,4 Millionen Kunden innerhalb eines Jahres.
T-Mobile Deutschland verbuchte im 3. Quartal ein starkes Neugeschäft im Vertragskundensegment. Mit 271.000 Neukunden lag der Wert um 82 Prozent über der Vergleichszahl des Vorjahresquartals. Der Umsatz betrug im 3. Quartal 2,0 Milliarden Euro und damit 2,8 Prozent weniger als vor Jahresfrist.
Für das innovative IPTV-Angebot Entertain haben sich inzwischen 333.000 Kunden entschieden. Das ist ein Plus von 33 Prozent innerhalb eines Quartals.
Bei den Anschlussverlusten (Festnetzanschlüsse) liegt die Prognose der Telekom für das Gesamtjahr bei 2,5 bis 3,0 Millionen. Der Umsatzrückgang im Breitband-/Festnetzgeschäft auf dem heimischen Markt um 5,9 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro im 3. Quartal gegenüber Vorjahr sei im Wesentlichen auf Anschlussverluste und Rückgang der Verbindungserlöse wegen der hohen Akzeptanz von Flatrate-Angeboten zurückzuführen, so die Telekom in ihrer Pressemitteilung.
11.11.2008
Die Deutsche Telekom strebt im Bereich Corporate Responsibility (CR) eine internationale Vorreiterrolle an und macht gesellschaftliche Verantwortung zu einer der Schlüsselaufgaben der Konzernführung. Der Konzern veröffentlichte erstmals einen eigenen Corporate Responsibility-Bericht mit neuer strategischer Ausrichtung. Künftig focussiert sich das Unternehmen auf die Handlungsfelder Klimaschutz, Chancengleichheit in der Informationsgesellschaft und verbesserte Vernetzung von Arbeit und Leben.
„Bei der Weiterentwicklung unserer CR-Strategie bringen wir gezielt unsere Kernkompetenzen als ICT-Unternehmen ein, um den gesellschaftlichen Herausforderungen und den Erwartungen unserer Stakeholder gerecht zu werden”, betonte Birgit Klesper, Leiterin Corporate Responsibility bei der Deutschen Telekom. Für die Kunden sei es wichtig, ob und wie die Telekom ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werde, so Klesper. Dies sei letztlich auch entscheidend für den Geschäftserfolg.
So zeigt die Telekom zahlreiche Lösungen auf dem Weg zu einer CO2-reduzierten Gesellschaft auf, die es dem Unternehmen und den Kunden ermöglichen, wirkungsvoll zum Klimaschutz beizutragen. Beispiele: eine nachhaltig ausgerichtete Fahrzeugflotte, ein effizientes Ressourcen- und Entsorgungsmanagement, Entwicklung von Produkten zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen, moderne Kommunikationslösungen, die Geschäftsreisen reduzieren.
Die Deutsche Telekom fördert auch Projekte, die es Menschen erlaubt, an der Integration in die Informations- und Wissensgesellschaft teilzunehmen. Beispiele dafür sind die Initiative Telekom@School, über die kostenlose Internetzugänge für alle Schulen in Deutschland bereitgestellt werden, oder der Ausbau der Breitbandnetze für Produkte und Dienste, die helfen, die „digitale Kluft” zu überwinden.
Der Beitrag der Telekom zur Vernetzung der Arbeits- und Lebenswelt ist Teil des Kerngeschäfts. Beschäftigte, Kunden und andere Stakeholder sollen gleichermaßen dabei unterstützt werden, ihre Lebens- und Arbeitsqualität zu verbessern. Beispiele für die nachhaltige Vernetzung von Leben und Arbeiten sind das Telemedizin Projekt „Motiva” in der T-City Friedrichshafen und verschiedene Diversity-Programme des Konzerns.
11.11.2008
Vodafone und Arcor können auf ein erfolgreiches gemeinsames 1. Halbjahr zurückblicken. Dies verkündete am 11. November 2008 Friedrich Joussen, Vorsitzender der Geschäftsführung Vodafone Deutschland und Vorstandsvorsitzender Arcor AG bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für die ersten 6 Monate des Geschäftsjahres (April 2008 - März 2009). „Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/2009 konnte Vodafone Deutschland seine Spitzenposition als profitabelstes Unternehmen im Mobilfunksegment ausbauen”, erklärte Joussen. Gemeinsam mit Arcor ist Vodafone auch im DSL-Geschäft erfolgreich. Per 30. September 2009 nutzten 2,880 Millionen Kunden DSL von Arcor oder Vodafone, ein Plus von 106.000 im letzten Quartal (Juli - September). „Damit sind Vodafone und Arcor klar auf Platz 2 im deutschen DSL-Markt vorgerückt.”
„Wir sind angetreten, gemeinsam mit Arcor der beste integrierte Telekommunikationsanbieter in Deutschland zu sein,” betonte Joussen. „Das integrierte Angebot von Mobilfunk und Festnetz und die internationale Präsenz von Vodafone erweisen sich als wichtige Faktoren bei den Unternehmenskunden. Gemeinsam bauen wir unsere Position im Wachstumsfeld Breitbanddienste kontinuierlich aus, sowohl beim mobilen Breitband als auch im DSL-Markt”, hob Joussen hervor.
Die Kundenzahl von Vodafone Deutschland stieg im letzten Quartal von Juli - September 2008 um 896.000 auf 36,191 Millionen. Der Umsatz belief sich im 1. Halbjahr bei Vodafone Deutschland auf 3,790 Milliarden Euro, der Service-Umsatz lag bei 3,633 Milliarden Euro. Der leichte Rückgang von 1,8 Prozent ist insbesondere auf Preisreduktionen in den regulierten Märkten, Auslandstelefonie und Terminierungsentgelte sowie anhaltenden Preisdruck zurückzuführen.
Die Gewinn-Marge (EBITDA-Marge) konnte mit 44,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 0,06 Prozentpunkte gesteigert werden. Wichtigster Wachstumstreiber war das Breitbandgeschäft. 6,968 Millionen Kunden nutzten UMTS-Handy oder Laptops mit UMTS, knapp 50 Prozent mehr als vor einem Jahr. Mit Datendiensten ohne SMS/MMS erzielte Vodafone im 1. Halbjahr 460 Millionen Euro Umsatz und damit - mehr als mit SMS/MMS - ein Plus von 22,7 Prozent.
Bei Arcor konnte der Umsatz im 1. Halbjahr um 2,6 Prozent auf 1,161 Milliarden Euro gesteigert werden. Auch die Gewinn-Marke (EBITDA) ist leicht auf 18,3 Prozent geklettert. Im DSL-Bereich hatten Vodafone und Arcor Ende September 2008 zusammen 2,880 Millionen Kunden. Im letzten Quartal konnten 106.000 Kunden gewonnen werden.
Die wichtigsten Daten im Überblick:
1. Halbjahr 2008/2009 | 1. Halbjahr 2007/2008 | Veränderung | |
Kunden per 30. September | 36,191 Millionen | 32,541 Millionen | + 3,65 Millionen (+11,2 %) |
Gesamtumsatz | 3,790 Milliarden Euro | 3,899 Milliarden Euro | - 2,8 % |
Service-Umsatz | 3,633 Milliarden Euro | 3,700 Milliarden Euro | - 1,8 % |
Datenumsatz ohne SMS/MMS | 460 Millionen Euro | 375 Millionen Euro | + 22,5 % |
EBITDA | 1,668 Milliarden Euro | 1,694 Milliarden Euro | - 1,4 % |
EBITDA-Marge | 44,0 % | 43,4 % | + 0,6 Prozentpunkte |
ARPU (Umsatz pro Kunde pro Monat, Durchschnitt Q2 | 16,80 Euro | 19,40 Euro | - 13,5 % |
UMTS-Kunden | 6,968 Millionen | 4,745 Millionen | + 2,223 Millionen (+ 46,8 %) |
Mobilfunkminuten | 23,029 Milliarden | 20,159 Milliarden | + 14,2 % |
DSL-Kunden per 30. September | 2,880 Millionen | 2,339 Millionen | + 0,541 Millionen (+ 23,1 %) |
Umsatz | 1,161 Milliarden Euro | style="padding: 2px 10px;"1,131 Milliarden Euro | + 2,7 % |
EBITDA | 0,213 Milliarden Euro | 0,203 Milliarden Euro | + 5,0 % |
EBITDA-Marge | 18,3 % | 17,9 % | + 0,4 Prozentepunkte |
Quelle: Vodafone Deutschland |
20.11.2008
Der Ausbau der Breitbandnetze war das Kernthema auf dem 3. IT-Gipfel der Bundesregierung am 20. November 2008 in Darmstadt. Bundesminister Michael Glos (CSU) hatte hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft, darunter Telekom-Chef René Obermann, eingeladen.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und Telekom-VV René Obermann
beim 3. IT-Gipfel der Bundesregierung am 20.11.2008
Foto: Deutsche Telekom AG
Auf dem IT-Gipfel diskutierten die Fachleute über Herausforderungen und Chancen sowie konkrete Projekte und Strategien der deutschen Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)-Branche. Wohin die Reise geht, machte Obermann in seiner Rede zur Eröffnung der Veranstaltung deutlich: Deutschland müsse den Anschluss an die Weltspitze halten: „Wir brauchen eine gemeinsame nationale Kraftanstrengung, um die IKT zu fördern.” Zwar hätten in Deutschland bereits 98 Prozent aller Haushalte die Möglichkeit, Breitbandtechnologien zu nutzen. Dennoch sei der Investitionsbedarf weiterhin enorm. „Das heutige kupferbasierte Netz wird schon bald seine Kapazitätsgrenzen erreichen. Deutschland braucht flächendeckend Glasfaser-Breitbandnetze, die ,Autobahnen des 21. Jahrhunderts'”, sagte Obermann. In den Ausbau der Netze müsste die Branche in Deutschland schätzungsweise 40 bis 50 Milliarden, europaweit rund 300 Milliarden Euro investieren.
Die IKT nehme eine herausragende Bedeutung ein, um sich im internationalen Standortwettbewerb zu behaupten. So habe diese Branche entscheidenden Einfluss auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. „Wir sprechen hier von einem Marktvolumen der IKT von 150 Milliarden Euro. Der Branche wird ein Drittel des gesamten Produktivitätszuwachses zugeschrieben.”
Überregulierung bremst Investitionen
Die notwendigen Milliardeninvestitionen würden aber nur getätigt, wenn das Risiko durch stabile Rahmenbedingungen überschaubar bliebe. Obermann forderte in diesem Zusammenhang 3 zentrale Punkte ein: „Wir brauchen erstens Sicherheit für Investitionen. Zweitens: eine Entgeltregulierung, die kein Geld aus dem Markt nimmt, sondern Renditen langfristig sichert. Drittens: eine faire Teilung der Risiken unter allen Marktteilnehmern.” In Zeiten der Finanzkrise sei es nicht leicht, für Deregulierung zu werben: „Ich tue es trotzdem. Die bisherige Überregulierung der TK-Märkte - insbesondere aus Sicht der EU-Kommission - ist eine entscheidende Investitionsbremse.”
Obermann überreichte Bundeswirtschaftsminister Glos das Strategiepapier „Breitband der Zukunft”, das in einer bisher einmaligen Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik zum IT-Gipfel erarbeitet worden war. Glos sicherte zur Förderung der IKT Unterstützung zu: „Der Ausbau der Breitbandnetze sowohl in der Fläche als auch beim Aufbau neuer Hochleistungsnetze ist für mich ein Kernthema des IT-Gipfels, den mein Haus mit neuen Initiativen in enger Zusammenarbeit mit der Telekommunikationswirtschaft vorantreiben wird.” Ein weiteres Wachstumsfeld sei der gezielte Einsatz von IT für Energieeffizienz und Klimaschutz unter dem Stichwort Green IT.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel machte sich dafür stark, den „Breitbandausbau schnellstens voranzutreiben”. „Es wäre schön, wenn wir es in 3 oder 4 Jahren geschafft hätten, dass jeder einen Breitbandzugang hat”, sagte die Regierungschefin zum Abschluss des IT-Gipfels. Gleichzeitig stellte sie Lockerungen der Regulierung und stabile Rahmenbedingungen in Aussicht, damit man „Investoren bevorzugen und belohnen” könne. Dabei müsse man nicht gleich komplette Regulierungsferien ausrufen. Zunächst würden auch „Brückentage” reichen.
20.11.2008
Die Arbeitsgruppe 8 „Service- und verbraucherfreundliche IT” des Nationalen IT-Gipfels hat jetzt ihre Empfehlungen präsentiert. Der von Bundeskanzlerin Angela Merkel initiierte Gipfel findet in diesem Jahr zum 3. Mal statt und wird am 20. November 2008 in Darmstadt die Ergebnisse seiner 9 Arbeitsgruppen diskutieren. Neben der Bundeskanzlerin wird auch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos an der Veranstaltung teilnehmen. Ziel des Gipfelprozesses ist es, den Standort Deutschland im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien an die Weltspitze zu führen.
Die Arbeitsgruppe 8 des IT-Gipfels behandelte in den vergangenen Monaten ein spezifisches Thema und formulierte entsprechende Handlungsempfehlungen.
Heimvernetzung
Die Heimvernetzung ist ein wichtiges Thema. Denn die Verknüpfung bislang isolierter Geräte stiftet potenziell großen Nutzen. So lässt sich dadurch beispielsweise die Energieeffizienz steigern - innerhalb einzelner Haushalte, aber auch durch die Integration von Privathaushalten in das dezentrale Energiemanagement der Energieversorger. Die Lebensqualität von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen kann durch Heimvernetzung ebenfalls wesentlich erhöht werden: Telemedizinische Anwendungen ermöglichen die Versorgung von Risikopatienten in der eigenen Wohnung.
Von der Arbeitsgruppe initiierte wissenschaftliche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die Heimvernetzung in Deutschland erst ganz am Anfang steht. Die Entwicklung dieses Marktes hängt maßgeblich von einer flächendeckenden Breitbandversorgung und der Etablierung industrieübergreifender und zukunftssicherer Standards ab. Geräte, die dem Standard entsprechen, sollten für die Verbraucher einfach erkennbar sein.
Die Studien plädieren zudem für spezielle Weiterbildungen in Handel und Handwerk sowie bei Dienstleistern, um die Qualität der Beratung und der Installation der komplexen Produkte zu verbessern. Derzeit ist der Dienstleistungsmarkt rund um die Heimvernetzung stark zersplittert. Die Endverbraucher müssen daher besser darüber informiert werden, wo sie geeignete Lösungen erhalten können. Zugleich müssen die Anbieter den Nutzen und Mehrwert, aber auch den Installations- und Wartungsaufwand sowie die anfallenden Kosten transparenter machen. Ein Qualitätssiegel oder eine einfache Kategorisierung von Produkten und Dienstleistungen könnten hierbei helfen.
Dokumente des 3. Nationalen IT-Gipfels am 20. November 2008 in Darmstadt |
|
|
Publikationen der Foren und Arbeitsgruppen:
|
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Dezember 2008 |
Leitfaden für kundenfreundliche Online-Angebote
Mit der Frage, welche Qualitätskriterien digitale Angebote erfüllen müssen, um verbraucherfreundlich zu sein, setzte sich die 2. Unterarbeitsgruppe auseinander. Ein Ergebnis: Effektiver Datenschutz ist eine Grundvoraussetzung für das Vertrauen der Verbraucher in Online-Geschäfte. Der Leitfaden, den die Experten erarbeiteten, verpflichtet die teilnehmenden Unternehmen daher unter anderem zu „Datensparsamkeit”. Darüber hinaus wird verlangt, dass Daten für Werbe- und Vertriebszwecke erst dann weiter gegeben werden dürfen, wenn die Kunden dies ausdrücklich erlauben. Auch Digitale Rechtemanagement Systeme (DRM) dürfen ohne ausdrückliche Zustimmung keine Informationen über das Nutzerverhalten weiterleiten, die Rückschlüsse auf Personen zulassen.
Völlig unverständlich für juristische Laien sind häufig die Nutzungs- und Lizenzbedingungen von Online-Anbietern. Der Leitfaden der Arbeitsgruppe empfiehlt daher eine kundenfreundliche Gestaltung der Bestimmungen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen müssen kurz und verständlich formuliert und übersichtlich und klar gegliedert sein.
Digitale Produkte und Dienstleistungen setzen sich nur dann dauerhaft am Markt durch, wenn gesetzliche Regelungen und freiwillige Selbstverpflichtungen das Verbrauchervertrauen im Gleichklang stärken. Der zum IT-Gipfel 2008 vorgelegte Leitfaden für kundenfreundliche Online-Angebote soll hierzu einen substanziellen Beitrag leisten.
Leitfaden für eine verbraucherfreundliche Kundenbetreuung
Nachdem der „Leitfaden für eine verbraucherfreundliche Kundenbetreuung” im vergangenen Jahr unterzeichnet wurde, verpflichteten sich die teilnehmenden Unternehmen, die Qualitätsstandards bis zum IT-Gipfel am 20. November 2008 in die Praxis umzusetzen. Die Experten formulierten unter anderem Standards zur Erreichbarkeit und zu den Kosten der Kundenhotlines. So sollen sich die Wartezeiten bei Callcentern auf durchschnittlich nicht mehr als 30 Sekunden belaufen. Die Anfragen sollen zudem möglichst kostenfrei sein und in der Regel innerhalb von 2 Werktagen nach Eingang beantwortet werden.
Darüber hinaus verlangt der Leitfaden den Unternehmen Dokumentationspflichten ab. Die Firmen müssen regelmäßig darüber berichten, inwieweit sie die vorgegebenen Standards einhalten. So soll verhindert werden, dass mit den Qualitätsstandards geworben wird, ohne dass Unternehmen tatsächlich ihren Service verbessern. Als Reaktion auf die jüngsten Datenskandale wurde der Leitfaden überdies um einen Punkt zur Datensicherheit ergänzt.
05.12.2008
Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind Schlüsseltechnologien für die Deutsche Wirtschaft. Das stellt die aktuelle Studie zur Zukunft der deutschen IKT fest und formuliert gleichzeitig Handlungsempfehlungen an Politik und Wirtschaft.
Als Innovationstreiber werden Informations- und Kommunikationstechnologien immer wichtiger - nicht nur für die eigene Branche, sondern darüber hinaus für zahlreiche andere Sektoren von Wirtschaft und Gesellschaft. Darüber sind sich die für die Studie befragten 540 Experten und Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft einig.
Für die Analyse wurden neben den Aussagen der Experten auch teilweise unveröffentlichte Studien ausgewertet. Entstanden ist die Studie als Gemeinschaftsprojekt von Münchner Kreis, Deutsche Telekom, TNS Infratest, EICT, Siemens, VDE und SAP sowie dem Branchenverband BITKOM und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Das rund 100 Seiten starke Werk weist auf zentrale Handlungsfelder für die Entwicklung und den Einsatz von IKT hin, die besonders wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschlands sind.
Digitale Spaltung überwinden
„Um unsere Chancen in der Informationsgesellschaft zu nutzen, brauchen wir leistungsfähige Infrastrukturen für Telekommunikation und Informationstechnologie. Es muss auf dieser Grundlage gelingen, die 'digitale Spaltung' der Gesellschaft zu überwinden. Die Informationsgesellschaft darf nicht ausgrenzen, sondern muss Menschen an Chancen und Entwicklung, Wachstum und Beschäftigung teilhaben lassen”, sagte Christopher Schläffer, Group Product & Innovation Officer der Deutschen Telekom, der die Studie in der Bundespressekonferenz am 5. Dezember 2009 gemeinsam mit den weiteren Autoren und Sponsoren vorstellte. Hierzu bedürfe es eines starken Engagements der Wirtschaft, sagte Schläffer und wies auf das Engagement der Deutschen Telekom im Bildungsbereich hin, beginnend bei Initiativen wie Schulen ans Netz, Programmen zur Verbesserung der Qualität der Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie einer Reihe von Hochschulkooperationen und Stiftungsprofessuren. Dass IKT-Lösungen heute mehr als nur Zukunftsmusik sind, erläuterte der Innovationschef der Telekom am Beispiel des T-City Projekts Friedrichshafen, wo Herz-Patienten mit einer mobilen Visite zu Hause betreut und medizinisch überwacht werden können.
Die digitale Spaltung der Gesellschaft zu überwinden,
gehört zu den Zielen der Studie,
die von Telekom-Innovationschef Christopher Schläffer (links)
und Prof. Arnold Picot (rechts) vom Münchener Kreis
an Staatssekretär Jochen Homann übergeben wurde.
Foto: Deutsche Telekom AG
Botschaften für ein zukunftsfähiges Deutschland
Da immer noch 35 Prozent der deutschen Bevölkerung das Internet nicht nutzen, nennt die Studie die Maßnahmen zur Überwindung digitaler Gräben als dringlichste Aufgabe. Folgerichtig stehen Investitionen in moderne Infrastrukturen auf der Agenda ganz oben, denn der Internetzugang mit hohen Bandbreiten ist zentrale Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung multimedialer Kommunikation und netzbasierter Anwendungen.
Des Weiteren analysiert die Studie die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik für das Arbeits- und Lebensumfeld unter den Bedingungen des demografischen Wandels sowie die Optimierungspotenziale durch Green IT und E-Energy.
Die vollständige IKT-Studie „Zukunft & Zukunftsfähigkeit der deutschen Informations- und Kommunikationstechnologie” finden Sie im Dokumentenarchiv.
12.11.2008
Breitband-Innovation in Dresden: Erstmals richtet die Deutsche Telekom in der sächsischen Landeshauptstadt DSL-Anbindungen in Häusern ein, die ab dem Hausanschluss über Glasfaserleitungen (Fibre-to-the-Building, FTTB) an das Telefonnetz angebunden sind. Dazu installieren die Telekom Techniker direkt in den Gebäuden eine neue Zugangstechnologie. Nach Abschluss der erforderlichen Bau- und Montagearbeiten können ab Ende 2008 die ersten der rund 27.000 Haushalte in rund 3.500 Gebäuden der Dresdener Stadtteile Striesen und Blasewitz per DSL mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s (Megabit pro Sekunde) im Internet surfen und mit den Entertain-Komplettpaketen von T-Home die Möglichkeiten des internetbasierten Fernsehens genießen. Die Deutsche Telekom startet damit in Dresden ein bislang einmaliges technisches Pilotprojekt für den weiteren Ausbau einer leistungsfähigen Breitband-Infrastruktur.
Das Projekt ist Bestandteil der Initiative „Mehr Breitband für Deutschland”, mit der der Konzern den DSL-Ausbau in bisher unversorgten Gebieten vorantreibt. Bislang ist es aus technischen Gründen nicht möglich, Hytas-Anschlussbereiche mit DSL zu versorgen, da die DSL-Technologie auf Kupferleitungen basiert. Das Pilotprojekt nutzt die sogenannten GPON-Technologie - die Abkürzung steht im Englischen für Gigabit Passive Optical Network und bedeutet frei übersetzt „Glasfasernetzwerk bis zum Haus”. Bei dieser Technologie erfolgt die Installation der erforderlichen Komponenten für die Zugangstechnik zum Internet direkt am Hausanschluss. Zum Vergleich: Bei „normalen” DSL-Anschlüssen sind die Netzwerkkomponenten in den zentralen Verteilerkästen auf der Straße oder in der nächstgelegenen Vermittlungsstelle untergebracht.
Der Transport der Internetdaten erfolgt mit einer neuen Technik von der für Striesen und Blasewitz zuständigen Betriebsstelle per Glasfaser zu den Endkunden. Die Hausverkabelung selbst bleibt bei der neuen GPON-Technik unverändert. An den geplanten bis zu 2.000 Netzschnittstellen in den Gebäuden erfolgt die Anbindung der Kupferkabel, die zu den Telefonanschlüssen in den einzelnen Wohnungen führen. Voraussetzung ist die Bereitschaft der jeweiligen Hauseigentümer, die zusätzliche Technik und die erforderliche Stromversorgung in ihren Gebäuden installieren zu lassen. Bei den Kunden kommen wie bei herkömmlichen DSL-Anschlüssen ein Splitter, ein DSL-Router sowie ge-gebenenfalls der für den Empfang des Fernsehens via DSL notwendige Media Receiver zum Einsatz.
„Mit der GPON-Technik testen wir eine weitere interessante Alternative, Breitbandanschlüsse in noch nicht versorgten Gebieten zu den Bürgern zu bringen”, erläutert Dr. Georg Sporckmann, Leiter des Pilotprojekts in Dresden. „Unsere Labor- und Netztests im Frühjahr 2008 sind erfolgreich verlaufen. Jetzt treten wir mit der Erprobung der neuen Technik im Praxisbetrieb in eine neue Phase.” Ziel des Pilotprojekts ist, in den bevölkerungsreichsten Stadtteilen Dresdens umfassende Erfahrungen mit der Installation der GPON-Technik, ihrer Eignung für moderne Breitbandanwendungen wie Entertain und mit der Akzeptanz der Kunden zu sammeln. Nach Abschluss des Pilotbetriebs wird die Deutsche Telekom die Ergebnisse auswerten und eine grundsätzliche Entscheidung zum künftigen Einsatz von GPON treffen. Ein wesentliches Entscheidungskriterium ist die Frage, ob sich durch die neue Technik die Anschlussbereiche mit Glasfaser-Infrastruktur unter vertretbarem wirtschaftlichen Aufwand mit DSL-Breitbandtechnik versorgen lassen.
Die ersten Bewohner der beiden Dresdner Stadtteile können ab Ende 2008 alle Standard-Festnetzprodukte der Deutschen Telekom nutzen - vom einfachen Telefonanschluss bis hin zu den Entertain-Komplettpaketen von T-Home. Da in den Gebäuden lediglich die Technik im Haus überbrückt werden muss, stehen den Kunden die vollen Bandbreiten der angebotenen Internetanschlüsse zur Verfügung.
17.11.2008
Arcor bringt die Zukunft des Internets nach Ballstädt. Die kleine Thüringer Gemeinde, bislang ein weißer Fleck der Internetversorgung, wird mit modernster Breitbandtechnik und Spitzengeschwindigkeiten von 50 Megabit pro Sekunde versorgt. Gemeinsam mit der Ballstädter Bürgermeisterin Erika Reisser und dem Thüringer Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz gab Thomas Ellerbeck, Mitglied der Geschäftsführung von Arcor und Vodafone Deutschland, am 17. November 2008 den Startschuss für den Beginn des Pilotprojektes.
Die Vodafone-Tochter Arcor hat zusammen mit ihrem Partner Huawei die beiden Ballstädter Kabelverzweiger mit der notwendigen Technik ausgerüstet. Die Gemeinde übernahm die Verlegung der Leerrohre für die Glasfaserkabel, die das Dorf nun mit dem Arcor-Netz verbinden. Ziel des Piloten ist es, ein VDSL-Netz im Livebetrieb zu testen.
Dafür waren die Rahmenbedingungen in Ballstädt optimal: So liegt das Dorf sehr nahe am Arcor-Weitverkehrsnetz. Und die Gemeinde war sofort an einer Kooperation interessiert. Die Erfahrungen aus dem Test in Thüringen fließen in die Planung und den Betrieb zukünftiger Hochgeschwindigkeitsnetze ein.
Thomas Ellerbeck, Mitglied der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland und Arcor, betonte: „Eine Technologienation wie Deutschland kann es sich einfach nicht leisten, einzelne Ortschaften oder ganze Regionen von Breitbandzugängen abzukoppeln.”
Ballstädts Bürgermeisterin Erika Reisser ist begeistert: „Wir haben es geschafft, aus dem Dunkeln der Abgeschiedenheit in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken.” Seit über 2 Jahren bemüht sich der Ort um eine schnelle Internetanbindung. Bisher lagen die 720 Einwohner technisch weit zurück. Ab jetzt spielen sie in Deutschland ganz vorne in der ersten Internetliga. Denn mithilfe der neuen Datenleitungen können die Ballstädter mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde surfen und über den Internetanschluss auch das Fernsehen der Zukunft empfangen.
Schon vor Projektstart bestellten viele Ballstädter das neue Turbo-DSL. Die moderne Infrastruktur macht auch den Standort und Wirtschaftsraum Ballstädt attraktiver. Für die ansässigen Unternehmen ist schnelles Internet ein wichtiger Bestandteil ihrer täglichen Arbeit und für neue Betriebe ein entscheidendes Kriterium der Standortwahl. „Eine moderne Breitband-Infrastruktur ist eine Voraussetzung für Wachstum und Arbeitsplätze”, bekräftigte Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz in Ballstädt beim Start des Pilotprojekts.
Arcor verfügt über eines der größten deutschlandweiten Telekommunikationsnetze mit einer Länge von fast 50.000 Kilometern. Seit seiner Gründung setzt das Unternehmen konsequent auf den Ausbau der eigenen Infrastruktur. Mehr als 900 Ortsnetze hat Arcor erschlossen und erreicht damit 2 Drittel aller Haushalte und Gewerbebetriebe über das eigene Netz.
14.11.2008
Telefónica O2 Germany konnte im 3. Quartal ein ambitioniertes Investitionsprogramm mit hohem Kundenwachstum verbinden. Die Neukundenzahl im Mobilfunk lag im 3. Quartal bei 402.000. Telefónica Deutschland konnte 162.000 DSL-Kunden gewinnen. Der Quartalsumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent.
Parallel zum hohen Kundenwachstum hat O2 262 Millionen Euro in den Ausbau seiner Infrastruktur investiert. Im 3. Quartal hat das Unternehmen insgesamt 200 UMTS- und 600 GSM-Basisstationen aufgestellt. Mit seinem GSM-Netz erzielt O2 nun eine Bevölkerungsabdeckung von 99 Prozent, mit dem UMTS-Netz eine Abdeckung von 57 Prozent. Auch Vertrieb und Service hat O2 im 3. Quartal ausgebaut. In Deutschland stehen den Kunden nun 650 O2-Shops zur Verfügung.
2007 hat das Unternehmen 752.000 Kunden gewonnen und die Kundenzahl damit mehr als verdoppelt. Im 3. Quartal 2008 haben sich 33.000 Kunden für O2 DSL entschieden. Insgesamt hat O2 nun rund 200.000 DSL-Kunden.
11.11./20.11./18.12.2008
Die Deutsche Telekom sieht ihre Befürchtungen bestätigt, dass die Bespitzelungsaffäre deutlich über das Maß hinausgeht, das aufgrund der internen Beweise bisher angenommen werden konnte.
Manfred Balz, Telekom Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance
Foto: Deutsche Telekom AG
Die Staatsanwaltschaft Bonn hat im November 2008 die Deutsche Telekom darüber informiert, dass sie nach Auswertung von Daten im Rahmen der Bespitzelungsaffäre nun Betroffene benachrichtigt. Mitte Mai 2008 hatte die Deutsche Telekom Strafanzeige erstattet, da dem Unternehmen Erkenntnisse über die missbräuchliche Nutzung von Telefon-Verbindungsdaten aus dem Mobilfunkbereich vorlagen.
Die Staatsanwaltschaft hat der Telekom mitgeteilt, dass neben Aufsichtsräten der Arbeitnehmerseite und Journalisten offenbar auch Betriebsräte und weitere Mitarbeiter des Konzerns von dem Datenmissbrauch betroffen sind. „Ich habe bereits von einem monströsen Angriff auf die Pressefreiheit und die Mitbestimmung gesprochen. Dass auch Betriebsräte bespitzelt wurden, die unter dem Schutz der Betriebsverfassung die Arbeitnehmerrechte wahren, gibt den ungeheuerlichen Vorgängen eine zusätzliche Dimension der Anstößigkeit”, sagte Manfred Balz, Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance.
Auf Grundlage jüngster Aussagen von Betroffenen, die von der Staatsanwaltschaft entsprechend benachrichtigt worden sind, muss davon ausgegangen werden, dass sich die Bespitzelungen mindestens bis in den Sommer 2006 hinein erstreckten und in einer der Telekom nicht bekannten Zahl von Fällen auch Verbindungsdaten aus dem Festnetz betroffen waren. Außerdem gehören zu den Betroffenen auch Personen, die ihre Mobilfunk- oder Festnetzanschlüsse nicht bei der Telekom haben.
„Der schlimme Verdacht, dass die Bespitzelungsaktivitäten über den Fall der gezielten Ausspähung eines Journalisten und eines Aufsichtsrats weit hinausgingen, erhärtet sich mehr und mehr” sagte Balz am 20. November. „Die neuesten Erkenntnisse bestätigen unsere Vermutungen, die uns im Mai veranlasst haben, die Staatsanwaltschaft einzuschalten.” Bei ihren Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft nun offenbar zusätzliche Quellen erschließen und daraus weitere Erkenntnisse gewinnen können.
Während im Sommer 2007 Hinweisgeber und Mitarbeiter im Rahmen interner Befragungen stets und übereinstimmend von 2 Zielpersonen berichtet hatten, war der Konzern am 28. April 2008 durch den Brief eines externen Dienstleisters, der im Auftrag der Konzernabteilung Sicherheit an der illegalen Auswertung von Telefonverbindungsdaten beteiligt war, mit neuen, wesentlich umfangreicheren und noch gewichtigeren Vorwürfen konfrontiert worden. Hieraus ergab sich der Verdacht, dass die Bespitzelungsmaßnahmen sowohl in Bezug auf die Anzahl der möglicherweise betroffenen Personen als auch den Zeitraum eine wesentlich größere Dimension hatten als bislang an-genommen. Dieser Verdacht war wesentlicher Gegenstand der am 14. Mai bei der Staatsanwaltschaft Bonn durch die von der Telekom erstatteten Strafanzeige.
„Mittlerweile gerät aber auch das bisher unterstellte Ziel der Bespitzelungen in Zweifel. Die Annahme, dass es allein darum gegangen sei, Geheimnisverrat aus der Mitte des Aufsichtsrats aufzudecken, lässt sich kaum noch halten”, unterstrich Balz. Und nicht nur diese Frage sei offen. So beschränkte sich bei einigen prominenten Opfern die Erhebung von Verbindungsdaten auf einen einzigen Tag, in anderen Fällen sind es dagegen erheblich längere Zeiträume. „Ob jeder auf der Liste selbst Opfer eines gezielten Bespitzelungsangriffs war oder in den Fokus der Unter-nehmenssicherheit geriet, weil sie oder er telefonische Kontakte zu einem Aufsichtsratsmitglied oder einem Journalisten hatte, ist für uns nicht feststellbar. Wie auch immer, es ist auf jeden Fall ein beschämender Angriff auf die Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen.”
Der Vorstandsvorsitzende René Obermann und sein Team unterstützen die Staatsanwaltschaft uneingeschränkt bei den Ermittlungen, wie Oberstaatsanwalt Fred Apostel bestätigte. Gegen amtierende Vorstandsmitglieder ermittelt die Staatsanwaltschaft nicht.
(Quelle: Bericht der Deutschen Telekom vom 20.11.2008)
Wie die Financial Times Deutschland schon am 24. September 2008 berichtete, war u.a. Michael Sommer, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Ziel der Bespitzelung. Offenbar sind auch seine Telefonverbindungsdaten „durchleuchtet” worden. Sommer sitzt im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom. Er bestätigte der Financial Times Deutschland, Telekom-Chef René Obermann habe ihn über entsprechende Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft informiert. Sommer ist bisher das prominenteste Opfer der Affäre. In den Jahren 2005 und 2006 hatte die Telekom Telefonverbindungsdaten im großen Stil illegal erfasst und ausgewertet. Damit sollte Verbindungen zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und Journalisten belegt werden.
Am 14. November meldete der Bonner Generalanzeiger, unter den von der Staatsanwaltschaft informierten 55 Bespitzelungsopfern sei auch der Präsident der Union Network International (UNI - globale Gewerkschaft) und frühere ver.di-Bundesvorstand Rolf Büttner, außerdem ver.di-Chef Frank Bsirske und ein Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom. Büttner sei von Telekom-Chef René Obermann telefonisch verständigt worden, dass er zu den Personen gehöre, deren Verbindungsdaten über mehrere Jahre ausspioniert worden seien. Auf die Frage, warum er zu den Betroffenen gehöre, obwohl er gar nichts mit der Telekom zu tun habe, habe Obermann lediglich gesagt, man könne sich keinen Reim darauf machen. Eigentlich sollte mit der Bespitzelungsaktion ein Leck im Konzern ausfindig gemacht werden, weil vertrauliche Informationen immer wieder früh an die Öffentlichkeit kamen.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 18. Dezember 2008, in der Abhöraffäre der Telekom sei der erste Verdächtige festgenommen worden. Gegen den ehemaligen Abteilungsleiter der Konzernsicherheit und Fernmeldeoberrat Klaus T. sei seit Frühsommer 2008 u.a. wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz und der Untreue ermittelt worden. Er soll Aufträge für sittenwidrige Geschäfte mit 6-stelligen Summen erteilt haben.
24.11.2008
Im November 2008 hat wieder ein Gericht eine Rundfunkgebührenpflicht für internetfähige PCs verneint (siehe oben: Meldung vom 6. Oktober 2008). Der GEZ-Begriff „Neuartige Rundfunkempfänger”, mit dem die GEZ gerne alle Computer mit Internet-Anschluss als Rundfunkgeräte bezeichnet, bekam nun einen ordentlichen Dämpfer von einem Richter. Es gab diesen Begriff vorher nicht als Bezeichnung für Computer mit Internet-Anschluss. Auch wurde dieser Begriff nie jemals exakt definiert oder ist zuvor in der Informatik-Welt bzw. IT-Welt aufgetaucht.
Diese Feststellung wurde von der 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Wiesbaden getroffen, die einer Klage eines Gebührenzahlers stattgegeben hat, der sich gegen die Heranziehung zur Rundfunkgebührenzahlung für seinen gewerblich genutzten Internet-PC gewandt hatte.
Der Kläger hat in demselben Haus, in dem sich auch seine Privatwohnung befindet, ein Büro mit einem PC, von dem aus er seinem Nebenerwerb nachgeht. Für seinen Privathaushalt zahlt der Kläger Rundfunk- und Fernsehgebühren. Um eine Klärung herbeizuführen, ob er denn Rundfunkgebühren für seinen gewerblich genutzten PC zahlen müsse, bat er die GEZ um Erteilung eines rechtsmittelfähigen Bescheids und brachte so das Verfahren ins Rollen. Der Computer mit Internet-Zugang sei für den Betrieb seines Gewerbes unverzichtbar. Eine Nutzung des PC als Radio oder Fernseher finde nicht statt und sei darüber hinaus nur unerwünschte Ablenkung während der Arbeit. Aus diesem Grund befinde sich auch kein Radio in seinem Fahrzeug.
Das Gericht gab der Klage in vollem Umfang statt, da es für die Gebührenerhebung keine tragfähige Rechtsgrundlage gebe. Wegen ihres belastenden Charakters müssten Beitrags- und Gebührenbescheide im Gesetz klar definiert und von ihrem Ausmaß her begrenzt sein. Der zahlende Bürger müsse aus dem Wortlaut erkennen, für was und in welcher Höhe er mit Abgaben belastet werde.
Die Rundfunkgebührenpflicht werde durch Bereithalten eines Rundfunkempfangsgerätes begründet, so die beklagte GEZ. Was darunter zu verstehen sei, definiere der Rundfunkgebührenstaatsvertrag. Danach sei ein Rundfunkempfangsgerät eine technische Einrichtung, die zur Hör- und Sichtbarmachung oder Aufzeichnung von Rundfunkdarbietungen geeignet ist. Habe der Nutzer ein derartiges Gerät in seinem Besitz, dann komme es auf die tatsächliche Inanspruchnahme und die Nutzungsgewohnheiten im Einzelnen nicht mehr an.
„Neuartige Rundfunkempfangsgeräte” wie ein Internet-PC würden in den Vorschriften, die die Gebührenpflicht regelten, allerdings nicht erwähnt, urteilten die Richter. Nur aus einem Umkehrschluss könne man auf das Vorliegen einer Gebührenpflicht schließen. Das reiche nicht aus, so das Gericht, denn damit sei der Gebührentatbestand nur unzureichend konkretisiert. Ein vernünftiger Durchschnittsbürger werde unter einem Rundfunkempfangsgerät ein Radiogerät bzw. Empfangsteil verstehen, das zumindest auch zu Zwecken des Rundfunkempfangs angeschafft worden sei.
Dies treffe auf einen Internet-PC nicht zu, denn dieser werde nicht typischerweise zum Empfang von Sendungen des Hörfunks bereitgehalten. Vielmehr stehe die Nutzung für telekommunikative Anwendungen im Vordergrund. Ein Rundfunkempfang über den PC zu beruflichen Zwecken sei eher fernliegend.
Abschließend sah das Gericht auch noch aus einem anderen Grund keine Pflicht des Klägers zur Zahlung. Er habe nämlich bereits seine privaten Geräte auf demselben Grundstück angemeldet und profitiere daher von der sogenannten Zweitgerätefreiheit.
Gegen das Urteil (Az.: 5 E 243/08.WI) kann ein Antrag auf Zulassung der Berufung gestellt werden, über den der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel zu entscheiden hat.
24.11.2008
Der Kabelnetzbetreiber für Baden-Württemberg, Kabel-BW, hat die Kundenzahl im Breitband-Internet- und Telefongeschäft auf aktuell über 350.000 gesteigert und damit im laufenden Jahr bereits 110.000 Neukunden gewonnen. Inzwischen nutzen bereits über 15 Prozent der 2,3 Millionen Kabelkunden in Baden-Württemberg schnelles Internet und Telefon über Kabel.
Aufgrund hoher Investitionen erreicht Kabel BW inzwischen landesweit fast 99 Prozent aller 3,6 Millionen Haushalte, die an das CleverKabel anschließbar sind, mit schnellem Internet bis zu 32 Mbit/s, Telefon und TV. Wie das Unternehmen der Presse mitteilte, habe nun fast jeder Kabelhaushalt in Baden-Württemberg einen Zugang zu schnellem Internet, Festpreis-Telefonie und HDTV. Kabel BW habe auch die Netze in allen kleinen Städte und Gemeinden im Land, die bisher mit dem Kabel nur TV empfangen konnten, aufgerüstet. Denn abseits der Ballungsräume können die DSL-Provider oft nur geringe Bandbreiten oder gar kein DSL zur Verfügung stellen. Schnelles Internet von Kabel BW ist dagegen auch in kleineren Gemeinden mit der maximalen Bandbreite verfügbar.
Zum Einsteiger-Paket CleverKabel 6 (Internet-Flatrate mit bis zu 6 Mbit/s und Telefonanschluss für 19,90 Euro) erhalten Kunden derzeit 50 Euro Startguthaben oder einen Digital Receiver. Mit dem Doppelflatrate-Paket CleverKabel 16 liefert Kabel BW entweder einen Interaktiv Receiver oder schenkt den Neukunden ein Startguthaben über 100 Euro. Beim Doppel-Flatrate Paket ist für 29,90 Euro eine Internet-Flatrate mit bis zu 16 Mbit/s und ein Telefonanschluss einschließlich Flatrate ins deutsche Festnetz inklusive.
Cleverkabel 32 bietet zum Preis von 49,90 Euro schnelles Internet samt Flatrate mit bis zu 32 Mbit/s, einen Telefonanschluss mit 2 Leitungen inklusive Festnetz-Flatrate und ein Abo-TV Paket nach Wahl (Fußball Bundesliga oder Kabel Digital Home). Für Kunden, die keinen Internet-Anschluss benötigen oder nutzen, hat Kabel BW mit CleverKabel Telefon für 19,90 Euro einen reinen Telefonanschluss inklusive Flatrate in das deutsche Festnetz im Programm.
28.11.2008
Die Deutsche Telekom wird auch zukünftig ihren Kunden alle Spiele der Fußball-Bundesliga live anbieten. Die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH vergab am 28. November 2008 die audiovisuellen Übertragungsrechte für IPTV ab der Saison2009/2010 exklusiv an den Bonner Telekommunikationskonzern. Somit werden T-Home Kunden während der kommenden 4 Spielzeiten auch weiterhin die 612 Spiele der 1. und 2. Bundesliga live via Entertain erleben können. Darüber hinaus erhielt die Telekom die exklusiven Übertragungsrechte für Mobilfunk und bringt damit die Fußball-Bundesliga auch weiterhin live auf das Handy. „Die Kombination aus attraktiven Inhalten und einem leistungsstarken Paket mit Fernsehen über DSL, Telefonanschluss und superschnellem DSL-Anschluss mit allen Flatrates bietet unseren Kunden einen echten Mehrwert - und das alles aus einer Hand in bester Qualität zu einem attraktiven Preis”, erläuterte Christian P. Illek, Bereichsvorstand T-Home Marketing.
Entertain steht für das Fernsehen der Zukunft. Mit Entertain sehen Zuschauer, was sie wollen und wann sie es wollen. Dank innovativer Funktionen können die Zuschauer beispielsweise zeitversetzt fernsehen und ihre Lieblingssendung mit nur einem Knopfdruck über den integrierten digitalen Festplattenrekorder aufnehmen. Rund 150 TV-Sender und eine Online-Videothek mit mehr als 2.600 Titeln auf Abruf stehen dem Zuschauer zur Verfügung. Auch ein TV-Archiv mit Serien, Dokumentationen und weiteren TV-Formaten ist im Angebot enthalten.
Die Entertain-Komplettpakete bündeln gleich 3 Angebote: einen Highspeed-Internetzugang mit bis zu 50 Mbit/s, eine Telefonflat in das deutsche Festnetz und ein neues, interaktives Fernseherlebnis - alles über ein Netz und aus einer Hand. Bis Mitte 2008 haben sich bereits rund 250.000 Kunden für ein Entertain-Paket mit schnellem Internetzugang entschieden. Bis Ende 2008 sollen es 500.000 Kunden sein. Den Einstieg in das multimediale Fernsehen via DSL (IPTV) gibt es ab 49,95 Euro. Das entspricht einem Aufpreis von 10 Euro pro Monat im Vergleich zur bestehenden Telefon- und Internet-Flatrate ohne TV.
28.11.2008
Die Modernisierung und Konsolidierung der Service Center-Struktur bei der Deutschen Telekom Kundenservice GmbH (DTKS) kann umgesetzt werden. Am 28. November 2008 einigten sich Arbeitgeber und Gesamtbetriebsrat im Einigungsstellenverfahren unter Vorsitz des Präsidenten des Landesarbeitsgerichtes Niedersachsen, Prof. Dr. Gert-Albert Lipke, auf den Betrieb von bundesweit 33 Service Centern. Damit wird sich die Zahl der Standorte bei der Deutschen Telekom Kundenservice GmbH bis Mitte 2011 um 30 reduzieren. „Die Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat waren sehr zielorientiert, und ich bin froh, dass wir mit dem jetzt vorliegenden Kompromiss eine tragfähige Lösung erreicht haben”, so Holger Kranzusch, Verhandlungsführer und Personalgeschäftsführer der Deutschen Telekom Kundenservice GmbH.
Mit der Verständigung auf 33 Standorte ist jetzt der Weg für die notwendige Neugestaltung der Service Center-Struktur bei der DTKS geebnet. Das ursprüngliche Konzept des Unternehmens hatte die Konsolidierung auf 24 Standorte vorgesehen. Neben dem Erhalt von Trier und Schwerin, die der Arbeitgeber bereits in der 3. Verhandlungsrunde Ende Oktober in Potsdam zugestanden hatte, bleiben nun auch die Service Center in Bremen, Dresden, Heilbronn, Mainz und Meschede bestehen. Außerdem bleibt ein kleineres Center mit einem spezialisierten Expertenteam in Berlin erhalten, mit Perspektiven auf einen Beschäftigungszuwachs. Zusätzlich wird ein Center in Schweinfurt aufgebaut, das die Mitarbeiter der Standorte in Bad Kissingen und Würzburg aufnimmt, die im Ausgangskonzept nach Fulda hätten wechseln sollen. Ferner werden im Vergleich zur ursprünglichen Planung die Standorte Leipzig, Bonn und Oldenburg ersetzt. Zur Verringerung von Fahrzeiten wurden stattdessen neue Service Center im sächsischen Schkeuditz für die Mitarbeiter aus Leipzig, Halle und Gera sowie im niedersächsischen Westerstede für die Mitarbeiter aus den Standorten Oldenburg und Leer geschaffen. Außerdem wird südwestlich von Köln ein neues Service Center aufgebaut, das die Mitarbeiter aus Bonn, Aachen und Köln aufnehmen wird. Das Gesamtpaket sieht zudem vor, dass für besonders betroffene Mitarbeiter wohnortnahe Beschäftigungsmöglichkeiten bei der Vivento Customer Services GmbH (VCS) an den Standorten Saarbrücken, München, Offenburg, Osnabrück und Uelzen angeboten werden. Die Einigung sieht zusätzlich einen neuen VCS-Standort im brandenburgischen Oranienburg bei Berlin vor.
Für alle 33 Service Center der DTKS und sowie für die zuvor genannten 6 Standorte der VCS garantiert die Deutsche Telekom eine Standortsicherung bis Ende 2012. Im Rahmen der Einigung haben sich die Verhandlungspartner auf einen gut dotierten Sozialplan mit einem Gesamtvolumen von bis zu 40 Millionen Euro geeinigt. Damit können Härten für besonders betroffene Mitarbeiter, wie etwa Alleinerziehende, behinderte Menschen oder Teilzeitbeschäftigte, abgefedert werden. Die Zielstandorte der DTKS in alphabetischer Reihenfolge: Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bremen, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Eschborn, Frankfurt/Oder, Fulda, Hamburg, Hannover, Heilbronn, Kempten, Kiel, Ludwigshafen, Magdeburg, Mainz, Meschede, Nürnberg, Recklinghausen, Rottweil, Schkeuditz, Schweinfurt, Schwerin, Stuttgart, südwestlicher Kölner Raum (wird noch definiert), Traunstein, Trier, Weiden, Westerstede.
02.12.2008
Dr. Karl-Gerhard Eick hat den Aufsichtsrat der Deutschen Telekom gebeten, sein noch bis 2012 laufendes Mandat als Finanzvorstand vorzeitig zu beenden. Der Aufsichtsrat hat dem Wunsch in seiner Sitzung am 2. Dezember 2008 entsprochen. Eick wird noch bis Ende Februar 2009 bei der Deutschen Telekom bleiben und zum 1. März 2009 ausscheiden. Er wechselt als Vorstandsvorsitzender zur Arcandor AG mit den 3 Kerngeschäftsfeldern Thomas Cook, Karstadt und Primondo (u.a. mit Großversandhaus Quelle) und löst dort Thomas Middelhof ab.
Dr. Karl-Gerhard Eick
Foto: Deutsche Telekom AG
Prof. Ulrich Lehner, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Telekom, bedauerte Eicks Schritt. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, René Obermann, verwies auf die Verdienste Eicks: „Er hat während seiner 9 Jahre bei der Deutschen Telekom viele schwierige Situationen gemeistert.” Eick hat mit dem Aufsichtsrat vereinbart, dass er erst Ende Februar 2009, das heißt nach der Bilanzpressekonferenz der Deutschen Telekom, das Unternehmen verlässt, um einen möglichst reibungslosen Übergang auf einen Nachfolger zu gewährleisten.
Der Betriebswirt studierte in Augsburg und promovierte dort 1982. Bis 1988 war er in verschiedenen Positionen für die BMW AG in München tätig. Als Bereichsleiter Controlling arbeitete Eick von 1989 bis 1991 für die WMF AG und als Leiter Zentralbereich Controlling, Planung und EDV von 1991 bis 1993 für die Carl Zeiss Gruppe. Von 1993 bis 1999 arbeitete Eick bei der Franz Haniel & Cie. GmbH in Duisburg; von 1993 bis 1998 war er Vorstandsmitglied der zur Haniel-Gruppe gehörenden Gehe AG in Stuttgart. Von 1998 bis 1999 war er Vorstandsmitglied bei Franz Haniel & Cie. GmbH. Im November 1999 kam Eick zur Deutschen Telekom, wo er seit Jahresbeginn 2000 Mitglied des Vorstandes ist und den Vorstandsbereich Finanzen leitet. Seit 2004 ist er stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
01.12.2008
Die beliebte Mobilität beim Surfen gewinnt immer mehr Freunde, zumal die Kosten dafür weiter auf dem Weg nach unten sind. Grundlage für das mobile Surfen mit dem Handy oder unterwegs mit dem Laptop ist vor allem der breitbandige Mobilfunkstandard UMTS. Nach Berechnungen des Branchenverbandes Bitkom wird es in Deutschland bis zum Jahresende 2008 rund 16 Millionen UMTS-Anschlüsse geben.
Dieses entspricht einer Steigerung um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit mobilen Datendiensten erlösen die Netzbetreiber in Deutschland 2008 nach Schätzungen rund 5,1 Milliarden Euro, eine Steigerung von 7,1 Prozent zum Vorjahr. Die Hälfte dieses Umsatzes entfällt in diesem Jahr auf das Internet-Surfen mit dem Handy, die andere Hälfte auf den Versand von SMS und MMS. Vor einem Jahr sorgte das Surfen mit dem Handy nur für 40 Prozent des Umsatzes mit mobilen Datendiensten.
Mittlerweile kann man mit fast allen neuen Handys surfen. Geräte mit UMTS-Standard und einem großen Bildschirm erleichtern die Fortbewegung im Internet. Alternativ kann auch mit dem Notebook mobil gesurft werden. Dafür braucht man eine UMTS-Datenkarte oder einen UMTS-USB-Stick. Immer mehr Hersteller bieten zudem Notebooks mit integriertem UMTS-Modul an.
09.12.2008
„Sehen statt hören” heißt ein Projekt zur Gehörlosentelefonie an öffentlichen Bildtelefonen, das die Deutsche Telekom am 9. Dezember 2008 auch in der T-City Friedrichshafen startet. Den neuen Service für gehörlose und hörgeschädigte Bürgerinnen und Bürger präsentiert das Telekommunikationsunternehmen gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten-Selbsthilfe und Fachverbände e.V.
Im Rahmen des Projekts hat die Deutsche Telekom 10 öffentliche Multimedia-Telefone mit einem Zugang zu dem Gebärdendolmetscherdienst TeSS ausgestattet. TeSS ist eine Gemeinschaftsinitiative der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten-Selbsthilfe und Fachverbände e.V. und der Deutschen Telekom. Gemeinsam betreiben sie seit Juni 2007 dolmetschergestützte Text- und Video-Relay-Dienste in Deutschland. Ein Pilotprojekt zur Gehörlosentelefonie an öffentlichen Telefonen startete erstmals im Juni 2008 in Dresden.
Die 10 Multimedia-Stationen in der T-City Friedrichshafen verfügen über einen integrierten Bildschirm sowie eine spezielle Kamera. Durch Drücken der Taste „Relay-Dienste” baut der Hörgeschädigte eine Videobild-Verbindung zu einem der 50 Gebärdendolmetscher von TeSS auf. In Zeichensprache nennt er ihm die Nummer des normal hörenden Telefonkunden, den er erreichen möchte. Der Dolmetscher wählt die entsprechende Nummer und übersetzt das Gespräch simultan in beide Richtungen - Gebärdensprache und Lautsprache. Der Kontrollmonitor zeigt dem Nutzer darüber hinaus während des gesamten Gesprächs sich selbst sowie den TeSS-Dolmetscher.
„Mit diesem richtungsweisenden Pilotprojekt testen wir die Technik sowie die Nutzungsbedingungen der Relay-Dienste für gehörlose Menschen im öffentlichen Raum”, sagte Volker Nussbaumer, Leiter des Zentrums Mehrwertdienste der Deutschen Telekom. In Deutschland leben mehr als 14 Millionen Menschen mit unterschiedlich ausgeprägten Hörschädigungen. Viele von ihnen stoßen in unserer Kommunikationsgesellschaft auf schwer zu überwindende Barrieren. Telefonieren war den gehörlosen, ertaubten und stark hörgeschädigten Menschen bis vor Kurzem nicht möglich. „Mit diesem Projekt bauen wir eine große Kommunikationsbarriere für diese Bürgerinnen und Bürger in Friedrichshafen ab, denn dadurch können sie barrierefrei von öffentlichen Multimedia-Stationen telefonieren”, erklärte Ferdinand Tempel, Leiter der T-City Repräsentanz der Deutschen Telekom anlässlich der Einweihung der neuen Terminals.
23.12.2008
2009 testet Vodafone erstmals in 2 Großstädten in Bayern und Baden-Württemberg den Ausbau der Hoch-geschwindigkeitstechnologie VDSL. Jeweils 50.000 Haushalte bekommen Zugang zu schnellster Internetanbindung mit bis zu 50 Mbit/s. „Hochmoderne Infrastruktur ist die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg. Telekommunikationsinfrastruktur ist die Lebensader für jede Wissensgesellschaft. Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind Investitionen in Infrastruktur besonders wichtig, denn sie sind die Voraussetzung für das Wachstum der Zukunft. Wir wollen echten Infrastrukturwettbewerb bei der nächsten Generation der schnellen Internetanbindung. Deswegen werden wir in einem Pilotprojekt in Heilbronn in den nächsten Monaten mit dem Ausbau von VDSL beginnen und unsere Infrastruktur für die Telekom öffnen”, erklärte Friedrich Joussen, Vorsitzender der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland und Vorstandsvorsitzender der Arcor AG.
In Heilbronn sollen noch im Laufe des Jahres 2009 bis zu 50.000 Haushalte Zugang zu hochmodernem Breitband-Internetanschluss bekommen. Geschwindigkeiten bis zu 50 Mbit/s sind dabei möglich. In einem ähnlichen Pilotprojekt baut die Deutsche Telekom das Stadtgebiet von Würzburg aus und Vodafone beteiligt sich mit eigenem Glasfaserausbau und Vermittlungstechnik. Dies bestätigte Timotheus Höttges, Vorstand T-Home, Sales & Services gegenüber der Nachrichtenagentur afp.
20.11.2008
So sicher wie Papierpost, aber so einfach wie E-Mail - das ist De-Mail, Deutschland-Mail, eine Kommunikationslösung, mit der sich elektronische Nachrichten künftig rechtsverbindlich, vertraulich und fälschungssicher versenden lassen. Friedrichshafen wird das System als erste deutsche Stadt testen.
Seit dem 3. Nationalen IT-Gipfel, der am 20. November 2008 in Darmstadt stattfand, ist es beschlossene Sache: Das Bundesinnenministerium (BMI) wird gemeinsam mit Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden eine staatlich zertifizierte Lösung für eine rechtsverbindliche Online-Kommunikation entwickeln. Das bedeutet, dass sensible Daten wie beispielsweise Verträge oder Abrechnungen künftig statt auf dem Postweg auch per E-Mail verschickt werden können. Mit De-Mail soll Deutschland ab 2010 international zu den Vorreitern der vertrauenswürdigen Internetkommunikation gehören.
Die deutsche Bundesregierung setzt mit der Einführung von De-Mail die EU-Dienstleistungsrichtlinie in nationales Recht um, die verlangt, dass öffentliche Stellen bis Ende 2009 elektronische Kommunikation als verbindliches Medium akzeptieren sollen. Zu den Erwartungen zählen schnellere und kostengünstigere Bearbeitungsprozesse, weniger Behördengänge für die Bürger sowie eine Entlastung für wenig mobile oder behinderte Menschen. Neben der Abwicklung von Meldeangelegenheiten über das Internet soll die De-Mail aber auch in anderen Bereichen angeboten werden und den Sicherheitsstandard erhöhen, z.B. beim Einkauf in Online-Shops.
Damit das System funktioniert, müssen sich sowohl Sender als auch Empfänger eindeutig identifizieren. Ergänzt wird De-Mail daher durch einen rechtssicheren Identitätsnachweis (De-Ident) und zusätzlich durch eine sichere Dokumentenablage (De-Safe). Die Deutsche Telekom wird das BMI dabei unterstützen, die Funktionen sowie die Architektur der De-Mail zu konzipieren und die Lösung benutzerfreundlich zu gestalten.
In Friedrichshafen beginnt der De-Mail-Test ab Mitte 2009. Zu den ersten Nutzern gehören die Stadtverwaltung sowie Großunternehmen wie EADS und ZF. Die Entscheidung des Bundesinnenministeriums, De-Mail am Bodensee zu testen, zeigt, dass Friedrichshafen als idealer Standort für die Erprobung innovativer Anwendungen angesehen wird, so die Telekom in ihrer Pressemitteilung.
Die Nutzer profitieren in unterschiedlicher Weise von De-Mail: Unternehmen sparen durch das System in erster Linie Zeit und Geld, da sie Gehaltsabrechnungen, Verträge oder andere sensible Informationen künftig statt per Post auch auf elektronischem Wege verschicken können. Der größte Vorteil für die Stadtverwaltung liegt darin, dass sich der Absender dank De-Mail eindeutig identifizieren lässt - eine Grundvoraussetzung für die meisten E-Government-Anwendungen.
Und schließlich bekommen auch die Bürger Friedrichshafens die Chance, De-Mail ab dem kommenden Jahr auszuprobieren. Sie können dann beispielsweise Versicherungspolicen über das Internet abschließen oder Behördengänge komplett online erledigen.
„Die Technologien für eine rechtssichere Kommunikation sind heute prinzipiell vorhanden, allerdings konnte sich noch kein Verfahren auf breiter Ebene durchsetzen”, sagte Reinhard Clemens, Mitglied des Vorstands der Deutschen Telekom und Chief Executive Officer von T-Systems. „De-Mail könnte den Durchbruch bringen, deshalb hat dieses Pionierprojekt unsere volle Unterstützung.”
Die De-Mail soll technisch so einfach zu bedienen sein wie E-Mail und dabei mindestens so zuverlässig, sicher und rechtsgültig wie die Papierpost. Dafür schafft das BMI die rechtlichen Grundlagen und definiert die technischen Rahmenbedingungen. Mit der zertifizierten Lösung lassen sich elektronische Nachrichten zuverlässig, vertraulich und fälschungssicher versenden und empfangen. An dem Projekt beteiligen sich weitere Technologie-Unternehmen sowie Banken und Versicherungen. Ziel ist es, ein lebensechtes Szenario mit möglichst vielen Anwendungsbereichen der De-Mail zu entwickeln. Dazu gehören rechtsverbindliche Abschlüsse von Versicherungspolicen oder die komplette Durchführung von Verwaltungsangelegenheiten via Internet.
T-Systems unterstützt das BMI unter anderem dabei, die Lösung zu konzipieren und benutzerfreundlich zu gestalten. In der Pilotphase bietet die Telekom-Tochter De-Mail-Dienste für Geschäftskunden an und unterstützt sie auf Wunsch bei der Integration der De-Mail in ihre Geschäftsprozesse. Außerdem stellt T-Systems Dienste bereit, mit denen sich Nutzer sicher anmelden und authentifizieren können. Privatkunden wird die Deutsche Telekom die De-Mail-Dienste über T-Home anbieten. Anwender bekommen mit der Lösung zusätzlich ein eigenes Online-Schließfach, in dem sie elektronische Dokumente sicher ablegen und über die sie - vor fremdem Zugriff geschützt - weltweit verfügen können. Die Lösung funktioniert vollkommen frei von Medienbrüchen und ohne Einsatz von Papier. Laut BMI können Bürger, Wirtschaft und Verwaltung dank des elektronischen Versands jährlich Kosten in Milliardenhöhe für Porto und Abwicklung sparen.
Hoher Datenschutz mit dem elektronischen Personalausweis
Wollen Anwender ein De-Mail-Konto eröffnen, müssen sie sich zunächst bei einer autorisierten Stelle anmelden und persönlich registrieren. Eine Möglichkeit hierzu bietet das PostIdent-Verfahren. Ein laut Einstufung des BMI besonders sicheres Medium zur Identifizierung bei De-Mail und zum Schutz persönlicher Daten wird - ebenfalls ab 2010 - der elektronische Personalausweis sein. T-Systems testet derzeit gemeinsam mit den Deutsche Telekom Laboratories und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik mit einer technologisch äquivalenten Chipkarte Anmeldedienste für das Serviceportal des Landes Baden-Württemberg. Damit zählt der ICT-Dienstleister zu den ersten Unternehmen in Deutschland, die schon frühzeitig geeignete Technologien und Integrationslösungen aufbauen und für den flächendeckenden Einsatz vorbereiten.
Unsichere E-Mail
Noch immer gibt es kein populäreres Kommunikationsmittel im Netz als E-Mail - kaum ein Internet-Nutzer, der die elektronische Post nicht verwendet. Das heißt aber längst nicht, dass die online versendeten Textbotschaften besonders sicher wären: Sie laufen standardmäßig unverschlüsselt durch die Leitungen und sind sowohl vom Absender als auch vom Inhalt her potenziell fälschbar. Verfahren zur E-Mail-Absicherung haben sich trotz langjähriger Verfügbarkeit noch immer nicht durchgesetzt, weil jeder Kommunikationspartner sie einführen müsste. Doch genau hier fehlt es an Standards, die alle Nutzer verwenden könnten.
Kein Wunder also, dass sich Behörden und andere öffentliche Organisationen der E-Mail-Verwendung zur rechtlich bedeutsamen Kommunikation bislang verweigern, außer man benutzt ein kompliziertes Verfahren namens „qualifizierte elektronische Signatur”, das sich für einfache Bürger aufgrund der Kosten nicht lohnt. Das alles soll sich nun mit dem De-Mail-Dienst ändern, der mit Hilfe verschlüsselter und authentifizierter Kommunikationswege ein sicheres Postfach im Netz anbietet.
Aus der freien Wirtschaft sollen nach Angaben des IT-Branchenverbandes Bitkom unter anderem T-Online und GMX/Web.de bei dem Projekt mit dabei sein, aber auch Deutsche Post, Deutsche Bahn, Volksbanken und Sparkassen sowie Microsoft sind beteiligt. Die entsprechende Adresse lautet dann leicht sperrig „Name.Nummer@Diensteanbieter.zertIT.de”.
Bei der Nutzung von De-Mail soll es unterschiedliche Sicherheitsniveaus geben. Während bei der Stufe „normal” die Eingabe von Benutzername und Passwort reicht, benötigt man beim Level „sehr hoch” zusätzliche Technik, etwa zum Auslesen des elektronischen Personalausweises, wenn dieser einmal verfügbar ist. Die meisten Rechtsgeschäfte dürften bereits in der niedrigen Stufe durchführbar sein. Zudem erhalten De-Mail-Nutzer die Möglichkeit, Empfangsbestätigungen zu nutzen: Damit wird erstmals eine Art „elektronisches Einschreiben” möglich.
Gänzlich neu ist die Idee eines staatlich akzeptierten Online-Post-Dienstes allerdings nicht. So existiert bereits seit 4 Jahren ein Projekt namens „elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach”, über das beispielsweise Anwälte rechtlich relevante Unterlagen einreichen können. Daneben kommunizieren diverse kommunale Behörden bereits nach einem eigenen Standard namens „OSCI”, der auf Signaturen basiert und zu De-Mail potenziell inkompatibel wäre.
Hinzu kommen noch ganz andere Befürchtungen. Bundesinnenminister Schäuble, dessen Haus maßgeblich an De-Mail mitarbeitet und bald einen entsprechenden Gesetzesvorschlag erarbeiten will, ist auch ein eiserner Verfechter des sogenannten Bundestrojaners. Mit dieser stark umstrittenen Software, die Beamte des Bundeskriminalamtes gerne einsetzen würden, werden Sicherheitslücken in Rechnern von Kriminellen aktiv ausgenutzt, um diese dann im Rahmen von Ermittlungsverfahren ausforschen zu können. Datenschützer fragen deshalb, wie die Bürger einem De-Mail-Dienst vertrauen könnten, über den sie sich womöglich einen staatlichen Datenspion einfangen.
Näheres ist auf der Webseite des IT-Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik http://www.cio.bund.de zu finden.
◊