John Murray Allan,
seit 01.10.2007 Vorstand Finanzen und Global Business Services Deutsche Post World Net
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DWPN: John, könnten Sie erläutern, wie das Kapitalmarktprogramm Wertzuwächse für die Aktionäre der Deutschen Post generieren wird?
John M. Allan: „Wir konzentrieren uns insbesondere darauf, mehr Barmittel freizusetzen. Dies wollen wir teilweise durch mehr Rentabilität und unser Milliarden-Euro-Programm erreichen, mit dem wir Gewinn- und Barmittelsteigerungen erzielen wollen. Allerdings wollen wir auch unser Nettoumlaufvermögen reduzieren und überschüssige Aktiva verkaufen. Mit dieser Maßnahme könnten wir weitere 1,7 Milliarden Euro an Barmitteln erzielen, die für unsere Aktionäre sicherlich von besonderem Interesse sein werden.”
DWPN: Diese Maßnahmen scheinen eher kurzfristig angelegt - wie kann mit diesen Eingriffen das zukünftige Wachstum des Unternehmens unterstützt werden? Dabei ist auch Ihre Aussage zu berücksichtigen, dass das Unternehmen keine weiteren Übernahmen anstrebt.
John M. Allan: „In zahlreichen wachstumsstarken Märkten weltweit haben wir sehr gute Wachstumsaussichten, sogar in Ländern wie Brasilien, Indien oder China aber auch in Märkten, die bereits gut entwickelt sind. Wir sind dort solide positioniert und verfügen über ein vielversprechendes Produktportfolio - wir besitzen also noch viel Potenzial für weiteres organisches Wachstum. Durch die Erhöhung unserer Barmittel können wir einerseits den Interessen unserer Aktionäre gerecht werden und andererseits in die zukünftige Geschäftsentwicklung investieren. Vor diesem Hintergrund glauben wir, dass die Deutsche Post in den kommenden Jahren von einem kräftigen Wachstum profitieren kann.”
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DPWN: Könnten Sie uns die Strategie näher erläutern, mit der Sie dieses Wachstum in den erwähnten Märkten erzielen wollen? Wie lassen sich diese Maßnahmen in konkretes Wachstum umsetzen, z.B. in den Logistik- und Expressabteilungen?
John M. Allan: „Nun, gerade die Entwicklungsmärkte weisen ein rasantes Wachstum auf. Länder wie Brasilien, Russland, China oder Indien sowie viele kleinere Entwicklungsmärkte werden in den kommenden fünf bis zehn den größten Beitrag zum Weltwirtschaftswachstum liefern. In fast allen dieser Märkte sind DHL Logistik und DHL Express bereits Marktführer. Wir verfügen dort über enormes Wachstumspotenzial. Zudem pflegen wir enge Beziehungen mit den weltweit größten Unternehmen und auch in diesem Bereich bestehen beträchtliche Chancen, mit diesen Kunden gemeinsam zu wachsen. Darüber hinaus führen wir, wie Sie wissen, neue und innovative Produkte am Markt ein, die weitere Wachstumsmöglichkeiten schaffen.”
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DWPN: Sie haben hat die Gewinnerwartung heute zurückgeschraubt - warum war dieser Schritt erforderlich und wie können Sie sicher sein, dass die Erwartungen vor dem Hintergrund der verlangsamten Konjunktur in einigen Märkten nicht noch einmal gedämpft werden müssen?
John M. Allan: „Wir haben die Gewinnerwartung für das laufende Jahr 2007 von 3,6 auf 3,7 Milliarden Euro angehoben. Wir haben für 2008 mit einem Wachstum von 14 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro eine starke Wachstumsvorgabe lanciert und planen für 2009 weiteres Wachstum ein. Die Vorgabe für 2009 ist allerdings etwas niedriger als jene, die wir vor zwei Jahren ausgegeben haben. Insgesamt stelle ich aber fest, dass wir von unserem heutigen Standpunkt aus in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum erwarten können.”
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DWPN: Die Mehrheit der institutionellen Aktionäre der Deutsche Post AG ist nicht in Deutschland ansässig; wie beurteilen Sie das Risiko einer Private-Equity-Übernahme oder einer feindlichen Übernahme der Deutschen Post?
John M. Allan: „Wir betrachten das nicht als großes Risiko, aber man darf sich auch nie zurücklehnen. Der beste Weg, dieses geringfügige Risiko zu beseitigen, die Zukunft unseres Unternehmens zu sichern, die Arbeitsplätze unserer Angestellten zu erhalten usw., besteht in der rigorosen Durchführung des Programms, das wir heute vorgestellt haben, ein Programm, das wohl auch von unseren Anlegern begrüßt wird und nach meiner Einschätzung ein reales Wachstum unserer Gruppe ermöglicht. Wenn wir diesen Schritt bewältigen, würde ich mir um das Risiko einer Übernahme keine Sorgen machen.”
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Vielen Dank für die Informationen.
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