Deutsche Post AG Briefzustellung in Berlin, 2006UPS AirlinesPostbank Centerfiliale Berlin-Charlottenburg, Goethestr. 2-3, 2006PIN Briefzustellung in Leipzig, 2005DHL Paketzustellung, Post in neuem DHL-Design, 1.4.2003Deutsche Telekom, Gebäudekennung, Digi Park Flughafen Köln/Bonn, 2006Vodafone Gebäude Am Seestern Düsseldorf, 2004

Post und Telekommunikation

Kurier-, Express-, Postdienste

Juli - Dezember 1996

Josef Hattig neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutschen Post AG

16.07.1996
Am 16. Juli 1996 wählte der Aufsichtsrat der Deutschen Post AG den von der Bundesregierung vorgeschlagenen bisherigen Geschäftsführer der Brauerei Beck & Co, Josef Hattig, zu seinem Vorsitzenden.

Hattig ist Nachfolger von Prof. Dr. Helmut Sihler, der zum 1. Juli 1996 den Aufsichtsratsvorsitz bei der Deutschen Telekom AG übernommen hat.

142 Lizenznehmer für die Beförderung von Massensendungen

30.06.1996
Nach dem Stand vom 30. Juni 1996 hatte das Bundespostministerium 142 Lizenzen für die Beförderung von Massensendungen (Infopost) über 100 g erteilt.

Auf dem Weg zu „Tele-Bonn”

11.09.1996
Anlässlich der Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes der Deutschen Telekom MobilNet GmbH (T-Mobil) in Bonn am 11. September 1996 sagte der Bundesminister für Post und Telekommunikation, Dr. Wolfgang Bötsch: „Die heutige Einweihung der Zentrale der T-Mobil unterstreicht, dass Bonn in Zukunft der zentrale Standort in Deutschland für Post und Telekommunikation sein wird.” Er erinnerte an die Einweihung der Zentrale der Deutschen Telekom AG 1995 und daran, dass auch die Deutsche Post AG in Bonn derzeit den Neubau ihres Hauptsitzes plane.

Auch die künftige Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post werde in Bonn errichtet. Der Begriff „Tele-Bonn” werde nicht zuletzt dadurch mit Leben erfüllt, dass sich immer mehr der Telekommunikation artverwandte Hochtechnologieorganisationen in Bonn ansiedeln, meinte Bötsch.

Kooperationsvertrag zwischen Post und Postbank abgeschlossen

Dezember 1996
Am 4. November 1996 haben die Deutsche Post AG und die Deutsche Postbank AG einen „Grundlagenvertrag” für die Kooperation zwischen den beiden Unternehmen abgeschlossen. Die Deutsche Post AG hat den Vertrag unter dem Vorbehalt der Anwartschaft für die Übertragung eines Paketes von 25 Prozent der Aktien des Bundes an der Deutschen Postbank AG unterzeichnet.

Wegen dieses Vorbehalts müssen noch die Modalitäten der Übertragung einer Anwartschaft auf Postbankaktien an die Deutsche Post AG geklärt werden. Bundespostminister Wolfgang Bötsch (CSU) konnte bis Jahresende den Koalitionspartner F.D.P. nicht zu einer Zustimmung zur Aktienübertragung auf die Post bewegen.

Ein wesentlicher Punkt der langwierigen Verhandlungen zwischen Post und Postbank war die Frage der von der Postbank an die Post zu entrichtenden Vergütung für die Schalternutzung. Die beiden Partner einigten sich grundsätzlich auf eine Abgeltung auf Basis der Vollkosten plus Gewinnzuschlag. Die tatsächlich zu entrichtende Summe wird zunächst durch Vorgabe eines fiktiven Ausgangsbetrags von 1,2 Milliarden DM um fest vereinbarte Rationalisierungsvorgaben reduziert. Diese beziffern sich in den Jahren 1997 bis 2000 auf jährlich 8 Prozent und im Jahr 2001 auf 13 Prozent.

Weitere Übereinkunft: Bis zum Jahr 2000 wird die Deutsche Post mindestens 12.000 und danach mindestens 10.000 stationäre Vertriebsstellen betreiben, in denen auch die Produkte der Postbank angeboten werden.

Bundespostminister Bötsch sieht in dem Grundlagenvertrag einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Zukunft beider Unternehmen. „Damit ist ein Weg aufgezeigt, der sowohl den Infrastrukturauftrag als auch ein höchstmögliches Maß an Arbeitsplätzen sichert.”

Regulierungsrat genehmigt Portoerhöhung

02.12.1996
Nachdem der Regulierungsrat - bestehend aus Mitgliedern des Bundestages und der Länderregierungen - in seiner Oktober-Sitzung eine Entscheidung über den Antrag der Deutschen Post AG auf Portoerhöhung im Briefdienst vertagt und Ergänzungen und Klarstellungen zu den Themenbereichen Filialkonzept und Frachtkonzept verlangt hatte, stimmte er am 2. Dezember 1996 dem Tarifantrag der Post zu. Damit kann die Portoerhöhung (u.a. Standardbrief von 1 DM auf 1,10 DM, Postkarte von 0,80 DM auf 1 DM) zum 1. September 1997 in Kraft treten. Bundespostminister Wolfgang Bötsch hatte zuvor nochmals bekräftigt, dass die Portoerhöhung zur Finanzierung der Infrastrukturverpflichtung notwendig und angemessen ist.

Wie gefordert hatte die Deutsche Post AG dem Regulierungsrat ein Filialkonzept vorgelegt. Darin garantiert die Post die bereits im Grundlagenvertrag mit der Postbank festgelegten Bestandszahlen an stationären Vertriebsstellen (bis zum Jahr 2000 mindestens 12.000, danach mindestens 10.000).

Darüber hinaus verpflichtet sich die Post, von ihren Vertriebsstellen bis zum 1. Januar 2000 mindestens 6.000 und bis zum Ende der Exklusivlizenz und danach mindestens 5.000 Filialen im Eigenbetrieb zu führen.

Zum Thema Frachtkonzept erklärte die Deutsche Post AG, den Frachtbereich bis zum Jahr 2000 durch entsprechende Maßnahmen (u.a. Produktivitätssteigerung und Senkung der Personalkostenfaktoren) in die „schwarzen Zahlen” zu bringen. Im Geschäftsjahr 1996 rechnet die Post nach eigenen Angaben in der Sparte Frachtpost mit einem Defizit in Höhe von 1,4 Milliarden DM.

Um den negativen Auswirkungen des Remailing begegnen zu können, wird die Deutsche Post AG zeitgerecht einen Antrag vorlegen, der flexible, kundenorientierte Tarife vorsieht.

Deutsche Post AG: Erstes Geschäftsjahr erfolgreich

29.08.1996
1995, in ihrem ersten Jahr als Aktiengesellschaft, konnte die Deutsche Post AG den Umsatz steigern und gleichzeitig ihr Geschäftsergebnis deutlich verbessern. Wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Zumwinkel am 29. August 1996 bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens bekannt gab, verbesserte die Post 1995 ihr Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit um 107 Millionen DM auf 364 Millionen DM. Bei den Umsätzen konnte die Post um 200 Millionen DM auf 28,6 Milliarden DM zulegen.

Zumwinkel wertete das Geschäftsergebnis angesichts des schwierigen konjunkturellen Umfeldes als soliden Erfolg: „Unser erstes Etappenziel, bis Mitte der 90er Jahre schwarze Zahlen zu schreiben, ist erreicht...Wir wollen bis Ende der 90er Jahre die Börsenreife erlangen.”

Den größten Anteil am Umsatz hatte im Geschäftsjahr 1995 mit 19,2 Milliarden DM die Briefpost. Die 19,1 Milliarden beförderten Briefsendungen brachten einen Umsatzzuwachs von über 3 Prozent. Besonders positiv im Hinblick auf den zunehmenden Wettbewerb im Direktwerbemarkt entwickelte sich die Infopost mit einem Jahresplus von über 20 Prozent. Die Infopost umfasst beanschriftete Werbesendungen sowie Postwurfsendungen.

Im Bereich Frachtpost setzte die Deutsche Post 1995 in Deutschland 3,4 Milliarden DM um, der Bereich Internationale Post erwirtschaftete 2,1 Milliarden DM.

Der Aufwand der Deutschen Post AG lag 1995 bei 28,2 Milliarden DM, davon entfallen 20,5 Milliarden DM (72 Prozent) auf Personalaufwendungen. Mit 307.000 Mitarbeitern ist die Deutsche Post einer der größten deutschen Arbeitgeber.

Den Geschäftsbericht 1995 finden Sie hier.

Briefpost: Schneller und zuverlässiger durch BRIEF 2000

Oktober 1996
Die Laufzeitmessungen sowohl des Postministeriums wie die der Hamburger Marktforschungsgesellschaft GFM-Getas (im Auftrag der Post AG) kommen zu dem eindeutigen Ergebnis: Die Laufzeiten im Briefdienst werden immer kürzer. Nach den Messungen des Bundespostministeriums erreichten im 3. Quartal 1996 91,5 Prozent der Briefe und Postkarten am Werktag nach der Einlieferung (E+1) den Empfänger. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 86 Prozent. GFM-Getas kommt sogar auf 92 Prozent. Der Anteil der E+2-Sendungen lag bei 99 Prozent.

Diese auch im internationalen Maßstab hervorragenden Brieflaufzeiten sind der fortschreitenden Umsetzung des Konzepts BRIEF 2000 und der Inbetriebnahme von 28, bis zum Jahresende 1996 sogar 39 Briefzentren zu verdanken. Im Endausbau wird das Netz der Briefzentren bis Ende 1998 auf 83 Betriebe wachsen.

Postfilialen: Modernisierung im Vordergrund

Dezember 1996
Die Deutsche Post forciert die Modernisierung der Postfilialen. Seit 1995 überprüfen Testkunden des EMNID-Instituts nach einem vom TÜV zertifizierten Verfahren sämtliche Postfilialen auf Verbesserungspotenziale. Ansatzpunkte liegen z.B. bei der Kompetenz der Mitarbeiter und den Wartezeiten für die Postkunden.

Bis Ende 1996 wurden ca. 200 größere Postfilialen nach dem „Open Service”-Konzept mit kundenfreundlichen, offenen Schaltern ausgestattet. Die kundenunfreundliche Schalterverglasung verschwindet. Die Kassensicherheit ist durch moderne zeitgesteuerte Tresore gewährleistet.

Ca. 4.500 Postagenturen im Einzelhandel bieten das gesamte Leistungsspektrum kleinerer Postfilialen an. Die neue Vertriebsform, die lange Öffnungszeiten garantiert und Verbundeinkäufe ermöglicht, findet nach einer EMNID-Umfrage bei Postkunden und Agenturpartnern eine außerordentlich gute Resonanz.

Post eröffnet Direkt Marketing Center in deutschen Großstädten

November 1996
Die Deutsche Post verstärkt ihr Engagement im Bereich „Werben per Post”. Im Herbst 1996 eröffnete sie in 10 deutschen Großstädten Direkt Marketing Center (Hannover, Dortmund, Berlin, Dresden, Frankfurt am Main, Hamburg, Koblenz, Köln, München und Nürnberg). Die Geschäftsidee dabei ist, besonders kleine und mittelständische Unternehmen über Direktwerbung kostenlos zu beraten und von den Vorteilen der direkten Kundenansprache per Post zu überzeugen. Die neuen Center arbeiten eng mit Branchen-Profis wie Werbeagenturen, Grafikern, Letter-Shops usw. zusammen.

Post erfolgreich mit neuem Geschäftsfeld „InHausPost”

Oktober 1996
Die Deutsche Post AG hat ihr neues Geschäftsfeld „InHausPost”, bei dem die Posttochterfirma „GMS Logistik Gesellschaft für Media Service” Unternehmen einen Komplettservice für deren hausinterne Postbearbeitung bietet, erfolgreich ausgebaut. Anfang Oktober 1996 hat GMS die Siemens-Poststelle in Erlangen mit 77 Mitarbeitern übernommen. Damit betreibt sie bereits 40 Unternehmens-Poststellen. Zu den Kunden zählen Firmen wie Reemtsma, die Deutsche Lloyd Versicherungen, Krupp sowie eine Reihe von Banken.

Die Erlanger „InHausPost” bearbeitet für Siemens täglich 30 Tonnen Post: 150.000 interne Hauspostsendungen, 13.000 Posteingänge und 4.000 Postausgänge. Alle 77 Siemens-Mitarbeiter wurden mit unbefristeten Verträgen von der GMS übernommen.

Neben der Bearbeitung der eingehenden Post und der unternehmensinternen Sortierung und Verteilung umfasst das GMS-Angebot für ihre Kunden auch die gesamte Abgangsbearbeitung einschließlich Kuvertierung, Frankierung und kostengünstigem Versand. Darüber hinaus erfüllt die GMS Sonderwünsche ihrer Kunden. Denkbar sind Übernahme der Telefonzentrale, ein Druck-, Fax- oder Kopierservice oder die professionelle Aktualisierung von Adressdateien.

Post bietet 1997 über 2.000 Ausbildungsplätze an

Dezember 1996
Schulabgängern, die sich schon 1996 nach einem Ausbildungsplatz im Jahr 1997 umschauen, bietet die Deutsche Post AG über 2.000 Ausbildungsplätze an (1996: ca. 1.900). Angeboten sind Ausbildungsplätze in den Berufsfeldern Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr, Elektromechaniker/in, Elektroinstallateur/in, Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation.

75 jungen Leuten bietet die Post darüber hinaus 1997 die Chance, sich nach erfolgreich beendeter Ausbildung zur Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr in einem 3. Lehrjahr zum Postverkehrskaufmann bzw. zur Postverkehrskauffrau zu qualifizieren.

Bessere Brieflaufzeiten in Europa

November 1996
Bei den Brieflaufzeiten innerhalb Europas liegt die Deutsche Post AG im internationalen Vergleich weiter in der Spitzengruppe. Von den im 1. Halbjahr 1996 innerhalb Europas versandten 580.000 Testbriefen erreichten 83,1 Prozent nach der vereinbarten Norm von 3 Tagen ihren Empfänger im Bestimmungsland. Zum Vergleich: 1. Halbjahr 1995: 77,2 Prozent, 1. Halbjahr 1994: 69,5 Prozent.

Dies sind Ergebnisse der 1994 gestarteten UNEX-Studie der internationalen Unternehmensberatung Price Waterhouse im Auftrag der International Post Corporation Unipost (IPC), einer Vereinigung von 21 weltweit führenden Postunternehmen.

Frachtpost: Kosten entscheiden Wettbewerb

Dezember 1996
Seit der bundesweiten Realisierung des Frachtkonzepts - Abschluss: 30.Juni 1995 - verfügt die Deutsche Post AG über eines der modernsten Frachtlogistiknetze Europas. Die Paket- und Päckchen-Laufzeiten haben sich gegenüber früher wesentlich verbessert: Im Umkreis von 550 km um ein Frachtpostzentrum - 33 gibt es bundesweit - erreichen die Sendungen innerhalb von 24 Stunden ihr Ziel, bei größeren Entfernungen in 48 Stunden.

Trotz dieser Top-Qualität steht die Frachtpost unter starkem Wettbewerbsdruck. Ein kaum wachsendes Sendungsvolumen, eine immer stärkere Aufteilung des Marktes durch immer mehr kleine und große Wettbewerber, die sich einen schonungslosen Preiskampf liefern: dies ist die aktuelle Situation auf dem Frachtmarkt.

Um mithalten zu können, muss die Frachtpost ihre Kosten beträchtlich senken. Zurzeit produziert die Frachtpost in einigen Bereichen bis zu 40 Prozent teurer als die Konkurrenz. Hauptproblem: die hohen Personal- und Personalnebenkosten.

Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit hat die Deutsche Post deshalb ein Projekt „FiT” (Frachtpost in Topform) initiiert. Mehrere Projektgruppen sollen sowohl im Bereich der Produktgestaltung (z.B. neue Dienstleistungsangebote) wie in der Produktion nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen nach dem Motto „Umsatz rauf, Kosten runter”.

Geplant ist für Anfang 1997 die Umstellung auf Verbundzustellung. Das heißt: vor allem im ländlichen Bereich sollen Briefzusteller auch Frachtsendungen auf Stücklohnbasis zustellen. Bis zum Jahresende konnte über Einzelheiten mit den Berufsverbänden noch keine Einigung erzielt werden.

Post erschließt russischen Verbrauchern deutschen Versandhandel

Dezember 1996
Die Deutsche Post AG organisiert für deutsche Versandhäuser den Markteintritt in Russland und erleichtert so neue Absatzmöglichkeiten für Versandhausware. Zwischen den Postunternehmen der Russischen Föderation und der Deutschen Post wurde ein Grundsatzvertrag geschlossen, der den vereinfachten Warenversand per Post ermöglicht. Das neue Geschäftsfeld „International Postal Services” (IPS) der Deutschen Post AG hat mit der Föderalpost St. Petersburg vertraglich vereinbart, dass Kataloge des Versandhauses Schwab im dortigen internationalen Postamt für jeden zugänglich und zur individuellen Bestellung ausliegen.

Bestellungen aus den deutschen Katalogen werden in russischer Sprache von extra geschulten Schalterkräften der russischen Post entgegengenommen. Bezahlt wird in Rubel zum Tageskurs. Alle Warenanforderungen gehen per Fax, demnächst per E-Mail an die IPS-Zentrale in Bonn. Dort werden sie übersetzt und an Schwab weitergeleitet.

Nachdem das Bestell- und Versandsystem mit Schwab komplett installiert ist, können seit Mitte Dezember 1996 auch andere Versandhäuser an dem System teilnehmen. Weitere Standorte von Bestellcentern sind Novosibirsk, Kemerovo und Moskau. Geplant ist ein Ausbau des Systems für die gesamte Russische Föderation.

Personalüberhang im mittleren Postdienst

Dezember 1996
Wegen des erheblichen Personalüberhangs vor allem im mittleren Postdienst bot die Deutsche Post AG im Dezember 1996 ihren beamteten Mitarbeitern an, sich aus dem Beamtenverhältnis beurlauben zu lassen und im Anschluss daran unter Zahlung eines Veränderungsgeldes auszuscheiden. Das Angebot ist bis 30. Juni 1997 befristet.

Das Angebot richtet sich in erster Linie an Kräfte des mittleren Dienstes (B-Laufbahn) zwischen 25 und 35, maximal 40 Jahren, kann aber bei Vorliegen eines dienstlichen Interesses auch von Beamten des einfachen und gehobenen Dienstes der gleichen Altersgruppe in Anspruch genommen werden.

Die Beamten, die von diesem Angebot Gebrauch machen wollen, werden nach § 4 Abs. 3 Post-Personalrechtsgesetz in Verbindung mit § 13 (1) der Sonderurlaubsverordnung für einen Monat beurlaubt (sogenannte Insichbeurlaubung). Gleichzeitig wird für diese Zeit ein Arbeitsvertrag abgeschlossen und zeitgleich ein Aufhebungsvertrag, der nach einem Monat das Arbeitsverhältnis wieder beendet. Zugleich stellt der Beamte einen bedingungsfreien Antrag auf Entlassung aus dem Beamtenverhältnis nach Ablauf der einmonatigen Beurlaubung. Beim endgültigen Ausscheiden aus dem Dienst der Deutschen Post AG erhält der Mitarbeiter ein Veränderungsgeld. Es beträgt bei B-Kräften bis zur Vollendung des 36. Lebensjahres 100.000 DM, bis zur Vollendung des 40. Lebensjahres 130.000 DM. A-Kräfte (einfacher Postdienst) erhalten 40.000 bzw. 60.000 DM, C-Kräfte (gehobener Postdienst) 150.000 DM.

Nach dem Ausscheiden aus dem Beamtenverhältnis werden die Beamten von der Deutschen Post AG in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert.

Bezeichnung der Filialen: „Poststelle” und „Posthalter” entfallen endgültig

Dezember 1996
Auf eine Einteilung der Filialen in Filialtypen soll nach der Anweisung der Generaldirektion 451-1/451-2 vom 30. Dezember 1996 ab 1. Januar 1997 verzichtet werden. Künftig werden die Filialen nur noch über die Anzahl der vorhandenen Schalter bzw. als fremdbetriebene Filialen mit den ihnen zugeordneten Kostenstellen identifiziert.

Mit dieser Regelung entfallen die bisherigen Organisationsbezeichnungen „Poststelle I” und „Poststelle II” endgültig, nachdem sie in der Praxis bereits mit der Umwandlung der Deutschen Bundespost POSTDIENST in die Deutsche Post AG zum 1. Januar 1995 durch den Begriff „Postfilialen” ersetzt worden waren. Anstelle der Bezeichnungen „Poststelle I” und „Poststelle II” treten die Unterscheidungen „Filialen 1 Schalter >= 30 Stunden Grundarbeitszeit” (GrAZ) und „Filialen 1 Schalter < 30 Stunden Grundarbeitszeit”. Damit werden auch die Bezeichnungen für die Aufgabenträger „Posthalter I” und „Posthalter II” überflüssig. Der Aufgabenträger „Filialmitarbeiter” (Schalter) deckt ab 1. Januar 1997 die gesamte Bandbreite ab.

In der Kostenrechnung werden künftig folgende Kostenstellen-Gruppen unterschieden:

Deutsche Post gründet in Wien die IPP Paketbeförderung GmbH

November 1996
Mitte November 1996 gründete die Deutsche Post AG in Wien die IPP Paketbeförderung GmbH. Damit ist die Basis für den Einstieg in den österreichischen Paketmarkt gelegt. Gesellschafter mit einer Stammeinlage von 500.000 Österreichischen Schilling ist die Deutsche Post International B.V. mit Sitz in Amsterdam.

„Die Deutsche Post AG stellt sich damit neuen Herausforderungen im internationalen Postverkehr. Immer mehr gewerbliche Versender erwarten von ihrer Post auch im internationalen Geschäft komplette Dienstleistungen aus einer Hand mit zuverlässigen, kalkulierbaren Laufzeiten”, sagte Dr. Gert Schukies, Direktor Unternehmenskommunikation in der Generaldirektion der Deutschen Post AG. Ähnliche Aktivitäten haben auch andere Postunternehmen gestartet. So nutzt die österreichische Post den Kurierdienst DHL als weltweiten Carrier, die französische La Poste arbeitet in Spanien, Großbritannien und Italien mit dortigen Transporteuren zusammen. Die britische Parcelforce schmiedet Allianzen in Deutschland und Frankreich.

Die IPP konzentriert sich vor allem auf die Sendungen gewerblicher Versender. Im Raum Linz/Wels baut die Posttochter ein Frachtpostzentrum als Hauptumschlagknoten für die Verbindung zu den deutschen Frachtpostzentren und den geplanten 8 - 9 Depots in Österreich. Im Privatkundensektor arbeiten die deutsche und die österreichische Post wie bisher zusammen.

Neue Kennzeichnung internationaler Briefpost: „Mit Luftpost” sichert Vorrangbeförderung

Dezember 1996
Die Deutsche Post AG empfiehlt den Versendern von Briefpost ins Ausland, ab 1. Januar 1997 ihre Sendungen mit dem Vermerk „LUFTPOST - PAR AVION - PRIORITAIRE” zu versehen. Den Vermerk kann der Absender per Aufkleber, der an jedem Schalter erhältlich ist, aber auch maschinen- oder handschriftlich anbringen. Dies gilt auch für Briefsendungen innerhalb Europas. Grund dafür ist ein neues internationales Abkommen über die Beförderung von Vorrang- bzw. Luftpostsendungen. Bei Sendungen ohne den Vermerk besteht die Gefahr, dass sie im Bestimmungsland nicht mit Vorrang bearbeitet werden.