Januar 2006
Die Bundesregierung der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD wehrt sich gegenüber der EU-Kommission gegen eine übermäßige Regulierung der Telekommunikationsmärkte in Europa. Anfang 2006 plädierte das Bundeswirtschaftsministerium in einem Schreiben an die Kommission dafür, den Markt ständig zu überprüfen und bei Bedarf Regeln zu verändern und Regulierungen zu lockern. Vor allem bei der Förderung neuer Technologien und Anwendungen müsse ein Konzept erarbeitet werden, ob und wie diese Märkte reguliert werden sollten.
Damit ergriff die Bundesregierung offen Partei für die Deutsche Telekom, die ihr geplantes Glasfasernetz nach dem Willen der EU-Kommission für Wettbewerber öffnen muss. Union und SPD hatten dem Bonner Konzern bereits im Koalitionsvertrag vom Oktober 2005 zugesichert, das 3,3 Milliarden Euro teuere Glasfasernetz zunächst allein nutzen zu können, um Pioniergewinne für sich sichern zu können. Im Gegenzug will die Telekom 5.000 Arbeitsplätze erhalten.
Massive Kritik am Vorstoß der Regierung kam prompt von den Telekom-Konkurrenten. Sie kündigten „die härteste Auseinandersetzung seit Einführung des Telekommunikationsgesetzes” an.
11.01.2006
Die Bundesnetzagentur hat am 11. Januar 2006 „Eckpunkte für die bedarfsgerechte Bereitstellung von Übertragungskapazitäten” in ihrem Amtsblatt veröffentlicht. Sie enthalten die wesentlichen Rahmenbedingungen aus Sicht der Frequenzregulierung für die Bereitstellung ausreichender und geeigneter Übertragungskapazitäten sowohl für den Rundfunk als auch für mulitmediale Inhalte, z.B. Digital Video Broadcasting-Handheld (DVB-H) und Digital Media Broadcasting (DMB).
„Mit dem Eckpunkte-Papier wollen wir eine Diskussion über eine effektivere Frequenznutzung anstoßen, die Chancen für neue und innovative Angebote und Märkte mit Wachstumsmöglichkeiten eröffnet”, betonte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, in Bonn. „Der GSM- und UMTS-Mobilfunk haben gezeigt, welches erhebliche Wachstum in wenigen Jahren durch mobile Funkfrequenznutzung erzielbar ist. Deutschland kann die Fußballweltmeisterschaft 2006 nutzen, um mit der Übertragung von Kurzvideos auf Mobilfunkgeräte mit neuer Empfangstechnologie eine Initialzündung für einen neuen Innovationsschub auszulösen.”
Das wirtschaftliche und technische Umfeld der Rundfunkverbreitung steht vor grundlegenden Veränderungen, so Kurth. „Für den Ton- und Fernsehrundfunk wurden bereits digitale Übertragungssysteme eingeführt, neuartige Inhaltsangebote auch über den klassischen Rundfunk hinaus stehen vor der Einführung und benötigen dringend geeignete Übertragungskapazitäten, um Kunden zu erreichen.” Wegen der europaweiten Harmonisierung, aber auch wegen der ohnehin extrem dichten Belegung des Frequenzspektrums kommen - so Kurth weiter - für die künftigen Veränderungen vor allem die dem Rundfunkdienst zugewiesenen Frequenzbereiche in Frage. „Die Bundesnetzagentur hat deshalb untersucht, ob und in welchem Umfang durch die mit der Digitalisierung des Rundfunks verbundene Ausweitung der Übertragungskapazitäten - sogenannte digitale Dividende - auch Spielräume für neue multimediale Dienste entstehen.”
Januar 2006
Schon 12 Prozent der 13- bis 24-Jährigen in Deutschland haben im Durchschnitt 1800 Euro Schulden. Dies gab Mitte Januar 2006 der Bundesverband der Inkasso-Unternehmen bekannt. Laut Kids-Verbraucheranalyse war im Jahr 2005 rund 15 Prozent weniger Geld auf Kindersparbüchern angelegt als noch ein Jahr zuvor. Einen der Gründe für die Verschuldung sieht die Studie des Verbandes in der Tatsache, dass das Schuldenmachen einfacher geworden ist. Die allmonatliche Handyrechnung, der Vertrag mit dem Fitness-Studio oder das Online-Shopping lassen die Zahlungsverpflichtungen der Jugendlichen hochschnellen. Um die Handykosten besser kontrollieren zu können, empfiehlt der Verband den Abschluss von Prepaid-Verträgen.
Januar 2006
Nach einer Experten-Umfrage der beiden Unternehmen Interactive Intelligence und toplink für den „Deutschen VoIP-Report” soll im Jahr 2010 das Telefonieren über Internet (Voice over IP - VoIP) die herkömmliche Form des Telefonierens abgelöst haben. Lediglich 3 Prozent der befragten Experten waren der Meinung, VoIP werde nie vollständig das herkömmliche Telefonieren ersetzen.
Die Teilnehmer an der Erhebung wurden auch zu den Vorteilen der Internet-Telefonie befragt, wie sie sich aus der persönlichen Sicht stellen. Klar im Vordergrund stehen die Einsparpotenziale. 80 Prozent halten die niedrigen Minutenpreise für das Telefonieren samt den Flatrate-Angeboten für den wichtigsten Vorteil von VoIP. Ein weiterer gravierender Vorteil sei die Kostenersparnis durch den Wegfall der Telefon-Infrastruktur.
März 2006
Die Preise für Mobiltelefonieren lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im März 2006 um 11,5 Prozent unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. Damit setzte sich der seit August 2005 rückläufige Preistrend fort. Die Internet-Nutzung verbilligte sich im selben Zeitraum um 5,5 Prozent.
Der Preisindex für Telekommunikationsdienstleistungen insgesamt (Festnetz, Mobilfunk und Internet) lag aus Sicht der privaten Haushalte im März 2006 im Vergleich zum März 2005 um 3,0 Prozent niedriger.
02.03.2006
Gespeicherte E-Mails und auf dem Mobiltelefon registrierte Verbindungsdaten fallen künftig nicht mehr unter das Fernmeldegeheimnis. Der 2. Senat des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe hat mit seiner einstimmigen Entscheidung Aktenzeichen 2 BvR 2099/04 am 2. März 2006 diese Daten dem Schutz des Artikels 10 Grundgesetz entzogen und sie nun schwächer vor staatlichem Zugriff geschützt, nämlich nur noch nach dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung, also nach allgemeinen datenschutzrechtlichen Vorschriften.
Staatsanwaltschaft und Polizei können künftig auf diese Daten ohne Rücksicht auf die relativ strengen Beschlagnahmevorschriften nach den Paragrafen 100g und 100h Strafprozessordnung zugreifen und damit schon beim Verdacht auf weniger erhebliche Straftaten. Die Beschlagnahme muss in diesen Fällen nicht mehr von einem Richter oder in Eilfällen von einem Staatsanwalt, sie kann auch von einem Polizisten angeordnet werden. Nach Ansicht der Verfassungsrichter endet der Schutz des Fernmeldegeheimnisses nämlich in dem Moment, in dem die Nachricht bei dem Empfänger angekommen und der Übertragungsvorgang beendet ist. Der staatliche Zugriff wird künftig nur noch am Grundsatz der Verhältnismäßigkeit geprüft.
Ein E-Mail-Geheimnis - so das Gericht - sei erstens nicht so richtig geheim. Zweitens würden über die neuen elektronischen Kommunikationswege so viele Daten transportiert, dass man diese Wege nicht mehr als besonders sensibel ansehen könne. Sie müssten der Strafverfolgung leichter zugänglich sein als bisher. Den Zugriff auf die Daten direkt beim Betroffenen hält das Gericht für nicht so gravierend wie einen Zugriff beim Telekommunikationsunternehmen, von dem der Betroffene üblicherweise gar nichts mitbekomme. Bei der Beschlagnahme von Computer und Handy sei er dabei und könne sich dann rechtlich dagegen wehren.
16.03.2006
Die Bundesnetzagentur stellte am 16. März 2006 ihren Jahresbericht 2005 vor, „der ein in Europa nahezu einmaliges Konzept der Integration der Regulierung unterschiedlicher netzbasierter Industrien dokumentiert”, so der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. „Während die Regulierung des Telekommunikations- und Postmarkts durch die Regulierungsbehörde auf eine 7-jährige Geschichte zurückblicken kann und daher mit Analysen und Fakten aufwartet, bewegt sich unsere Arbeit im Strom-, Gas- und Bahnsektor noch in vielfältiger Grundlagenarbeit”, beschrieb der Präsident die aktuelle Arbeitssituation in seiner Behörde.
Immer wieder werde die kritische Frage aufgeworfen, so Kurth, ob diese unterschiedlichen Sektoren unter das Dach einer Institution passen oder ob sie diese nicht überfordern. „Sicher sind sowohl die Produkte und Dienstleistungen als auch die Technik und die Marktstrukturen zwischen Briefen, Gas, Strom, Bahn und Telekommunikation verschieden. Dennoch gibt es bei der Aufgabe der Bundesnetzagentur eine große Gemeinsamkeit und einen unsere Arbeit leitenden wirtschaftspolitischen Auftrag.”
Der Präsident erläuterte: „Trotz natürlicher und partieller Netzmonopole sollen in diesen für unsere Volkswirtschaft zentralen Märkten der Wettbewerb gefördert und den Verbrauchern mehr Wahlmöglichkeiten eröffnet werden. Während insbesondere in der Telekommunikation die Früchte des Wettbewerbs und der Marktöffnung - mehr Angebote, innovative Produkte und sinkende Preise - offenkundig sind, herrscht allgemeines Unbehagen und ein stark von Misstrauen geprägtes Klima zwischen Anbietern und Nachfragern in den Strom- und Gasmärkten.”
Nach Kurths Ansicht sind für Letzteres nicht allein die stark gestiegenen Energiepreise, sondern vor allem die Intransparenz der Preisgestaltung und die großen Unterschiede bei den Kosten des Transports und der Durchleitung verantwortlich.
Insoweit werde hier wichtige Pionierarbeit geleistet, um Transportkosten auf ein effizientes Niveau zu senken und durch klare Netzzugangsbedingungen die Angebotsvielfalt zu verbessern.
„Die Bundesnetzagentur wird nicht das sich weltweit ergebende Energiepreisniveau beeinflussen. Aber sie kann erreichen, dass die deutschen Verbraucher die günstigsten Preise erhalten und Wettbewerbs- und Angebotsvielfalt sowie die Möglichkeit des Anbieterwechsels auch in diesen Märkten üblich werden”, betonte Matthias Kurth. Die Agentur, so der Präsident weiter, arbeite mit Hochdruck an mehreren Prüfungen und Konzepten gleichzeitig, die die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs verbessern und z. T. erst möglich machen sollen. Konkret nannte Kurth die Genehmigungsverfahren für Strom- und Gasnetzentgelte bis Mai bzw. August dieses Jahres, die Entwicklung eines Systems der Anreizregulierung in den Energiemärkten bis zur Mitte des Jahres sowie die Entwicklung eines bundesweiten Gasnetzzugangsmodells, das einen Anbieterwechsel ermöglichen werde.
Auch im Eisenbahnmarkt, so Kurth weiter, seien die Potenziale des Wettbewerbs bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Die Arbeit der Bundesnetzagentur werde dazu beitragen können, mehr Verkehr durch neue Anbieter von der Straße auf die Schiene zu bringen.
Auf dem Postmarkt sah Kurth nur unwesentliche Veränderungen. „Im Paket-, Express- und Kuriermarkt besteht ein grundsätzlich funktionsfähiger und chancengleicher Wettbewerb. Im Briefmarkt hingegen wird das Entstehen eines solchen Wettbewerbs weiterhin entscheidend durch die Exklusivlizenz der Deutschen Post AG verhindert. Unabhängig davon ist das Preisniveau für Briefe in Deutschland durch Regulierung erneut leicht gesenkt worden.”
Kurth zeigte sich erfreut, dass der Telekommunikationsmarkt weiter wachse und ein entscheidender Motor für die gesamte deutsche Wirtschaft sei. „Wachstum und Wettbewerb sind keine Gegensätze, sondern sie befruchten sich wechselseitig und haben einen gewaltigen Innovations- und Investitionsschub ausgelöst. Für dieses erfreulich positive Wachstum sind vor allem zwei Faktoren entscheidend: die Verbreitung und Nutzung des Mobilfunks sowie die Nutzung des Internets und die Verbreitung breitbandiger Zugänge.”
Präsident Kurth hob hervor, das Festnetz, das im Sprachbereich durch günstige Mobilfunkangebote herausgefordert werde, habe durch die DSL-Technologie eine Renaissance erlebt und verfüge hier über einen lebendigen und bei Weitem noch nicht ausgeschöpften Wachstumsmotor. „Ende 2005 hat es ca. 10,4 Millionen geschaltete DSL-Anschlüsse gegeben und damit allein in diesem Jahr einen Zuwachs von 3,6 Millionen Kunden. 27 Prozent der Haushalte verfügen über einen DSL-Anschluss (nach 17 Prozent im Jahr 2004). Es ist daher nicht verwunderlich, sondern Folge des Wettbewerbs, dass auch die Marktanteile der Wettbewerber überproportional wachsen. Während 2003 die Wettbewerber nur 9 Prozent der DSL-Anschlüsse bereitstellten, hat sich Ende 2005 der Wettbewerbermarktanteil mehr als vervierfacht und beträgt 38 Prozent”, belegte der Präsident seine Ausführungen mit Zahlen. Er betonte zugleich, es solle aber nicht vergessen werden, dass diese Erfolge nur durch eine konsequente und wettbewerbsorientierte Regulierung möglich geworden seien.
„Insoweit beobachte ich mit Sorge eine oftmals undifferenzierte Debatte, eine angeblich übertriebene Regulierung müsste zurückgeführt werden, um mehr Investitionen und Innovationen zu fördern. Abgesehen von der Tatsache, dass solche Argumente immer aus einer bestimmten interessierten Ecke kommen, zeigt dieser Jahresbericht genau das Gegenteil der suggerierten angeblich notwendigen grundsätzlichen Änderungen. Die Öffnung von und der Zugang zu Monopolnetzen, vor allem im Anschlussbereich, haben einen starken Schub an Investitionen und ein dynamisches Wachstum des Telekommunikationsmarkts ausgelöst”, betonte Kurth.
„Die Bundesnetzagentur ist auch jetzt in der Lage, mit der gebotenen Flexibilität auf neue Tendenzen zu reagieren. Dabei zeigen der EU-Rechtsrahmen und das TKG durchaus Wege auf wie z. B. im Bereich der Auslandsgespräche, sich dann aus der Regulierung zurückzuziehen, wenn die Entwicklung des Wettbewerbs dies zulässt”, so Kurth weiter.
Grafiken: Jahresbericht 2005 Bundesnetzagentur
Die Fortschreibung und die Überprüfung des Regulierungsrahmens, so Kurth, sollten daher mit der gebotenen Objektivität und Sachlichkeit im Rahmen der Überprüfungen der EU im Jahr 2006 diskutiert werden. Die Schaffung eines einheitlichen europäischen Wettbewerbsrahmens sei schon deshalb geboten, weil viele TK-Unternehmen europaweit aktiv seien und mit Recht nationale Alleingänge als Markthindernis einstufen würden.
Ein Schwerpunkt des Berichts ist auch die Bewertung des sogenannten Triple Play-Markts, der eine gemeinsame Plattform der Nutzung von Telefon, Internet und Fernsehen ermöglicht. „Während es in Deutschland Ende 2005 nur ca. 150.000 Kunden gab, die Triple Play-Angebote nutzten, werden hier in den nächsten Jahren dynamische Wachstumsperspektiven entstehen. Vor allem der Einstieg der klassischen Telefongesellschaften in den Triple Play-Markt und die Übertragung von Internet-Fernsehen in HDTV-Qualität (IP-TV), der in diesem Jahr beginnen soll, wird neue Chancen für den Wettbewerb zwischen Kabelgesellschaften, Telefongesellschaften und Inhaltanbietern eröffnen. Ziel muss es sein, die Wachstumschancen dieser Entwicklung durch einen klaren wettbewerblichen Rahmen zu nutzen, der mehrere Angebote ermöglicht und die Auswahlfreiheit der Endkunden sichert”, sagte Kurth. Zahlreiche und komplexe Fragen des Telekommunikations-, Medien- und Wettbewerbsrechts seien dabei zu beachten. „Wir arbeiten hierbei mit den Landesmedienanstalten und dem Bundeskartellamt zusammen, um z. B. die Probleme von Zugangsberechtigungs- und Verschlüsselungssystemen oder die der Bündelung von Inhalten mit Anschlüssen und Zugängen sachgerecht zu bewerten. Darüber hinaus versprechen wir uns durch eine von uns initiierte Anhörung wertvolle Erkenntnisse, ob und wie sich neue Marktstrukturen durch diese Entwicklung herausbilden könnten”, so Kurth.
Abschließend resümierte der Präsident: „Die Bilanz dieses Berichts ist erfreulich und für den Wettbewerb besser, als dies mancher vorhergesagt hat. Allerdings stellt sich die Bundesnetzagentur dem offenen und auch kritischen Dialog immer dort, wo er mit Fakten und Argumenten geführt wird. Schließlich ist es Ziel unserer Arbeit, für alle Unternehmen Planungs- und Investitionssicherheit zu schaffen, damit der Zugang zu und die Öffnung von Monopolnetzen als Motor von Innovation und Wachstum dienen.”
Hier finden Sie den Jahresbericht 2005 der Bundesnetzagentur.
März 2006
Ein Schwerpunkt des Jahresberichts 2005 der Bundesnetzagentur ist die Bewertung des sogenannten Triple Play-Markts, der eine gemeinsame Plattform der Nutzung von Telefon, Internet und Fernsehen ermöglicht. „Während es in Deutschland Ende 2005 nur 150.000 Kunden gab, die Triple Play-Angebote nutzten, werden hier in den nächsten Jahren dynamische Wachstumsperspektiven entstehen. Vor allem der Einstieg der klassischen Telefongesellschaften in den Triple Play-Markt und die Übertragung von Internet-Fernsehen in HDTV-Qualität (IPTV), die in diesem Jahr beginnen soll, wird neue Chancen für den Wettbewerb zwischen Kabelgesellschaften, Telefongesellschaften und Inhalteanbietern eröffnen”, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur bei der Vorstellung des Jahresberichts.
Der Begriff „Triple Play” wird zunehmend in der öffentlichen Diskussion erwähnt. Triple Play ist das Angebot von Sprach- und Internetzugangsdiensten sowie Fernseh- und Videodiensten im Bündel von einem einzigen Anbieter. Voraussetzung für Triple Play-Dienste ist ein Breitbandanschluss. Triple Play benötigt Technologie-Plattformen, die gleichermaßen Telefonie, Internet und Bewegtbilder ermöglichen. Gemeinsam ist den Plattformen, dass für die zeitgleiche Übertragung von Telefonaten, TV-Programmen und Internetdaten erhebliche Bandbreiten bis zum Endkunden erforderlich sind.
3 Plattformen des Triple Play präsentieren sich gegenwärtig dem Kunden. Eine Plattform sind die Kabelfernsehnetze. Das Kerngeschäft dieser Netzbetreiber - ehemals das Verbreiten von Rundfunksignalen für Fernsehen und Hörfunk - erweitert sich auf breitbandiges Internet und auf Sprachtelefonie. Die Kabelnetze bis in die Haushalte müssen aber dazu rückkanalfähig gemacht werden.
Eine weitere Plattform sind die breitbandig aufgerüsteten herkömmlichen Telefonnetze, die im Anschlussbereich mit DSL-Anschlüssen ausgestattet wurden. Das Kerngeschäft der Netzbetreiber - traditionell die Telefonie - wird erweitert durch breitbandige Internetzugänge, Video-on-Demand und Internetfernsehen.
Als 3. Plattform entwickeln sich mobile funkbasierte Netze. Der Mobilfunk - ausgehend von Sprachverbindungen - etabliert zunehmend Daten- und Bilddienste. Mit UMTS sind breitbandiges Internet, Bewegtbildkommunikation und Unterhaltungsangebote mit Videos und Fernsehen abrufbar.
Quelle: Jahresbericht 2005 Bundesnetzagentur
Mischformen des Triple Play-Angebots auf verschiedenen Plattformen sind ebenso möglich, z.B. das Angebot aus einer Hand von DSL- und Mobiltelefondiensten. Anfang 2006 existierte Triple Play allerdings erst auf der Plattform der Kabelfernsehnetze.
Quelle: Jahresbericht 2005 Bundesnetzagentur
02.03.2006
Die Deutsche Telekom ist auch 2005 profitabel gewachsen. Mit dieser Kernaussage präsentierte Vorstandsvorsitzender Kai-Uwe Ricke am 2. März 2006 die Bilanz 2005 des Konzerns. Der Umsatz stieg um 3,9 Prozent auf 59,6 Milliarden Euro, das EBITDA um 5,7 Prozent auf 20,7 Milliarden Euro. Getragen wurde dieses Wachstum vor allem vom Mobilfunkbereich. Die Geschäftsfelder Breitband/Festnetz und Geschäftskunden konnten ihr jeweiliges operatives Ergebnis etwa auf Vorjahresniveau halten. Der bereinigte Konzernüberschuss lag um 26,7 Prozent höher als 2004 bei 4,7 Milliarden Euro. Ricke kündigte an, der Hauptversammlung im Mai 2006 eine Erhöhung der Dividende um 0,10 Euro auf 0,72 Euro je Aktie vorzuschlagen. „Trotz des erheblich verschärften Wettbewerbs ist es uns gelungen, unsere Ziele 2005 zu erreichen.”
Von den Umsatzerlösen in Höhe von 59,6 Milliarden Euro erwirtschaftete die Deutsche Telekom 57,4 Prozent im Inland (Vorjahr: 60,6 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 7,6 Milliarden Euro (2004: 6,3 Milliarden Euro). Das Eigenkapital ist in der Bilanz mit 49,6 Milliarden Euro ausgewiesen (Vorjahr: 45,8 Milliarden Euro), die Eigenkapitalquote mit 36,4 Prozent (2004: 34,5 Prozent).
T-Mobile steigerte den Umsatz um 11 Prozent auf 29,5 Milliarden Euro. Dazu beigetragen hat insbesondere das Kundenwachstum (2005: + 4,4 Millionen auf 21,7 Millionen) und ein Umsatzanstieg von 28 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro bei T-Mobile USA (früher: VoiceStream), aber auch die Erstkonsolidierung der slowakischen Mobilfunkbeteiligung.
T-Mobile Deutschland gewann 2005 2,1 Millionen Teilnehmer, Bestand Ende 2005: 29,5 Millionen. Gesamtumsatz: 8,6 Milliarden Euro. Zahl der T-Mobile Kunden weltweit Ende 2005: 86,6 Millionen (gegenüber 2004 + 11,6 Prozent).
Das Geschäftsfeld Geschäftskunden hielt den Umsatz mit 12,9 Milliarden Euro weitgehend stabil. Der Gesamtumsatz des Geschäftsfeldes Breitband/Festnetz mit den beiden Geschäftseinheiten T-Com und T-Online hat sich im Jahresverlauf um 3,6 Prozent auf 26,0 Milliarden Euro verringert. Der Umsatzrückgang resultierte im Wesentlichen aus rückläufigen Verbindungsumsätzen und aus dem Verlust von Schmalbandanschlüssen. Er konnte nur zum Teil durch wachsende Umsätze im Breitbandbereich und durch Vorleistungen der Wettbewerber kompensiert werden.
Die Zahl der T-Com Breitbandanschlüsse im In- und Ausland wuchs bis Ende 2005 auf 8,5 Millionen, in Deutschland waren 7,9 Millionen von T-Com bereitgestellte DSL-Anschlüsse in Betrieb.
Anzahl der Beschäftigten im Konzern Deutsche Telekom am 31. Dezember 2005: 243.695 (2004: 244.645), davon waren 46.525 Beamte (Ende 2004: 48.536).
Quelle: Geschäftsbericht 2005 der Deutschen Telekom AG
Den Geschäftsbericht 2005 finden Sie hier.
19.01.2006
T-Com, die Festnetzsparte der Deutschen Telekom, strukturiert ihr Callcenter-Netz bis Mitte 2006 neu und konzentriert die Callcenter auf 51 Standorte (bisher 96). Wie T-Com am 19. Januar 2006 der Öffentlichkeit mitteilte, soll mit dem „breit angelegten Callcenter-Optimierungskonzept das Qualitäts- und Effizienzpotenzial kundenorientiert umgesetzt und damit die Servicequalität weiter gesteigert werden”. Den 3.300 betroffenen Mitarbeitern bietet T-Com Arbeitsplätze in den 51 optimierten Callcentern an. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.
Die Umstrukturierung ist ein Baustein aus dem im November 2005 angekündigten umfassenden T-Com-Umbau zu einem „schlagkräftigen, effizienten und kundenorientierten Unternehmen als Reaktion auf den technischen Fortschritt, die Nutzung innovativer Arbeitsmethoden und die Marktentwicklung”. Bei der Realisierung dieser Umbaupläne werden bis 2008 rund 20.000 Stellen entfallen (im Gesamtkonzern: 32.000). Gleichzeitig könnten bei T-Com bis zu 8.000 Stellen neu geschaffen werden, davon allein 5.000 Stellen durch den Aufbau eines neuen Glasfaser-Highspeed-Netzes und weitere 3.000 Stellen in der T-Punkt Vertriebsgesellschaft durch den Ausbau der T-Punkt Organisation. T-Com will bis Ende 2007 auch das Produktportfolio für Privatkunden um etwa 120 Produkte - das sind rund 60 Prozent - ohne direkte Einschränkungen für T-Com Kunden bereinigen. Damit soll das T-Com Angebot für Kunden und Mitarbeiter transparenter werden.
Mit mehr als 15.000 Callcenter-Mitarbeitern in derzeit 96 Callcentern ist T-Com einer der größten Callcenter-Betreiber in Deutschland. Der Umbau der Callcenter-Strukur sei notwendig, denn Branchenvergleiche und interne Analysen hätten zu der Erkenntnis geführt, dass die historisch gewachsene Callcenter-Landschaft von T-Com nicht mehr der Marktentwicklung und den angestrebten Qualitätsstandards entspricht.
Ausgebaut werden die Privatkunden-Callcenter an folgenden 51 Standorten:
im Norden: Bremen, Hamburg, Kiel, Lübeck, Bielefeld, Detmold, Hannover, Leer, Münster, Osnabrück, Uelzen,
im Osten: Berlin, Frankfurt an der Oder, Potsdam, Schwerin, Chemnitz, Dresden, Gera, Leipzig, Magdeburg,
im Westen: Aachen, Dortmund, Düsseldorf, Recklinghausen, Hagen, Köln, Meschede, Mönchengladbach, Wesel,
im Süden: Frankfurt am Main, Fulda, Kassel, Koblenz, Mainz, Trier, Augsburg, Bad Kissingen, Kempten, München, Nürnberg, Traunstein, Weiden, Würzburg, Heilbronn, Karlsruhe, Mannheim, Rottweil, Stuttgart, Freiburg, Konstanz, Ulm.
Folgende Standorte werden aufgegeben:
im Norden: Bremerhaven, Flensburg, Stade, Heide, Angermünde, Perleberg, Braunschweig, Göttingen, Oldenburg,
im Osten: Cottbus, Erfurt, Halle,
im Westen: Duisburg, Iserlohn, Krefeld, Wuppertal,
im Süden: Saarbrücken, Bad Kreuznach, Kaiserslautern, Neustadt, Darmstadt, Gießen, Limburg, Hanau, Aschaffenburg, Ansbach, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Hof, Donauwörth, Ingolstadt, Freising, Rosenheim, Garmisch-Partenkirchen, Weilheim, Landshut, Passau, Deggendorf, Regensburg, Schwäbisch Hall, Calw, Offenburg, Weingarten, Reutlingen.
Februar 2006
Mit neuen Tarifen und Pauschalpreisen (Flatrates) verschärfte Vodafone D2 Anfang 2006 den Angriff auf das Festnetz. Seit 6. Februar 2006 bietet die deutsche Tochter des britischen Mobilfunkanbieters aus dem sogenannten Zuhause-Bereich Festnetzgespräche für nur 4 Cent pro Minute an. Für einen Aufpreis von monatlich 5,00 Euro erhält der Kunde mit der ZuhauseOption zum Handy eine Festnetznummer und eine Grundtarifierung. Dann kosten Gespräche ins deutsche Festnetz 4 Cent pro Minute. Gespräche in alle deutschen Mobilfunknetze werden nach dem gewählten Mobilfunktarif abgerechnet. „Die Festnetz-Substitution ist ein großer Markt, der in den nächsten Jahren explodieren wird”, sagte dazu der Geschäftsführer Friedrich Joussen. Bereits 250.000 Kunden hätten sich bereits für die Alternative zum Festnetz entschieden. Im Herbst 2005 war Vodafone mit diesem Produkt angetreten.
Nach Angaben des Vodafone-Geschäftsführers war 2005 für Vodafone D2 ein erfolgreiches Jahr. 2005 konnte der Telekom-Konkurrent seine Kundenzahl um 2,2 Millionen auf 29,2 Millionen steigern. Weltweit wuchs 2005 die Zahl der Kunden bei der Vodafone-Gruppe um 7,1 Millionen Kunden auf 179 Millionen.
Mehr als 85 Prozent des Neukundengeschäfts in Deutschland entfiel auf vorausbezahlte Karten (Prepaid). Auch das UMTS-Geschäft komme - so Joussen - allmählich in Schwung. Bis Ende 2005 sei die Zahl der UMTS-Kunden auf 1,5 Millionen gestiegen, weltweit auf 8 Millionen. Zu Umsätzen und Erträgen machte das Unternehmen keine Angaben.
Februar 2006
Fast zeitgleich mit Vodafone bot auch T-Mobile eine Kombination aus Festnetz- und Mobiltelefonie mit dem Produkt T-Mobile@home an. Mit T-Mobile@home können T-Mobil Kunden für zusätzlich 4,95 Euro im Monat zu Hause oder im Büro per Handy für 4 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz telefonieren. Der Preis gilt nicht nur in der eigenen Wohnung oder im Büro sondern auch in einem Umkreis von 2 Kilometern um den Standort herum. Wer das neue Produkt wählt, erhält zur Handynummer eine Festnetznummer, wobei der Kunde seine bestehende Festnetznummer „mitnehmen” kann.
März 2006
Arcor stellte auf der CeBIT in Hannover im März 2006 neue Dual Mode Geräte vor. Sie verbinden die Vorteile des Festnetzanschlusses und des Mobilfunks. Zu Hause telefoniert und surft man zu günstigen Festnetzkonditionen über den Arcor-Familienanschluss. Unterwegs wählen sich die neuen Geräte in ein herkömmliches Mobilfunknetz ein. Jedes Familienmitglied kann mit seinem persönlichen Dual Mode-Telefon seine individuelle Festnetz- und die eigene Mobilfunknummer verwenden. Hat ein Kunde zum Arcor-Anschluss eine Sprach-Flatrate gewählt, telefonieren alle Familienmitglieder zu Hause mit ihren Dual Mode-Geräten ohne zusätzliche Kosten ins deutsche Festnetz.
Beim Arcor-Sprach- und DSL-Anschluss wird die Netzverbindung auf dem Display der Geräte angezeigt. Unabhängig davon kann der Kunde jederzeit via Mobilfunknetz telefonieren. Die Dual Mode-Geräte bieten zudem zahlreiche zusätzliche Anwendungen wie E-Mail-Service, Intenet-Surfen, Festnetz-SMS, Musik- und Video-Downloads, Online-Anrufbeantworter und Anruflisten.
02.02.2006
Eine ganze Reihe von Produktinnovationen stellten Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke und die Vorstände der strategischen Geschäftsfelder der Deutschen Telekom beim 15. Internationalen Presse Kolloquium der Deutschen Telekom am 2. Februar 2006 in Berlin 250 Journalisten aus dem In- und Ausland vor. „Als integrierter Telekommunikationskonzern sind wir in der Lage, innovative Services der Festnetz- und Mobilkommunikation zu verknüpfen”, sagte Ricke.
Mitte 2006 wird die Telekom „im Vertrauen auf die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen” die ersten 10 Städte in Deutschland an das angekündigte neue hyperschnelle Breitbandnetz anschließen. Wenig später werde der Konzern dann erste Dienste anbieten und zeigen, welche neuen Möglichkeiten das bis zu 50 Mbit/s schnelle Netz habe. Noch fehle die benötigte regulatorische Klarheit und Verbindlichkeit für den Aufbau der innovativen Infrastruktur mit einer Investition von 3 Milliarden Euro in 50 Städten bis Ende 2007. Die Telekom werde aber bei einem Teil des Aufbaus in Vorleistung gehen und dafür 500 Millionen Euro investieren. In der ersten Aufbaustufe verlegt T-Com 4.000 km Glasfaserkabel und stellt 20.000 neue Multifunktionsgehäuse auf.
Welche Möglichkeiten das neue Highspeed-Netz bietet, zeigte das bei der Veranstaltung vorgestellte 3D-Center, das die gewohnte 2-dimenionale visuelle Kommunikation um eine Dimension erweitert und z.B. bei 3D-Videokonferenzen emotionale Nähe schafft. „3D-Videos und Filme werden lebendig, neue Optionen in der TV-Landschaft öffnen sich. 3D-Online-Shopping wird zu einem buchstäblich greifbaren Erlebnis. 3D ist nach dem hochauflösenden Fernsehstandard HDTV eine völlig neue Dimension in der Erlebniswelt der Kunden.”
Das Hochleistungsglasfasernetz ermöglicht auch das Angebot von IPTV-Diensten, also von Fernsehangeboten im Internet. „Für mich gibt es keinen Zweifel: Fernsehen wird ein wichtiger Bestandteil unseres Triple-Play-Angebots. Wir werden eine große Auswahl an kostenfreien TV-Kanälen bieten. Dazu kommt Spielfilm on Demand”, sagte Walter Raizner, Telekom-Vorstand für das Geschäftsfeld Breitband/Festnetz. Die Telekom hat bereits für die Zukunft vogesorgt: Für die nächsten 3 Spielzeiten der 1. und 2. Fußball-Bundesliga hat sie von der Deutschen Fußballliga DFL die IP-Rechte (Live- und Nachverwertung). Ziel sei zudem, in der 2. Jahreshälfte 2006 eine große Zahl von etwa 100 Free- und Pay-TV-Sendern über das Highspeed-Netz anzubieten.
Ricke und Raizner stellten auch die zur IFA 2005 angekündigte Dual Phone-Lösung als nun testbares Gerät vor. Es handelt sich um ein Universalgerät für die private Sprach- und Datenkommunikation, zu Hause oder unterwegs via Festnetz, Mobilfunk oder Hotspot.
Highspeed UMTS, die mobile Datenübertragung mit festnetzschellem DSL-Tempo, - Start im März 2006 bei der CeBIT - ist ein weiteres Neuheiten-Angebot. Die innovative HSDPA Technik bietet Bandbreiten von bis zu 1,8 Mbit/s im T-Mobile UMTS-Netz. Ausgewählte T-Mobile Geschäftskunden testeten bereits Highspeed UMTS seit 2005. Ab Anfang März 2006 bietet T-Mobile eine Flatrate für die mobile Datenübertragung von 35 Euro pro Monat plus 1 Euro Tagesnutzungspreis ohne Volumen- und Zeitlimit an. Damit kann der Nutzer praktisch überall im Internet surfen, E-Mails übertragen und mit Firmenanwendungen arbeiten.
T-Systems, der Geschäftskundenbereich der Telekom, wird die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland mit Lösungen aus Informationstechnologie und Telekommunikation ausrüsten. Das Organisationskommitee der FIFA hat T-Systems beauftragt, ein Digitalfunknetz TETRA für alle 12 WM-Stadien zu planen, aufzubauen und zu betreiben. Außerdem kann die Weltmeisterschaft zum ersten Mal durchgehend in HDTV-Qualität übertragen werden.
März 2006
Pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland im Juni/Juli 2006 soll in den WM-Stadien und deren Umgebung der Handy-TV-Probebetrieb starten. Dabei kommen 2 unterschiedliche Techniken zum Einsatz: So setzt Bayern allein auf DMB (Digital Multimedia Broadcasting), das auf dem digitalen Radio DAB beruht und in Südkorea schon im Regelbetrieb läuft. In Norddeutschland favorisieren TV-Sender und Netzbetreiber dagegen DVB-H (Digital Video Broadcasting - Handheld). Es ist mit dem digitalen Antennenfernsehen (DVB-T) verwandt und ermöglicht größere Programmvielfalt.
Bereits betriebsbereit ist die Übertragung von Fernsehen aufs Handy per UMTS. Da hierbei aber für jedes Handy eine individuelle Verbindung aufgebaut werden muss, ist diese Technik für Massenausstrahlungen nicht geeignet.
Die GEZ (Gebühreneinzugszentrale der öffentlichen Rundfunkanstalten) hat bereits vorab darauf aufmerksam gemacht, dass fernsehtaugliche Mobiltelefone fernsehgebührenpflichtig sind.
März 2006
Seit März 2006 bietet T-Com einen neuen Dienst an: T-One. Es handelt sich um eine einfache und komfortable Lösung für die Nutzung von Sprach- und Datendiensten im Fest- und Mobilfunknetz. Den Dienst können sowohl T-Online DSL-Kunden als auch Telefonkunden mit einem „normalen” Anschluss (T-Net) nutzen. Zu Hause, unterwegs und an den HotSpot-Standorten von T-Com und T-Mobile können die Kunden über ein einziges Endgerät telefonieren, SMS und MMS versenden. Alle Verbindungen - über Festnetz oder Mobilfunk - rechnet die Telekom über eine einzige Rechnung ab. Auch unterwegs bleiben T-One-Kunden über die Funktion Anrufweiterschaltung immer unter ihrer Festnetznummer erreichbar.
In den eigenen vier Wänden kann der Kunde mit T-One wie gewohnt über seinen Festnetzanschluss telefonieren. Unterwegs wird T-One zum Handy. An den 6.000 HotSpot Standorten von T-Com und T-Mobile klinkt sich T-One in der DSL-Variante in ein lokales öffentliches WLAN-Netz ein. Außerhalb des WLAN-Netzes nutzt T-One das GSM-Netz. Das Gerät sucht sich das verfügbare Netz automatisch. Das T-One-Paket umfasst neben der bereits vorhandenen Festnetzrufnummer eine Mobilfunknummer und eine VoIP-Rufnummer. Neben der Sprachkommunikation bietet das T-One Endgerät von T-Com alle Funktionen eines modernen Handys. Dazu gehören neben einem Farbdisplay und einer hochauflösenden Kamera auch MMS-Funktionen zum Versand von Foto-Nachrichten sowie Kalender und Adressbuchfunktion.
März 2006
Bei der CeBIT 2006 präsentierte der Hersteller AVM neue Produkte für Breitband und Kommunikation. Erstmals zeigte AVM Endgeräte für VDSL, die kommende Generation schneller Verbindungen, im Einsatz. Ebenfalls Messepremiere feierte eine hochintegrierte Kombination aus DECT, DSL und VoIP.
Das neue Topmodell FRITZ!Box Fon WLAN 7170 von AVM kombiniert VoIP-Telefonanlage, WLAN-Router und DSL-Modem. USB-Geräte wie Speicherstick, Drucker oder eine externe Festplatte lassen sich ebenfalls anschließen und so im gesamten Netzwerk einsetzen. Telefongespräche können auch bei ausgeschaltetem Computer wahlweise über Internet (VoIP) oder das Festnetz geführt werden. Das Gerät ist sowohl am ADSL- als auch am ADSL2+-Anschluss einsatzbereit.
Erstmals zeigte AVM Endgeräte für den kommenden VDSL-Standard mit aktuellen Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s. Die Markteinführung orientiert sich an der Verfügbarkeit des VDSL-Netzes und den entsprechenden Angeboten der Netzbetreiber und Provider.
06.02.2006
Die Deutsche Telekom eröffnet gemeinsam mit der Ben Gurion Universität ein Forschungs- und Entwicklungsinstitut im israelischen Beer Sheva in der Negev-Wüste. Unter dem Namen „Deutsche Telekom Laboratories at Ben Gurion University” erweitert der Konzern die Zusammenarbeit, deren Fundament bereits in den Vorjahren gelegt wurde. Den Vertrag über den Betrieb des Instituts unterzeichneten am 6. Februar 2006 Telekom-Vorstandsvorsitzender Kai-Uwe Ricke und Universitätspräsident Prof. Avishay Bravermann auf dem Campus der Universität in Beer Sheva. Für die Finanzierung des Instituts wendet die Deutsche Telekom bis 2008 ca. 12,1 Millionen US-Dollar auf.
Das neue Institut ist eine universitäre Außenstelle der Deutschen Telekom Laboratories mit Sitz an der Technischen Universität Berlin. 3 Themenfelder werden zunächst die Schwerpunkte der Forschungsarbeit sein: Beim Thema „Sicherheit in Telekommunikationsnetzen” geht es darum, Sicherheitsmaßnahmen, die Anwender bisher umständlich auf ihren Endgeräten installieren mussten, bereits im Telekommunikationsnetz selbst einzusetzen.
Beim 2. Forschungsschwerpunkt geht es darum, unterschiedliche und auf verschiedene Netze verteilte Softwarekomponenten schnell und effizient zu arrangieren und an die Geschäftsprozesse von Kunden anzupassen.
Der 3. Schwerpunkt dreht sich um das Thema „Intuitive Usability”. Ziel ist, dem Endkunden eine natürliche und einfache Bedienung von komplexen Telekommunikationsdiensten zu ermöglichen.
März 2006
Mitte Mai 2006 startet T-Com sein bisher schnellstes DSL-Angebot mit T-DSL 16.000. Dies kündigte Walter Raizner, Telekom-Vorstand für den Bereich Breitband/Festnetz, bei der CeBIT im März 2006 in Hannover an. Mit 16.000 Mbit/s im Download und 1.024 Mbit/s im Upload will T-Com ihren Kunden für 29,99 Euro im Monat „neue Dimensionen für besonders datenintensive Anwendungen” erschließen.
März 2006
Die CeBIT 2006 stand im Zeichen von Multimedia: Fernsehen, Handy, Computer, Festnetz und Internet wachsen mehr zu einer Einheit zusammen. Einen Baustein (unter vielen) in dieser Entwicklung präsentierte T-Online im März 2006 bei der CeBIT in Hannover: Videotelefonie zwischen PC und Handy. Bis Ende 2006 will T-Online den neuen Dienst auf den Markt bringen. Dann wird es den Kunden der beiden Telekom-Unternehmen möglich sein, Videotelefonate zwischen UMTS-fähigen Mobilfunkgeräten und PC zu führen.
Der Aufbau des Videotelefonats ist sowohl vom PC zum Handy als auch umgekehrt möglich.Vor dem Rufaufbau aktiviert der PC-Nutzer die Videofunktion der Internettelefon-Software und wählt die Rufnummer des T-Mobile-Kunden. Der T-Mobile-Kunde wählt die Rufnummer des T-Online-Kunden (PC mit Vorwahl 032).
März 2006
Die Deutsche Telekom kann weitere 20.000 unrentable Telefonhäuschen abbauen und durch billigere „Basistelefone” ersetzen. Dies berichtete das Bielefelder „Westfalen-Blatt” im März 2006. Die Bundesnetzagentur habe nach einem 2-jährigen Pilotversuch das Basistelefon als vollwertige öffentliche Fernsprecheinrichtung anerkannt. Basistelefone haben keinen Wetterschutz und keine Beleuchtung. Sie kosten die Telekom gegenüber einer 7.500 Euro teuren Telefonzelle nur 500 Euro. Während des Versuchs waren laut Westfalen-Blatt bereits 15.000 Telefonzellen durch Basistelefone ersetzt worden. Die Telekom stufe 30.000 bis 35 000 ihrer 115.000 Telefonzellen als unwirtschaftlich ein. Der Umsatz pro Monat liege unter 125 Euro, sagte Telekom-Sprecher Rüdiger Gräve der Zeitung. Ralph Sonnenschein, Sprecher des Städte- und Gemeindebundes, sieht mit den Basistelefonen die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung gewährleistet.
Bei Basistelefonen ist Telefonieren nur mit dem Zahlencode einer speziellen Telefonkarte (Calling-Card) oder der Kreditkarte möglich. Auch R-Gespräche können geführt werden.
Grundsätzliches: Nach § 78 Abs. 2 Tz. 4 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) vom 22.06.2004 zählt die „flächendeckende Bereitstellung von öffentlichen Münz- und Kartentelefonen an allgemeinen und jederzeit für jedermann zugänglichen Standorten entsprechend dem allgemeinen Bedarf” zu den Universaldienstleistungen, die „zu erschwinglichen Preisen” anzubieten ist. Die Deutsche Telekom als Marktführer ist damit verpflichtet, den gesetzlichen Auftrag zur Versorgung mit öffentlichen Münz- und Kartentelefonen zu erfüllen. Veränderungen des Umfangs oder der technischen Bedingungen beim Erbringen von Universaldienstleistungen muss die Deutsche Telekom nach § 150 Abs. 9 TKG der Bundesnetzagentur ein Jahr vor Wirksamwerden anzeigen. Dies gilt auch für das Bereitstellen öffentlicher Telefonstellen.
Februar 2006
Videotelefonie, MP3-Musik, Fotografieren und Navigation - dies alles bietet ein UMTS-Handy, das der Telekom-Wettbewerber Talkline GmbH & Co. KG, Elmshorn, Anfang 2006 auf den Markt brachte, das „Siemens SXG 75” von Hersteller Benqmobile GmbH & Co. OHG, München. Mit dem Gerät sind Videotelefonate möglich, ein UKW-Radio und ein MP3-Spieler sind integriert, außerdem eine Kamera mit 1,92 Megapixel und ein GPS-Empfänger für Navigation. Talkline bot das Gerät mit Vertrag für 45 Euro an, ohne Vertrag für 439 Euro.
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